Eintracht-Trainer Niko Kovac und sein Co Armin Reutershahn sind nach dem 2:0 Erfolg gegen Mönchengladbach gut gelaunt.

Am Ende des Spieltages ist der Eintracht der Sprung von Platz Sieben auf Vier gelungen. Die Rolle als Bayernverfolger Nummer Eins war tatsächlich am Ende nur ein „One-Night-Stand“, wie Bobic schon nach dem Spiel mutmaßte. Und doch macht das Wochenende Hoffnung, dass die Frankfurter in dieser Saison eine gute Rolle spielen können. Trainer Niko Kovac war nach dem Spiel äußerst positiv gestimmt und zwei Nächte später folgte dann gar eine Liebesbekundung an die SGE.

Trainingslager der Knackpunkt – zweite Hälfte gegen Gladbach ausbaufähig

Sicherlich war am Ende auch Glück dabei, dass man gegen Borussia Mönchengladbach als Sieger vom Platz ging. Nach einer starken ersten Halbzeit, in der vor allem Rebic Glück hatte (Kovac: „Ich habe bei der Entscheidung schon den Atem angehalten“) geriet man in der zweiten Hälfte nochmal in die Bredouille. Allerdings konnten die Fohlen bei aller spielerischen Dominanz auch kaum klare Chancen herausspielen. Dennoch sieht Kovac dort noch Luft nach oben: „Wir müssen es besser machen, wenn der Druck des Gegners höher wird. Dann müssen wir noch mehr Ruhe an den Ball bringen und mehr Cleverness an den Tag legen.“ Viel zu oft habe man in dieser Phase den Ball geschlagen oder zu schnell verloren: „Da erwarte ich mir mehr Initiative, mehr Selbstvertrauen.“ Bekommt man das hin, „können wir es schaffen, solche Mannschaften auch mal 90 Minuten zu dominieren.“

Dominierend waren die Hessen vor allem in den ersten 45 Minuten: „Die fand ich richtig gut von uns.“ Die Eintracht spielte einen gepflegten Ball, auch von hinten raus: „Wir zeigen immer mehr spielerische Qualitäten, haben nichts zugelassen, standen sehr kompakt und haben dann schnell nach vorne gespielt. Sehr, sehr, sehr gut“, ist der Kroate begeistert von der Perfomance seines Teams. Eine Entwicklung, die vor allem durch ein intensives Trainingslager in Alicante (Spanien) angetrieben wurde: „Ich glaube, wir haben dort sehr gut gearbeitet. Es gibt immer wieder Momente in einer Saison, da macht es einfach Klick. So einen Moment hatten wir in Spanien.“ Dort hätten die Spieler Vieles verstanden: „Wieso, weshalb, warum, was können wir besser machen, damit wir noch besser rausspielen.“
Außerdem scheint die Eintracht durch die Umstellung auf Manndeckung bei Eckbällen des Gegners (schon seit dem Wolfsburg-Spiel) dort deutlich mehr Sicherheit entwickelt zu haben.

Niko Kovac und sein „verlängerter Arm“ Kevin-Prince Boateng.

Boateng mit Qualität und Mentalität – Kovac adelt Mascarell

Ein ebenfalls wichtiges Element innerhalb dieser Entwicklung dürfte auch Kevin-Prince Boateng sein. Dieser erzielte kurz vor der Pause mit seinem 4. Saisontor die Führung und wirkt immer fitter und fitter. „Er trainiert ja jetzt bei uns“, muss Kovac lachen. Auch wenn Boateng noch nicht am Ende seiner Entwicklung sei: „Wir arbeiten daran, dass wir ihn nochmal ein bisschen pimpen.“ Seine Führungsqualitäten und spielerischen Fähigkeiten seien ohnehin unumstritten: „Er hat Qualitäten, die es nicht allzu oft in der Bundesliga gibt. Mich freut es, dass er der Mannschaft Stabilität und Mentalität gibt, gerade in schwierigen Situationen.“ Auch ohne die Kapitänsbinde habe der 30-Jährige eine wichtige Rolle inne: „Es ist nicht wichtig, wer Kapitän ist. Für mich sind die wichtig, die die Mannschaft führen können, sich Spieler an die Seite nehmen und auch mal die Arbeit des Trainers machen.“ Und genau das mache der Mittelfeldspieler: „Es ist hilfreich, wenn Leistungsträger der verlängerte Arm des Trainers sind. Zu denen zählt er sicherlich ohne Zweifel.“

Ein Stück hinter Boateng zieht seit seinem Comeback Omar Mascarell die Fäden in der Defensivzentrale und beeindruckt nach drei Spielen zunehmend: „Er hat für mich ein Topspiel gemacht und war für mich mit Kevin Man of the Match“, adelt Kovac den Spanier. „Was er an Ballsicherheit und Übersicht hat, das ist schon sehr gut.“ Er sei laut dem ehemaligen Mittelfeldspieler „vororientiert“. Dadurch hole sich der ehemalige Madrilene Zeit, die es im heutigen Fußball eigentlich gar nicht gebe: „Er löst deshalb die Situationen spielerisch. Er weiß, was um ihn rum passiert.“ So komme er nicht in Stresssituationen. An seine Verantwortlichen hat er schon eine klare Empfehlung im Fall Mascarell gegeben: „Ich weiß nicht, wie die Vertragskonstellation so richtig ist, aber ich habe Fredi und Bruno schon ganz klar gesagt, wie ich die Sache sehe. Gute Spieler brauchen wir und er ist sicher ein sehr guter.“ Kovac ist optimistisch, dass man noch viel Freude an ihm haben wird: „Omar fühlt sich wohl hier. Ich gehe davon aus, dass er uns noch lange erhalten bleibt, denn wir haben noch vieles vor.“

Kein Druck bei der Eintracht

Viel vor hat Kovac noch mit der Eintracht. Druck machen möchte er sich in der aktuellen Situation aber keinen: „Druck gibt es nicht, den haben ganz andere Mannschaften, die, die viel mehr investiert haben und mit mehr Ambitionen in die Saison gegangen sind.“ Man wolle weiter hart arbeiten, denn sonst passiere es schnell, „wenn man anfängt zu träumen und die Realität aus den Augen verliert, dass man überholt wird. Wir wollen schon zusehen, dass wir den Bestand nach unten vergrößern und im Sog der anderen mitschwimmen.“

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11 Kommentare

  1. In meinen Augen übrigens immer wieder interessant, wie unterschiedlich von verschiedenen Parteien ein- und dasselbe Spiel wahrgenommen wird. Kovac hat eine dominante erste Hälfte der Eintracht gegen Gladbach gesehen (Ich übrigens auch.. Wenn ich nicht irre Torchancenverhältnis 4:0) – während Dieter Hecking am Sonntag bei Wontorras Sky-Laberrunde davon sprach, man habe sich in der ersten Hälfte „neutralisiert“ – und im zweiten Durchgang habe Gladbach das Geschehen im Griff gehabt.

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  2. Sehr guter Bericht. Jetzt noch Standards üben, dann wird es was mit Europa. Auch wenn Boatengs Führungs- und spielerischen Qualitäten laut Bericht „umstritten“ sind. Fehlt hier das „un“?

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  3. http://schwarzweissgruen.de/die-eintracht-ist-der-borussia-einen-schritt-voraus

    Die Fohlen-Presse sieht die Eintracht als Vorbild.

    „Eintracht Frankfurt setzt auf eine robuste bis brutale Spielweise, jedoch überdeckt dies die taktischen Raffinessen eines Niko Kovac. Er hat in Frankfurt ein klares Spielkonzept umgesetzt, mit dem sich der Fan identifizieren kann, auch wenn es nicht jedermanns Geschmack treffen mag. Die Eintracht ist der Borussia in dieser Hinsicht einen Schritt voraus. Sie haben quasi den kroatischen Lucien Favre gefunden, der eine Mannschaft besser machen kann. In Frankfurt gibt es eine klare Struktur, die Mannschaft wirkt gefestigt, stabil. Die Fohlenelf steht für, ja für was eigentlich?“

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  4. Die offensiven Standards haben nach wie vor Potential, aber defensiv hatte mir das schon viel besser gefallen als gegen Freiburg.
    Bei der ersten Ecke standen gleich 2 Frankfurter Höhe Mittellinie seitlich und haben so direkt 4 Gegenspieler gebunden, somit war dann die Überzahl im 16er noch größer. Das hatte auch BMG überrascht und ich glaube es war Vestergard, der hektisch Spieler nach hinten schickte.
    OK, ich persönlich finde einen besetzten Pfosten zwar besser, aber ist wohl nicht der Trend.

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  5. @ Chrissey88
    wer ist dieser Haris Seferovic? muss man den kennen? 🙂 lol

    ohhh man…. ich freue mich so über unsere Eintracht was für eine Entwicklung

    Und Wolf wie der eingeschlagen ist – ich habe immer gesagt das ist ein guter –

    Jetzt bitte unbegingt gegen Augsburg nachlegen – bin Live dabei

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  6. Wir können so froh sein diesen Trainer zu haben, dafür muss man dem Bruno wirklich tausend mal und mehr danken. Einfach Klasse was Niko Kovac und der gesamte Trainerstab leisten. Alle Verantwortlichen machen einen genialen Job. Kurz um es läuft.

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  7. @7
    Wir wissen doch alle am Besten wie schnell die Serien eines Haris Seferovic endet. In einem Team, in dem man um Spitzenpositionen kämpft, steht man dann eben schneller im Abseits und wird nicht mehr eingesetzt, als bei einer damals mittelmäßigen Eintracht

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  8. Ich träume einfach mal die nächsten Spielergebnisse unserer SGE:
    Augsburg – SGE 1:2
    SGE – Mainz (egal wie, nur weiter)
    SGE – Köln 1:0
    SGE – RB 1:1

    Dann haben wir am 23.Spieltag die 40 Punkte voll und es kann nach oben geschaut werden.

    Ich bin so wahnsinnig stolz auf Verein und Mannschaft über das bisher geleistete. Auch wenn ich das 1999 auch schon mal war beim 5:1 gegen Lautern 😉

    Ich habe echt so Angst das die Bayern bei Kovac ernst machen.
    Warum sollten die Bayern ihn nicht holen ?
    Jung, erfolgreich, kennt den Verein.

    Genauso Angst macht mit die „billige“ Rückkaufaktion von Real bei Mascarell. Würde gerne mal genau wissen ‚ wie lange das für Real möglich ist ?!

    @8: Dann sehen wir uns dort 😉

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