Knauff drehte das Spiel (Foto: IMAGO / Sven Simon)

Eintracht Frankfurt gewinnt auswärts mit 2:1 gegen den FC Augsburg. Die Tore für die Hessen erzielten Sebastian Rode und Ansgar Knauff. Im Stile einer Spitzenmannschaft gewinnt die Eintracht glanzlos aber konzentriert.

Voll durchziehen bis zur Winterpause – Das ist das Motto von Eintracht-Chefcoach Oliver Glasner. Nach Möglichkeit sollten in den drei verbleibenden Spielen bis zur WM-Unterbrechung noch neun Punkte eingetütet werden. Doch dass dies kein Selbstläufer werden würde, stand schon vor der Partie fest.

Vom furiosen Weiterkommen in der Champions League musste in den Köpfen der Eintracht-Spieler schnell der Switch umgelegt werden auf den Bundesliga-Alltag. Von Lissabon nach Augsburg – viel größer kann ein Kontrast wohl nicht sein. Die Umstellung von glanzvollen Europacup-Nächten auf die Bundesliga fiel der Eintracht bislang traditionell schwer.

Glasner stellte seine Formation im Vergleich zur Champions-League-Begegnung gegen Sporting Lissabon am Dienstag auf einer Position um: Sebastian Rode ersetzte den erkrankten Daichi Kamada.

Schiedsrichter Deniz Aytekin pfiff die Partie pünktlich um 15:30 Uhr in der nahezu ausverkauften WWK-Arena in Augsburg an.

Eiskalte Dusche zu Beginn, Rode antwortet

Und es erwischte die Eintracht eiskalt. Gerade mal 32 Sekunden waren gespielt, da zappelte der Ball schon im Netz hinter Kevin Trapp. Ermedin Demirovic setzte sich gegen Tuta durch und legte auf. Ein klassischer Fall von Anfang verschlafen. Mergim Berisha war der Torschütze, der von der Strafraumgrenze ins linke untere Eck traf.

Nach der kalten Dusche hatte die SGE spürbare Schwierigkeiten, in die Partie zu kommen. Ein erster Abschluss der Frankfurter kam in der neunten Spielminute von Jesper Lindström. Sein kraftvoll getretener Schuss aus etwa 20 Metern ging jedoch gut drei Meter links am Tor von Augsburg-Keeper Rafal Gikiewicz vorbei. Es war eine wirklich schlechte Anfangsphase der Eintracht. Immer wieder kamen die Augsburger gefährlich in den Frankfurter Strafraum. Gerade offensiv lief bei den Hessen zu Beginn sehr wenig zusammen, doch dann kam die 13. Minute und der Spieler des Spiels gegen Sporting Lissabon, Sebastian Rode, traf zum Ausgleich. Die Vorarbeit leistete Junior Dina Ebimbe, der flach in die Box passte und Rode schob ein, nachdem er einen tollen Laufweg bewiesen hatte. Das war die Initialzündung für Frankfurt. In der 17. Minute prüfte Djibril Sow per Weitflachschuss Gikiewicz, doch der konnte parieren. Die SGE nahm jetzt das Heft des Handelns in die Hand und begann die Partie zu kontrollieren.

In der 29. Minute setzte sich Ebimbe stark auf dem Flügel durch und schloss ab, doch wieder blieb der Augsburger Keeper Sieger. Insgesamt aber war das Spiel recht zerfahren. Beide Mannschaften leisteten sich viele Abspielfehler und Augsburg machte die Räume sehr eng. Für Furore und Dynamik nach vorne sorgte immer mal wider Randal Kolo Muani, der sich immer wieder gut lösen und durchsetzen konnte. Aber die entscheidenden Pässe kamen zu selten an. Und gegen Ende der ersten Halbzeit kippte das Spiel wieder in Richtung Augsburg. Mehr und mehr Spielanteile für die Hausherren machten den Frankfurtern das Leben schwer. Nach vorne wurde Augsburg überhaupt nicht gefährlich. Bis in die 42. Minute. Da zeigte Kevin Trapp wohl eine der stärksten Paraden seiner Karriere. Aus wenigen Metern fischte der Schlussmann einen halbhohen Schuss aus dem Winkel, den wohl 90% der Zuschauer schon drin gesehen hatten. So ging es mit dem 1:1 in die Halbzeitpause.

Zur zweiten Halbzeit wechselte Glasner Ansgar Knauff ein für den erneut bemühten, aber eher blassen Luca Pellegrini. Und eben jener Knauff hatte auch den ersten Abschluss der zweiten Hälfte. Doch wieder wusste der Augsburger Keeper den Schuss zu entschärfen. Die folgende Ecke führte zu einem etwaigen Handspiel eines Augsburgers im Strafraum. Der VAR meldete sich bei Schiedsrichter Aytekin. Doch dieser entschied sich gegen einen Strafstoß. Eine durchaus vertretbare Entscheidung, auch wenn das wieder Schiedsrichter-Pech für die Eintracht war. Insgesamt war es über weite Strecken ein eher schwaches Auswärtsspiel der SGE. Offensiv gelang es den Gästen nicht, den Augsburger Beton zu brechen. Viel zu selten kam man in aussichtsreiche Situationen. In der 63. schoss Lindström einen tollen Freistoß, doch wieder einmal blieb Gikiewicz Sieger.

Frankfurt dreht das Spiel

Doch dann war der Keeper doch geschlagen. Eben noch hatte Gikiewicz den Freistoß von Lindström zur Ecke geklärt, da kam eben nach jener Standardsituation Knauff in eine Schussposition und dessen angeschnittener Schuss segelte an allen Spielern vorbei ins lange Eck zu seinem ersten Saisontor. Frankfurt blieb die gefährlichere Mannschaft. So hatte Kolo Muani in der 76. Minute das 3:1 auf dem Fuß, als er die gesamte gegnerische Mannschaft sowie den Torwart ausgetanzt hatte. Aus spitzem Winkel klatschte der Ball gegen den Außenpfosten.

Demirovic dann hatte in der 81. Minute die riesige Chance auf den Ausgleich. Völlig freistehend knallte der Augsburger nach Abstimmungsproblemen in der Frankfurter Hintermannschaft zehn Meter über das Tor von Kevin Trapp. Generell drückten die Gastgeber kurz vor Schluss noch einmal richtig auf den Ausgleich. Doch die Eintracht schaffte es, die Führung über die Zeit zu bringen und gewinnt mit 2:1.

 

 

 

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13 Kommentare

  1. Dreckiger Sieg. Vollkommen richtig. Aber nicht unverdient. Aber solche Spiele zu gewinnen ist der Unterschied zu einer Durchschnittsmannschaft. So macht es Bayern seit Jahrzehnten und holt damit im Gegensatz zu Dortmund die Punkte für die Meisterschaft.

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  2. Ganz wichtig, solche Spiele zu gewinnen.
    Hatte schon Schnappatmung am Anfang, aber so langsam reift die Mannschaft.

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  3. Nach Champions League – Gala unter der Woche am Samstag im grauen Alltag der Liga ’nen Dreier auswärts geholt.

    Bester Sieg!

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  4. Noch zweimal nachlegen und Weihnachten kann kommen.
    War da noch etwas davor ?
    Glaube nicht .

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  5. Najaaaa. Dreckig. Nee. Das waren blitzsaubere Tore, alle drei.

    Also ja, spannend. Aber nicht dreckig.

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  6. @8 meine Meinung.
    ,,,Dreckiger Sieg,,der übelsten Sorte,war der von den Zecken letzten Samstag.

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  7. Dreckig war das nicht. Die Eintracht war durchweg die bessere Mannschaft, mit den besseren Chancen. Augsburg zwar immer gefährlich, aber die SGE hatte stets die Kontrolle. Und es hätte noch höher ausfallen müssen. Die Leistung war ein reiner Kraftakt nach dem Dienstag, aber die Mannschaft ist fit, spielt sehr erwachsen und hat einfach hohe Qualität auf dem Platz. Bester Mann: Ebimbe – unfassbar, was er läuft, kämpft und Chancen kreiert! Auch wieder super: Knauff, nach der erwarteten Einwechslung für den extrem schwachen Pellegrini. Er war der schwächste Mann auf dem Platz: Glaubt, er ist besser, als er es auf dem Platz bringt – sämtliche Pässe verhühnert, hinten mit grossen Defiziten und einer Indifferenz im Zweikampf, die sehr ärgerte. In der Form nicht zu gebrauchen. Man merkte übrigens das Fehlen von Kamada – Götze ist effektiver und kreativer mit dem Japaner an seiner Seite. Jetzt gegen Hoppelheim nachlegen! Schönes Wochenende in die Runde!

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  8. Stolz auf die Mannschaft!! Nach dem Spiel am Dienstag hatte ich heute ehrlicher Weise nicht mit einem Sieg gerechnet. So dreckig finde ich den Sieg auch nicht – waren bis auf die verpennte Anfangsphase die bessere Mannschaft. Einziger „Dorn im Auge“ – Pellegrini. Der macht mich wahnsinnig, mehr möchte ich aber nicht sagen. Sonst beschweren sich wieder einige über bashing…
    Bin einfach froh dass knauff wieder fit ist und gehe davon aus dass wir ihn in den nächsten Spielen in der Startelf sehen werden. Alternativ Lenz wenn er wieder fit ist…
    Euch allen ein schönes Wochenende – Kann nach den zwei Siegen nicht schöner sein

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  9. Hätte Augsburg gewonnen, wre es ein dreckiger Sieg gewesen. Habe auch die Sky Reporterin direkt nach dem Spiel nicht verstanden, die eine so tolle Leistung von Augsburg gesehen hat. Man hätte sich nicht belohnt. Ja, sie hatten zwei 100 %, aber für das Spiel haben sie nichts getan. Lang und weit, damit spielt man gegen den Abstieg. Wir hatten zig Konterchancen die nicht sauber zu Ende gespielt wurden. Das Spiel hätte 6:2 für uns ausgehen können. geschweige denn, wenn unser JESPER Muani 😉 verwertet hätte.
    Super Leistung unserer SGE!

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  10. Endlich – mal ein dreckiger Sieg.
    Ich freue mich immer, wenn die Eintracht gewinnt, aber gegen so manche Gegner eben besonders.
    Die Diva hat ausgedient, es lebe die Spitzenmannschaft.

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