Timothy Chandler hat sich unter Niko Kovac zurück in die Startelf gekämpft.
Timothy Chandler hat sich unter Niko Kovac zurück in die Startelf gekämpft.

Er ist einer der Gewinner unter dem neuen Coach Niko Kovac: Timothy Chandler stand vor dem Trainerwechsel das letzte Mal bei der 1:4-Niederlage in Dortmund im Dezember 2015 auf dem Platz. In der Planung von Armin Veh spielte er zum Schluss so gut wie gar keine Rolle mehr. Unter ihm stand er in dieser Spielzeit insgesamt gerade einmal 243 Minuten auf dem Platz. Dennoch verliert er über den ehemaligen Eintracht-Trainer kein böses Wort. „Froh, dass ein Trainer weg ist, das ist man als Spieler nie“, sagt er in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“. Aber so sei das im Fußballgeschäft: „Es gibt Trainer, die stehen auf dich als Spieler und es gibt Trainer, die stehen nicht auf dich. Herr Veh stand wohl nicht so auf mich.“

Dass er nun wieder eine größere Rolle spielt, macht ihn selbstverständlich dennoch glücklich. „Natürlich freut es einen, wenn ein neuer Trainer kommt und einem eine neue Chance gibt. Dies war unter Herrn Veh nicht so. Dennoch habe ich mich im Training nie hängen gelassen und immer Vollgas gegeben. Es hat aber nicht gereicht“, blickt er zurück. Chandler selbst sei mit seinem Training sehr oft zufrieden gewesen. „Ich brauchte mir nichts vorwerfen zu lassen und habe auch nichts Gegenteiliges zu hören bekommen.“ Er musste also lernen, sich mit der Situation unter Veh abzufinden und richtig damit umzugehen. Leicht sei ihm das nicht gefallen. „Aber auch das gehört zum Fußballleben dazu.“

Er ist umso glücklicher, dass diese Zeit nun vorbei ist. Kovac schenkte ihm beim Spiel gegen Hannover sein Vertrauen. Chandler durfte zum erstem Mal in dieser Saison über die vollen 90 Minuten ran und machte ein ordentliches Spiel. Daher stand er auch am vergangenen Samstag in München in der Startelf. Der in der Winterpause verpflichtete junge Rechtsaußen Yanni Regäsel muss nun erst einmal wieder auf der Bank Platz nehmen, nachdem Veh ihn immerhin vier Mal von Beginn an brachte.
Generell hat der Wechsel von Veh auf Kovac einige Veränderungen mit sich gebracht. Das stellt auch Chandler fest. „Er redet sehr viel mit uns. Für ihn ist es ja auch eine neue Situation. Es ist seine erste Station als Vereinstrainer. Man merkt, dass er früher selbst Spieler war. Er weiß, wie Spieler denken. Er geht sehr gut mit der ganzen Mannschaft um. Aber: Er verlangt auch sehr viel von uns“, erzählt der 26-Jährige. Das habe sich auch unmittelbar auf das Spiel der SGE ausgewirkt: „Ich habe schon gemerkt, selbst in den beiden Spielen, in denen ich gespielt habe, dass wir unsere Laufleistung erhöht haben. Und wir stehen kompakter, enger beieinander, wir haben uns insgesamt verbessert. Wir versuchen, schneller zu laufen und den Ball bei Ballgewinn schneller nach vorne zu spielen. Und die Trainer zeigen uns sehr viele Videos von Situationen, die wir besser lösen müssen.

Beim heutigen Sechs-Punkte-Heimspiel gegen Hoffenheim werden diese neuen Maßnahmen und Methoden hoffentlich weiter ihre Wirkung zeigen. Chandler jedenfalls geht optimistisch in die Partie: „Ich denke, die letzten Spiele können uns zuversichtlich stimmen. Wir haben das schwere Spiel gegen Hannover gewonnen, wir haben zwar nicht gut gespielt, aber der Druck war auch enorm. Und gegen die Bayern haben wir gut gestanden, viele Ballgewinne gehabt und wir haben uns, alles in allem, gut geschlagen.“ Der Verteidiger selbst hat gute Erinnerungen an die Kraichhauer. Letztes Jahr köpfte er beim 3:1-Heimsieg sein erstes Bundesligator für die Eintracht.

Dass die SGE nun gegen den Abstieg kämpft, ist auch für den Deutsch-Amerikaner überraschend. „Mit der Qualität unserer Einzelspieler dürften wir normalerweise nie so weit unten stehen“, meint er. In der Hoffnung, den Klassenerhalt mit der Eintracht zu schaffen, denkt Chandler auch schon an den Sommer und die „Copa America“, wo er mit den USA antreten will. Das wiederum ist abhängig von seinem Leistungen, die er im Adlertrikot bringt. „Es stehen noch zwei Testspiele aus, da will ich wieder dabei sein. Und wenn ich bei der Eintracht spiele und Leistung bringe, wird das auch klappen“, zeigt er sich zuversichtlich.

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1 Kommentar

  1. Das nächste Spiel ist das schwerste. Selten hat eine Fussballwahrheit besser die Realität bei unserer Eintracht beschrieben. Leverkusen hat einen Lauf, vier Siege in Folge. Aber, die letzte Niederlage für Leverkusen im März 2016 war ein 1:4 zuhause gegen…Werder Bremen. Ich hoffe, ich habe mich mit meiner Sicht auf die erste Halbzeit gegen Hoffenheim nicht geirrt, die zumindest gezeigt hat, dass die Mannschaft nicht am Boden liegt. Die taktische Einstellung stimmte , Hoffenheim kam kaum zu Torschuessen. Das so wichtige Tor wollte nicht fallen, aber es war abzusehen, dass diese Spielweise nicht über 90 Minuten durchzuhalten war. Ein 1:0 hätte uns mehr Konterchancen eröffnet, so wie z.B gegen Hannover. Spätestens mit dem verletzungsbedingten Ausfall Zambranos war es dann vorbei. Gegen Bayer wird die taktische Ausrichtung eine absolut andere sein, ähnlich wie gegen Bayern in München. Ich hoffe, dass -der mitunter auch zu Recht gescholtene- Russ wieder dabei sein wird.
    Seine hohe Einsatzbereitschaft, sein grosser Kampfgeist, darauf sollten wird jetzt nicht verzichten. Es hilft aktuell doch nur, weiterhin hohe Einsatzbereitschaft und Kampfgeist auf den Platz zu bringen und nicht zu versagen. Aufgeben gilt nicht. Eine Analyse über den Saisonvverlauf unserer Eintracht können wir nach dem 34.Spieltag erstellen, dann aber ungeschminkt und ohne Schonung der Verantwortlichen. Forza SGE.

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