Ein Heimsieg zum Auftakt mit Luft nach oben. (Bild: IMAGO / Beautiful Sports)

Guter Start für die Eintracht Frankfurt Frauen in die neue Saison: Die Adlerträgerinnen erspielten sich am Sonntag einen hochverdienten 2:1-Heimsieg über den SC Sand. Ein Ergebnis, das wenig über den Spielverlauf aussagt, denn die SGE dominierte die Partie mehr als 75 Minuten lang und haderte im Nachhinein mit der Chancenverwertung. „Für das erste Spiel haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt. Bei sechs bis acht Großchancen müssen wir allerdings das dritte Tor nachlegen. Natürlich kannst du nicht immer alle rein machen, aber eins oder zwei hätten es schon sein dürfen“, sprach Niko Arnautis nach dem Spiel an.

Anfangs-Nervosität bei der Zuschauer-Rückkehr

Dabei war die erste Viertelstunde noch von Nervosität geprägt. Merle Frohms zeigte bereits in der zweiten Minute eine Glanzparade und verhinderte das frühe 0:1. „Am Anfang waren wir noch nervös, weil wir erstmals seit langer Zeit wieder vor Zuschauern gespielt haben. Aber dann sind wir besser reingekommen und haben den Ball laufen lassen“, erklärte Laura Feiersinger nach Abpfiff. Die 27-Jährige lief beim Saison-Auftakt als Spielführerin und Vertretung der verletzten Stamm-Kapitänin Tanja Pawollek auf. Shekiera Martinez ließ in der ersten Halbzeit gleich zwei gute Möglichkeiten liegen. Aus einem Gewühl heraus traf Laura Freigang in der 38. Minute zum überfälligen 1:0, weil der SC Sand es nicht schaffte, den Ball aus dem eigenen Sechzehner zu klären.

Die Eintracht und das Problem mit der Effektivität

In der Halbzeitpause einigten sich die Hessinnen darauf, die Torhymne erneut hören zu wollen, wie Arnautis verriet. Mit der ersten Aktion des zweiten Durchgangs holte Martinez, die sehr bemüht und viel unterwegs war, einen Strafstoß heraus. Beim Elfmeter wollte ich mich bei der Wahl der Ecke erst noch kurzfristig umentscheiden, aber Laura (Feiersinger, Anm. d. Red.) hat gesagt, ich soll bei meiner Ecke bleiben und das habe ich dann auch gemacht. Hat ja dann auch gut geklappt“, berichtete Freigang, die sicher unten rechts verwandelte und im ersten Spiel direkt einen Doppelpack erzielte (47.). Die 23-jährige Nationalstürmerin haderte ebenfalls mit der Effektivität vorm gegnerischen Tor und kritisierte, dass die Partie mit einem Drei-Tore-Vorsprung entschieden gewesen wäre. Teams wie Turbine Potsdam oder die TSG Hoffenheim würden diese Fahrlässigkeit ausnutzen und bestrafen.

Die Kaltschnäuzigkeit ist ein alt bekanntes Problem, das die Eintracht aus dem vergangenen Jahr noch nicht ganz in den Griff bekommen hat. Camilla Küver und wieder Martinez ließen Mitte der zweiten Hälfte innerhalb weniger Minuten Hochprozentige auf das 3:0 liegen. „Spitzenmannschaften nutzen ihre Chancen und man hat heute wieder gesehen, wie schnell ein Spiel durch eine blöde Aktion kippen kann. Da muss man aufpassen, dass man das Spiel nicht aus der Hand gibt, weiß auch Feiersinger. Das 1:2 resultierte aus einer kleinen Fehlerkette der hessischen Defensive. Letztendlich spielte Torhüterin Frohms den entscheidenden Fehlpass und musste sich geschlagen geben. „Das Gegentor ist halt passiert, aber wir stecken da zusammen drin. Sie hat heute mehrmals stark gehalten und ein großartiges Spiel gezeigt“, nahm Arnautis seine Torfrau in Schutz.

Erstes Pflichtspiel mit neuem System: „Das Team fühlt sich wohl“

Abschließend betonte der Cheftrainer die Entwicklung, in der sich seine Mannschaft derzeit befinde. Während dem ersten Pflichtspiel klappte das neue System mit breiter Raute sehr gut, wodurch die SGE sehr variabel war. Wir arbeiten weiterhin an unserer Flexibilität und wollen uns in unserer Effektivität verbessern. Die Mannschaft kann jetzt ein weiteres System sehr gut spielen. Es kommt auch darauf an, welches Spielermaterial du zur Verfügung hast und gegen wen du spielst. Letztendlich muss sich das Team wohlfühlen und das tut es zur Zeit.“

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1 Kommentar

  1. Bei Ausnutzung der Torchancen und ohne die Comedy-Nummer beim Gegentor geht das Spiel mindestens 3:0 aus.

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