Sind beide wieder fit: Vallejo (li.) und Mascarell.
Sind beide wieder fit: Vallejo (li.) und Mascarell.

Als Trainer Niko Kovac bei der Pressekonferenz gefragt wurde, ob die aktuell optimistische Stimmung in der Mannschaft auch bei einer Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach aufrecht erhalten werden könnte, fing er an zu philosophieren: „Warum sollte ich negativ denken? Viel schöner ist es doch, positiv zu denken. Die Menschen denken und reden zu viel negatives, deshalb werden wir es positiv angehen. Dann kann man auch mit einem Lächeln durch die Gegend laufen.“ Der Coach verwies ganz nüchtern auf Tabellenplatz sieben und das Erreichen des DFB-Pokal-Halbfinales. „Am Ende setzen wir uns hin und bewerten dann alles. Ich bin mir sicher, dass es eine erfolgreiche oder eine sehr erfolgreiche Saison wird“, strahlte der Kroate Optimismus aus.

Dabei muss Kovac erneut auf Verletzungen reagieren. Danny Blum fällt nach seiner Magen-Darm-Infektion definitiv aus, Alex Meier hat noch starke Schmerzen an der Ferse und wann Guillermo Varela zurückkehrt, ist ebenfalls nicht prognostizierbar. Immerhin hat Omar Mascarell keine Probleme mehr an der Achillessehne, dazu ist Jesús Vallejo wieder vollständig genesen. Der größte Hoffnungsträger ist allerdings Marco Fabián. Der Mexikaner soll die Offensive, die in den letzten sechs Begegnungen nur einen Treffer produzierte, beleben und an seine in der letzten Begegnung gegen den Hamburger SV (0:0) gezeigten Ansätze anknüpfen. Kovac lobte den 27-Jährigen: „Marco hat zusätzlich gearbeitet. Er ist läuferisch wirklich außerordentlich gut, hat ein großes Kämpferherz und besitzt eine starke Persönlichkeit und Mentalität. Er sollte am Samstag topfit sein.“

Mit Blick auf die anstehende englische Woche brauchen die Frankfurter viele frische Kräfte. Samstag – Dienstag – Freitag: Die Regenerationspausen sind nur kurz und die Alternativen noch rar gesät. Mit Marco Russ, Andersson Ordònez, Marc Stendera und Shani Tarashaj hat der Coach vier Akteure auf der Liste stehen, „die so gut wie noch nicht bundesligatauglich sind. Ich werde sie nicht allesamt für den Kader nominieren können.“ Kovac erwartet einen sehr starken Gegner vom Niederrhein. Nach dem Trainerwechsel von André Schubert zu Dieter Hecking ist das Team noch stärker geworden und steht in der Rückrundentabelle auf dem dritten Tabellenplatz. „Sie sind fußballerisch stark und haben Disziplin, Ordnung und agieren sehr Kompakt. Gladbach spielt im 4-4-2 gegen den Ball. Die Ketten sind eng beieinander, sie verschieben ballorientiert und lassen einem wenig Räume zur Ballannahme“, zählte er die Qualitäten des Kontrahenten auf.

Seine Mannschaft dürfe nicht den Fehler begehen und leichtfertig den Ball verlieren. „Dann geht es über die Flügel ab nach vorne. Und da laufen echte Hochkaräter auf“, drückte der Trainer seinen Respekt deutlich aus. Ob die Eintracht in Form einer Fünfer-, oder Viererkette antwortet, ließ der Coach freilich offen: „Wenn ich das allen sage, dann freut sich vor allem Dieter Hecking. Wir haben alle Optionen durchgespielt. Wir müssen immer wieder neu entscheiden, was wir machen.“

In den vergangenen Jahren hat die Fohlenelf der Eintracht häufig große Probleme bereitet. Seit vier Partien warten die Hessen auf einen Sieg gegen Gladbach – 1:8 Tore und zwei Zähler sind die Bilanz aus diesen Zeitraum. Kovac will sich von solchen Statistiken nicht lenken lassen und gibt die Richtung für die kommende Woche vor: „Wir wollen in diesen drei Spielen unbedingt unser Ziel erreichen und auf 40 Punkte kommen!“ Der Coach freut sich auf die Begegnungen unter Flutlicht, die Atmosphäre sei da eine ganz besondere, „dazu sind unsere Zuschauer wieder treu da. Wir haben ein ausverkauftes Haus gegen Gladbach und sie stehen alle hinter uns.“

Neben dem treuen Publikum sorgt auch das Wetter für gute Laune Kovac: „Da produzieren wir Glückshormone und sind sehr viel besser drauf.“ Für noch bessere Stimmung könnten Treffer und ein Sieg sorgen. Nur ein Zähler aus den vergangenen sechs Partien hat die Skepsis im Umfeld wachsen lassen, die Angst davor, weiter durchgereitet werden, ist förmlich greifbar. Mit Meier fällt der beste Torschütze (fünf Treffer) aus, Branimir Hrgota ließ zuletzt viele Chancen liegen. „Es ist verflixt“, sagte Kovac und nahm die Angreifer in die Pflicht: „In der Hinserie haben wir Tore aus Chancen gemacht, die eigentlich keine waren und jetzt machen wir Riesenmöglichkeiten nicht mehr rein. Das müssen wir unbedingt besser hinbekommen.“

Die Spielweise des Gegners könnte der Eintracht dabei entgegenkommen. Im Gegensatz zu den Mannschaften aus Darmstadt, Ingolstadt oder Hamburg werden die Gladbacher versuchen, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. In der Hinrunde haben die Frankfurter in solchen Partien geglänzt und den Topteams reihenweise ein Bein gestellt. Allerdings dürfe sein Team nicht nur versuchen, spielerisch mitzuhalten: „Wir müssen die Tugenden, die wir gegen Topmannschaften gezeigt haben, einbringen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir dann gewinnen können.“

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