Musste nach starker Leistung getröstet werden: Mijat Gacinovic.

Es war ein imposanter Moment im Olympiastadion, als der goldene Glitterregen auf die Köpfe der Profis prasselte. Während Borussia Dortmund den DFB-Pokal in der Hand halten und mit den Fans feiern durfte, standen die Spieler von Eintracht Frankfurt sprichwörtlich im Regen. Mijat Gacinovic blickte fasziniert nach oben, nachdem die ersten Tränen der Enttäuschung vergossen waren. Die Krönung blieb aus an einem Abend, der dem gesamten Klub extrem gut getan hat. Angefangen hatte schon alles am frühen Nachmittag auf dem Alexander-Platz, der kurzerhand in Alex-Meier-Platz umbenannt wurde. Bei bestem Wetter feierten tausende von Fans friedlich, später folgte der knapp einstündige Fan-Marsch vom Theodor-Heuss-Platz zum Stadion – die Gänsehautmomente reihten sich aneinander, über die dann grandiose Stimmung im weiten Rund wurde bereits alles erzählt.

Ein Akteur, der mit einer ganz starken Leistung dafür sorgte, dass der BVB nur wenige Glanzpunkte setzen konnte und stark unter Druck geriet, war Gacinovic. Der Serbe hat im Laufe der Rückrunde auf der für ihn ungewohnten Position im defensiven Mittelfeld unheimlich an Profil gewonnen und im Endspiel seine wohl stärkste Leistung überhaupt im Trikot der Hessen abgerufen. Er wehrte sich nicht nur mit Kräften, sondern bereitete dem Gegner mit Spielintelligenz und technischen Fähigkeiten große Probleme. Nicht umsonst flackerten bei den Highlights in der Halbzeitpause nur Chancen der Frankfurter über die großen Bildschirme im Stadion – mit Ausnahme eben des Treffers von Ousmane Dembele.

Wenn es denn gefährlich wurde vor dem Tor von Roman Bürki, dann hatte zumeist Gacinovic zuvor sein Füßchen im Spiel. Vor dem Ausgleichstreffer setzte er Ante Rebic mit einem Traumpass ein, der Kroate vollendete eiskalt. Immer wieder initiierte Gacinovic Angriffe, die 20 Minuten bis zum Pausenpfiff waren mit das Stärkste, was die Eintracht in dieser Spielzeit zeigte. Der Matchplan ging hier komplett auf: Die Frankfurter gestaltenen die Begegnung, sie ließen teilweise den Ball sehenswert kreisen und fanden eine gesunde Mischung im Verhältnis zwischen kurzen und langen Bällen. Beim Pausentee fand BVB-Trainer Thomas Tuchel neben den richtigen Worten auch die passende Antwort auf die Fragen, die sich ihm stellten. Die Dortmunder drückten nun und wurden deutlich zielstrebiger.

Selbst in dieser Phase war es immer wieder Gacinovic, der dagegen hielt und dank seiner Ballsicherheit wieder etwas Ruhe und Entlastung reinbringen konnte. Das entscheidende Gegentor war für ihn allerdings nicht zu verhindern, hier musste der 22-Jährige mit ansehen, wie Torhüter Lukas Hradecky den Elfmeter verursachte und dann von Pierre-Emerick Aubameyang verladen wurde. Gacinovic ließ auch danach mit den Kollegen zusammen nichts unversucht, dem Spiel noch eine Wende zu geben, was freilich nicht mehr gelang. Doch wenn die Enttäuschung überwunden ist, wird er in der Rückschau auf eine Entwicklung blicken können, die so bei ihm nicht zu erwarten war.

Fast zwei Jahre liegt es zurück, als der U20-Weltmeister für rund 1,2 Millionen Euro verpflichtet wurde. Schmächtig, verträumt und verunsichert wirkte der kleine Serbe anfangs fernab der Heimat. Es dauerte Monate, bis der damalige Coach Armin Veh ihn für die ersten Einsätze aufgepeppelt hatte. Seinen Durchbruch erlebte Gacinovic allerdings erst unter Kovac in den Relegatinosspielen gegen den 1. FC Nürnberg. Im Hinspiel erzielte er den Treffer zum 1:1 Endstand, fünf Tage später bereitete er das so wichtige Tor von Haris Seferovic vor. Endlich angekommen und den ersten Schritt gegangen. Im zweiten Jahr stabilisierte er sich – zunächst offensiv und später eben im defensiven Mittelfeld eingesetzt – und wurde peu à peu beständiger. Der nächste Entwicklungsschritt wurde von ihm genommen, 34 Pflichtspieleinsätze deuten auf den gesteigerten Stellenwert des bis 2019 gebundenen Nationalspielers hin.

Fernandes-Deal fix?

Kann er in der nächsten Saison wieder auf seinen selbsternannten Paradepositionen – auf den Außenbahnen oder im offensiven Mittelfeld – glänzen? Die Eintracht fahndet nach Verstärkung auf de Sechs, neben Andres Guardado rückt der Name von Gelson Fernandes in den Mittelpunkt. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung und der französischen Quelle „Ouest France“ soll der Schweizer mit Wurzeln auf den Kapverden nach Frankfurter wechseln und dort einen Drei-Jahres-Vertrag unterschreiben. Seit 2014 spielt Fernandes bei Stade Rennes, in der gerade abgelaufenen Spielzeit bestritt er 27 Partien, konnte allerdings keine Treffer erzielen oder vorbereiten. Der 30-Jährige hat bereits acht Klubs in der Vita stehen, unter anderem auch den SC Freiburg, Manchester City oder Udine Calcio. Werden die Hessen Klub Nummer neun? Der 61-fache Nationalspieler besitzt noch einen Vertrag bis 2018 und laut „transfermarkt.de“ einen Marktwert von drei Millionen Euro.

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21 Kommentare

  1. Dann verlängert mal schnell mit Gacionovic, denn viel Ablöse bleibt ja nicht übrig, wenn dieses Konsortium mitkassiert.

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  2. „Gacinovic geht nächsten Entwicklungsschritt“
    Und ich denke direkt daran, dass er zu einem größeren Verein wechselt :O

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  3. Bin ebenfalls für junge Spieler. Mit Hasebe, Russ, (Meier) und Abraham haben wir genug Alter auf dem Platz bzw. Im Team.
    In der zweiten Liga wildern. War vor einem jahr für Terrode vom VFL Bochum. Da wurde hier geschrieben er sei nur ein 2. LIGA Kicker like Occean.
    Bin dafür wir schauen wieder in der 2. Und geben den Spielern die Chance bei uns sich zu beweisen.
    Dort gibt es interessante Spieler.
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  4. Gegen einen erfahrenen MF-6er wäre nichts einzuwenden… aber nicht für mehrere Mio Ablöse.
    Wer soll das glauben?
    @2 Genau, so wie die Dinge derzeit laufen, ist das eine unbedingt anstehende Vertragsverlängerung. (aktuell bis 2019)
    Aber wissen wir, wieviel die Teilhaber auch dabei wieder mitzureden haben?

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  5. Im Übrigen bin ich auch neugierig wie man den Kader diesmal mit den vorgeschriebenen passdeutschen Spielern besetzen will.

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  6. Junge Spieler sind gut und schön. Dennoch benötigt man erfahrene Spieler. Gerade im DM ! Da brauchen wir keine vogelwilden Spieler. Ist schon in Ordnung so. Kann über den Spieler ansich aber nichts sagen. Wenn ein Spieler öfter den Verein wechselt, siehe Hector, dann zeigt mir das, dass er nicht die Leistung abruft die man von ihm erwartet. Von daher…. schwierig …. 3 Mio für eine Wundertüte auszugeben ist sicher nicht in unserem Interesse. Lieber Schwegler ! 🙂

    Gacinovic muss man einen langen und guten Vertrag anbieten. Der Junge wird uns mal einen hohen zweistelligen Mio Betrag einbringen. AK 40 Mio !

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  7. @11. alpi
    Das Wort „Wundertüte“ ist seit Anfang der gerade abgelaufenen Saison geschützt!!! Und zwar für den gesamten Kader unserer Eintracht und nicht für einzelne Spieler 😉

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  8. Auf jeden Fall mit Gaicinovic verlängern!
    Zum 30 jährigen DM kann ich auch nix sagen, aber für einen so alten Spieler so viel Geld halte ich für unrealistisch.
    Trotzdem gebe ich meinen „Vorschreibern“ recht ein erfahrener 6er würde uns gut tun, am besten auch Kopfball stark!

    Wie wäre es eigentlich mit Chupo Moting? Der ist diesen Sommer Ablösefrei und wäre meiner Meinung nach das optimale Pendant zu Rebic halt auf rechts… falls denn Rebic fest verpflichtet wird was ich hoffe!

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  9. Ja Gacinovic hat gute Fortschritte gemacht. Auch was die Robustheit betrifft. Früher ist er bei jedem leichten Körperkontakt umgefallen. Das hat sich geändert. So kann er jetzt auch seine sehr guten technischen Fähigkeiten als Vorbereiter zeigen. Berlin war wirklich sein bisher bestes Spiel. Neben Rebic und Vallejo für mich einer der besten Spieler im Finale. Bitte unbedingt halten.

    Den Mexikaner würde ich gerne bei uns spielen sehen.

    Tja und Hrady? Geld ist nicht alles. Aber das verstehen einige Berater im Fußball nicht. Leider hat er zudem im Finale eines seiner schlechtesten Spiele gemacht und meiner Meinung nach den massgeblichen Anteil an unserer Niederlage gehabt. Jetzt verspielt er auch noch durch sein nerviges ‚Gefeilsche‘ den Kredit bei einigen unserer Fans. Wie gesagt Geld ist nicht alles.

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  10. Als ob wir einen 30jährigen holen, so viel blödheit trau ich uns nicht zu. Junge Spieler, nur so können wir uns entwickeln. Und bitte jugendspielern chancen geben, da haben wir nämlich ein paar interessante. Und bei Barkok z.B. hat ja schon gut geklappt.

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  11. Hradecky verweist auf seinen noch bestehenden Vertrag und hat angeblich keine Eile. Falls er ihn aussitzen möchte, der Platz auf der Tribüne macht nicht attraktiver. Übrigens, Bobic ist nicht nur international gut vernetzt, die deutsche Quote bereitet ihm defínitiv keine Mühe, Entwarnung bei den Überskeptischen. Da wird die Professionalität Bobics doch naiv eingeschätzt.

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  12. Auf der einen Seite die Jugend fördern und auf der anderen seite huszti nachtrauern . Macht keinen Sinn. Batkok isz ein gutes Beispiel . Viel Potential aber noch schwankend. Daher ist ein erfahrener Spieler eine gute Idee . Notfalls auch medo , da vertraue ich den Verantwortlichen .

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  13. ‚Hradecky verweist auf seinen noch bestehenden Vertrag und hat angeblich keine Eile.‘
    Wieso sagt er dann vor dem Finale, dass er danach seine Entscheidung verkünden würde.
    So langsam wird dieses ‚Rumgeeiere‘ von Hradecky unerträglich. Meine Sympathien sinken von Minute zu Minute. Wird das ein 2ter Seferovic?

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  14. @18
    so ist es, er eiert unerträglich und verliert ständig Sympathien. Ich persönlich hatte aus dem Umfeld bis vor kurzem die Info, dass das Vertragsangebot für den Keeper bei 2,5 Mio liegen sollte, fand ich beachtlich. Dass jetzt angeblich auf fast 3,0 Mio angehoben wurde und dies für Hradecky und Co. immer noch zu wenig sein soll, das finde ich schon krass, übrigens nicht nur ich alleine. Auch der beste Keeper ist nicht fehlerfrei, das ist auch Hradecky zugestanden, aber außer der unbestritten erstklassigen Qualität auf der Linie, hat er doch noch viel Luft nach oben im Herauslaufen, Stellungspiel und am Ball. Denkbar, dass dies verbessert werden könnte, aber bitte auch nicht überdrehen in den Gehaltsansprüchen. Meine, was die SGE geboten hat, ist mehr als ausreichend. Bitte jetzt bald entscheiden, damit dieses Thema nicht überfrachtet.

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  15. Ich vermute fast, es ist zwar jemand aus Rennes, aber nicht Fernandes. Ein anderer, jüngerer Spieler.

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  16. Bye bye Lukas.
    3mio im Jahr.
    No way.
    Handball Tormann Reflexe Weltklasse,Fussball Tormann Fähigkeiten Kreisklasse.
    1 + 1 ergibt nicht 3mio im Jahr.Daher bye bye Lukas.Nette Typ,schade!

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