Klarer Blick, klare Ansage: Filip Kostic hat große Ziele mit der Eintracht.

Nicht überall ist das drin, was drauf steht. Auf Filip Kostics Rücken prankt seit dem Sommer die Nummer Zehn, seit jeher die Zahl der Spielmacher. Doch drin steckt ein Duracell-Hase für die linke Außenbahn mit Power, Körperlichkeit und knallharten Hereingaben. Doch wie bei der Rückennummer werden Stereotypen und Klischees nicht immer bestätigt. Der Serbe dient als bestes Beispiel.

Kostic hat neue Position angenommen – weiterhin torgefährlich

Vor dem Heimspiel gegen Leipzig hatte Adi Hütter einen Geistesblitz, eine Vision. Der bis dato in seiner Karriere nicht unbedingt durch kernige Defensivarbeit aufgefallene Filip Kostic könnte doch mal die linke Außenbahn beackern. Nicht nur die offensive, sondern die gesamte. Der 26-Jährige dürfte von der Idee sicher überrascht gewesen sein, merkte im Gespräch mit „fussball.news“ und weiteren Medienvertretern am Mittwochvormittag aber an: „Diskussionen gab es keine. Ich mache, was der Trainer sagt.“ Eine Umstellung sei es natürlich gewesen. „Das war nicht einfach, aber ich wusste, ich kann es und habe an mich geglaubt.“ Der Trainer könne auch auf ungewohnter Position einhundert Prozent Einsatz erwarten. Seit diesem Spiel ist der Nationalspieler auf dem linken Flügel nicht mehr wegzudenken. Er ließ seitdem vier Torvorlagen in der Liga und zwei Tore in der Europa League folgen. Trotz der neuen Defensivaufgaben behielt der ehemalige Stuttgarter und Hamburger seine Torgefahr.

Frust über Niederlage gegen Wolfsburg – selbstbewusst nach Berlin

Auch im vergangenen Heimspiel heimste Kostic ein Sonderlob seines Trainers ein, für die Art und Weise, „wie er die 90 Minuten, gerade am Schluss, hoch und runter marschiert ist.“ Ihn selbst hat die Niederlage, die erste nach elf ungeschlagenen Spielen, extrem geärgert: „Wenn wir das frühe Tor machen, gewinnen wir das Spiel sicher. Wir hatten nicht das nötige Glück. Aber wir haben das Spiel abgehakt. Jetzt denken wir nur noch an das nächste Spiel bei der Hertha.“ Der Sprung auf Platz Zwei wäre mit einem Dreier möglich gewesen, „das wäre wichtig gewesen.“ In Berlin treffe man auf einen guten Gegner, einer, der sich in der Liga etabliert hat, „aber wir brauchen die drei Punkte und müssen dort gewinnen.“

Kostic hat ambitionierte Ziele – und ist glücklich in Frankfurt

Man merkt, dass der Linksfuß in Frankfurt zu alter Stärke, zu Selbstbewusstsein und vor allem zur Spielfreude zurückgefunden hat. Fragen zu seiner Vergangenheit wollte er nicht beantworten, stellte aber klar: „Ich bin sehr glücklich, hier zu sein und gebe Einhundertprozent, um dem Team zu helfen.“ Ein vermeintliches Nachtreten gegen seine Ex-Klubs gibt es nicht. Kostic ist da vorsichtig geworden, nachdem ihm nach der ersten Presserunde in Frankfurt die Aussagen im Anschluss nur so um die Ohren geflogen sind. Eine mutige Aussage traf er aber auch am Mittwoch, auf die Frage hin, was denn mit der Eintracht möglich sei und was seine Ziele sind. „Hier ist alles möglich. Mein Traum ist es, unter die ersten Vier zu kommen. In die Champions League!“ Mit den gewonnen Defensivqualitäten, im Übrigen ohne Extraschichten erlangt, ist beim Serben auch die Brust breiter geworden. Das Selbstverständnis ist bei der Eintracht ein anderes geworden. Obgleich auch Kostic weiß, „dass jetzt jeder gegen uns gewinnen will. Aber wir versuchen besser zu werden. Von Woche zu Woche. Wir wollen das Maximum erreichen.“ Das wird es in jedem Fall brauchen, wenn Träume am Ende der Saison wahr werden sollen.

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4 Kommentare

  1. Ein Punkt in Berlin wäre extrem wichtig, um nichts von einer jetzt beginnenden Niederlagenserie lesen zu müssen. Unter Veh hatten wir mal 30 Punkte in der Hinrunde. Ist im nachhinein noch sensationell, denn durch die jetzige Serie denkt man automatisch, so gut war man punktemäßig noch nie, aber es sind halt auch Euro-Spiele in der Serie. Aber es ist schon eine geile Zeit mit natürlich ansehnlichem Fußball.

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  2. Stimmt, gefühlt sind wir so erfolgreich wie nie.
    Neben der Punkteausbeute imponiert mir besonders die Herangehensweise und geglückten „Experimente“ des Trainers – sei es ein Kostic in der 5er-Kette, 3 Stürmer in der Offensive, Rebic als 10er, Wiederkehr der 3er-Kette mit Hasebe als Libero, oder jetzt zuletzt mit Willems im Mittelfeld.
    Die Mannschaft nimmt seine Vorgaben an, und alle scheinen einen unbändigen Spaß und großes Selbstbewusstsein dabei zu haben. Und dass Adi Hütter jetzt schon die Konsolidierung des recht großen Kaders anspricht, und dabei das Leistungsprinzip weiter konstruktiv fördert, und allen Spielern ihre Chancen bietet, kommt auch zur rechten Zeit.

    Jetzt erst einmal etwas aus Berlin mitnehmen, und dann schauen im oberen Tabellendrittel zu überwintern … im Frühjahr dann stabil die Saison zu Ende spielen, dabei auch die EL weiter rocken und sich für Europa im nächsten Jahr qualizieren – das wäre schon der Hammer! Das wünsche ich uns zu Weihnachten.

    Forza SGE!

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  3. hallo Zusammen
    FK ist sicherlich eine der besten Überraschungen der Saison bisher. Insbesondere imponiert mir, dass er offensichtlich die Atmosphäre bei der Eintracht und die Forderungen des Trainers vollständig annimmt. Jetzt spricht er von dem „Wunsch“, mit der Eintracht in der CL zu spielen.
    Ist das überdreht ? Nein, wenn man es richtig einordnet und daraus nicht gleich wieder ein „MUSS“ konstruiert und Kommentare ableitet, wie z.B. : „die sollen die Klappe nicht soweit aufreißen.“
    Es ist schlicht und einfach ein sachlicher Wunsch, geschuldet der bisherigen Leistung und der Beurteilung des eigenen Leistungsvermögens und das der Konkurrenz. Wenn die Entwicklung unserer Mannschaft so weitergeht, warum denn nicht ? Dann sind mir Spieler mit Ambitionen und ehrgeizigen Zielen und die danach arbeiten allemal recht.
    In diesem Sinne , Auf nach Berlin.
    Forza SGE !

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  4. Kostic ist für mich der ideale Spieler für die Außenbahn.
    Kraft, Kondition, Tempo, Mentalität – da stimmt alles. Ich habe ihn in
    Hamburg so oft live gesehen und hatte immer das Gefühl, da geht
    eigentlich noch mehr. Um so schöner, dass wir das jetzt so toll erleben
    dürfen.
    Wenn er jetzt so deutlich seine Ziele formuliert, hat er vollkommen recht.
    Es ist zwar durchaus richtig, wenn Bobic betont, dass wir von der Struktur
    noch ein Stück von der Spitze entfernt sind, aber genau so richtig, dass wir
    in Bestbesetzung zur Zeit zu den besten Teams der Liga gehören.
    Es darf aber nicht viel passieren. Das zeigt schon, wie weh uns zum Beispiel
    der Ausfall von Abraham tut.
    Also weiter hoffen und Daumen drücken.

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