Sollten etwaigen Zwist beilegen: Younes und Hütter. (Foto: Heiko Rhode)

Kurz vor Ende der Saison droht der Traum der Champions League doch noch zu platzen. Das komfortable Sieben-Punkte-Polster ist dahin und Borussia Dortmund hat durch den Sieg gegen Leipzig am gestrigen Samstag vorgelegt und die SGE tabellarisch überholt. Die Eintracht steht jetzt unter dringendem Zugzwang und muss eigentlich zwingend jedes ihrer drei letzten Saisonspiele gewinnen, wenn der große Traum der Königsklasse noch Wirklichkeit werden soll. Natürlich war dies auch das dominierende Thema des aktuellen FPS-Fantalks. Es wurde diskutiert, ob und inwieweit die Abgänge von Fredi Bobic und Adi Hütter eine Rolle spielen, ob die Pause den Hessen womöglich gut getan haben könnte und ob nicht eine Rückkehr zum bewährten Doppel-Zehn-System der Schlüssel zum Erfolg sein könnte.

Der Fantalk erscheint während der Saison an jedem Bundesliga-Wochenende, an dem Eintracht Frankfurt ein Heimspiel bestreitet, sonntags zwischen 12 Uhr und 14:30 Uhr auf SGE4EVER.de. Ihr wollt auch einmal mit uns diskutieren? Dann bewerbt euch über das Fantalk-Bewerbungsformular und seid bei einem der nächsten Fantalks, die per Online-Videokonferenz geführt werden, dabei.

An der heutigen Debatte nehmen der FPS-Geschäftsführer Paul Taaffe, SGE4EVER.de-Redakteur Oliver Hößel und Eintracht-Fan Christian Ebrecht teil.

These 1: Die Pause kam zur perfekten Zeit. Die SGE konnte jetzt die schlechten Vibes hinter sich lassen und den Fokus voll auf die letzten Partien richten.

Paul: Nach dem Spiel wissen wir mehr (lacht). Ich glaube schon, dass diese kleine Pause uns gut tun könnte. Die Bekanntgabe von unserem neuen Vorstand Sport finde ich positiv. Das ist ein junger Typ, der einen sympathischen Eindruck macht und wohl nicht so ein Alphatier wie Fredi Bobic ist. Das sorgt für ein gewisses Gleichgewicht im Vorstand. Zusammen mit Axel Hellmann als Sprecher, welcher ja eine Frankfurter Herkunft hat. Ich glaube, das ist nicht verkehrt. Es gab eine Phase, in der Bobic einen Superjob gemacht hat. Nun gibt es ein Handover zu Markus Krösche und das kann eine positive Entwicklung sein. Der Druck ist jetzt natürlich da. Wir hofften gestern alle, dass wenigstens ein Spiel in unsere Richtung ausgehen würde. Zumindest im Spiel von Borussia Dortmund gegen Leipzig hätte ich mit einem Unentschieden gerechnet, aber der Sturm von Dortmund hat sich schon toll bewegt. Respekt! Union Berlin zeigte gegen Wolfsburg überhaupt keine Gegenwehr und Wolfsburg machte es stark. Also der Druck ist da und wir müssen heute beweisen, dass wir in die Champions League gehören! Wir müssen Mainz wegputzen. Ich erwarte Martin Hinteregger auf hinten links, Makoto Hasebe in der Mitte, Sebastian Rode und Djibril Sow im zentralen Mittelfeld und davor zwei Zehner. Punkt! Bestenfalls Amin Younes mit Daichi Kamada. Und dann hauen wir die Mainzer weg!

Oliver: Ich denke, die Pause tat uns gut. Für die Spieler war es wahrscheinlich gut, dass sie mehr Zeit zum Nachdenken und Beruhigen haben und sich durch die Aktion 51.000 mit den Postkarten bewusst werden, wie wichtig es ist. Bei Silva hörten wir, dass er motiviert ist und Younes war extra nochmal bei einem Spezialisten, um sich zu behandeln. Ich bin bei Paul, dass er uns hoffentlich über 90 Minuten in einer Doppelzehn helfen kann. Auf den anderen Positionen sehe ich es ähnlich. Hauptsache, es gab jetzt erstmal Ruhe im Verein. Die Entscheidung mit Krösche spielt bei den Spielern in der aktuellen Situation wahrscheinlich keine tragende Rolle. Es geht jetzt darum, diese Saison zu Ende zu bringen und danach können wir weitersehen. Vielleicht ist die Vertragsverlängerung von Timothy Chandler für die Mannschaft stimmungstechnisch gut.

Christian: Ich gehe in die gleiche Richtung wie meine Vorredner. Obwohl der Trend der vergangenen Spieltage nicht unbedingt gut war. Der 2:0-Sieg gegen Augsburg war alles andere als überzeugend. Insofern nehme ich jede Gelegenheit gerne an, die einen Bruch in die Entwicklung der vergangenen Wochen bringt. Ich hoffe, das Team konnte sich von den Negativerlebnissen der letzten Wochen freimachen, um nochmal neu durchstarten zu können. Ich finde auch, dass wir Mainz heute packen müssen! Ich denke nicht, dass die Vertragsverlängerung von Chandler einen signifikanten Einfluss auf die heutige Leistung haben wird. Das wird kein Thema für die Mannschaft sein.

Paul: Ich hoffe, sie konnten die Zeit nutzen, um viel miteinander zu reden. Die Führungsspieler der Truppe, wie Kevin Trapp, Hasebe oder Hinteregger, müssen wissen, worum es geht. Es ist jetzt egal, wer Trainer oder Sportvorstand ist. Es geht um deren Zukunft und die Leistung muss passen, um die Champions League zu kommen. Solch ein Austausch kann gut tun. Die Formkurve geht gegen uns, das ist Fakt. Die Dortmunder werden immer besser. Gestern hatten die einen Top-Sturm, wobei die Leipziger auch defensiv schwer gewackelt haben. Wir haben alle gehofft, dass eins von diesen Spielen zu unseren Gunsten ausgeht. Das ist aber nicht der Fall. Jetzt müssen wir hoffen. Die Wolfsburger müssen noch gegen Leipzig ran und da müssen wir auf Leipzig hoffen, denn unser Torverhältnis ist nicht das Beste. Wir müssen die Mainzer jetzt einfach mal schlagen. Die Spieler müssen jetzt zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Ich kann diese negative Körpersprache in den letzten Spielen nicht mehr sehen. Die bekommen Geld dafür, alles für die Eintracht zu geben und das war zuletzt nicht der Fall. Die Gefühlslage bezüglich Hütter oder wen auch immer interessiert mich nicht. Die Spieler sind Spieler von Eintracht Frankfurt. Punkt und basta!

Christian:Bayern München lebte dies gestern vor und konnte gestern die Leistung professionell abrufen, als sie gefragt war. Diese Qualität und Professionalität bekommt man nur durch Erfahrung. Wenn du regelmäßig wichtige Spiele bestreiten musstest und dann performst. Da sehe ich uns im Vergleich mit Wolfsburg und Dortmund relativ gut aufgestellt. Natürlich haben die auch alte Haudegen mit Erfahrung wie Hummels. Aber auch bei uns hat Hinteregger eine ganze Menge durchgemacht, sowie alle, die damals schon bei der Reise durch Europa mit dabei waren. Wir verfügen auch über solche Kompetenzen, dass wir heute durchaus dazu in der Lage sind, das wegzumoderieren. Heikel ist sicherlich, dass die Mainzer einen absoluten Höhenflug haben. Die überzeugen nicht nur spielerisch, sondern auch Galligkeit und Giftigkeit mit reinbringen. Darauf wird es heute ankommen, auf die 1:1-Duelle im Mittelfeld. Bezüglich der Aufstellung muss Hütter sicherlich viel Geschick beweisen.

Oliver:Es ist sicherlich eine große Drucksituation für die Mannschaft. Diese Drucksituation hatten wir aber auch schon in den vergangenen Spieltagen. Seit vielen Spieltagen hört man innerhalb der Fanbase: Das ist nun das Entscheidungsspiel! Das zieht sich nun stets weiter hinaus. Wir waren jahrelang immer die Jäger. Es ist sicher nicht so, dass Frankfurt lange in Situationen war, in denen man sich hätte komfortabel ausruhen dürfen. Ich denke wir haben sicherlich eine Drucksituation, aber ich sehe schon den Ehrgeiz innerhalb der Mannschaft, um die Champions League zu kämpfen.

Paul: Wir sind heute gezwungen, eine andere Aufstellung zu spielen. Und zwar mit Sow und Rode im Mittelfeld und Hasebe dahinter. Das hat es bis jetzt noch nicht gegeben. Das finde ich schon mal positiv. Hinteregger mit seiner Killermentalität, Hasebe mit seinem guten Spielaufbau und Rode mit seiner Regionalität. Ich glaube, wir werden heute richtig Gas geben und die Mainzer werden das auch tun. Heute müssen wir gegenhalten.

These 2Sollte die SGE die Champions League verpassen, wäre das eine heftige Enttäuschung, an der Adi Hütter und Fredi Bobic eine große Mitschuld tragen würden, da sie persönliche Interessen vor die des Vereins gestellt haben.

Oliver: „Das finde ich sehr schwierig. Zum einen muss man als Eintracht Frankfurt schon auch froh sein, dass man in den letzten Jahren so oft europäisch spielen kann und darf. Daher finde ich die Europa-League mit einer direkten Qualifikation gar nicht so schlimm. Natürlich ist es ein Stück weit enttäuschend, wenn man bedenkt, wie lange man jetzt auf dem vierten Platz stand. Sicherlich vor Allem ist das schlimm für die Mannschaft. Dennoch spielt man international und es kommen Gelder in die Kasse, die man sonst nie einkalkulieren kann. Das ist natürlich dennoch ärgerlich mit dem ganzen personellen Hin und Her. Ich glaube, dass die ganze Geschichte um Adi Hütter gar nicht so einen Einschnitt in die Mannschaft gesetzt hat. Da bin ich so realistisch, zu sagen, dass es für die SGE unrealistisch ist, mit nur vier Niederlagen durch die ganze Saison zu gehen. War ja auch vorher schon mal schwierig, als wir die Durststrecke mit den ganzen Unentschieden hatten. Ich habe eben mehr die Befürchtung, dass durch ein Verpassen der Champions League der Kader auseinander brechen könnte. Mich würde der finanzielle Segen für die Eintracht freuen. Es wäre schade, wenn es nicht klappt, aber dann hat man immerhin die Europa League sicher.“

Christian: „Es wäre schon eine sportliche Entäuschung. Einfach weil wir so lange unseren vierten Platz an der Sonne hatten. Dennoch finde ich nicht, dass man das Hütter und oder Bobic ankreiden könnte. Wenn wir uns jetzt mal vorstellen, Silva hätte vor einigen wenigen Wochen und Monaten bekanntgegeben, er verlässt den Verein. Dann wäre man sicherlich auch enttäuscht gewesen, aber niemand hätte behauptet, dass Silva jetzt schuld daran gewesen wäre, dass das große Ziel Champions League nicht klappt. Was man sicherlich hinterfragen kann und sollte sind die Motive der beiden hinter ihren Wechseln. Das kann ich beides absolut nicht nachvollziehen. Aber wenn sie die Entscheidung getroffen haben, dann ist es legitim und auch folgerichtig, das frühzeitig zu kommunizieren. Da kann man dem Einzelnen auch nicht vorwerfen, dass er beruflich weiterkommen möchte und damit die Interessen des Vereins gefährden würde.“

Paul: „Ich sehe das komplett anders. Ein Kumpel von mir hat Fredi Bobic umgetauft in ‚Fredi Bob-Ich‘ und ich finde die Art und Weise wie er mit seinem Fernseh-Interview vorgeprescht ist, das war unprofessionell. Ich möchte damit nicht seine geleistete Arbeit in Misskredit stellen, Fakt ist aber, dass ab diesem Zeitpunkt die Unruhe im Verein losging. Das kann man anders machen. Im Nachhinein hat man sich wieder ein bisschen eingespielt, aber man hat gemerkt, dass da ordentlich Spannung war. Dass diese ganze Geschichte eine Einwirkung auf die Mannschaft hat, ist für mich eindeutig klar. Mit Adi Hütter sehe ich das ein bisschen anders. Peter Fischer und Axel Hellmann stellen sich ja hinter ihn und sagen, dass die Situation zu der Zeit, wo Hütter meinte er bleibt, eine andere war. Ich habe sein Interview damals bei Sky gesehen und habe ihm das abgekauft. Ich bin fest davon überzeugt, dass er das zu dieser Zeit ernstgemeint hat. Dann ist viel passiert. Auf einmal war Wolfgang Steubing nicht mehr der erste Ansprechpartner und dann kam die Anfrage von Max Eberl aus Gladbach und da hat das Gesamtpaket dann einfach mehr gepasst als in Frankfurt. Die haben finanziell auch sicherlich noch etwas draufgelegt. Das hätten wir auch tun können, aber haben wir nicht. Der letzte Punkt ist sicherlich auch, dass Hütter ein absoluter Karrieretyp ist. Karriere, Karriere, Karriere – Das steht für Hütter für den an erster Stelle und er wird sich denken, dass er mehr mit der Eintracht nicht schaffen kann. Mit Gladbach hat er eher die Chance etwas weiter zu kommen, weil die einen Schritt weiter sind als wir. Alleine finanziell sieht man das in den letzten Jahren schon auch deutlich. Hellmann hat ja bestätigt, dass Hütter die Bestätigung dessen bewusst verschoben hat. Man kann darüber streiten, ob man nicht diese Bestätigung bis zum Saisonende hätte verschieben können. Aber Gladbach wollte das nicht. Man hat gemerkt, dass Eberl seine Glaubwürdigkeit behalten wollte nach dem Rose-Geplänkel mit Ausstiegsklauseln und so weiter. Das hätte man wohl nicht hinauszögern können bis  zum Ende.  Aber wenn ich Spieler bin und sehe, dass mein Leader mein Team verlässt, dann bin ich natürlich enttäuscht. Das ist doch klar!“

Oliver: „Das spielt sicherlich mit rein, das glaube ich auch. Aber jeder Spieler hat auch eine eigene Motivation. Von daher kann ich dich verstehen, Paul, da gebe ich dir gerne Recht, dass das einen Einfluss auf die Mannschaft hat. Aber gerade, dass Gladbach der nächste Gegner war, lässt einen mit gemischten Gefühlen auf das Ganze blicken. Gerade noch nach der Leistung in dem Spiel. Ich sehe es auch so, dass der Einfluss von Hütter für die Mannschaft noch mal größer ist. Bobic war nicht so nahe am Team denke ich mal. Ich finde, da ist die sportliche Wirkung eher langfristiger gefährdet gewesen. Aber man hat sich ja mit Markus Krösche jetzt einen neuen kompetenten Kandidaten verpflichtet. Es ist schwierig. Hätte Hütter die Spiele gewonnen, hätte man jetzt nicht so darüber geredet. Das jetzt zu beurteilen ist nicht leicht. Die Spieler haben ihre eigenen Interessen und die wollen die Champions League unbedingt schaffen. Und Hütter möchte das auch. Die Motivation ist also von allen Seiten vorhanden.“

Paul: „Ja, wenn er die Spiele gewonnen hätte. Hat er aber nicht.“

Christian: „Wenn ich mich jetzt in einen Spieler hineinversetze und mein Trainer verkündet, dass er zum Saisonende das Team verlässt. Da glaube ich nicht, dass für mich eine Welt einbräche. Das Leben geht weiter. Die haben doch alle eigene Ambitionen und eigene Ziele. Da ist, überspitzt formuliert, der Trainer nur eine Randnotiz. Wenn Hütter jetzt geht, sagt niemand, dass nicht vielleicht noch ein besserer Mann nachkommt. Ich sehe die Probleme eher in der Medienberichterstattung gelagert. Klar ist das deren Job, aber ich halte es für übel, wenn es von allen Seiten berichtet wird, dass jetzt der große Einbruch kommen muss. Dann geht’s los. Dann rattert es in den Köpfen der Spieler. Dann hinterfragen sie sich selber. Wir alle wissen, dass Fußball auch ein Kopfsport ist. Wenn der erste Zweifel aufkommt, auch wenn er nur von außen gesät wurde, dann hast du ein gewaltiges Problem. Dann kommt es zu einer Verkettung von Problemen. Das erste Spiel steht dann an, dann wird der erste Fehlpass gespielt und dann beginnt das Hinterfragen der eigenen Fähigkeiten. Die Mitspieler hinterfragen sich dann gegenseitig. Da greift dann ein Rad in das andere und ein Teufelskreis beginnt. Da schließt sich der Kreis dann wieder mit der ersten These, ob diese Pause vielleicht eine Hilfe war, um da rauszukommen. Und da sage ich: Ja, das kam ganz passend.“

These 3: Persönliche Differenzen dürfen keine Rolle mehr spielen. Hütter muss Amin Younes wieder einsetzen und zum bewährten Doppel-Zehn-System zurückkehren.

Christian: „Also wenn die beiden da tatsächlich ein bisschen Beef haben sollten, wobei ich eigentlich glaube, dass beide erwachsen und professionell genug sind das beiseite zu wischen, darf das jetzt keine Rolle mehr spielen. Dafür geht es einfach um zu viel. Ob das jetzt zwangsläufig bedeuten muss, dass man zur Doppel-Zehn zurückfindet? Nicht unbedingt. Tendenziell bin ich heute auch bei der Doppel-Zehn, nicht weil ich sage, dass Younes der bessere oder effizientere Fußballer als Jovic ist. Das sind beides tolle Spieler. Es wird heute viel um Zweikämpfe gehen, um Bissigkeit, Galligkeit im Zentralen Mittelfeld und da sehe ich Younes einfach noch einen Tick weiter vorn, gerade gegen den Ball. Jovic kann Bälle super fest machen, den Körper dazwischen stellen. Younes löst das über seine Trickreiche Art und Weise und ist da, wenn es darum geht Bälle zu erobern. Er bringt auch etwas mehr Tempo mit. Die persönlichen Differenzen dürfen heute keine Rolle spielen. Ich würde mir mit der Rückkehr zur Doppel-Zehn einen spielerischen und kämpferischen Lösungsansatz wünschen. Wenn es hinten raus nicht ganz so aufgehen sollte, dann ist Jovic immer noch eine Alternative etwas offensiv nachzulegen. Das wäre mein Matchplan.“

Paul:Das mit den Differenzen habe ich gelesen. Auf der anderen Seite hat Younes selber gesagt, dass er Adduktoren-Probleme hatte und war auch zur Behandlung in Belgien. Klar dar es keine Rolle spielen, es geht um unseren Erfolg heute und für mich ist es ein No-Brainer, mit zwei Zehnern zu spielen und Silva in der Box. Die Mainzer werden hinten kompakt stehen. Sie spielen ohne Bell, das ist schonmal gut für uns. Das ist einer ihrer Leader, der ist gesperrt. Younes und Kamada waren spielerisch der Grund für unseren Turn-Around gegen die lange Unentschieden-Phase. Da kam er auf die Idee mit zwei Zehnern zu spielen und das war ausschlaggebend für unseren Erfolg. Für mich ist es ein No-brainer. Ich frage mich nur, ob er hinten Tuta oder Ilsanker bringt. Ich hoffe einfach auf Younes und Kamada. Bitte keine Experimente mehr mit Barkok, wobei das wohl verletzungsbedingt war.

 

Oliver:Es hieß in der Pressekonferenz, dass alle soweit fit sind. Ich plädiere auch für die Doppel-Zehn. Wenn es nicht funktionieren sollte, dann kannst du es ja noch taktisch anpassen. Wenn man einen Jovic von der Bank bringen kann, dann ist das auch super. Der ist auch spritzig und ehrgeizig. Eine Doppel-Zehn mit Younes und Kamada wäre wichtig für die Kreativität im Spiel. Ohne die Doppel-Zehn waren wir zu linkslastig und wenn es dem Gegner gelingt, Kostic einzuschränken, dann wird unser Offensivspiel mauer. Ich wünsche mir, dass wieder mehr über die Mitte und die rechte Seite kommt.

Paul: Die Konstellation mit Younes und Kamada und dahinter Rode und Sow: das hat es in dieser Konstellation noch nicht gegeben. Es spielte entweder Hasebe oder Rode. Ich freue mich darauf, denn ich glaube, dass das unsere beste Aufstellung ist.“

Christian: Ich bin voll und ganz bei Paul. Diese Rumexperimentiererei hat mich auch wahnsinnig gemacht. Ich weiß nicht, was Hütter geritten hat, damit er jedes Jahr gegen Leverkusen glaubt, alles über den Haufen werfen zu müssen. Jedes Jahr fahren wir nach Leverkusen und er bringt irgendwelche neuen Ideen mit rein und fällt damit auf den Allerwertesten. Ich habe keine Ahnung, was er sich dabei denkt. Wenn Barkok tatsächlich verletzungsbedingt reinrotierte, dann war das halt so. Wir sollten an Altbewährtem festhalten, insoweit dies möglich ist. N’Dicka wird ausfallen, nicht zum ersten Mal. Wenn N’Dicka ausfiel, dann lief das Zusammenspiel auf der linken Seite mit Kostic sehr schleppend. Daher bitte nicht Ilsanker. Ich würde mit Hinti links, Hase zentral und Tuta rechts spielen. Doppelsechs mit Rode und Sow und den Rest wie gehabt, keine Experimente.

Paul: „Also du meinst so, wie wir es vor einiger Zeit mal hatten mit zwei Zehnern? Ja genau, das würde ich auch so sehen Christian. Ich will jetzt nicht unfair sein gegenüber Hütter, aber es gibt einen Punkt, wo Hütter vorgeworfen wurde, dass er immer ganz wilde Ideen im Kopf hat, die er dann umsetzt und die dann in die Hose gehen. Wie gegen Leverkusen zum Beispiel. Und dann gibt es noch das Problem, dass er konstante Zuneigungen hat zu Spielern und häufig einfach zu spät oder gar nicht auswechselt. Nach dem Motto ‚Ich habe keinen Plan B‘. Ein guter Trainer zeichnet sich auch dadurch aus, dass er gut ein- und auswechseln kann.  Und da hat der, auf die Saison gesehen, die Schulnote Fünf in meinen Augen. Was das angeht. Das soll kein Hütter-Bashing sein, sondern das basiert auf Fakten.“

Oliver: „Ich hätte echt Lust darauf, wenn Hinteregger sich auf Links durchtankt und sich nach vorne durchkämpft. Da hätte ich Lust drauf!“

Paul: Und Kostic dabei weg rast (lacht)“

Oliver: „Genau und dann einfach mal draufhält. Nein, aber prinzipiell finde ich das gar nicht so experimentell. Ich finde, das ist eine spielstarke und konsequente Aufstellung. Da hat man trotzdem noch einen Rode, der ein spielstarker und zweikampfstarker Sechser ist. Da muss er Sow dann auch ein bisschen den Raum lassen. Damit meine ich, dass dieser dann weiter nach vorne gehen kann, um seine Dynamik auszuspielen. Rode könnte Sow dann nach hinten absichern. Das einzige was fehlen wird, ist eventuell N’Dickas Schnelligkeit. Aber ansonsten glaube ich an unsere Aufstellung, wenn sie denn tatsächlich so auflaufen wird.“

Paul: „Ich sehe das nicht als Experiment. Meiner Meinung nach sind wir dazu gezwungen, so aufzustellen. Denn N’Dicka ist nunmal gesperrt und da ist das die logische Konsequenz.“

Christian: „Ich sehe da noch ein weiteres Problem, das wir bislang unterschlagen haben. Wenn wir Hinteregger tatsächlich auf Links stellen, dann berauben wir uns einer seiner wirklichen Stärke. Sein Spielaufbau wird dann nicht von statten gehen. Diese ganzen druckvollen Pässe von hinten heraus. Diese Packing-Pässe wo er vier bis fünf Gegenspieler mit rausnimmt. Diese Variabilität geht auch verloren, denn der lange Chip-Ball zum Beispiel und die Gefahr für den Gegner, die er damit reinstreut. Das sind Dinge, wo Hinteregger Hasebe um Welten voraus ist. Das muss uns auch klar sein.“

Paul: „Das weiß ich nicht, ob ich das so sehen würde wie du. Hintereggers Pässe kommen schon manchmal an im Spielaufbau. Das macht Hasebe anders. Der bleibt etwas länger selbst im Ballbesitz. Aber ich finde, die nehmen sich beide im Spielaufbau nicht viel.“

Oliver: Sehe ich jetzt auch nicht so und da muss man auch bedenken, dass wir dort keinen Ilsanker stehen, sondern Hasebe. Und Hinteregger spielt ja trotzdem, wenn auch auf Links.“

Paul: „Ich sehe die diagonalen Pässe von Hinteregger auf Durm schon vor mir. Durm macht heute dann einen Hattrick! (lacht).“

Folgende Tipps haben die Teilnehmer für das heutige Heimspiel der SGE gegen den FSV Mainz 05 abgegeben:

Paul: 3:1
Oliver: 2:0
Christian: 3:2

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15 Kommentare

  1. „Kurz vor Ende der Saison droht der Traum der Champions League doch noch zu platzen.“

    Nöö. Kurz vor Ende der Saison liegt der Traum der Champions League noch in unserer eigenen Hand…
    Pagge mer’s an.

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  2. Paul redet Klartexi im ersten Beitrag- sehr gut, andere andere haben auch Druck, irgendwelche Personalwechsel, Verletzte, Gesperrte, usw usw. Man kann trotzdem rennen, kämpfen, sich quälen und dafür gibt’s ordentlich Kleingeld am Wochenende.

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  3. Wir haben gegen Union, Dortmund, Wolfsburg,Gladbach, Augsburg, Leverkusen 12 Punkte geholt vor diesen spielen hätten doch nur Leute mit der Vereinsbrille dies als realistisch betrachtet.

    Ja ,an Sahnetagen hätte man auch gegen Gladbach und Leverkusen was holen können … Was ist passiert ? Wir haben mehr Punkte aus diesen spielen geholt als zu erwarten war … Einige Experten haben uns 6 Punkte zugetraut wenn es normal läuft nämlich gegen Union und gegen Augsburg!

    Für den Fall ,dass die Eintracht ( nur ) Platz 5 holt hat man es nicht in der Rückrunde vergeigt sondern in der Hinrunde!

    Jetzt kommen Gegner auf Augenhöhe bzw. Wo wir leicht favorisiert sind und haben es in der eigenen Hand ! Jetzt können unsere Spieler zeigen ob sie das Zeug für die internationale Klasse haben! Wenn nicht sollte es nicht sein …
    Und man kann dann neidlos den BVB gratulieren ,denn wenn sie uns noch abfangen haben sie unglaubliches geleistet.

    Das ist Sport Mal verliert man und Mal gewinnt man…

    Wir spielen in einer Liga wo von Platz 2 – Platz 18 eigentlich jeder das Zeug hat jeden ,jeden zu schlagen!

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  4. Ich hoffe man hat die Pause genutzt. Zum regenerieren und um sich voll auf die letzten 3 Spiel einzuschwören. Ich denke bei einem Sieg heute sollte die Sache geritzt sein. Mainz ist definitiv der schwerste der letzten 3 Gegner.
    Was die Aufstellung betrifft, bin ich voll bei Paul ! Keine Experimente heute! Die besten sollen bzw. müssen heute spielen, Punkt aus !
    Sollten wir die CL doch noch verkacken, ist das mit der Schuldfrage so ne Sache. Da stellt sich halt auch die Frage ob man das nicht schon in der Hinrunde mit den endlosen Unentschieden versemmelt hat und nicht erst seit dem Abgang von Bobic und Hütter. Aber die Enttäuschung sollte sich in Grenzen halten da wir ja so oder so nächste Saison international spielen. Und das ist ja schon ein Erfolg.

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  5. Bin froh, wenn Hütter weg ist.
    Ich vermute, der hat seine absoluten Lieblinge. Wenn jemand der nicht dazu gehört Mal den Mund aufmacht, wird er in die Ecke gestellt.
    Wie gesagt, ist Vermutung, aber es spricht einiges dafür.

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  6. Ein sturer Hund der Hütter. Younes nicht zu stellen, ist ein Fehler.
    Jovic rennt seiner Form hinterher….

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  7. Unfassbar…versteh ich nicht !!! Ohne Worte …um dann in der 80. Younes einzuwechseln. Definitiv sind da persönliche Gründe…Geht mir auf den Sack ….wie kann man so stur sein !

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  8. Bleibt alle mal ruhig…
    Younes war definitiv angeschlagen, war nicht umsonst in Belgien zur Behandlung. Wird noch net bei 100% sein… Außerdem sollte auch keiner Jovic anschreiben.
    Am Ende des Spiels werden wir sehen ob hütter sich vercoacht hat.

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  9. Ich hätte gerne auch Mal Willems gesehen um Filip auf links etwas zu entlasten.

    Wie schlecht muss ein Hrustic sein?

    Das man Younes ne Pause gibt war für mich in der englischen Woche fast klar aber jetzt nach zwei Wochen Pause ? Ja, ich weiß er hat angeblich aduktorenprobleme… Aber was nützt es ihn dann in der 83. Einzuwechseln…

    Mit kohr und da Costa war es genauso …

    Wie gesagt …ich bin mittlerweile einfach froh ,wenn Herr Hütter in Gladbach seine Lieblinge aufstellt.

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  10. Hmm, hätte auch gerne Younes in der Startelf gesehen, aber es war nach der gestrigen Pressekonferenz fast zu erwarten, dass er heute erstmal auf der Bank sitzt. Ich persönlich hätte erstmal Younes gebracht und dann Jovic eingewechselt. Daneben hätte ich Ilse statt Hase gebracht und damit die Kopfballstärke in der Abwehr erhöht. Hase hätte ich dann wegen seinem Aufbauspiel erstmal ins defensive Mittelfeld gestellt und dann Rode gebracht.

    Anyway, die Mannschaft ist stark genug, um die Mainzer zu besiegen!!! Auch Jovic ist immer für ein Tor gut und ich habe es im Gefühl, dass es heute klappt! KÄMPFEN UND SIEGEN

    Forza SGE

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