Auf die SGE wartet ein Spiel mit vielen Zweikämpfen. Daichi Kamada (links) wird voraussichtlich auflaufen können, bei SGE-Sommer-Neuzugang Christopher Lenz (rechts) wird es knapp. (Bild: (M. Koch/imago)

Nach dem Unentschieden beim Tabellenzweiten Leipzig erwartet die Frankfurter Eintracht am Samstag den 1. FC Union Berlin im heimischen Stadion. Die SGE wartet im Kampf um die begehrten Champions-League-Plätze seit drei Spielen auf einen Sieg und so konnte der ärgste Verfolger Borussia Dortmund bis auf zwei Punkte aufschließen, während der Tabellendritte VfL Wolfsburg den Vorsprung auf vier Punkte ausbauen konnte. Union Berlin dagegen befindet sich seit der Rückkehr von ihrem Starspieler Max Kruse im Aufwärtstrend und ist seit nun fünf Spielen ungeschlagen. Der Tabellensiebte aus Berlin-Köpenick wird voraussichtlich auf den im Sommer zur Eintracht wechselnden Linksverteidiger Christopher Lenz verzichten müssen, der noch an muskulären Problemen leidet. Bei den Adlern werden definitiv Innenverteidiger Tuta und Mittelfeldspieler Amin Younes aufgrund einer Gelbsperre fehlen. Chefcoach Adi Hütter beantwortete auf der Pressekonferenz die Fragen der Medienvertreter.

Hinteregger: „Ein Wettlauf mit der Zeit“

Die größte Frage zu den Personalien drehte sich erwartungsgemäß um Fanliebling Martin Hinteregger, welcher derzeit an Oberschenkelproblemen leidet und schon im Spiel gegen RB Leipzig kurzfristig ersetzt werden musste. Beim Österreicher, der sich zum „absoluten Abwehrchef“ entwickelt habe, sprach Hütter von einem „Wettlauf mit der Zeit, ob es sich bis Samstag ausgeht“. Hinteregger trainiere derzeit individuell und der Trainer betonte, dass er „keinen Spieler“ spielen lasse, wenn er nicht hundertprozentig fit sein sollte. Es gäbe mit Stefan Ilsanker und Makoto Hasebe „genug Alternativen“. Auch eine Viererkette sei eine Option. Besser sähe es dagegen bei Daichi Kamada aus, der heute ins Mannschaftstraining einstieg. Bei ihm geht Hütter davon aus, dass er „bis Samstag einsatzfähig“ sein werde.

Chandler und Barkok sind Optionen für die rechte Seite

Beim letzten Spiel in Leipzig war Hütter „mit dem Ergebnis mehr zufrieden als mit der Leistung“. Nach genauer Analyse sei ihm allerdings aufgefallen, dass sein Team auch in der ersten Halbzeit „die ein oder andere gute Aktion“ gehabt habe. Mit der Performance zum Ende der Partie sei er „sehr zufrieden“ gewesen. „Wir haben nicht das beste Spiel gemacht, aber trotzdem gepunktet“, konstatierte Hütter und verwies auf die Leistungsstärke der Leipziger. Das Experiment mit Daichi Kamada auf der rechten Seite „habe nicht ganz so funktioniert“ und daher nannte Hütter Timothy Chandler und Aymen Barkok als mögliche Optionen für das Spiel gegen Berlin: „Die Frage wird sein, ob wir die offensivere Variante oder eher die defensivere Variante wählen“. Der Österreicher äußerte sich auch zum Thema der vielen Gegentore kurz nach der Halbzeitpause. Doch er möchte aufgrund dieser Tatsache nicht „in Aktionismus verfallen“: „Manchmal versteift man sich auf so etwas, und möchte dann etwas Besonderes machen.“ Auch in der vergangenen Saison sei ihm dies aufgefallen, doch er nannte auch Gegenbelege, bei denen die Eintracht „richtig gut rausgekommen“ wäre. Daher möchte er die Spieler nicht zusätzlich damit beschäftigen und eher „von der Sache weg“ gehen.

Hütter wird versuchen „schnell und flach zu kombinieren“

Den kommenden Gegner Union Berlin bezeichnete Hütter als „sehr unangenehmen Gegner“, der „taktisch sehr dizipliniert“ sei und über „die laufstärkste Mannschaft der Liga“ verfüge. Die Berliner spielten bisher „sehr körperbetont“ und seien aufgrund ihrer Kopfballstärke insbesondere „bei Standards sehr gefährlich“. Man habe sich beim Hinspiel in Berlin in der Anfangsphase „fürchterlich angestellt“, doch das Spiel dann umgedreht und das Spiel dominiert. Union Berlin spiele derzeit ein 5-3-2 und habe aufgrund der Rückkehr von Max Kruse das Spiel leicht verändert. Das läge auch daran, dass ihre schnellen Stürmer derzeit verletzt sind. Der kommende Gegner, der die drittbeste Abwehr der Liga stellt, verteidige „wahnsinnig gut“: „Wenn du es nicht schaffst, schnell in die Spitze zu spielen und nachzurücken, kommen sie unglaublich schnell hinter den Ball.“ Aufgrund der großen Spieler der Köpenicker, „die alle gefühlt 1,90m bis 1,92m sind“ würde es keinen Sinn machen, hoch zu flanken und es sei daher das Ziel „schnell und flach zu kombinieren“. Hütter erwarte am Samstag einen „Abnutzungskampf“ beim Tabellensiebten, bei dem er sich auch gut Sebastian Rode neben Djibril Sow im Mittelfeld vorstellen könne, denn man „brauche eine zweikampf- und laufstarke Mannschaft, um gegen Union Berlin bestehen zu können“.

Thema Schweinsteiger: Was im Sommer passiert „können wir immer noch nicht sagen“

Adi Hütter wurde zudem zu den Gerüchten um Bastian Schweinsteiger befragt und wiegelte das Gerücht wie erwartet mit den Worten „mich interessiert das vorerst überhaupt nicht“ ab. Der Österreicher betonte dabei wiederholt seine „Loyalität gegenüber Fredi Bobic und Bruno Hübner“. Was im Sommer passiere „können wir immer noch nicht sagen“. Hütter möchte sich mit solchen Personalien nicht beschäftigen, da er ausschließlich auf die derzeitige Saison fokussiert sei. Schließlich könne man „in dieser Saison etwas Außergewöhnliches erreichen“, daher beschäftige er sich nicht mit der kommenden Saison.

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29 Kommentare

  1. meine Meinung zum Union-Spiel habe ich vorher bereits geäußert.
    .
    Nur soviel zum letzten Abschnitt : ich finde es sehr unprofessionell und unnötigen Stress erzeugend, wenn Reporter den Trainer in den Spieltagspressekonferenzen nach dem Thema Bobic fragen. Wozu soll das gut sein, nur sie schaffen dadurch unnötige Unruhe zur falschen Zeit.
    Forza SGE !

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  2. Union ist so ein wenig ein kleines Abziehbild unserer Mannschaft. Nickelig, körperlich, robust, guter Teamspirit und mit einem guten Trainer gesegnet.

    Hoffen wir mal, dass das große Abziehbild übermorgen um das eine Tor besser ist. Wäre soo wichtig!

    Forza SGE

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  3. Lieber Dieter,
    unprofessionell wäre es, wenn der Vogel nicht versuchen
    würde, Hütter zu einem unbedachten Wort zu locken.
    Darauf warten die Schmutzbrüder doch in jeder Konferenz.
    Denen ist die Eintracht so was von egal und je mehr Chaos
    und Unruhe sie erzeugen können, umso besser.

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  4. Gewinnen wir am Samstag, erreichen wir die CL ! Leg ich für mich persönlich mal fest. 😉

    Ich denke das es einfach zum Geschäft gehört und die Fans ja auch mal wissen wollen wie es mit der Causa Bobic weitergeht. Ich denke da ist mal professionell genug bei der SGE, um damit umgehen zu können.

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  5. gegen die Eisernen, meine DDR-Lieblingsmannschaft müssen wir gewinnen um unsere CL-Position zu festigen, wer spielt ist eigentlich egal, alle werden sich zerreißen und der Hase B. ist ein super Libero…

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  6. Unangenehmer Gegner -. ja! Sie haben Verletzte, wir auch. Wie auch immer die Umstände in den kommenden Wochen sein werden, letzten Endes zählt der Wille, denn das Zeug zu Höherem hat unsere Mannschaft. Champions League ist eine Entscheidung! Eine, die in unserer Hand liegt!

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  7. Die „Schmierlappen“ von der Presse sind die, die uns regelmäßig mit News versorgen. Ich gehöre auch zu denen, die beinahe täglich auf FR, Kicker, Transfermarkt etc. unterwegs sind. Man möchte „es“ halt wissen. Und wenn´s geht nicht erst übermorgen.

    Sei dem Fragesteller die Frage gestattet. Der macht „nur“ sein Job. Ob gut oder schlecht sei dahingestellt. Mir hätte es meine Empathie verboten so eine Blödfrage zu stellen. Es geht um das (wichtige) Spiel gegen Union. In dieser Hinsicht gibt es reichlich Fragestoff …

    Für den 1 : 1 – Sieg gegen RB habe ich bereits an die Weltungerhilfe gespendet. Da das kein Pillepallespiel wird, werde ich auch diesmal meinen Wunsch ins Universum schicken und eine gemeinnützige Tat ausloben.

    Wichtig ist: Hinti nich verheizen. Da passt der Adi schon auf. Und auf keinen Fall verlieren. Ich weiß, ein 3er ist eigentlich Pflicht … Möge die Macht mit ihnen sein.

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  8. „Mördergrätsche“ Ilsanker als Hintiersatz, den Martin lieber schonen als eine dauerhafte Verletzung im wichtigen April zu riskieren.

    Timothy Chandler hinten rechts. Das kann er und da gehört er hin, ebenso wie Aymen Barkok als Younes-Ersatz weiter vorne im Zusammenspiel mit Daichi Kamada (der ist ja bis Samstag fit).

    Nix mauern, ausspielen!

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  9. Gerücht um Haraguchi. Kann ich mir auch altersmäßig nicht vorstellen, auch wenn er als Japaner noch bis 39 durchspielen kann 😉 Persönlich denke ich eher mal an die Bielefelder Doan und Piper. Doan als Backup zu Younes.

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  10. OT: Ich muss das jetzt einfach loswerden. Fiete Arp bekommt angeblich 5 Mio € per Anno.
    Oha, solch ein Transfer kann einem bei der Wahl zum Manager des Jahres deutlich das Ergebnis versauen. 🙂

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  11. Haraguchi kann Bobic zur Hertha holen, wenn er ohne Manga keine besseren Ideen hat. Der ist zur neuen Saison übrigens schon 30.

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  12. Union wird nicht nur wegen den derzeitigen personellen Problemen eine harte Nuss. Union ist kampfstark und kann auch Fußball spielen. Bei voller Kapelle habe ich keine Sorgen, aber im Moment sehe ich die Partie 50|50. Wir sind nicht so eingespielt, wie wir sein könnten, daher ist es auch eine Wundertüte.
    Aber vielleicht ist das auch die Stärke. Gehe von einem engen, knappen Spiel und Ergebnis aus und hoffe auf einen Sieg. Aber auch hier, wenn du nicht gewinnen kannst, darfst du nicht verlieren.

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  13. Hier haben alle ja schon einen Einsatz von Hinti abgeschrieben….

    Des is en harte Kerl. Ich glaub der beißt sich da durch, hat Bock auf die Champonsleague und will unbedingt die 3 Punkte holen. Also meine favorisierte Aufstellung:
    Trapp
    Ilse Hinti Ndicka
    Chandler Sow Hase Kostic
    Kamada
    Silva Jovic

    Barkok scheint hinterher zuhängen aktuell und Chandler rackert sich ab für seine Eintracht! Am End macht er wieder in 3 Spielen 4 Tore so wie letzte Saison

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  14. Doan ist sicher auch nicht günstig. Den hat Bielefeld bei einem großen Verein ausgeliehen, weiß gerade nicht mehr welchem. Außerdem habe ich das Gefühl, dass wir auf der Position genügend Spieler haben. Zalazar kommt ja auch zurück .

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  15. Zu Zalazar…habe fast jedes Spiel in Teilen verfolgt, in dem er in der Aufstellung stand. Er ist ein verdammt guter Mann, Körperlich aber noch nicht so weit um in der Buli dagegen zu halten. Wenn sich die Physis bei ihm noch vebessert, bekommen wir einen echten Topspieler zurück…einen mit Ecken und Kanten und außerdem sehr guten Einfällen im Zentrum.

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  16. Löw hat Younes für die Nationalmannschaft nominiert. Man kann von der Nationalmannschaft halten was man will… Ich persönlich schaue mir so gut wie nie ein Spiel an.
    Für Younes freut es mich trotzdem total. Und es ist ja auch schön einen weiteren Frankfurter in der Nationalmannschaft zu haben… Mal sehen, vielleicht ringe ich mich durch und schau mal in ein Spiel rein wenn younes spielt…

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  17. Ernst gemeinte Frage, weiß jemand, wann das letzte Mal zwei Frankfurer im Aufgebot waren? Müsste von der Zeit Manni Binz und …. gewesen sein?

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  18. Also ich würde mich auch auf Timmy freuen. Der hat manchmal so Dinger drauf, da bleibt einem die Spucke weg. Wie letztes Jahr, wo er plötzlich zum Torjäger mutierte hahaha. Und was für wunderschöne Dinger das waren. Hat keiner mit gerechnet. Aber: Wenn er spielt, wird er eher defensiver agieren (Hütter PK). Wenn er aber mal am Flügel durchkommt, hat er wunderbar scharfe und platzierte Flanken bzw Hereingaben drauf. Die kommen mit mit richtig Energie in den 16er. Das hat mir bei ihm schon immer gut gefallen. Ich mag ihn auch und er macht Laune.

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  19. @22
    Es war Seppl Jung.

    Hoffentlich reist Younes nicht mit, die Gefahr ist einfach zu groß.

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  20. Ich hätte gerne mal ne Frage: „Welcher der 17 anderen Bundesligisten würde man denn nicht als sehr unangenehmen Gegner bezeichnen?“ Sind Gegner nicht per Definition schon sehr unangenehm?
    Aber wir haben wieder 1 von 34 Schlüsselspielen vor uns. Vielleicht ist es sogar richtungsweisend

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  21. @26
    Unangenehm sind defensivstarke Teams, die gut kontern können und nach Standards gefährlich sind. Außerdem Mannschaften, die einen eher kleinen Namen haben, aber gut spielen.
    Es ist ein Schlüsselspiel, weil wir mit einem Sieg Europa so gut wie im Sack haben und alles nochmal extrem eng wird wenn wir verlieren.

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  22. @26: Ich würde Bayern, Dortmund und Leipzig nicht als unangenehmen Gegner bezeichnen. Das Wort impliziert schon ein bisschen die Sicht, dem Gegner auf dem Papier/vom Tabellenplatz her überlegen zu sein. Ansonsten, wie 2785 beschreibt, die die „nur“ ihre beschränkten Mittel haben, aber diese ganz gut beherrschen und gegen spielstärkere Gegner gut zum Einsatz bringen.
    Einzige Ausnahme derzeit Schalke… 🙂

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  23. @19

    Soweit ich weiß, ist er von PSV ausgeliehen und Bielefeld hat ne Klausel für 5 Mio drin.
    Nehme an, für jeden anderen Verein wäre er teurer.

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