Das Wunder von Berlin ist geschafft! Ante Rebic nach seinem Treffer zum 2:1. (Foto: imago/ActionPictures)

Im 75. DFB-Pokalfinale schreibt die Eintracht Geschichte und holt den ersten Titel seit 30 Jahren! Mann des Abends: Ante Rebic, der mit seinen beiden Treffern (11./82.) den 3:1-Sieg der Hessen entschied. Gacinovic setzte in der sechsten Minute der Nachspielzeit mit seinem Treffer den Schlusspunkt des Finalsieges. Lewandowski (53.) konnte mit seinem Ausgleich die Niederlage nicht verhindern.

Mit 4-3-3 zum Erfolg – ohne den „Fußballgott“ zum Wunder von Berlin

Die Eintracht, die ohne Fußballgott Alex Meier und Timothy Chandler angetreten war, dafür aber geschlossen als komplette Mannschaft samt Betreuern vor (Team) und während (Betreuer) dem Match Shirts mit der Nummer „12“ trugen, begann überraschend in einem 4-3-3 deutlich offensiver und spielfreudiger als es die Aufstellung zunächst vermuten ließ. Kevin-Prince Boateng agierte als alleinige Spitze, wurde dabei von Wolf und Rebic flankiert. Hasebe gab den Staubsauger vor der Viererkette und Mascarell sowie de Guzman besetzten die Halbpositionen.

Das erste Ausrufezeichen setzten allerdings die Münchener. Salcedo foulte plump an der Strafraumgrenze und Lewandowski setzte den fälligen Freistoß an die Unterkante der Latte (8. Minute) – Salcedo sah zusätzlich zu diesem frühen Zeitpunkt die gelbe Karte.
Auf der Gegenseite machte es die Eintracht allerdings besser. Nach einem Ballgewinn ging es ganz schnell. Boateng mit dem präzisen Ball in die Schnittstelle der Bayernabwehr auf Rebic. Der vollendet eiskalt vor Ulreich flach ins linke untere Eck (11. Minute). Ein Traumstart der SGE! Der FC Bayern musste nun mehr fürs Spiel tun. Müller (17.) und Kimmich (24.) per Kopf, Lewandowski nach einem Konter (25.) näherten sich dem Eintracht-Gehäuse zumindest an. Die Bayern versuchten immer wieder mit Ballstafetten zum Erfolg zu kommen, aber weder Müller (33.) noch Lewandowski mit einem Freistoßversuch (35.) konnten ihre Chancen in Tore ummünzen. Die Frankfurter hingegen wehrten sich mit Mann und Maus und versuchten ihrerseits immer wieder Nadelstiche nach vorne zusetzen. Erneut war es Rebic, der nach einem Pass von Boateng (37.) in den Strafraum eindringen konnte. Sein Pass in die Mitte allerdings fand trotz der mitgelaufenen Adler keinen Abnehmer. Auch Wolfs Kopfball (44.) fand den Weg ins Tor nicht, sondern ging weit vorbei. Nach nicht so ganz nachvollziehbaren drei Minuten Nachspielzeit ging es dann in die Kabinen.

Lewandowski gleicht aus – Rebic hat die Antwort

Halbzeit Zwei wurde dann nach unschönen Bengalo-Szenen von beiden Fanlagern mit deutlicher Verspätung angepfiffen. Als der Rauch verflogen war, kam die Eintracht erneut gut ins Spiel. Ein Boateng-Kopfball (47.) konnte Ulreich erst im Nachfassen greifen. Auf der Gegenseite machten es dann die Bayern aber besser. Einen Pass in die Tiefe konnte die Hintermannschaft der Eintracht nicht verteidigen. Kimmich dann mit dem Pass auf Lewandowski, dessen Schuss von Mascarell so abgefälscht wird, dass er für Hradecky unhaltbar ins rechte Eck geht (53. Minute). Der Weckruf für die Heynckes-Elf, die fortan auf den Führungstreffer drängte. Bei den Männern von Kovac hingegen machte sich die kräfteraubende, intensive erste Halbzeit bemerkbar. Das Trainerteam der Hessen reagierte prompt und brachte Gacinovic für Wolf (60.). Der spielt nach einem Konter den Ball quer auf Boateng. Der 31-Jährige probiert es mit einem Volley per Direktabnahme (61.). Sein Schuss ging allerdings klar am Tor vorbei. In der Folge dann eine Serie von Ecken der Eintracht. Nach einer dieser Eckstöße probierte es Mascarell (65.). Dessen Schuss konnte Ulreich nur fausten, die anschließende Flanke von Boateng flog an Freund und Feind im Fünfmeterraum vorbei. In der 74. Minute dann ein äußerst defensiver Wechsel von Niko Kovac. Jonathan de Guzman verließ den Platz, für ihn kam der kopfballstarke Russ in die Partie. Es folgte die Umstellung auf die altbekannte Fünferkette. Hasebe allerdings blieb im Mittelfeld.

Zitterpartie zum Schluss – Gacinovic setzt Schlusspunkt

Trotz der dazugewonnen Kopfballstärke kamen die Bayern in der 80. Minute erneut zu einem Lattentreffer – per Kopf durch Hummels. Im Gegenzug konterten die Frankfurter. Wie beim Führungstreffer Boateng auf Rebic, dessen Schuss knapp rechts vorbei geht (81.). Der Kroate macht es eine Minute später aber besser. Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte läuft Rebic Richtung Ulreich, setzt sich gegen zwei Gegenspieler durch und hebt den Ball über den Torhüter hinweg zum 2:1! Doppelback des 24-Jährigen! Kurze Irritationen dann, weil Zwayer ein Signal aus Köln bekam. Nach Konsultation der Bilder entschied der gebürtige Berliner allerdings auf Tor für die Eintracht. Die musste die Führung jetzt noch irgendwie innerhalb der letzten zehn Minuten über die Zeit bringen. Haller, der für den Mann des Tages Ante Rebic in die Partie kam (89.), sollte dabei helfen. In der Nachspielzeit dann erneut ein Kuriosum. Bei einem Eckball für die Bayern, bei dem auch Ulreich mit nach vorne geeilt war, kommt Wagner zum Abschluss. Boateng soll dabei Martinez getroffen haben, Zwayer entscheidet aber erneut auf Eckball. Der kann von Willems geklärt werden, in den Lauf von Gacinovic, der allen davoneilt und zum 3:1-Schlusspunkt ins leere Tor trifft. Danach stürmten einige Fans aus der Eintracht-Kurve das Spielfeld. Das änderte aber nichts mehr am Endstand und dem ersten Titel der Eintracht nach 30 Jahren.

Aufstellung Eintracht Frankfurt:

Hradecky – da Costa, Abraham, Salcedo, Willems – Mascarell – de Guzman (74. Russ), Mascarell – Wolf (60. Gacinovic), Rebic (89. Haller) – Boateng

Die Leistung der Spieler könnt ihr ein letztes Mal in dieser Saison hier bewerten.

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52 Kommentare

  1. Ich kanns immer noch nicht glauben. Nach 30 Jahren endlich wieder eine Titel für unsere Eintracht. Das mußte ich erstmal sacken lassen. Ich bin so unglaublich stolz & dankbar was die Jungs abgerissen haben im Finale. Europacup in diesem Jahr !!!
    @ 30 falls Dein Kind noch nicht auf der Welt sein sollte, es ein Junge wird und ihr noch einen Namen braucht: Ante Mijat wär doch mal was 😉

    Grüße vom Niederrhein

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