27.09.2015, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - Hertha BSC BerlinDie fast unendliche Geschichte um die Allgemeinverfügung und die Errichtung einer Sperrzone vor dem Spiel der Eintracht bei den Lilien hat ein vorläufiges Ende gefunden. Mit den Worten „Ich habe die Verordnung aufgehoben„, korrigierte Bürgermeister Rafael Reißer (CDU) seine gestrige Entscheidung, an der Sperrzone festzuhalten. Damit dürfen Eintracht-Fans doch noch die Darmstädter Innenstadt betreten.

Allerdings scheint der Rückzieher des Bürgermeisters nicht im Zusammenhang mit der Verletzung grundlegender rechtsstaatlicher Grundwerte zu stehen, sondern ist das Ergebnis der Hartnäckigkeit vieler Eintracht-Fans. Wie der Fanclubverband der SGE mitteilte, gingen über 800 Vollmachten für einen Eilantrag ein, vier Anwaltskanzleien arbeiteten die Nacht durch, viele andere Kanzleien hatten ihre Unterstützung angeboten. Nachdem eine Übermittlung per Fax nicht mehr möglich war, fuhren Vertreter des Fanclubverbandes mit einem Karton Vollmachten zum Gericht, um sie fristgerecht abzugeben.

Bürgermeister Reißer begründete seine Kehrtwende folglich auch mit der großen Belastung von Gericht und Verwaltung. Trotzdem kann die Entscheidung, das Verbot des Verwaltungsgerichts zu ignorieren, für die Stadt Darmstadt teuer werden. Wie Roland Elser, Sprecher des Verwaltungsgerichtes, gegenüber dem hr mitteilte, wäre die „Stadt Darmstadt voraussichtlich erneut unterlegen und muss deshalb wahrscheinlich die Kosten jedes Verfahrens tragen.“ Die Stadt sei für die Eilanträge verantwortlich, weil sie sich der Entscheidung des Gerichtes widersetzt habe. Die Verfahrenskosten belaufen sich auf 219 Euro pro Antrag; hinzu kommen die Anwaltskosten.

Neben den anfallenden Kosten wird Darmstadt auch ein immenser Imageschaden in Rechnung gestellt werden. Das Verhalten des Bürgermeisters und seiner Behörde wird bundesweit als Referenz für verfehlte Sicherheitspolitik, Ignorieren jeglicher Deeskalationsstrategie, unprofessionelles Vorgehen und Missachtung von Bürgerrechten Schule machen. Die Eintracht-Fans haben durch ihr Vorgehen den politisch Verantwortlichen in Darmstadt eine Nachhilfestunde in Rechtsstaatlichkeit gegeben. Nun hoffen wir, dass der Dampf aus dem Kessel abgelassen wurde, alles friedlich bleibt und wir uns auf das Spiel konzentrieren können.

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14 Kommentare

  1. Die einzige Lösung…dieser Bürgermeister gehört abgewählt, da er unfähig ist! #aufjetzt .

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  2. Und jetzt Eintracht Bus empfangen.
    Danach können WIR nicht verlieren.
    Chris organisiere das.Das wäre das geilste.
    Besser als Werder
    Oder?

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  3. Dieser Bürgermeister ist aber gar kein Bürgermeister…… der OB von Darmstadt ist Jochen Partsch und eben NICHT Reißer….. :O)

    Aber ansonsten ist es nur die richtige Entscheidung…. da wurde Herrn Reißer wohl von ganz oben einen auf den Deckel gegeben…. weil die Stadt Darmstadt sonst enorme Kosten für Entschädigungen und die gesamten Strafanzeige-Kosten hätte tragen müssen…..

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  4. Habs grade mal gegoogelt, Reißer ist tatsächlich der Bürgermeister und Partsch der OB…. na dann….

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  5. Stellt euch schon mal auf stündliche Randale-Meldungen aus Darmstadt ein… man wird jetzt alles versuchen um die ursprünglich geplante Sperrzone zu rechtfertigen. Die kleinste Auseinandersetzung wird hochgepusht werden und über den Ticker gehen…

    „seht ihr, hätten wir die Sperrzone gehabt wäre das alles nicht passiert“

    Wetten?

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  6. @wutzespeck
    Absolut die richtige Antwort, @wutzespeck, plückt Euch die Lilien mit einem Sieg. #aufjetzt .

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  7. Es wäre auch noch schöner Aufmärsche am 30 Januar und am 20 April werden zugelassen und wegen einem BL spiel auch wenn es Ärger gibt wird hier der Hammer rausgeholt.

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  8. Egal wie, es müssen 3 Punkte her spielen und kämpfen. Dann haben wir eine Chance.
    Letzte Woche hat man gesehen .Man kann das Glück erzwingen

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  9. Unglaublich, dieser Bürgermeister ist seines Amtes nicht würdig. Bauscht Deppen Randale zu Bürgerkriegszuständen auf. Mir fehlen die Worte.
    Dann noch die Rechtsbeugung, durch fehlgeleitete Auslegung des Gerichtsbeschlusses.

    Hut ab vor der Geschlossenheit der Eintracht Fans. Hoffentlich mache uns die Anti-Fans (als Eintracht Fans verkleidete Eintracht Gegner) diesen juristischen Erfolg nicht wieder kaputt!

    Würde die Justiz überführte Fußball-Straftäter so konsequent verfolgen, wie Darmstadt alle Fans unter Generalverdacht stellt, wäre die Abschreckung größer, schreibt die FAZ. Dem kann ich mich nur anschliessen.

    Denke unsere Jungs auf dem Platz werden heute ein 2:0 machen und damit demonstrieren, was sie von diesem ganzen Gehetze gegen unsere friedlichen Fans halten.

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