Die vergangene Woche hatte einiges zu bieten: das Unentschieden in Berlin machte den Anfang, danach folgte der Pokalfight gegen Gladbach und der höchste Heimsieg seit sechs Jahren beendete die erste November-Woche. Nun steht wieder Europa League auf dem Programm, gegen einen unangenehmen Gegner, wie auch Dino Toppmöller weiß: „Auf dem Papier ist es das schwierigste Heimspiel in der Ligaphase. Es geht morgen nicht um die Tabellenkonstellation, sondern darum, den Gegner mit einer guten Leistung und unseren Zuschauern im Rücken in die Knie zu zwingen.“ Es ist bereits das zweite Duell gegen einen tschechischen Vertreter, nachdem sich die SGE mit Viktoria Pilsen am ersten Europa League-Spieltag die Punkte teilte. „Wir fliegen dorthin, um zu gewinnen, wir kennen unsere Stärken“, ist Prag-Co-Trainer Milan Kerbr optimistisch.
In der heimischen Liga steht Slavia ungeschlagen mit acht Punkten Vorsprung auf Platz eins. In der Europa League konnten die Tschechen das erste Spiel gegen Rasgard mit 2:0 gewinnen, gegen Ajax anschließend zu Hause einen Punkt holen und in Bilbao musste Prag sich geschlagen geben. Enttäuscht haben sie Toppmöller dennoch nicht: „In der Europa League haben sie vor allem gegen Ajax und Bilbao auf eine beeindruckende Weise Fußball gespielt.“
Anpfiff der Partie ist am Donnerstag, 07. November um 18:45 im Deutsche Bank Park. Die Leitung der Partie übernimmt Schiedsrichter Cristopher Kavanagh aus England. „RTL+“ und „Eintracht FM“ übertragen live. Vor dem Spiel wird eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der tödlichen Überschwemmungen in Valencia und alle Betroffenen in der Region und darüber hinaus abhalten.
Fakten zum Spiel
Slavia Prag hat von den letzten sieben Pflichtspielen bei deutschen Teams sechs verloren und einmal Unentschieden gespielt. Die SGE könnte erstmals seit zweieinhalb Jahren drei Spiele hintereinander in einem europäischen Hauptwettbewerb gewinnen. Es ist die erste Begegnung beider Teams.
Wer fällt aus
Eintracht Frankfurt: Oscar Hojlund (Aufbautraining nach Mittelfußbruch) und Rasmus Kristensen (Muskelverletzung im Oberschenkel) fallen verletzt aus.
Slavia Prag: Jindrich Stanek (Schulterverletzung), Lukas Vorlicky (Muskelverletzung) und Tomas Vlcek (Knieverletzung) fehlen verletzt.
Aussicht: „Ein dickes Brett“
Ein schwieriges Heimspiel steht der Eintracht bevor, die trotzdem die Qualität im Kader hat, um als Favorit in den nächsten europäischen Abend zu gehen. „Es ist ein dickes Brett, das es für uns zu bohren gilt. Wir fühlen uns absolut bereit“, betont Toppmöller. Aufpassen muss die SGE auf den Zielspieler Slavias, Tomas Chory. Mit 199 Zentimetern Körpergröße wird er der größte Spieler auf dem Platz und das Mittel für die Tschechen sein. In der Europa League hat nur Galatasaray mehr Flanken geschlagen (103) als Slavia (83). Es kommt also auf eine konzentrierte Abwehrleistung an, um die Tschechen nicht gefährlich werden zu lassen. Auf Seiten der Hessen dürften Mario Götze und Arthur Theate genauso in die Startelf rotieren, wie Hugo Larsson. Ist Nnamdi Collins fit, dürfte er erneut starten. Ansgar Knauff und Eric Junior Dina Ebimbe konkurrieren um den Platz im rechten Mittelfeld. Denkbar ist, dass Omar Marmoush und Hugo Ekitiké zusammen beginnen dürfen. „Wir sind auf vielen Positionen so besetzt, dass wir aus dem Vollen schöpfen können, ohne dass man merkt, wenn der eine oder andere Topspieler draußen ist“, lobt Toppmöller seine Mannschaft.
Obacht vor Standards und Provod
Neben den Flanken setzt Prag auf gefährliche Pässe in den Strafraum, um die gegnerische Abwehrkette stets unter Druck zu setzen. Nur Galatasaray (142) und PAOK Saloniki (127) haben mehr Pässe in den Sechzehner gespielt als Prag (116). In diesen Situationen setzten die Tschechen vor allem auf ihren Mittelfeldspieler Lukas Provod, den Toppmöller als besten Spieler der Slavia bezeichnet. Bei gegnerischen Standards gilt für die SGE höchste Konzentration. Gegen den VfL Bochum fielen beide Gegentreffer nach ruhenden Bällen. Umschaltmomente gelten als absoluter Stärke der Eintracht, welche es auszunutzen gilt. Ein ruhiger Spielaufbau und schlaue Laufwege zwischen den Ketten können gegen Prag zum Erfolg führen. Mit sieben erzielten Treffern stellt die SGE die drittbeste Offensive der Liga. Mit dem heimischen Publikum im Rücken und dem Selbstbewusstsein erwartet die Eintracht zwar ein hartes Heimspiel, sollte dennoch drei Punkte einfahren können und damit einen Schritt in Richtung direkte Qualifikation für die Hauptrunde machen.
Mögliche Aufstellungen
Eintracht Frankfurt: Trapp – Collins, Tuta, Koch, Theate – Knauff, Skhiri, Larsson, Götze – Marmoush, Ekitiké
Slavia Prag: Kinsky – Doudera, Zima, Boril, Diouf – Zafeiris, Dorley – Michez, Provod, Jurasek – Chory
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