Eintracht-Vorstand Axel Hellmann hat den Stadion-Ausbau fest im Blick.
Axel Hellmann ist zufrieden mit seiner Eintracht.

Während die ganze Eintracht-Welt auf den vergangenen Sonntag hinfieberte, als die Saison für die SGE mit dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg in die neue Bundesliga-Saison startete, gibt es eine kleine Gruppe Personen im Frankfurter Verein, für die die Spielzeit 2017/2018 erst mit dem ersten Heimspiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg beginnt. Axel Hellmann ist einer von diesen Personen. Der 46-Jährige ist Mitglied des Vorstandes und für alle Fragen rund ums Marketing und der Organisation der Eintracht zuständig. „Für mich geht die Saison ja nicht mit einem Auswärtsspiel los, sondern mit dem Heimspiel. Aktuell ist es so, wie in einem Maschinenraum eines Schiffs. Es wird viel geackert und gearbeitet, damit alles glatt läuf und wir Vieles hinbekommen“, so Hellmann am Donnerstag bei einem Pressetermin.

Während die Mannschaft der SGE quasi ein Facelifting und ein komplett neues Gesicht bekam, wurde auch im Marketing kein Stein auf dem anderen gelassen und gearbeitet, was das Zeug hält: „Wir haben Veränderungen, wie wir sie noch nie hatten. Die Saison dieses Jahr wird eine besondere, weil gefühlt alle Vereine im Aufbruch sind. Es wird sehr innovativ gedacht.“ Diese Veränderungen, die von den Verantwortlichen der SGE durchgezogen wurden, seien aber keinesfalls schädlich gewesen. Der 46-Jährige betonte, dass die Stimmung im Stadtwald so gut wie schon lange nicht mehr sei. Dies sehe man an den Logen, den Businessseats und den Werbeleistungen im Waldstadion, die allesamt ausverkauft sind. Des Weiteren habe der Klub Marketingerlöse generiert, von denen man in der Geschäftsstelle der Hessen noch vor ein paar Jahren nur hätte träumen können. Und nicht nur bei Gönnern und Sponsoren ist die Eintracht beliebt, auch die Fans halten dem Verein mehr denn je die Treue und unterstützen den Klub, wo sie nur können: „Wir machen zwischen 35 und 36 Millionen Euro Umsatz. Eintrittskarten sind so gefragt wie nie, wir haben so viele Trikots verkauft wie nie zuvor. Aktuell steuern wir auf etwa 10.000 verkauften Trikots zu – das ist für den derzeitigen Zeitpunkt eine beachtliche Zahl.“ – Die Eintracht boomt – obwohl die öffentliche Wahrnehmung des Fußballs aufgrund von extrem hohen Transfersummen und einem eigenwilligen Verhalten mancher Spieler, vor allem in den Medien schlechter werde: „Schaut man sich den Tenor der öffentlichen Meinung zum Fußball in Deutschland in den vergangenen Wochen an, könnte man manchmal meinen, die Implosion der Bundesliga stünde bevor.“

Gute Beziehung zwischen Fans und Verein

Ein wichtiger Teil, auf den die Mannschaft und der Klub immer bauen kann, sind die Fans. Hellmann betonte, dass man sich hier in einem sehr guten Dialog mit den Anhängern befinde. „Wir haben eine gute Basis gefunden, auf der wir uns austauschen und auf der beide Seiten Themen platzieren können“, so der zweimalige Familienvater. Wie groß die Unterstützung der Fans ist, erfuhr die Eintracht erst wieder gegen Ende der vergangenen Saison, beim Pokalfinale in Berlin. Trotz einer 1:2-Niederlage gegen den haushohen Favoriten aus Dortmund blieb der Auftritt der SGE-Anhänger im Gedächtnis. Vor dem Spiel stimmten die Fans die Mannschaft gemeinsam mit den Ultras und einer überragenden Choreographie ein, während des Spiels peitschten sie das Team nach vorne und trotz der knappen Niederlage wurde die Elf von Cheftrainer Niko Kovac nach Abpfiff minutenlang gefeiert. Heute wurde dann bekannt, dass die Anhänger geehrt werden, was Hellmann besonders freue: „Zudem möchte ich auch noch mal unseren Fans gratulieren, die für ihre hervorragende Performance beim Pokalfinale in Berlin einen Fair Play-Preis erhalten haben. Das kann man gar nicht hoch genug werten.“ 

Die Fans der SGE zählen zu den besten der Liga.

Kritik ja – aber nicht gegen alles und jeden!

Obwohl Teile der Anhänger vor allem mit dem Deutschen-Fußball-Bund und der Deutschen-Fußball-Liga unzufrieden sind, hofft der gelernt Jurist auf ein wenig Verständnis im Bereich des Marketings, wo man versuche, so viele Gelder wie möglich zu generieren: „Wichtig ist aber auch, dass nicht alle Themen auf den DFB oder die DFL abgewälzt werden sollten. Wenn es um die Auffächerung des Spieltages geht, darf man zum Beispiel nicht die DFL verantwortlichen machen. Sondern uns Klubs! Wir geben den Handlungsaufruf nach mehr Erlösen. Und dazu stehe ich auch.“

Diese Gedanken hätten natürlich auch einen sportlichen Hintergrund: „Wenn sich ein Verein eigenständig finanzieren und dabei nicht von einem Mäzen oder ähnlichem abhängig sein will, geht das nur über die Optimierung der Ertragsquellen und über eine perfekte mediale Verwertung. Wenn wir das nicht möchten, und wenn wir zugleich auch noch von Mäzenen abhängig sein wollen, dann müssen wir uns einige Ligen nach unten orientieren – leider! Dann geht es halt in die dritte, vierte oder fünfte Liga!“

„Das ist ein toller Auftakt für uns!“

Trotz aller Kritik hofft das Vorstandsmitglied natürlich auch am Samstag gegen den VfL Wolfsburg auf eine lautstarke Kulisse im Frankfurter Stadtwald. Und dieser kann er sich wohl sicher sein, denn mit bisher 44.000 Karten, wird das Stadion, bis auf den spärlich besuchten Gästeblock – die Wolfsburger kauften nur rund 300 Karten – gut gefüllt sein: „Wir haben unser Heimkontingent fast ausgeschöpft. Das ist ein toller Auftakt für uns. Und wir freuen uns natürlich zum ersten Mal mit dem von allen Seiten gelobten Trikot und dem neuen Hauptsponsor aufzulaufen.“ 

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6 Kommentare

  1. Die letzten Tage ist nur positives über die Eintracht zu lesen. Das ist klasse und kann gern lange so bleiben. Die Eintracht ist sexy und eine gewisse Aufbruchstimmung herrscht. Mitverantwortlich ist sicher auch der Auftritt von uns Fans im Pokalfinale.
    Anbei ein kurzer Trainingseindruck eines Fans und eine kleine Lobeshymne auf KPB.
    http://community.eintracht.de/forum/diskussionen/128586

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  2. @1 und den Autor: Merci!

    Beim Lesen der Zeilen zu Marc Stendera frage ich mich, ob er bei einem Ausfall von unserem Samurai nicht eine sehr gute Alternative fuer ihn waere?! Die Position waere potentiell auch weniger verletzungsintensiv als das Geholze im Mittelfeld…

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  3. Freue mich das es läuft, aber bei seinen Überlegungen sollte Herr Hellmann und die anderen Vereine auch mal die Interessen der Fans berücksichtigen. Die sind nämlich die Blöden und müssen dann immer öfters zu besch…. Zeiten zu Spielen fahren. Das trifft vor allem die treuen Auswärtsfans. Mir wird ehrlichgesagt der ganze Fussball langsam zu kommerziell. Es geht nur ums Geld: Aberwitzige Ablösen, Abwandern der Stars nach China weil da mehr gezahlt wird, Sponsoren hier, Scheichs da, TV- Rechte mal so, dann mal so, Anstoßzeiten immer wilder, Insolvenz von Bezahlanbietern im Stadion etc… und meistens ist der Fan der Dumme , mich nervt es langsam…
    Waren das noch Zeiten wo( fast) alle Spiele samstags kamen ,ein Trikot 50 Euro kostete und Premiere noch Werbung gemacht hat, dass es keine Werbung macht.

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  4. Die Geldgeilheit hat Frankfurt leider voll erwischt !!
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    Herr Hellmann tut leider alles dafür, den Fußball in Deutschland
    zu einer Veranstaltung für Vollpfosten verkommen zu lassen.
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    „Es wird sehr innovativ gedacht“, so seine Worte.
    „Logen, Businessseats, Werbeleistungen, Umsatz, Marketingerlöse
    und verkaufte Trikots“ sind seine weiteren Themen.
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    Richtig ist es, die Live-Übertragungsrechte einem Sender aus der Hand zu nehmen,
    der sein Monopol brutal gegen die eigenen Kunden einsetzt.
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    Schlimm ist es, immer mehr Anstosszeiten zu bennennen und TV-Rechte so zu zerstückeln,
    dass ein Fan seiner Mannschaft nicht mehr folgen kann, ohne mindestens
    2 Verträge mit verschiedenen Sendern abschließen zu müssen.
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    Deshalb: Keinesfalls weiterhin Exklusiv-TV-Rechte vergeben !
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    Katastrophal ist die ELEKTRONISCHE BANDENWERBUNG a la „Bayern München“,
    die den Zuschauer in „massive Reizüberflutung“ und völlig unnötigen „Stress“ versetzt.
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    Es wäre dringend wünschenswert den Werbetreibenden hier Schranken der
    Effekthascherei vorzugeben. -> keine Farbwechsel, keine Flash-Effekte, keine bewegten
    Motive !!! Die Werbungen von der Börse, einem Tiernahrungshersteller und einem
    Autovermieter sind am 26.08. UNTRAGBAR und sorgen dafür, dass sich Zuschauer von Ihrer Eintracht entfernen müssen !!!
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    Sie halten diese Art der aggressiven Werbung nervlich nicht mehr aus. Viele werden folgen.
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    Und zwei unserer Vorstände schrecken in der Vorsaison sogar nicht davor zurück,
    vor den wichtigsten 40-Punkte-Marke-Spielen die Mannschaft mit Tabellenplätzen
    und Fernsehgeldern nervös zu machen.
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    Es wird allerhöchste Zeit, dass die Vorstände Frankenbach und Hellmann
    GANZ SCHNELL mehr als einen Gang zurückschalten!
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    Was die Mannschaft und das Trainerteam an Sympathien generieren, machen diese
    beiden Herren in ihrer Selbstgefälligkeit parmenent zunichte!!

    Wir werden nicht in 4. oder 5. Liga spielen, wie Herr Hellmann zynisch prophezeit,
    aber wir Eintrachtler wollen ein Verein sein, der MIT seinen Mitgliedern und Fans lebt
    und nicht gegen sie.
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    Vielen Dank

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