Es gab einige falsche Entscheidungen, die von Niko Kovac und seiner Mannschaft am Samstag beim SV Werder Bremen getroffen wurden. Der Coach selbst stellte schon sehr früh auf eine defensive Taktik um und zeigte dem Gegner somit endgültig, dass dieser eine Punkt mit aller Macht ermauert werden sollte. Die Hessen wurden minütlich passiver und ließen sich zu weit in die eigene Hälfte drängen. Einzelne Akteure lassen sich allerdings auch nicht aus der Verantwortung nehmen. Da ist etwa Luc Castaignos, der dann in der Schlussphase kam, für Entlastung sorgen sollte und genau das Gegenteil davon tat. Der Angreifer bekam den Ball in der Nähe der Mittellinie und wollte mit dem Kopf durch die Wand durch die Gegner rennen, blieb aber an Florian Grillitsch hängen und foulte anschließend.
Die Folge ist bekannt: Statt 0:0 hieß es in der 88. Minute somit 0:1 und die Frankfurter fielen in diesem Moment in ein dunkles Loch. Aber – und jetzt kommt die gute Nachricht – der Schaden kann noch immer repariert werden. In der Relegation haben die Hessen gegen den 1. FC Nürnberg in zwei Duellen die Möglichkeit, eine verkorkst verlaufende Saison mit letzter Kraft zu retten. Es geht um sehr viel in diesem “Spiel um Millionen” (hier ein Blick auf die TV-Geld-Tabelle), wie es vom Kicker betitelt wird. Die Eintracht kämpft um die Summe von 22.396.796 Euro und den Sprung auf Platz 12 in der TV-Tabelle. Gelingt den Frankfurtern der Klassenerhalt, dann erhalten sie durch die nationale Vermarktung der TV-Rechte 28.998.100 Euro. Dazu kommen 2,5 Millionen Euro aus der internationalen Vermarktung der DFL, die jeder Bundesligist erhält und durch die Teilnahme an der Europa League 2013/14 noch mindestens weitere 2.880.796 Euro.
Ein Abstieg täte finanziell gesehen sehr weh. Die internationalen Vermarktungserlöse in Höhe von 5.380.769 Euro würden rausfallen – an diesen Erlösen sind die 18 Teams der 2. Liga mit insgesamt lediglich 1,8 Millionen Euro beteiligt. Aus den nationalen Vermarktungen würden nur noch 11.982.100 Euro in die Kasse des Traditionsvereins fließen. Mit Blick auf den neuen, ab der Spielzeit 2017/18 geltenden TV-Vertrag, wäre ein Gang in das Unterhaus noch bitterer. Der Kampf um die begehrten Plätze im Ranking gegen den 1. FSV Mainz 05, den FC Augsburg, die TSG Hoffenheim, den SV Werder Bremen, Hertha BSC Berlin, den 1. FC Köln und auch den Hamburger SV ist schließlich ein schwieriger.
Obwohl alle im Verein wissen, was am kommenden Donnerstag und Montag auf dem Spiel steht, dürfen “wir nur nicht unseren Kopf verlieren”, wie Lukas Hradecky in der Frankfurter Rundschau fordert. Bastian Oczipka erwartet im Kicker “eine sehr hitzige Stimmung, was die Fans betrifft, Frankfurt gegen Nürnberg, das sind immer heiße Spiele.” Die Mannschaft befinde sich aber auf einem guten Weg. Der Linksverteidiger fordert deshalb: “Den müssen wir fortführen. Wenn wir an die letzten Spiele anknüpfen, dann werden wir als Sieger vom Platz gehen, da bin ich mir sicher.”
Hradecky ist ebenfalls überzeugt von dem Team und zwar “zu 100 Prozent.” Die Eintracht habe sich inzwischen daran gewöhnt, sogenannte Endspiele bestreiten zu müssen: “Wir haben vier, fünf ähnliche Finals gespielt. Jetzt wir zwei mehr. Ich hoffe, wir sind erfahren genug, die Spiele erfolgreich zu gestalten.” Der Keeper verlangt, dass die Frankfurter zeigen, “dass wir in die Bundesliga gehören.” Doch gelingt der Mannschaft der schwierige Spagat, die defensive Grundausrichtung abzulegen und offensive Akzente zu können? Gegen die Bremer, einen sogenannten “Gegner auf Augenhöhe”, haben es die Hessen nicht geschafft, für Entlastung zu sorgen und gezielte Konter zu fahren. Oczipka zeigt sich zuversichtlich mit Blick auf das Duell gegen Nürnberg zuversichtlich, die Mannschaft habe schließlich in Ansätzen gegen Mainz, Hannover oder Hoffenheim gezeigt, dass sie in der Lage sei, Ballbesitz zu haben und Akzente nach vorne zu setzen: “Das wird man am Donnerstag hoffentlich auch von uns sehen.”
7 Kommentare
Ich gehe auch davon aus, das wir den Fehler vom Samstag nicht wiederholen.
Am Samstag gab es nicht den Fehler, sondern die Fehler.
Neben Taktik, fragwürdige Aufstellung und Auswechslung.
Dennoch nach vorn schauen und das Bremenspiel endlich hinter sich lassen.
Man darf schon in die Hände klatschen wenn ein Pass über ein Meter beim Mitspieler landet.Manche lernen dies in der E Jugend und manche spielen noch in der ersten Liga und können es bis heute nicht.Willkommen bei Eintracht Frankfurt 2016
Da hat jeder seine Sichtweise. AUs meiner Sicht haben wir 45 Minuten defensiv gut gestanden und hatten die besseren Chancen bei ausgeglichenem Spiel ( da ist Tom Bartels von der ARD meiner Emeinung gewesen ;-) )
In der zweiten Hälfte wurden wir auch bedingt durch den Wechsel Ben Hatira zu Zambrano , zu defensiv. Das hat sich am Schluß gerächt. Die Aufstellung war aus meiner Sicht o.k, Iggy musste rein da Huszti und Stendera ausfielen. Und die Wechsel waren bis auf den erwähnten für mich in Ordnung. Wie gesagt, da gibt es halt unerschiedliche Meinungen, was ja auch in Ordnung ist,.
Und wichtig ist ja auch nur, das wir gegen Nürnberg wieder aus dem Vollen schöpfen können und offensiver spielen.
Das was gefehlt hat wahr eben so wenig wie möglich Situationen zuzulassen wie die welche zum Tor geführt hat.
Abgehakt.
Nürnberg konzentriert mit mehr offensive anlaufen dann kann zu Hause was gehen. Mein Wunsch mehr als 1 Tor Vorsprung , Vorzugsweise ein 3:0.So kann mann das Rückspiel mit wenig Stress angehen.(Wenns mal so einfach währe)
Kann mich erinnern mal jünger ausgesehen zu haben als ich bin. Alle paar Jahre so eine Situation und bald sehe ich so alt aus wie ich bin. ;)
Ach, der Herr Oczipka muss sich auch mal wieder zu Wort melden, ohne dass er bisher mit Leistung aufgefallen ist.
".....Ballbesitz zu haben und Akzente nach vorne....."
Die Ballbesitz-Prozente erhöhen sich schon alleine durch die ständigen sinnfreien Priouetten und Rückpässe eines Linksverteidigers ohne zu zur gegnerischen Grundlinie.......einen noch harmloseren Linksverteidiger was die Offensive betrifft hat die Liga noch nicht gesehen. Einzig in Versprechungen und Aufforderungen, welche nicht eingehalten werden können, scheint er sich bestens auszukennen.
@mikeaefer: Dachte schon ich bin der einzige der das sieht.
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