Daichi „Mr. Europa“ Kamada zählt seit 2019 zu den festen Größen im Eintracht-Kader. Er ist bekannt für seine cleveren Pässe, seine gute Übersicht und auch für die wichtigen Tore in der Europa League. In der Bundesliga hingegen läuft es beim Japaner häufig weniger gut. Nicht zuletzt deswegen wird er von großen Teilen der Fangemeinschaft oft kritisch gesehen.
Im Gespräch mit dem japanischen Portal „Sportiva.shueisha“ erzählte er nun, dass dies nichts neues für ihn sei und wie sehr ihn dies auch emotional mitnehme.
„Das erste Mal, dass ich belohnt wurde“
Schon in seiner Jugend, so Kamada, sei er „der mit dem ungenießbaren Gesicht“ gewesen. „In meiner Karriere habe ich noch nie auch nur annähernd um einen Titel gespielt. Nicht einmal in der Mittel- und Oberschule.“ Der findige Eintracht-Fan wird sich nun an 2018 zurückerinnern, als die SGE den DFB-Pokal gewann, der auch Kamada offiziell zugeschrieben wird. Ein genauerer Blick offenbart jedoch: Der mittlerweile 25-Jährige spielte lediglich in der ersten Runde gegen den TuS Erndtebrück für 73 Minuten. Ab dem Achtelfinale stand Kamada nicht einmal mehr im Kader. Den Pokalgewinn verfolgte er von der Tribüne. Irgendwie logisch also, dass sich der DFB-Pokal für ihn nicht anfühlte wie ein selbst erspielter Titel. Beim Europa-League-Sieg jetzt ist das etwas ganz anderes: „Das ist der erste Moment in meiner Laufbahn, in dem ich belohnt wurde. Und ich bin wirklich glücklich.“ Nicht nur bestritt Kamada in der Europa-League-Saison jedes Spiel (die meisten davon über 90 Minuten), er steuerte auch fünf Tore und eine Vorlage bei und verwandelte einen der so wichtigen Bälle vom Punkt im Elfmeterschießen gegen die Rangers. Man kann also konstatieren: Ohne Kamada hätte die SGE den Titel vermutlich nicht geholt.
„Ich hatte bisher keine einfache Zeit“
Häufig wird Kamada seine Körpersprache angelastet. Selbst Ansprechpartner und Nationalkollege Makoto Hasebe sprach ihn einst darauf an, dass er daran arbeiten müsse. Ein Einblick in seine Gefühlswelt lässt dies aber zumindest etwas verständlicher werden: „Ich hatte bisher keine einfache Zeit. Es gibt Spieler, die dasselbe tun, aber viel unkritischer gesehen werden. Und ich wurde immer nur negativ gesehen, in der Schule, und auch als ich Profi wurde. Ich glaube, ich konnte es denen beweisen, die meinten ‚Der Kamada hat’s nicht drauf‘.“
Auch bezüglich der Wechselgerüchte im letzten Sommer scheute sich Kamada keiner Antwort: „Um ehrlich zu sein, hatte ich im letzten Sommer nicht erwartet, weiter in dieser Mannschaft zu sein. Mein Gefühl war, ein Wechsel wäre besser. Ich erwartete eine schwierige Saison. Weil der Trainer wechselte, die Mannschaft sich veränderte.“ Doch es kam anders. Und nun darf Kamada den Europa Pokal in der Hand halten und, so er bleibt, mit der Eintracht in der Champions League antreten. Und das alles nicht zuletzt wegen seiner eigenen Leistung.
Bitte behalten. So wie ich es jede Saison auch davor schon gewünscht habe.
Ich hoffe er verlängert bei uns. Ich finde, dass er sich weiter entwickelt hat und auch an seinen schwächen arbeitet. Gegen den Ball wesentlich besser geworden im Vergleich zum Vorjahr.
Freut mich sehr für ihn, er hat es allen gezeigt, die ihn andauernd schlecht geredet haben. Jetzt hat er einen unauslöschlichen Anteil an diesem Erfolg und wird für immer damit und mit def Eintracht verbunden bleiben. Ich hab ihn nie so negativ gesehen, auch wenn es in der Liga manchmal nicht rund lief. Wenn einer viel Späße macht oder gut in die Kamera redet, dann kann das vielleicht ganz gut für die öffentliche Wahrnehmung sein, eventuell auch fürs Mannschaftsgefüge, aber kaufen kann man sich davon auch nichts. Hoffentlich zeigt er solche Leistungen jetzt mit neuem Selbstbewusstsein auch in der Liga, im Pokal und in der Champions League.
Champions League, omfg, Champions League, jaaaaa!!! 😀 immer noch kaum zu fassen…
Ich wiederhole mich bei Kamada gerne:
Für mich ist er einer der elegantesten Spieler, die wir je hatten und auch in der Bundesliga gibt es kaum bessere.
Wer den Adler auf der Brust trägt, der muss bereit sein, mit Herzblut Erfolge zu erreichen.
Kein einfacher Weg, aber die Siege überstrahlen alles, einzigartig, nur die SGE.
Kamada ist angekommen und er sollte weiterhin mit Stolz unser Trikot tragen.
Ich hoffe sehr, dass Kamada weiter für uns spielen wird. Seine Qualitäten sind auch ein Puzzelstück zu unsere zumindest in EUROPACUP super fu funktionierenden Mannschaft!
Man kann auch im Selbstmitleid aufgehen. Er hat es drauf, er ist spielerisch und technisch ganz oben in der Mannschaft…
In der Rückwärtsbewegung, dem Anlaufen und Körpersprache besser als vor 1-2 Jahren, aber immer noch mit Platz mach oben.
Er sollte lieber sich fragen, warum diverse Mannschaftskollegen in diversen Teams ihn darauf angesprochen haben – bestimmt nicht, um ihn „fertig zu machen“, sondern weil man in ihm ein Spieler gesehen hat, der sich hierdurch „unter Wert verkauft“.
Spätestens mit dem Titel sollte er den Gram ablegen… Er hat es doch bewiesen, dass er es kann…
Ich denke, wenn Kamada nicht gut war, war auch die Mannschaft nicht gut, siehe Unterschied Bundesliga und Euroleague. Er ist der einzige, der Kreativität in unser Spiel bringt und für mich der Unterschiedspieler. Ich hoffe sehr, dass er bleibt.
Lieber Daichi, nicht so viel jammern. Für alle Profis ist der Weg steinig und hart ;-), aber gut bezahlt.
Jetzt hast du den Erfolg und die Wertschätzung der Fans! Der Plan ist aufgegangen. Also gibt es keinen Grund, den Vertrag nicht vorzeitig zu verlängern. Wo anders fängst du wieder bei Null an.
MK hat eben in der Pressekonferenz mit seiner Aussage “ Wink mit Zaunpfahl“ auf die Frage nach Verstärkungen die bevorstehenden Transfers von Buta und Smolcic quasi bestätigt.
@8 Der Einzige vielleicht nicht, siehe Lindström/Knauff/Kostic ( Alidou, Muani)- Hauge ist auch ein Kreativspieler, er kann leider nicht auf seiner Stammposition spielen, weil Kostic eben doch geblieben ist. Das sollte man bei der Betrachtung der Leistungen auch berücksichtigen, ob ein Spieler auf seiner favorisierten Position spielt. Deswegen sehe ich bei Hauge auch noch deutlich Luft nach oben, eine andere Position ist auch immer eine Umstellung, die Umgewöhnung kann dauern und dafür hat er auch immer noch zu wenig Spielzeit. Touré hat ja auch darauf hingewiesen, dass er sich als IV eigentlich wohler fühlt, als auf der RV Position, wusste nur scheinbar nicht mal transfermarkt.de und eventuell auch nicht alle seine Trainer 😛
Was Körpersprache und Pressing angeht, kann sich Kamada vielleicht noch was von Borré abgucken, aber er hat da auch schon an sich gearbeitet und auch vor einigen Toren diese Saison vorher für andere den Ball erobert. Das ist eigentlich nicht die Hauptaufgabe eines 8ters, ist also durchaus löblich.
Bei Misserfolgen nicht alles anzuzweifeln und weiter zu machen ist ja nicht nur für Fußballer sehr förderlich. Als Zuschauer sollte man sich auch immer bewusst sein, dass selbst die größten Fußballer überhaupt bzw. die statistisch erfolgreichsten Scorer auch zig mal daneben schießen, bevor es mal klappt. So macht Cristiano Ronaldo beispielweise nur 1 von 6 Chancen rein, das heißt immer noch, dass er 5 mal daneben oder zu lasch geschossen hat. Bei Messi sinds 1/5, schießt also 4 mal zu lasch oder daneben, bevor es mal klappt. Und das sind die Allergrößten ihrer Zunft aller Zeiten, was Scorerpunkte angeht. Die ganzen vergebenen Chancen sieht man dann halt am Ende teils nicht mal in der Zusammenfassung in den Sportsendungen und vor allem nicht im Endergebnis. Man sollte nicht immer der einen vergebenen Chance hinterher trauern. Das passiert, niemand ist unfehlbar, man muss es nur immer wieder versuchen, dann klappt es auch irgendwann.
Es ist wirklich so ekelhaft und peinlich wie manche Leute glauben, jahrelanger Druck, Häme oder Mobbing wären mit „jetzt hast Du doch die Wertschätzung“ aufgehoben und vergessen. Oder man könne den „Gram“ ablegen, als wäre das etwas selbst Auferlegtes, an dem man auch noch selbst Schuld hat.
Ihr werdet es nie verstehen und seid Teil des Problems.
„Nicht zuletzt deswegen wird er von großen Teilen der Fangemeinschaft oft kritisch gesehen.“
Ich finde, dass das viel weniger geworden ist diese Saison. Die meisten scheinen sich an ihn und seine Spielweise gewöhnt zu haben und die Vor- und Nachteile daraus. Aber er selbst arbeitet auch an sich, besonders am Zweikampfverhalten, das ist deutlich zu erkennen.
Kamadas Defensivverhalten wäre in fast jeder Mannschaft ohne Fehl und Tadel, besonders weil er in der letzten Zeit enorm drauf gelegt hat. Wir spielen schon ein besonderes System, für das nicht alle Spieler geboren sind, vor allem diejenigen, die normalerweise eine „10“ auf den Rücken tragen.
Ich habe den Artikel auch gelesen. Keine Ahnung ob’s an der Google-Übersetzung oder der kulturellen Barriere liegt, aber so richtig schlau wurde ich nicht daraus. Kamada scheint ein extrem sensibler Charakter zu sein, an dem sich auch in seinem Heimatland die Geister scheiden. Ich weiß nicht, ob er woanders besser aufgehoben wäre. Hier hat er mit Hasebe einen japanischen Lothar Matthäus als Integrationshelfer, den hat man auch nicht überall 😀
Daichi ist ein außergewöhnlicher Fussballer mit einem eigenen Stil. Es gibt in der Buli kaum ein vergleichbarer Spieler. Ja, ab und an sieht es ein wenig lustlos und lässig aus aber das ist sein Spiel. Aus ihm wird keine Kampf und Rennmaschine, das würde gar nicht zu ihm passen. Er hat sich defensiv diese Saison schon gesteigert und die Entwicklung ist sicher noch nicht zu Ende.
Ich sehe ihm gerne zu, noch ein ticken mehr Torgefahr ( auch in der Buli ) und wir werden noch viel Freude an ihm haben
Ich finde Daichi seit seiner Rueckkehr aus Belgien grossartig! Was ich dem viel weniger grossartigen Huetter positiv anrechne: Er hat wohl dafuer gesorgt, dass er damals nicht nach Italien transferiert wurde… By the way: CL spielen wir jetzt trotzdem, halt mit einem Jahr Verspaetung – auch gut! Wer weiss, ob wir den Titel geholt haetten, wenn wir in der CL gestartet waeren…
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