Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte am Donnerstag der zum 31. Oktober scheidende Finanzvorstand Oliver Frankenbach die aktuellen Finanzdaten der Eintracht Frankfurt AG.
Eine gute Neuigkeit ist ein erneut erzielter Rekordumsatz in der Saison 2023/24. Dieser betrug 390,5 Millionen Euro. In der vorherigen Saison 2022/23 waren es 310,2 Millionen Euro. Die treibende Kraft für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung waren in der Spielzeit 2023/24 die Rekordtransfererlöse in Höhe von 143,2 Millionen Euro. Für 2022/23 war dafür die Teilnahme an der Champions League verantwortlich. Dagegen verzeichneten die Hessen einen Umsatzrückgang rund um die Heimspiele. Das lag daran, dass der Bundesligist statt in der Königsklasse in der Conference League vertreten war. Zudem wurde in allen drei Wettbewerben (Bundesliga, DFB-Pokal und Conference League) ein Heimspiel weniger absolviert. Dafür ist es erfreulicher zu hören, dass die Merchandisingumsätze in Höhe von 23,4 Millionen Euro nahezu konstant geblieben sind.
Positiv fiel auch die Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaften aus. Betrug der Umsatz 2022/23 noch 33,9 Millionen Euro, lag der neue Wert bei 40,8 Millionen Euro – eine Steigerung von 20,4 Prozent. Eine große Rolle spielen dabei der erfolgreiche Stadionsommer der Eintracht Frankfurt Stadion GmbH und die Veranstaltung von zwei Spielen der National Football League (NFL).
Mehr Eigenkapital und größere Verschuldung
Die Umsatzsteigerung von 25,9 Prozent ist gleichbedeutend mit einem Anstieg der Aufwendungen, inklusive Finanzergebnis und Steuern. Diese erhöhten sich von 292,6 (2022/23) auf 363,3 Millionen Euro (2023/24). Der betriebliche Aufwand stieg von 126,7 Millionen in 2022/23 um ca. 18 Prozent auf 149,1 Millionen Euro. Das ist auf die Reinvestitionen in den Spielerkader und auf die Anwendungen, die in im Zusammenhang mit den erzielten Ablösesummen (143,2 Millionen Euro) stehen, zurückzuführen.
Auch das Eigenkapital schlug aufgrund des Gewinns von 24,7 Millionen Euro mit 51,6 Millionen Euro in die Höhe und damit stieg die Eigenkapitalquote von 16 auf 21,1 Prozent.
Die Verschuldung reduzierte sich zwar durch die stetigen Reinvestitionen der erzielten Ablösesummen in den Spielerkader aufgrund der gestiegenen Bilanzsumme prozentual von 31,6 auf 27,8 Prozent. Aber nominal stieg sie von 48,6 auf 68,2 Millionen Euro.
Frankenbach ordnet ein
Die nachhaltige sportliche und wirtschaftliche Entwicklung der Eintracht Frankfurt AG korreliert mit einem Anstieg der Investitionen und laufenden Kosten, im sportlichen sowie im administrativen Bereich. Sie stellen die essenzielle Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit und die sportliche Ziele dar.
Finanzvorstand Frankenbach erklärte: „Aus dieser positiven Entwicklung heraus ergeben sich allerdings auch neue Anforderungen an die zukünftige Kapitalausstattung und Liquidität der Gesellschaft. Hierzu arbeiten wir bereits seit Längerem an entsprechenden Maßnahmen, die ich eingeleitet habe und die nunmehr mein Nachfolger Julien Zamberk fortsetzen und gemeinsam mit den Gremien zum Abschluss bringen wird. Ihm wünsche ich für die Zukunft viel Erfolg. Ich bin mir aufgrund unserer sehr guten und sehr vertrauensvollen Zusammenarbeit absolut sicher, dass er die großen Herausforderungen hervorragend meistern wird.“ Ein Börsengang sei kein Thema, sagte Frankenbach am Donnerstag.
8 Kommentare
Würde mich interessieren woher die Schulden kommen. Bzw. woher die zusätzlichen 20 Millionen kommen. Wir werden ja keine Spieler auf Pump gekauft haben.
Hoffe ich :-)
>>Die Verschuldung ... stieg ... von 48,6 auf 68,2 Millionen Euro.<<
Ich hätte erwartet, dass man die Transferüberschüsse bzw. einen Teil davon zum Reduzieren der Schulden verwendet?!
Wodurch sind die Schulden um knapp 20 Millionen Euro gewachsen? Das dürfte in einer Phase der Prosperität nicht passieren und passt nicht so recht zu den Erfolgsmeldungen bezogen auf die wirtschaftliche Entwicklung.
Ein Glück ist Holz nicht der Finanzvorstand. Die Antwort darauf steckt ja schon im Text.
'Die nachhaltige sportliche und wirtschaftliche Entwicklung der Eintracht Frankfurt AG korreliert mit einem Anstieg der Investitionen und laufenden Kosten..'
Die Eintracht investiert weiter und je größer man wird, desto höher die Investitionen.
Viel wichtiger ist m.E. 'Die Verschuldung reduzierte sich ... prozentual von 31,6 auf 27,8 Prozent.'
Aber jo, so sind halt die Sichtweisen. Die Überschrift könnte dementsprechend auch heißen:
'Frankenbach in der Kritik: Rekordverschuldung bei der Eintracht'
Hellmann hatte schon vor Monaten (sinngemäß) darauf hingewiesen, dass die Personalkosten zu hoch wären.
Bislang kann ich nicht erkennen, dass man da irgendwie gegengesteuert hat. Ich habe das Gefühl, dass der Staff weiterhin aufgebläht ist und bleibt.
Muss nicht sein.
Der Umsatzrückgang bei den Medienrechten von knapp 50 Mio, bzw 33% macht mich stutzig. Machen Champions League und 2 Spiele so viel aus? Oder sind da noch andere Töpfe zurückgegangen? Was sind denn Medienrechte neben Fernseh- und Antrittsgeldern (wird scheinbar hier verbucht) und Direktvermarktung in ein paar Ländern? Fernsehgelder gehen meines Wissens eher hoch.
Und wieso hatten wir letzte Saison ein Bundesliga-Heimspiel weniger? Da stimmt doch was nicht.
Da das Eigenkapital stieg, jucken mich die Schulden nicht. Ein BWLer könnte jetzt Details erklären. Grundsätzlich rate ich dazu Schulden nicht per se negativ zu sehen, ist in meinen Augen ne schlechte schwäbisch-deutsche Angewohnheit.
1 Heimspiel weniger, weil wahrscheinlich das Kalenderjahr zählt und nicht die Saison. Je nachdem, ob das letzte Spiel vor der Winterpause ein Heimspiel war und vielleicht das letzte Spiel vor der nächsten Winterpause auswärts war, hat man im Kalenderjahr 1 Heimspiel weniger. So würde ich das jedenfalls verstehen.
Bin mir sehr sicher, daß das Bilanzjahr die Saison ist. Also ab 1. Juli bis 30.6. des nächsten Jahres. Wo soll da ein BuLi-Heimspiel weniger sein?
In allen drei wettbeweben zusammen ein Spiel weniger :
Heisst :
Gleichviele BuLi Spiele,
Gleichviele Europa Spiele (1 ko Runde und dann raus) bzw man hatte ja sogar ein Spiel mehr durch die quali Runde gegen Sofia.
Aber eben 2 pokalspiele weniger. Das waren die beiden pokalheimspiele gegen darmstadt und Union.
Ergibt in Summe ein Heimspiel weniger
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