Die heiße Diskussion zwischen Karl-Heinz Rumenigge und Heribert Bruchhagen hat für viel Wirbel in der Bundesliga gesorgt. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München fühlte seinen Verein durch die Aussagen des Ostwestfalen, der forderte, dass man über einen neuen Verteilungsschlüssel bei den Vermarktungseinnahmen nachdenken müsse, attackiert und verteidigte sich: “Ich habe derzeit das Gefühl, dass einige schon verzweifelt versuchen, uns am Zeug zu flicken. Ich denke an Rudi Völler und seine Aussage, wir würden den Rest der Liga erdrücken. Und ich denke an Heribert Bruchhagen mit seiner unsäglichen Schnapsidee, den Champions-League-Teilnehmern in die Kasse zu greifen, zum angeblichen Wohl der Liga Er versucht immer, den erfolgreichen und guten Klubs in die Tasche zu greifen. Er verwechselt immer ein Stück weit Solidarität mit Sozialismus.”
Gegen diesen massiven Vorwurf wehrt sich Heribert Bruchhagen und erklärt, dass in der Bundesliga “die Differenz in fünf Jahren noch eklatanter sein [wird], wenn es so weitergeht. Ich will einfach, dass die Bundesliga spannend bleibt. Ich bin Vertreter der Bundesliga im Ligavorstand und als solcher spreche ich für das Wohl der Vereine.” Die Debatte, dass in Deutschland spanische Verhältnisse einkehren und die Meisterschaft nur noch unter Bayern München und Borussia Dortmund ausgespielt wird, beunruhigt nicht nur Heribert Bruchhagen. Auch der Leverkusener Geschäftsführer warnt, wie auch Rudi Völler, vor der Dominanz der beiden Champions-League-Finalisten: “Wir müssen uns mit der Realität abfinden, dass Geld eben doch Tore schießt. Und damit, dass wir in Deutschland immer eine Mehr-Klassen-Gesellschaft haben werden. Spanische Verhältnisse quasi – mit Bayern und Dortmund.”
++++++++Verteilung der Vermarktungsgelder auf nationaler Ebene++++++++
Nun aber muss diese Debatte differenziert betrachtet werden und darf nicht nur unter dem Aspekt “Guter Heribert Bruchhagen, böser Karl-Heinz Rummenigge” verlaufen.
Fakt ist: In der Bundesliga herrscht das solidarischte Modell in Europa vor. Das Geld, welches aus dem neue TV-Vertrag, der bis zum Sommer 2017 insgesamt 2,511 Milliarden € bringt, generiert wird, wird nach einem bestimmten Muster verteilt. In einer 5-Jahres-Wertung wird das Abschneiden der 36 Profiklubs gewürdigt. So erhält derjenige, der in dieser Tabelle 1. geworden ist, 33,93 Mio € und der 18. noch immer 16,97 Mio €. So werden die insgesamt 585 Mio € in der 1. und 2. Bundesliga in einem 2:1 Verhältnis verteilt. Der Spitzenreiter erhält 5,8 % und der 18. 2,9 % der Summe. Auch die Zweitligisten bekommen einen Stück vom Kuchen (1.: 1,69 %, 18.: 0,75 %) Der Vorteil dieser Wertung ist, dass sich ein Verein, der jahrelang international oder generell in der Bundesliga vertreten war, auch eine schwächere Saison leisten kann, ohne einen Komplettabsturz in finanzieller Hinsicht zu erleiden. So konnte auch Eintracht Frankfurt den Abstieg 2011 verkraften und hat durch die tolle letzte Saison wieder Boden gut gemacht. Andererseits aber haben “Fahrstuhlmannschaften”, wie auch die Hessen eine sind, oder der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Köln, Probleme an die ganz großen Summen zu kommen. Um so wichtiger ist es für die Frankfurter sich unter den Top 10 der Tabelle zu etablieren und die dann neu gewonnenen Gelder in die Mannschaft und Infrastruktur zu setzen.
Fazit: Dieses Modell ist auf europäischer Bühne gesehen das solidarischte, über welches nun auch andere Ligen nachdenken. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass der FC Bayern München und Borussia Dortmund durch Einzelvermarktung sicherlich viel mehr Geld erlösen könnte, als dies durch die zentrale Vermarktung geschieht. Aber…
++++++++Verteilungs der Vermarktungsgelder auf internationaler Ebene++++++++
… darum geht es in dieser Debatte weniger. Vielmehr betrachtet Heribert Bruchhagen den europäischen Fleischtopf. Dieser ist ingesamt mit Einnahmen in Höhe von 1,59 Milliarden € gefüllt und wird wie folgt aufgeteilt:
1.) 910 Mio. € gehen an die 32 Teilnehmer der Champions League ab deren Gruppenphase.
2.) An die 48 Starter in der Europa League fließen ab der Gruppenphase 210 Mio. €.
3.) Das restliche Geld, knapp 400 Mio €, wird noch an die Teilnehmer des Europäischen Supercup-Finales und die Teilnehmer an den Play-Off-Spielen zur Champions League, die jeweils 2,1 Mio € erhalten, aufgeteilt.
Auch die Uefa verfährt nach einem Solidaritätsmodell, welches aber deutlich bescheidener ausfällt, als das in Deutschland praktizierte. Seit 2012 verzichten die Teilnehmer an der Königsklasse auf 40 Mio € zugunsten der vielen Teilnehmer in der Europa-League. Bei 48 Startern kommt hier nicht einmal 1 Mio € zusammen.
Jetzt aber wird das Problem, welches Heribert Bruchhagen und Wolfgang Holzhäuser so große Sorgen bereitet, deutlich. Der FC Bayern München erhielt in der letzten Saison 55,046 Mio € und Borussia Dortmund 54,161 Mio €. Zusammen mit den deutschen Vermarktungsgeldern erhielten die beiden wirtschaftlich stärksten Teams jeweils fast 80 Mio €. Da lesen sich die Summen, welche die Plätze 7 – 18 (28,67 – 16,97 Mio €) erhalten, sehr gering!
++++++++Frisches Geld durch Einzug in die Europa League++++++++
Immerhin profitieren die Hessen in dieser Saison auch von den Geldern, welche von der Uefa ausgeschüttet werden. Das Ausscheiden des VFB Stuttgart hat für die Bundesliga zwar zur Folge, dass die Aufholjagd in der 5-Jahres-Wertung auf die Spanier und Engländer deutlich schwieriger wird. Die Punkte, die jetzt hinzukommen, werden durch 7 Vereine geteilt, obwohl nur noch 6 dabei sind. Dies aber wird Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg egal sein. Beide Teams erhalten ein Startgeld von 1,1 Mio € und können die 7,2 Mio €, die sich im Marktpool der Uefa für Deutschland befinden, unter sich aufteilen. Diese Summe wird wie folgt ausgeschüttet:
1.) Beide Mannschaften bekommen die Hälfte, also 3,6 Mio €, garantiert ausgeschüttet. Weil die Breisgauer aber 5. wurden, erhalten sie 1,98 Mio, die Hessen immerhin noch 1,62 Mio €. Somit hat die Eintracht jetzt schon, ohne einen Punkt holen zu müssen, 2,72 Mio € extra verdient.
2.) Die weiteren 3,6 Mio € werden dann nach sportlichen Aspekten verteilt. Wie sich dies genau ausnimmt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
Fazit: Für Vereine wie Eintracht Frankfurt lohnt sich der Einzug in die Gruppenphase der Europa League, während z.B. der VFL Wolfsburg, der FC Schalke 04 oder Bayer Leverkusen wenig davon hätten. Die Stadien wären wohl nicht ausverkauft und der finanzielle Anreiz nicht gegeben. Am Main aber ist die Euphorie grenzenlos und in allen drei Partien kann man mit einem Schnitt von über 40.000 Zuschauern rechnen. Der Kicker geht daher davon aus, dass die Adler in dieser Saison höhere Einnahmen erzielen, als die Mannschaften letztes Jahr. Auch wenn es für die Deutsche 5-Jahres-Wertung schade ist, dass der VFB Stuttgart ausgeschieden ist – für die Hessen und den SC Freiburg ist es ein finanzieller Reingewinn von mindestens 1 Mio €!
(Quelle: Kicker Sportmagazin, Nr. 72, Montag, der 2.9.2013, S. 20 – 21 u. 86 – 87)
29 Kommentare
Danke Christopher für diese Ausführung.
Es ist wichtig hier nochmal die Luft etwas rauszunehmen, denn sogar Heribert selbst hat relativiert, dass zwischen ihm und Rumenigge ein schlechts Verhältnis herrscht: "Wir waren gerade am Wochenende zusammen essen."
Jeder versucht in erster Linie das Beste für seinen Verein zu erzielen.
Danach kommt das Wohl der Liga.
Es ist ein Segen für die Bundesliga, dass wir nicht die Einzelvermarktung der Vereine haben. Damit würde die komplette Liga entwertet werden.
@Manni: Danke erst einmal für das lobende Wort :-).
Ja, die Diskussion wurde immer nur sehr kurz und viel zu wenig fundiert geführt. Auch mir war gar nicht bewusst, dass die Gelder so solidarisch im nationalen Rahmen verteilt werden. Die Einzelvermarktung wäre eine Katastrophe, weil der BVB und der FCB, gerade nach dem letztjährigen CL-Finale, hier wohl die Summen auf das doppelte oder dreifache hochschrauben könnten...
Desweiteren finde ich noch immer eine Sache schön - auch wenn der BVB und der FCB bei uns gewonnen haben - Punkte werden in der Bundesliga nicht verschenkt. Der Tabellenerste hat nicht automatisch beim Tabellenletzten gewonnen, wie man am Dienstag auch bei Bayern gegen Freiburg sehen konnte! Ich finde die Bundesliga noch immer sehr spannend und freue mich auf jeden Spieltag :-)
höchst interessant ebenfalls danke dafür, möchte aber an alle die schon wieder einen Reinvest in neue Spieler mit dem Geld fordern zu bedenken geben, das wir wie Herri schon sagt nicht direkt einen Gewinn erzielen, du schreibst von Einnahmen das ist sicherlich richtig ausgedrückt. Es entstehen ja auch höhere Kosten, Flugzeug, Hotelübernachtungen etc. sowie eventuelle Sonderzahlungen (Prämien) an die Mannschaft, Ordner, Stadionkosten, fliessend Wasser usw.
55 Millionen ist ein Träumsche
also so lange vereine wie bayern und dortmund solidarisch weiter mitmachen bei einer gemeinsamen vermarktung können wir nicht mosern.
klar bekommen die mehr geld und klar ist das eine schraube ... aber wir werden auch in zukunft manschaften haben die dazwischen hauen können ....
auch wenn man leider zugeben muss das der letzte ,,außerplanmäßige,, deutsche meister 2007 der VfB Stuttgart war.
wenn jedoch bayern und bvb irgendwann eine selbstvermarktung der tv rechte anstreben - dann wär die liga richtig am arsch ....
@dribbelgnom
ich würd wolfsburg noch dazu zählen ;-)
und dass der bvb plötzlich so stark is, dachte damals auch keiner
So ein Mist, angeblich soll das mit dem Kempf Wechsel zu Juve Fix sein !?!
Sind die denn bescheuert oder was ?
Wie kann man denn den Burschen abgeben ??
Wir brauchen jeden Spieler.....besonders in der Abwehr....Stendera, Kempf und Kittel müssen gehalten werden !!!!
wolfsburg habe ich bewusst nicht dazugezählt :)
die haben ja millionen von vw in den arsch geschoben bekommen damals.... stuttagart lautern bremen haben sich das wirklich hart erarbeiten müssen....
zu kempf... ich hoffe auch dass das nicht so ganz stimmt.... vielleicht ne ausleihe oder rückkaufoption... aber ganz verkaufen ohne chance auf rückkehr wäre mehr als idiotisch !!!!
@Taunus Adler: Bitte mal hier keine Transfergerüchte etc. posten. Ich möchte nicht, dass es hier erneute Diskussionen über Sinn- und Unsinn der Transfergebarden gibt. Gibt doch heute den Transferthread, wo darüber diskutiert wird :)..
LG
Christopher
Eben. Außerdem ist es SICHER das er bei der SGE bleibt. Keine Panik..
Niemand außer Dudda und Demidov von uns auf der Liste!
Also keine Abgänge!!!
@ Christopher
Danke für die Aufarbeitung. Unsere beiden Spiele gg FCB und BVB zeigen sehr deutlich, warum eine "solidarische" Verteilung der TV-Gelder notwendig ist. Ein nicht gut gestartetes Mittelfeld-Team der Bundesliga konnte den beiden Champions League Final Teilnehmern absolut Paroli bieten, und es wurde in beiden Spielen nur unglücklich und zum Teil mit Schiedsrichter-Fehlentscheidungen geschlagen.
Und es ist nicht nur notwendig, sondern meines Erachtens sogar angemessen, dass so verteilt wird. Schließlich haben die Bayern und die Dortmunder ja auch nicht zweimal gegeneinander gespielt, sondern beide einmal in Frankfurt. Das waren zwei auch für die Fans des FCB & BVB sehr interessante Spiele. Jedenfalls bin ich sicher, dass die mehr Spaß hatten als bei einem 4:0 gegen eine Truppe, die sie nicht gefährden kann.
Die Ligen in Spanien und Italien sind in der Breite so uninteressant geworden, dass man sich nur mit Grauen abwenden kann. Und das hat die breite Masse dort auch stellenweise getan. Es konzentriert sich alles auf die Top Clubs, und auch die haben vielfach keine überragenden Zuschauerzahlen.
Natürlich gibt es insbesondere in Italien noch andere Gründe, die die Leute aus den Stadien fernhalten, aber die sportliche Unausgeglichenheit der Liga steht ganz oben auf der Liste der Gründe.
In der Rechnung sind nun die zu erwartenden Einnahmen durch die UEFA und Zuschauer drin, aber es sollten doch auch noch sicherlich Gelder durch die Sponsoren fließen oder? Angeblich zahlt FIAT ja TEUR 800 nur schon für die Quali..
Was mir noch unklar ist, ob mit dem Verteilschlüssel von der UEFA auch die TV-Gelder mit abgedeckt sind oder ob diese (Einzelvermarktung!?) dann auch noch on top wären? Das wäre dann in diesem Jahr bei nur 2 Teilnehmern dann sicherlich auch besser und einfacher als im letzten Jahr bei 4.
Ansonsten ein guter Artikel und zeigt die solidarische Aufteilung in der BuLi. HB hatte ja auch nie behauptet, dass die deutschen CL-Teilnehmer ihre Einnahmen an die anderen Bundesligsten verteilen sollen, sondern dass der Unterschied zwischen CL und EL einfach zu groß ist. Persönlich finde ich es auch Quatsch, dass der 3. der CL-Gruppenphase dann auch in der EL spielen darf.
@Perlentaucher: Nein, die Zuschauereinnahmen kommen "on top". Es geht hier wirklich nur um die Gelder, die von der Uefa ausgeschüttet werden. Wie viel wir noch durch Sponsoren, Zuschauer und TV-Gelder erhalten, weiß ich nicht, wobei die TV-Gelder denke ich keine große Einnahmequelle sein werden und man damit die zu erwartenden Kosten abdecken kann, die Geyeradler aufzählt. Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen könnten dafür sorgen, dass wir zum Schluss vielleicht wirklich 6 Mio € aus der Gruppenphase mitnehmen. Und sollten wir diese schaffen und sagen wir mal Freiburg rausfliegen, wird es noch mehr....
LG
Christopher
OK, dazu kommen dann aber auch hoffentlich nur einige Punktprämien von der UEFA und bestenfalls zudem noch ein Bonus als Gruppensieger!
PS: "Unkosten" gibt es aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht ;-)
Wenn HB sagt, Einnahme ist nicht gleich Gewinn, dann denkt er im übrigen auch nicht zuletzt an Steuern. Die sollte man nicht vergessen, die machen jedenfalls erheblich mehr aus als bspw die Reisekosten ;-)
@Christopher : Vielen Dank für Deine Mühe, die Du Dir gemacht hast mit dem oben stehenden Beitrag, den ich mit großem Interesse und auch Informationsgewinn gelesen habe. Wie die TV-Gelder in der Bundeliga verteilt werden, war mir (ungefähr) bekannt, bei den europäischen "Leagues" kannte ich die Zahlen nicht.
Ich denke auch, dass bei den Äußerungen von HB und Rummenigge viel "von den Medien hochsterilisiert" wurde, um jetzt mal einen gebürtigen Frankfurter zu zitieren. Beide Granden werden sich bewusst sein, dass zwischen CL und EL eine gewisse Schieflage besteht, wir in Deutschland aber ein sehr solidarisches System haben.
Das ist m.E. übrigens wirkliche Solidarität, und nicht wie das Wort oft verstanden wird, dass man den Erfolgreichen soviel wegnimmt, dass sie sich am Ende weniger leisten können als die... , nennen wir sie mal "Non-Performer" ==> z.B. Ribery zu Fortuna Düsseldorf, weil die Bayern sein Gehalt nicht mehr zahlen können.
Dafür wäre der Name dann "Liga-Finanzausgleich" :-)
@Holz: Das sehe ich genauso mit der Solidarität. Du kannst jetzt nicht einfach, damit die Liga irgendwie spannend wird, einfach mal sagen, "hey Bayern gebt mal 3-4 eurer Stars ab". Das geht nicht.
Allerdings ist die Schere zwischen EL und CL einfach zu krass. Weniger Vereine teilen sich fast 700 Mio € mehr Geld untereinander auf. Das ist einfach zu viel und so wird die EL auch niemals lukrativ werden. Was waren das noch für Zeiten, als der Schalker Uefa-Cup-Sieg 1997 für "Unsterblichkeit der Spieler" sorgte...? Heute undenkbar .... leider...
@SGERules Steuern musst du nur dann auf diese Einnahmen zahlen wenn Eintracht zum Jahresende einen Gewinn erwirtschaftet hat :)
@ Geyeradler
Das stimmt nur für Ertragsteuern, und auch da stimmt es nur teilweise. Schlussendlich sind es steuerpflichtige Einnahmen, und das löst unvermeidbar Steuerfolgen aus. Die treten auch ein, wenn es gegebenenfalls in irgendeiner Weise über Verlustvorträge laufen würde. Dann träte es eben zeitversetzt ein. Aber ich glaube, da ins Detail zu gehen, würde hier wirklich zu weit führen ;-)
Es darf jedenfalls jeder hier sicher sein, dass die Steuern ein wesentlicher Kosten-Faktor dessen sind, was HB meinte, wenn er sagt, dass Gesamteinnahmen von 6 Mio nicht in gleicher Höhe in neue Spieler investiert werden können. Das ist eigentlich schon alles, worum es mit ging. Im Detail sind da bei der SGE Profis (interne und externe) am Werk.
Dauerhafte Verluste wären natürlich was anderes, aber die gibt es ja bei uns seit einigen Jahren nicht mehr ;-)
Ok lassen wir das lieber bevor einer denkt er wäre bei der wirtschaftswochen seite gelandet
@Christopher
die Uefa hat ja selbst erkannt, dass die EL nicht lukrativ genug ist und probiert es durch die Teilnahme des EL Siegers an der CL aufzuwerten.
Stattdessen hätte man etwas mehr Geld aus dem Topf umverteilen können.
Aber auch der Uefa muss man zugute halten, dass die CL das Zugpferd ist und weltweit übertragen wird.
In Asien und den Amerika interessiert sich niemand für das Spiel Nikosia ggn Frankfurt aber eben doch für Neapel gegen Borussia Dortmund.
Allein schon die Tatsache, dass sich Kabel 1 die Rechte für die Euro League sichern kann zeigt wie "günstig" auch die Fernsehrechte zu erwerben sind.
Nichtsdestotrotz ist es gerade für Mannschaften wie Freiburg und Frankfurt ein Fest an der EL teilnehmen zu können. Nur so kann man sich Investitionen über 3 Millionen leisten. Ob weitere Reformen folgen ist abzuwarten und hängt wahrscheinlich auch stark von den Wahlen der Fifa und Uefa Präsidenten ab.
@manni:
Natürlich ist die CL das Zugpferd. Man muss sich aber bis heute Fragen, ob die Reform, auch den 3. + 4. eines Toplandes und eben auch Meister der kleineren Länder teilnehmen zu lassen, die erhoffte Wirkung hatte. Denn was war die Folge?
Die Meisterschaften in den großen Ligen sind lange nicht mehr so abwechslungsreich wie noch in den 90er Jahren. Nimm nur mal Deutschland.
1990: Bayern
1991: 1. FCK
1992: VFB Stuttgart
1993: SV Werder Bremen
1994: Bayern
1995 + 1996: Dortmund
1997: Bayern
1998: 1. FCK
1999: Bayern
Fazit: 4x Bayern, 2x Dortmund, 2x FCK, 1x Stuttgart, 1x Bremen
Vergleich in den folgenden 10 Jahren:
2000, 2001, 2003, 2005, 2006, 2008: Bayern
2002: Dortmund
2004: Bremen
2007: Stuttgart
2009: Wolfsburg
Fazit: 6x Bayern, 1x BVB, 1x Bremen, 1x Stuttgart, 1x Wolfsburg
Zwar wurden wieder 5 Teams Meister, allerdings waren diese Titel nun viel ungleicher verteilt. Auffällig - 1999 gab es die große Champions League-Reform. Ab der Saison 1999/2000 durften auf einmal auch der 3. + 4. Platzierte mitspielen im Konzert der Großen.
Der Uefa-Cup erlebte schon damals peu a peu eine deutliche Abwertung und wurde nicht mehr als Erfolg angesehen. Deshalb wurden finanziell riskante Spielchen gewagt, die dafür sorgten, dass einige Teams noch heute an den Folgen ihrer riskanten Wirtschaftspolitik leiden, weil man sich auf Champions League Niveau einbettete und ein "Abstieg" in den Uefa-Cup die Kosten nicht mehr auffangen konnte.
Folge: Gerade in den Jahren 2000 - 2010 konnte nur der FC Bayern München dauerhaft sicher die Champions League bieten. Vereine wie der SV Werder Bremen, Hertha BSC Berlin, der Hamburger SV, TSV 1860 München oder auch der VFB Stuttgart überhoben sich total in der einen Saison, in der sie den Ausreisser nach oben hatten und unter die ersten 4 oder später nur noch 3 der Tabelle kamen. Man überhob sich für das Ziel Champions League, weil eben nicht mehr nur noch der Meister und von mir aus auch der Zweitplatzierte mitspielen durften, sondern man eben auch, wie Gladbach 2012, mit einem guten Jahr mal reinkommen konnte. Kontinuierliches Arbeiten wurde verpasst für den großen Traum und die Folge sieht man bei einigen Vereinen momentan sehr deutlich.
Ein langer Exkurs, der imA verdeutlicht, dass es gar nicht nötig war, die Schere in den Ligen so weit auseinander gehen zu lassen. Ich kann die Angst daher durchaus verstehen, die Bruchhagen kommen sieht - Bayern und Dortmund werden wohl, wenn nichts wirklich großartiges passiert, die Meisterschaften 2010 - 2020 komplett unter sich ausmachen. Die Engländer konnten eine Allein-Dominanz Manchester Uniteds verhindern, indem sie Scheichs zuließen und diese ihre Klubs nun eben mit den nötigen Millionen auffrischen. Ähnliches wird nun auch in Frankreich passieren, was zur Folge hat, dass die nächsten Meisterschaften unter Paris + Monaco ausgespielt werden - und wenn diese dann noch das CL-Geld abkassieren wird es für Marseille, Lyon oder Lille schwer, diese Vereine anzugreifen.
Dadurch stecken wir nun im Dilemma, dass eine Partie Nikosia - Eintracht Frankfurt eigentlich nur noch den jeweiligen Vereinsfan interessiert. Was waren das früher noch für Duelle, als italienische, spanische, deutsche und englische Topteams um den UEFA-Cup in 6 KO-Spielen kämpften und ihn dann auch feierten wie heute die Champions League? Es waren die Duelle der Besten gegen die Besten!
Davon sind wir, sogar in der Champions League, weit entfernt. Wie lange dauert es denn, bis wir wirklich mal dort auch die ersten spannenden Duelle sehen? Eine Gruppe wie 1998/99, als der FC Bayern München mit Manchester United, FC Barcelona und Bröndby Kopenhagen um das Weiterkommen kämpfte (damals kam nur der 1. Platz und die zwei besten Zweitplatzierten weiter), wird es nicht mehr geben. Klar sind auch ein paar reizvolle Duelle dabei - aber Kanonenfutter, wie heute, gab es anno damals noch nicht in der CL.
Und nun wird dieser aufgeblähte Modus auch noch dahingehend unterstützt, dass 4mal so viel Geld unter weniger Vereinen als in der EL verteilt wird. Zugpferd hin oder her - hier läuft etwas gewaltig schief und das kann nicht im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit des Fußballs sein. Ich sehe dies alles mit großer Sorge, auch wenn für uns die Europa League ein großes Ding ist - aber im internationalen Vergleich hat sie doch gar keinen Wert mehr - und das wo sie so anstrengend ist. Sollte die SGE ins Finale einziehen, hätte sie insgesamt 17 Spiele bestritten (!) - zum Vergleich - die Bayern und die Dortmunder bräuchten zum Sieg "nur" 13 Spiele, selbst Schalke, die über die Quali reinkamen, "nur" 15 Spiele.
Was ist aber nun das nächste Problem, das daraus folgt? Bayern, BVB, Leverkusen und Schalke können sich einen breiten Kader problemloser zusammenstellen, weil sie eben deutlich mehr Geld bekommen, obwohl sie weniger Spiele bestreiten müssten im Falle eines Final-Einzuges. Solange nicht etwas an der Geld-Ausschüttung geändert wird und es hier nicht eine noch deutlichere Annäherung gibt, wird Heribert diese Diskussion anstoßen müssen! Wenn man nur noch darauf schaut, was am lukrativsten ist, wird es zur Folge haben, dass immer mehr Vereine in die Bedeutungslosigkeit absinken und wir irgendwann "englische Verhältnisse" einführen, d.h. die 50 + 1 Regel kippen, müssen, um irgendwie Wettbewerbsgleichheit herzustellen. Oder in einem Jahrzehnt duellieren sich die Werksklubs aus Hoffenheim, Leverkusen, Leipzig, Wolfsburg dauerhaft mit den Bayern und Dortmundern um den Titel....
Ich bin mir bewusst, dass das jetzt vielleicht etwas oberflächlich, vllt auch etwas überdramatisiert und überspitzt klingt und es vielleicht auch zu langatmig gewesen ist.
Aber dein wahrer Satz Manni, ich zitiere:
"Aber auch der Uefa muss man zugute halten, dass die CL das Zugpferd ist und weltweit übertragen wird.
In Asien und den Amerika interessiert sich niemand für das Spiel Nikosia ggn Frankfurt aber eben doch für Neapel gegen Borussia Dortmund.
Allein schon die Tatsache, dass sich Kabel 1 die Rechte für die Euro League sichern kann zeigt wie “günstig” auch die Fernsehrechte zu erwerben sind", lässt mich einfach die Faust in der Tasche ballen. Es ärgert mich sehr, dass zwei so tolle Wettbewerbe so offensichtlich in die falsche Richtung gelenkt wurden - und dies nur des Geldes wegen.... Vielleicht bin ich doch zu sehr Fußball-Romantiker!
@Christopher
ich kann deinen Ausführungen voll und ganz folgen. Und Fußball-Romantiker sollten wir alle bleiben. Dafür lieben wir den Sport und erwachsene Menschen lassen sich das Wochenende versauen wenn es für den Verein nicht läuft.
Ich musste jetzt auch schmunzeln weil mein Bruder und ich gerade nach der Gruppenauslosung noch die Rede davon hatten wie schön der Uefa Cup als reine KO Spielrunde noch war.
Die Wege die eingeschlagen wurden sollten damals, laut Uefa, Mannschaften aus schwächeren Ligen die Möglichkeit bieten am europäischen Wettbewerb teilzunehmen. Im Grunde ging es darum mit mehr ausgetragenen Spielen mehr Gelder aus Fernseh- und Werbeverträgen einzunehmen.
Ich kann mich an Zeiten erinnern, da war sogar der Pokal der Pokalsieger interessant und ich bin erst 30 ;-)
Wie gesagt hoffe ich, dass dieser in seinen Ansichten festgenagelte und verbohrte Platini zum Fifa Präsindeten gewählt wird und die Nachfolge in der Uefa sich mal der Realitäten stellt.
Sollte nicht ein Umdenken stattfinden wird in den nächsten 5 - 10 Jahren wieder der Gedanke einer europäischen "Superliga" aufblühen und wenn wir ehrlich sind werden immer weniger Argumente gegen diese Liga gefunden werden.
Es wird weder dem FCB noch dem BVB, Barca oder Real, Manu und Chelsea und und und Spaß machen jedes Wochenende mit 5:0 und höher zu gewinnen und vllt 3 oder 4 mal in der Saison ernsthaft gefordert zu werden.
@chris
sehr schön zusammengefasst und macht spass zu lesen...seit jahren bin ich der überzeugung, dass der einstieg von investoren die zukunft sein wird (nicht dass ich es mir wünsche), denn mittlerweile stecken zu viele milliarden in diesem geschäft und die fifa wird da nix dran ändern bzgl. der CL und EL problematik...ich hoffe dass ich mich täusche
@chris:
sehr schöner beitrag, denke dafür, trotzdem will ich an ein paar punkten einhaken, denn ganz so schwarz sehe ich die sache nicht.
1. "Natürlich ist die CL das Zugpferd. Man muss sich aber bis heute Fragen, ob die Reform, auch den 3. + 4. eines Toplandes und eben auch Meister der kleineren Länder teilnehmen zu lassen, die erhoffte Wirkung hatte. Denn was war die Folge?
Die Meisterschaften in den großen Ligen sind lange nicht mehr so abwechslungsreich wie noch in den 90er Jahren. Nimm nur mal Deutschland."
das stimmt meiner meinung nur teilweise. bayern und dortmund haben sie in den letzten drei jahren vorne klar abgesetzt. die bayern waren schon lange an der spitze, dortmund hat es nach der reform geschafft, sich dort oben heranzukämpfen, sich zu halten und dann abzusetzen. und das aus einer position heraus, in der sie fianziell nun wirklich nicht gut aufgestellt waren.
und was wäre denn die folge, wenn weiterhin nur die beiden besten der topligen in die cl einziehen würden?
der cl-topf wäre natürlich kleiner, aber er hätte sich so oder so erhöht, alleine weil fußball inzwischen auch in amerika und asien geschaut wird. und der kleinere cl-topf würde dann ja auch unter weniger mannschaften aufgeteilt. dortmund und bayern wären in deutschland fast immer die einzigen, die überhaupt auf diesen topf zugreifen könnten. dadurch wäre in meinen augen der abstand der beiden vereine zum rest der liga noch größer.
ich hasse schalke, aber glaubst du ohne die cl-gelder könnten sie es sich leisten draxler zu halten? oder raul zu holen? oder jetzt boateng (der ohne die cl-mios. doch im leben nicht realisierbar gewesen wäre)?
und in anderen ländern, wie frankreich oder england würden die investoren ihre vereine über kurz oder lang auf die beiden vorderen plätzen hieven und die vereine, die durch jahrelange sportliche erfolge davor dort waren könnten ohne die cl-mios. nicht mehr mithalten.
2. "Was ist aber nun das nächste Problem, das daraus folgt? Bayern, BVB, Leverkusen und Schalke können sich einen breiten Kader problemloser zusammenstellen, weil sie eben deutlich mehr Geld bekommen, obwohl sie weniger Spiele bestreiten müssten im Falle eines Final-Einzuges. Solange nicht etwas an der Geld-Ausschüttung geändert wird und es hier nicht eine noch deutlichere Annäherung gibt, wird Heribert diese Diskussion anstoßen müssen! Wenn man nur noch darauf schaut, was am lukrativsten ist, wird es zur Folge haben, dass immer mehr Vereine in die Bedeutungslosigkeit absinken und wir irgendwann “englische Verhältnisse” einführen, d.h. die 50 + 1 Regel kippen, müssen, um irgendwie Wettbewerbsgleichheit herzustellen. Oder in einem Jahrzehnt duellieren sich die Werksklubs aus Hoffenheim, Leverkusen, Leipzig, Wolfsburg dauerhaft mit den Bayern und Dortmundern um den Titel…."
stimmt auch nur teilweise. klar, die bayern und dortmund können sich ihren kader viel leichter zusammenstellen als wir. die haben imho schon einen so guten kader, dass sie den nur noch mit ein, zwei mio-verstärkungen überhaupt qualitativ aufwerten können. aber wir sollten nicht vergessen, dass dies auch erst in den letzten jahren geschafft wurde. bis vor ein paar jahren, waren doch real und barca den bayern und dortmund auf einiges voraus. die haben sich spieler gekauft, die 40, 50, 90 mio. gekostet haben. bayern hat sich ihre spieler für 13 (mandzukic) - 25 mio. (ribery, robben) geholt. derzeit sieht es so aus, als wären bayern und dortmund sportlich min. gleichwertig mit barca und real, wenn nicht sogar besser. und gerade die einnahmen der beiden mannschaften sind dank weltweitem marketing und tv-einnahmen weiterhin sehr viel höher als die von bayern und dortmund.
und wenn man sich das feld der plätze 5-10 anschaut, dann gab es doch hier eine umglaubliche umwälzung in den letzten jahren. mannschaften, wie hannover, mainz und gladbach, finanziell in etwa aufgestellt wie wir konnten plötzlich in die phalanx der großen einbrechen. letztes jahr haben wir das EIN JAHR nach dem wiederaufstieg geschafft und freiburg, die finanziell noch eine klasse unter uns spielen, bei denen der halbe kader soviel verdient wie van der vaart alleine, werden 5.
gleichzeitig haben verein wie wob und hoppenheim, in die jahr für jahr (bei wob schon seit vielen, vielen jahren) mio. gepumpt werden immer wieder probleme sich von den abstiegsrängen fernzuhalten.
und auch mannschaften wie bremen und stuttgart haben sie trotz internationaler einnahmen nicht oben halten können.
das zeigt mir ganz klar, dass die dichte in der bundesliga und im fußball generell heute viel größer ist. da kann freiburg auch mal gegen bayern unentschieden spielen und wir (mit gutem schiedsrichter) gewinnen.
es ist sehr viel mehr geld im spiel als früher, aber geld macht lange nicht mehr alles aus. ohne heynckes und klopp, hoeneß und watzke wären die bayern heute nicht da wo sie sind. ohne bruchhagen, hübner und veh, wären wir nie in der el. was haben wir mit unseren wenigen mio. geschafft? wir den marktwert unseres kaders in etwa verdoppelt, wenn nicht gar mehr seit dem aufstieg.
wann hatten wir das letzte mal einen spieler, der mehr als 5 mio. wert war? jetzt haben wir mit trapp (6), zambrano (6), jung (6), rode (9), schwegler (6), inui (5) und kadlec (5) gleich sieben spieler, die 5 mio oder mehr wert sind. und weiter die nur knapp darunter liegen.
und ich bezweifel auch, dass sich diese enorme dominaz von bayern auch wieder legen wird. die kam mit heynckes und wenn guardiola es nicht schafft, dass die ganzen stars auf lange sicht ruhig halten (denn das war meines erachtens der wichtigste grund, warum bayern SO überlegen war) und sich in den dienst der mannschaft stellen, dann ist es damit auch schnell wieder dahin. ich weiß nicht, wie lange spieler wie götze, robben, müller, kroos, schweinsteiger, martinez und alcantara ruhig halten wenn sie nicht spielen dürfen. und alle können nicht gleichzeitig...
ich GLAUBE auch, dass sich die dominanz der bayern legen wird, soll es heißen.
@elde:
"das stimmt meiner meinung nur teilweise. bayern und dortmund haben sie in den letzten drei jahren vorne klar abgesetzt. die bayern waren schon lange an der spitze, dortmund hat es nach der reform geschafft, sich dort oben heranzukämpfen, sich zu halten und dann abzusetzen. und das aus einer position heraus, in der sie fianziell nun wirklich nicht gut aufgestellt waren.
und was wäre denn die folge, wenn weiterhin nur die beiden besten der topligen in die cl einziehen würden?
der cl-topf wäre natürlich kleiner, aber er hätte sich so oder so erhöht, alleine weil fußball inzwischen auch in amerika und asien geschaut wird. und der kleinere cl-topf würde dann ja auch unter weniger mannschaften aufgeteilt. dortmund und bayern wären in deutschland fast immer die einzigen, die überhaupt auf diesen topf zugreifen könnten. dadurch wäre in meinen augen der abstand der beiden vereine zum rest der liga noch größer.
ich hasse schalke, aber glaubst du ohne die cl-gelder könnten sie es sich leisten draxler zu halten? oder raul zu holen? oder jetzt boateng (der ohne die cl-mios. doch im leben nicht realisierbar gewesen wäre)?
und in anderen ländern, wie frankreich oder england würden die investoren ihre vereine über kurz oder lang auf die beiden vorderen plätzen hieven und die vereine, die durch jahrelange sportliche erfolge davor dort waren könnten ohne die cl-mios. nicht mehr mithalten."
Der Argumentation kann ich durchaus folgen, ich sehe es weiterhin ein wenig anders. Die Kluft zwischen EL und CL ist so groß geworden, dass eigentlich nur noch die CL lukrativ ist, nicht mehr aber die EL. Hätte aber die EL die Wertigkeit des früheren UEFA-Cups, würden dort auch mehr und bei der CL weniger Gelder fließen. Der 2. des jeweiligen Landes müsste sich erst in einer Quali durchsetzen, d.h. der BVB oder der FCB wäre eben nicht sicher immer in der CL, weil sie dort evtl. auch mal gegen den 2. der spanischen, italienischen oder englischen Liga treffen. Somit könnten Lücken entstehen, in welche die Plätze 3-5, die UEFA-Cup spielen, reinstoßen könnten!
--> Fazit: Die CL mit 6 4rer Gruppen wäre wieder deutlich kompakter. Die Zusammensetzung war damals wie folgt: "Es nahm die Rekordzahl von 56 Mannschaften aus 47 Landesverbänden am Wettbewerb teil, wobei wieder die Länder, die auf den Plätzen 1 - 8 der UEFA-Fünfjahreswertung lagen jeweils noch ihren Vizemeister als zweiten Vertreter entsenden durften."
8 Meister waren somit sicher dabei (Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, England, Portugal, Holland, Ukraine), der Rest musste sich in harten Duellen durchsetzen. Somit wären im UEFA-Cup auf einmal tolle Teams vertreten und der Wettbewerb würde auch von einigen Vereinen nicht mehr mit B oder C-Elf bestritten werden!
Ich bin auch weiterhin der Meinung, dass dieses System das beste und spannendste war. Und so könnte Schalke auch weiterhin solche Spieler holen, weil der Uefa-Cup, auch wenn er von Beckenbauer mal als "Strohhalm-Cup" bezeichnet wurde, weiterhin einen großen Wert hätte. Somit würden dies Spieler wie K-P Boateng und Raul, der sich damals sogar in der EL den "Arsch" aufgerissen hat, nicht als den großen Abstieg sehen und Motivation darin finden, die ersten beiden Plätze anzugreifen!
Aber es ist wirklich ein enges Thema und es ist sehr schwer die "Wahrheit" zu finden...
LG
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