Der Moment, wenn die Last von den Schultern fällt und das große Ziel erreicht ist. Niko Kovac mit Tränen in den Augen nach seinem letzten Spiel für die Eintracht. (Foto: imago/photoarena/Eisenhuth)

Die Wochen vor dem Pokalfinale in Berlin waren alles andere als ruhig. Die Unruhe um den Wechsel von Eintracht-Trainer Niko Kovac zu den Bayern beeinflusste das Umfeld, aber scheinbar auch das Team. Viele Fans hätten den Kroaten lieber noch vor dem Spiel der Spiele beurlaubt gesehen. Doch der macht sich in seinem letzten Spiel zur Legende. Ein Kommentar.

Wahrer Eintracht-Fan und seitdem auch Dauerkarteninhaber im 40er Block, die seit geraumer Zeit von Freund zu Freund geht, bin ich seit dem Winter 2003. Das Wunder gegen Reutlingen habe ich noch als Sympathisant im Stadion verfolgt. Trainer damals: Willi Reimann. Kein wahrer Fußballästhet. Großgeworden mit Mehmet Dragusha, Geri Cipi und Andree Wiedener sind meine Erwartungen an den Fußball, der im Frankfurter Stadtwald gespielt wird, nicht allzu groß. Titel habe ich in den 15 Jahren einen erlebt. Den Frankfurt Finance Cup. Welch grandioser Triumph das damals war. Komisch, dass der nicht auch auf dem Römer gefeiert wurde? Gut. Das vergangene Pokalfinale war nicht mein erstes. 2006 und 2017 war ich schon in der Hauptstadt, um zu sehen, wie die Eintracht den Trostpreis entgegennimmt. Europa hat man in Frankfurt seitdem auch schon erlebt. Alles ganz schön, aber eben nichts zum Anfassen. Zum Anfassen gab es zu meinen Lebzeiten (Jahrgang 1990) nichts. Und es soll Fans geben, die deutlich länger auf diesen 19. Mai gewartet haben. Und ja. Auch als Journalist freut man sich über sowas. Man kann nicht ausrasten, nicht explodieren. Aber als Mijat Gacinovic den Sprint seines Lebens lief, bin ich implodiert. Es hat mich innerlich zerrissen.

Warum? Weil ich nicht wusste, ob ich einen Titel jemals erleben würde. Weil mir mein Herz zwar sagte, in einem Spiel ist alles möglich. Mein Verstand aber eigentlich damit rechnete, dass man wieder als Sieger der Herzen die Heimreise gen Frankfurt antreten würde. Und doch war da irgendwas in mir, das an das Unmögliche glaubte. Seitdem Fredi Bobic und Niko Kovac samt Trainerteam in meiner Heimatstadt herumwerkeln, bewegt sich was. Man hat das Gefühl, die zementierte Liga, die sie für uns Frankfurter stets war, bröckelt ein wenig. Man hatte das Gefühl, da geht was. Und das, lieber Niko, diese Entwicklung, dieser große Triumph, sind zum großen Teilen deine Verdienste. Am Ende hast du die Mannschaft, die du stetig besser gemacht hast, aber womöglich selbst so verunsichert hast, der du die Stabilität genommen hast, auf den Punkt genau wieder in die Spur gebracht. Du hattest einen Matchplan – und ja, auch ich musste die Stirn runzeln, als ich die Aufstellung laß -, der aufging. Das Team brannte vor Leidenschaft. Du hast es geschafft, sie anzuzünden. Weil du selbst wieder branntest. Und das wird dir in Frankfurt niemand jemals vergessen.

Natürlich war dieses ganze Wechselbrimborium unglücklich. Du weißt selbst, dass du das besser hättest lösen können. Aber man sollte dir zugestehen, dass du auch nur ein Mensch bist und nicht der Messias, für den dich womöglich so viele gehalten haben. Predigen konntest du schließlich ganz gut. Über Moral und die Gesellschaft und so. An Worten muss man sich am Ende auch leider messen lassen. Das konntest du nicht ganz. Du bist eben kein Christian Streich, das muss man ganz nüchtern sehen. Kein Übermensch, kein Moralapostel, sondern menschlich verwundbar und fehlbar. Am Ende eben auch ein Karrierist, der für die Fußballromantik zu groß ist. Aber du bist ein Mann vom Fach. Einer der Ahnung davon hat, wie man eine Mannschaft einstellt, einen Gegner auseinandernimmt, mit bescheidenen Mitteln. Mit dir ist der Glaube zurückkehrt an eine rosige Zukunft in Frankfurt. Der Glaube an Titel. Der Glaube daran, die Bayern schlagen zu können. Und der Glaube wurde an diesem Samstagabend Realität. Das werde ICH dir nie vergessen.

In den vergangenen Wochen passierte sicher auch viel Kränkung. Die Tränen in Berlin waren sicher nicht nur Tränen der Freude. Du hättest dir vermutlich mehr Kredit erhofft, mehr Verständnis von Anhängern und den Medien, als die Entscheidung fiel. Die Folge war ein dickes Fell, weniger Nähe und mehr Distanz. Eine Pressekonferenz, die nur wenige verstanden. Verständlich. Den negativen Gegenwind warst du nicht gewohnt, wenn dir zigtausende Menschen zuschauen, bei deinem ersten wirklichen Fehler. Die harte Schale brach in Berlin, als alle Dämme brachen, als dir bewusst wurde, dass dir der Schulterschluss mit den Fans gelungen ist, dass du die Herzen zurückgewonnen hast. Und doch hast du nicht vergessen. Für die Journalisten gab es am Römer keinen Handschlag, keinen Abschiedsgruß, kein Lächeln. Wortlos bist du gegangen. Da war sie wieder die menschliche Fehlbarkeit. In München werden sicher größere Herausforderungen kommen in Puncto Vergebung und Drüber-stehen-können.

Von mir aber bekommst du ein Lächeln. Ich kann es dir verzeihen. Den Abschied durch die Hintertür. Und deinen einzigen Fehler in über zwei Jahren Eintracht! Niemand ist perfekt, aus Fehlern kann man lernen. Und wenn wir schon bei deinen geliebten Bibelzitaten sind. Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Und letztendlich bin auch ich ein Fan, der weiß, dass ein Titel für die Ewigkeibt bleibt. Dass einzelne Personen nie größer sein werden als der Verein, als die Basis. Und das schöne im Leben ist: Man sieht sich immer zweimal. Und manchmal schneller als man erwartet. In dem Fall schon im Supercup – und vielleicht kannst du bist dahin auch vergeben und vergessen. Ich würde es mir wünschen. Denn du bist eine Legende. Und auch die darf Fehler machen. Du gehst als Großer! Du bist der Mann, der den Riesen nach 30 Jahren geweckt hat und mir etwas zum Anfassen hinterlassen hat. Dafür verzeih ich dir so einiges. Danke, Niko!

 

Autor Benny Heinrich

- Werbung -

27 Kommentare

  1. Schöner Kommentar. Mir geht es ähnlich, ich konnte am Samstag meinen Frieden machen mit Niko und ja selbst ein bißchen mit dem FC Bayern. Für mich war der Abend neben dem ersehnten Titel auch ein Abend von tief empfundener Gerechtigkeit. Wir als vielleicht emotionalster Verein und absoluter Underdog schlagen ausgerechnet diesen Gegner auf diese Art und Weise. Das ist für uns als Eintracht ja eigentlich nicht mehr zu toppen. Aber auch für Niko, und da kann er 20 Titel mit den Bayern holen, den emotionalsten Titel seiner hoffentlich noch langen Karriere hat auch er am Samstag erlebt.

    0
    0
  2. „Zum Anfassen gab es zu meinen Lebzeiten (Jahrgang 1990) nichts. Nicht mal eine Meisterschaft in der zweiten Liga!“

    *klugscheißmodus an
    1998
    *klugscheißmodus aus

    Und schreib nicht dauernd vom „TriumpF“ 🙂

    0
    0
  3. Natürlich muss und sollte man Danke sagen!

    Hatte es gestern schon geschrieben, dass ich mich insbesondere für alle diejenigen freue (inklusive meiner Tochter und die ganze Clique) , die sowas noch nicht erleben durften. Danke Niko und dem gesamten Team für über zwei Jahre super Arbeit 🙂

    0
    0
  4. Ich bin seit 1973 Eintrachfan, als mein Papa mich mit zu einem Spiel gegen die Bayern mitnahm. Damals haben wir in schöner Regelmäßigkeit gegen die, wie er sagte „Batzis“, gewonnen. Einige Titel habe ich im Waldstadion miterlebt, eine verschobene Meisterschaft mit ganz viel Tränen in Rostock und einen 6:3 Last Minute Aufstieg gegen Reutlingen. Der Titel dieses jahr war umso schöner, weil er so nicht eingeplant werden konnte und einer guten Saisonleistung zu einem krönenenden Abschluß verhalf.
    Viele sagten, dass die letzten Spiele direkt mit Kovac´s verkündetem Wechsel einherging, aber es gab auch jetzt Stimmen, die direkt eine Korrelation mit dem Fehlen von Rebic erkannten. Der wurde vorne seit Bremen schmerzlich vermisst,; auch Boateng war zwischenzeitlich nicht dabei – die Ausbeute der Punkte, außer gegen Hamburg (Gott sei Dank haben die endlich den Abstieg geschafft) war doch sehr übersichtlich.

    Das Niko nach Münschen geht, um dort eine europäische Spitzenmannschaft (trotz der kleinen Dellen in dieser Saison) zu trainieren, ist nachvollziehbar. Ruhm und (viel) Geld spielen bei so einer Entscheidung mit und die Chance kommt auch nicht so oft.

    Aber ganz viele in meinem Bekanntenkreis und auch ich fanden die Art und Weise der Vöffentlichung des Wechsels nicht richtig. Angeblich wußte der Eintrachtvorstand nichts, die Info kam aus München, eine 24-Stunden Entscheidung und eine Ausstiegsklausel, die anscheinend jeder in der Eintrachtführung kannte, aber vergessen hatte. Keiner weiß richtig was und jeder redete mit – Stand jetzt! 😉

    Man hätte bis nach dem Pokalfinale warten können mit der Bekanntgabe oder auch im Vorfeld schon ein Interesse der Bayern ins Spiel bringen können. Vielleicht wäre es dann besser gelaufen. Auf jeden Fall eine bessere Außenwirkung.

    Abe Niko hat bis zum Schluß eine Leidenschaft an den Tag gelegt und war bis zur 96. Minute in Berlin Trainer von Eintracht Frankfurt mit einer professionellen Einstellung. Ich persönlich wünsche ihm alles Gute für die Zukunft und bedanke mich für eine sehr gute Arbeit in Frankfurt. Wir sind wieder wer und können darauf aufbauen. Er hat Spieler verbessert und denen eine Siegermentalität eingehaucht.
    DANKE Niko Kovac – der Titel ist auch DEIN Verdienst.

    0
    0
  5. Sehr schöner Kommentar.
    Ich bin Ende der Siebziger eingestiegen, das erste Spiel, an das ich mich bewusst erinnern kann, war ein 1:0 in Dortmund, Torschütze Cha 🙂
    Ich war also Grabi, Nickel, Holz, Pezzey, Borchers, Lottermann, Nachweih, Cha, Körbel, später Yeboah, Bein, Gründel, JayJay, Detari, und immer noch Körbel, gewohnt. Ich nahm voller Freude und Stolz den Sieg `81, `88 und den UEFA-Cup`80 mit. Aber dieses Ding vom Samstag war einmalig in seiner Emotionalität und in seiner Fähigkeit, diese Gefühle so zu filetieren und freizulegen. Vielleicht besitzt dieser Titel sogar die Kraft, Rostock endgültig zu verarbeiten.
    Nach 1988 waren Abstiege und Aufstiegsfeierlichkeiten die einzigen spürbaren Amplituden. In die eine wie in die andere Richtung. In diese Zeit vielen denn auch, und das meine ich überhaupt nicht despektierlich, aber in Relation setzend, Spycher, Huggel, Güntensperger, Günther, Rada, Ocean, Beierle, Westerthaler und und und… auch Fjörtoft!!
    Was ich sagen will: Nichts und niemand wird mir (uns) je diesen Titel und das Erlebte wieder nehmen können. Hier werden in 10, 20 oder 30 Jahren wieder Fans sitzen und so über diesen Titel schreiben wie wir es über die Erfolge in den 70ern und 80ern gerade tun. Titel sind für die Ewigkeit. Und so habe auch ich bereits in der Sekunde des jetzt schon legendären 3:1 meinen Frieden mit Niko geschlossen. Vielen Dank, Niko. Bist mein Held. Vaya con Dios.

    0
    0
  6. Hallo Olga, wahrscheinlich nicht oder zumindest noch nicht. Aber vielleicht ist es ja auch gerade das, was es eben auch ausmacht. Ich zb kann, und ganz ehrlich, will auch nicht immer alles nur sachlich und rational sehen beim Fußball. Klar sind die Emotionen dann auch Grundlage für die sehr harten und sicherlich auch ungerechten Worte gegenüber Niko Kovac in den letzten Wochen. Aber irgendwie ist es doch auch gut, dass die ganze Sache mit solch einem Erfolg für alle Beteiligten zu Ende geht. Auch Niko wird das nicht vergessen, die Enttäuschung vieler Fans nicht und diesen Erfolg nicht.

    0
    0
  7. @Olga: Nein!

    In meinen Augen hat Kovac die Eintracht in den letzten beiden Jahren unheimlich nach vorne gebracht, auch dadurch, dass er vorlebte, was er predigte. Bis, ja, bis zur Veröffentlichung des so wundersam kurzfristig zustande gekommenen Wechsels nach München. Die hat meiner Meinung nach einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Psyche der Mannschaft gehabt, und zwar seit der zweiten Halbzeit in Leverkusen (Rebic und Prince hin oder her).

    AAABER, auch wenn ich diese ‚unglücklichen‘ Wochen nicht vergessen werde, der Pokalsieg steht über allem und dafür werde ich ihm, korrespondierend zum Artikel, auf ewig dankbar sein. Also, Niko, ich freue mich, dass du diesen Titel für uns geholt hast, wäre das nicht geschehen, wärst du doch nur einer unter vielen gewesen. So hingegen gibt’s den Legendenstatus à la Jörg Berger und bei dem war es nur eine Rettung in allerletzter Sekunde.

    0
    0
  8. Ich sage aus tiefster Überzeugung DANKE
    – an Nico Kovac für diesen unvergesslichen Fussballabend im Olympiastadion und ich habe in den letzten 50 Jahren schon einiges mit unserer SGE erleben dürfen
    – an alle SGE-Fans im Olympiastadion für diese grandiose Stimmung
    – an Schiri Zweyer für die Haltung auch 2 Tage nach der Strafraumszene in der vierten Nachspielminute
    – an alle SGE-Fans, die auch noch am Sonntag Berlin in eine Frankfurt-Aussenstelle verwandelt haben
    – an Spieler, Betreuer, Trainerteam, Offizielle der SGE für letzten beiden Jahre

    0
    0
  9. Niko hat sich unsterblich gemacht in Frankfurt.
    Boateng hat es richtig gesagt auf dem Balkon. „Jetzt kann er zu Bayern gehen.“
    Danke Niko und Robert.
    „Bruder. Schlag den Ball lang!“

    Ich schaue mir immer noch die Tore. Den Jubel. Die Kommentare der Spieler/Trainer an. Schaue das Ankommen am Römer. Lese in unterschiedlichen Foren.
    Das ist einfach nur unbeschreiblich!

    0
    0
  10. Hallo Eintracht Adler,

    Passt!!

    Weißt du, mich ärgert es halt ein bisschen, wie in letzter Zeit die Stimmung gewesen ist.

    Wir haben, dank Kovac, vor zwei Jahren die Klasse gehalten und es ging nur in eine Richtung und zwar nach oben.

    Wir standen zweimal im Pokalfinale…was eine Leistung.

    Spieler haben sich enorm entwickelt, wir können sie jetzt deutlich teurer verkaufen, als wir diese eingekauft haben.

    Wie gesagt…was eine Entwicklung!
    Und dann ist hier, weil wir (damals) möglicherweise Europa verpassen, eine Stimmung, als wären wir der fc und mit Pauken und Trompeten untergegangen.
    Das war keineswegs verhältnismäßig…damit meine ich auch gar nicht unbedingt die User Beiträge, sondern vielmehr die Berichte von Sge4ever.

    Wenn User emotional sind, ist es das eine, aber die Berichte sollten schon rational und sachlich sein. Da erwarte ich von Sge4ever einfach mehr…als nur kurzfristige Entwicklungen in den Fokus zu nehmen und diese dem großen Ganzen vorzuziehen.

    Und wenn man es so sieht, dann kann es nur eine einzige Aussage geben:

    Das große Ganze hat gepasst und es wurde viel mehr richtig gemacht, als falsch. Unter bruchhagen/Hübner war es andersherum. Da hat das große Ganze nicht mehr gepasst und deshalb ging es Schritt für Schritt weiter nach unten.

    Ich möchte Kovac gar nicht gehen alles in Schutz nehmen…jeder macht Fehler und Kovac natürlich auch! Aber nochmal…er hat in Summe deutlich mehr richtig gemacht als falsch.

    0
    0
  11. Ein bisschen OT:

    Bayer 04 hat zur kommenden Saison den finnischen Nationaltorhüter Lukas Hradecky unter Vertrag genommen. Der 28-Jährige wechselt vom DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt zum Werksklub, in Leverkusen unterschrieb Hradecky einen bis zum 30. Juni 2023 gültigen Kontrakt.

    0
    0
  12. Brutal, 5 Jahres Vertrag? Ist sein Rentenvertrag – gönne es ihm, hoffe natürlich, dass auch Leno noch wechselt – sonst wird es bitter 😀

    0
    0
  13. Ja, Lukas, jetzt darfst auch du gehen. Viel Glück, aber nie gegen unsere Eintracht. Wir werden dich vielleicht nicht so vermissen wie du uns 🙂 aber du darfst ja mindestens einmal im Jahr zurück in die heiligen Stätten…

    0
    0
  14. Hätte ich Kovac direkt freigestellt? Ja! Hätten wir dann trotzdem die EL in der Buli verspielt und den Pokal geholt? Kann man natürlich nicht wissen und daher nun Haken dran und danke für seine Zeit bei uns!
    Ich hatte mich am Samstag auch schon versöhnt, als er eine gute halbe Stunde nach dem Schlusspfiff in unsere Kurve kam und uns applaudierte. Den Respekt hat er auch verdient, auch wenn sein Abgang nach wie vor alles andere als glücklich war.
    Hradecky wird mir als cooler Typ fehlen, sportlich wird er hoffentlich mindestens adäquat ersetzt werden können.

    0
    0
  15. Dieser Dank wäre auch bei einer krachenden Niederlage im Pokal und Platz 8 in der Liga notwendig und anständig gewesen. Ich halte es auch für etwas befremdlich, dass man Kovac jetzt „vergibt“ – wieso sollte man ihm vergeben? Er hat hervorragende Arbeit bei uns geleistet und uns gleich ein ganzes Jahrzehnt in die Zukunft geführt. Das er bei einem Angebot zu einem der besten Clubs der Welt geht ist absolut verständlich. Das die Sache früher ans Licht kam als geplant war nicht seine Schuld. Das mag natürlich auch ein wenig an den Spielern nagen aber natürlich lag die Schwächephase an den Ausfällen von wichtigen Spielern wie Rebic, Boateng, Abraham, Hasebe usw. und zum Anderen waren das mit Leverkusen, Schalke usw. jetzt auch nicht gerade Teams, die wir sonst immer geschlagen haben.
    Das Kovac‘ Laune vielleicht ein wenig im Keller war ist auch völlig Verständlich. Die Fans, die ihn angebetet haben für seine tolle Art Fußball zu spielen sind genau die treuen Fans, die ihn 2 Tage später direkt feuern wollten ohne Gedanken über mögliche Alternativen anzustellen. Am Ende hat jetzt ein Pfiff in der 93Min. vielleicht darüber entschieden ob Kovac‘ 2 Jahre bei uns als mega geil oder als total beschissen bewertet werden. Ich halte genau das für die Definition von einem Erfolgsfan.

    Ich bin froh, dass inzwischen so ziemlich alle Frieden mit ihm geschlossen haben. Adi Hütter wird es nicht leicht haben – ein verpasstes Pokalfinale und alles unterhalb von Platz 8 wird von vielen vermutlich kritisch gesehen. Ich hingegen freue mich nächste Saison auf ein paar schöne Spiele in Europa und darüber, dass wir den Klassenerhalt schnellstmöglich klar machen. Vielleicht schaffen wir es wieder uns um einen Platz in der Liga zu verbessern, Spieler voranzubringen und unsere finanzielle Situation zu stärken. Düsseldorf und Nürnberg sehe ich nicht so „stark“ wie Köln und Hamburg, deshalb könnte was gehen. Platz 6-10 und der Einzug ins Achtelfinale in der EL wär schon ne große Sache.

    0
    0
  16. Sehr schöner, differenzierter Kommentar mit eindeutigen Aussagen und der Quintessenz, die ich auch so empfinde. Niko Kovac ist halt auch nur ein Mensch. Die Verlockung und sein Ehrgeiz waren zu groß für ihn, um mit seinem (geäußerten) moralischen Anspruch konform gehen zu können.
    Die Entwicklung der Eintracht in den letzten beiden Jahren ist vorbildlich und wurde durch den Pokalsieg gekrönt.
    Dieser bedeutet so viel für die SGE, und das wird man hoffentlich in der Weiterentwicklung deutlich wahrnehmen können.
    Ohne den Pokalsieg gäbe es nun viel mehr Unsicherheit.

    0
    0
  17. @19
    Bei allem Respekt: hier berichten auch Anhänger über Vergebung und Verzeihen, die jüngst in Hülle und Fülle über ihre Jahrzehnte reichende Eintrachtvergangenheit geschrieben haben… „Erfolgsfans“?? Ist ein Joke, oder?

    0
    0
  18. Spätestens seit FB im Kicker öffentlich klar stellte, dass man intern mindestens seit Ostern mit einem Wechsel zu planen begann, ist wohl offenkundig, dass Kovac wahrlich nicht alleine für diese spezielle ‚Kommunikationsstrategie‘ verantwortlich gewesen ist. Naturgemäß stand er vorwiegend vor den Mikros und musste sich dabei streng an Absprachen mit mehreren Parteien halten – vor allem die Weißwurstfresser-Capos hatten ja noch dringendes Interesse an ‚Geheimhaltung‘, da die Personalie NK Bayern-intern noch nicht UH-konform ausgefochten war. Für mich war das Gestammel von NK so schwer erträglich, weil ich bereits um den 19./20. März herum von der Anwesenheit der Kovacs bei dieser FCB-Feier Wind bekommen hatte und danach sämtliche Verlautbarungen von NK für mich unvermeidlich einen spezifischen Akzent bekamen.
    In meinen Augen war er in den letzten Wochen viel mehr ein unglücklicher Sündenbock als ein Verursacher oder ‚Täter‘. Insofern, wenn es um Vergebung und Verzeihung ginge, müsste man wohl bei Bobic anfangen und dann die ganze, zweifellos jederzeit über die Wasserstände weitgehend informierte Entracht-Führungsriege durchgehen – spätestens bei PF und WS würden mir dann garantiert ähnliche Münchhausiaden unterlaufen wie Niko – und irgendwann würde ich dann bei Rolexkarlheinz und Bratwurstulrich ankommen… und dann irgendwie konstatieren, dass das letztlich auch nur Menschen sind. Ich fürchte aber, dass mein Altruismus so weit defintiv nicht reichen würde.
    Wieviel Anteil Niko an dem vorzeitigen Öffentlichwerden des Transfers tatsächlich hatte, können wir alle wohl nicht wissen. Fest steht: Es ist mittlerweile völlig wurscht – oder auch gerade nicht, denn vielleicht war es genau diese Tatsache, die den anschließenden Lauf der Dinge zur Voraussetzung brauchte, kurz: andernfalls hätten wir nicht den Pokal.
    Und fest steht außerdem – ich sage es gerne nochmal – Niko Kovac gehört (mit oder ohne Pott) zu den wenigen wirklich großen Trainern von Eintracht Frankfurt: EISWEI – Es ist so wie es ist.
    ‚Stand jetzt‘ entfällt hierbei restlos!

    0
    0
  19. zum 1000mal. Das er zu den Bayern wechselt nimmt ihm keiner krum.Es geht nur ums WIE UND WANN.Und das er mit seiner Rede sich über alles gestellt hat.Das was er anderen vorgeworfen hat macht er 4 Wochen später selbst.Und das er die Leute verarschen wollte das alles in ein paar STD ablief
    Da bin ich bei Didi Hamann. Schuld hat auch die EINTRACHT.Wenn man eine Wechselklausel einfügt dann Termin 1 FEB oder 1 März.Damit haben die Entscheider ob Bobic Hübner oder beide dem Verein geschadet.
    Aber NK wenn er Anstand besitzt ja Bobic sagen können du die Bayern haben interesse. Dann hätten beide Seiten 4 Wochen mehr Zeit gehabt
    Höre jetzt schon das Gehäule wenns nicht läuft. Dann beruft sich der neue Trainer Bobic Hübner auf die zu kurze Zeit.Wolle mer hoffe das es ein wenig rund läuft. Alles über Platz 14 ist okay.

    0
    0
  20. Dem Kommentar stimme ich voll zu. Und es ist halt nun mal so, der Pokal entschädigt für alles. Bin da ehrlich, ein Spiel macht zehn ( schlechte bzw. mittelmäßige) Spiele wett, da Ehre, Ruhm, Geld und Europa alles an dem Pokal hängt. Auf der anderen Seite gebe ich auch zu, dass es manchmal etwas hart gegenüber NK war…Aber da war halt das Wechseltheater und auch manche Spiele wie gegen Bayern in der RR. Auch wenn Rebic noch verletzt war,warum ging so etwas nicht ansatzweise gegen die C-Elf und warum musste man da zB ausgerechnet Hrgota aufstellen? Egal.
    Ente gut -alles gut. NK hat echt gezeigt wie sehr ihm EF wichtig war und die Fans haben gemerkt, wie wichtig NK für EF war. Darfst gerne irgendwann wiederkommen Niko!

    0
    0
  21. Trotz der ein oder anderen kleineren und größeren Enttäuschung, haben es alle die verdient die Eintracht die letzten Jahre begleitet und geformt haben. Ich möchte mich bei allen für Ihren Einsatz bedanken, vom Präsident bis zum Hausmeister der Eintracht! Allerdings möchte ich auch einen Mann mit in das Pokalboot nehmen der wie ich finde ebenfalls Vater unseres Erfolges ist, und zwar Heribert Bruchhagen..!
    Mit seinem Einsatz hat er Weichen gestellt und Ihm gebührt Anteil an der Geschichte die so wunderbar ist. Zwar begleitete er ein sinkendes Schiff im Norden, aber für mich wird er immer ein großer Teil unserer Eintracht sein.
    Ich denke im Verein wird man das auch so kommunizieren. Danke für Deinen Einsatz für Frankfurt, Herri
    Der Pokal ist auch für Dich

    0
    0
    - Werbung -
  22. Auch ich bin der Meinung, dass ich Kovac durchaus verstehe. Wenn die Bayern anrufen….dann ist das was. Das habe ich auch akzeptiert, allein das Prozedere war der Fehler und meiner Meinung nach nicht der von Kovac. Das kam aus Bayern…wen wunderts. Aber auch der ist nun Geschichte und letztlich sauer auf ihn zu sein, erübrigt sich.
    Die Eintracht hat ihre Fehler alleine gemacht, schon mit der AK. Das sollte man in der sportliche Leitung mal klar machen, das dies keine Lösung ist um ein wenig mehr Geld zu verdienen. Ich möchte nicht wissen wer noch alles so eine Klausel drin hat.

    Insgesamt waren es die schönsten zwei Jahre seit ich Eintracht Fan bin und das ist schon seit 70 Jahren so.
    Einzig das erste Europajahr war sehr schön und die übrigen Jahre waren ja fast immer Angstzeiten.

    Aber da sind wir auch noch nicht weg, wenn wir nicht ein paar Spieler dazu bekommen und unser Kader sich etwas verstärkt, auch in der Breite. Denn der „Absturz“ in der zweiten Hälfte, war nicht nur an Kovac´s Wechsel fest zu machen.

    Egal, es kann nur besser werden und das hoffen wir doch alle.

    cu Christa

    0
    0
  23. Weiser Reinhold sagt: weise Worte Christa!
    Aber Kovac trägt Teilschuld an der Verstimmung bis vorm 3:1 – Stand jetzt….

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -