Mehr als fünf Jahre, um genau zu sein von Sommer 2015 bis Januar 2021 war David Abraham bei der Frankfurter Eintracht. Nachdem es in den ersten Wochen nicht rund für den Argentinier bei der SGE lief, wurde er spätestens im Abstiegskampf der Saison 2015/2016 zum absoluten Leistungsträger und war fortan Stammspieler bei den Hessen, später sogar Kapitän der Mannschaft. Insgesamt 178 Mal streifte er das SGE-Trikot über, in dieser Zeit erzielte er füpnf Tore selbst und bereitete sieben weitere vor.
Nun verriet der „Capitano“, dass er der SGE nicht nur verbunden geblieben ist, sondern auch für sie aktiv. Das war auch der Grund, warum er in den letzten Wochen in Frankfurt war: „Ich mache das eine oder andere für die Eintracht, mehr kann ich noch nicht verraten. Natürlich besuche ich bei dieser Gelegenheit viele Freunde in Frankfurt.“ Dabei sei Frankfurt noch immer in seinem Herzen: „Ich komme immer sehr gerne zurück nach Frankfurt, ich liebe diese Stadt und die Menschen.“ Aber nicht nur die Stadt ist im Herzen des Argentiniers, sondern Abraham auch selbst im Herzen der Frankfurter. „Es fühlt sich großartig an. Immer, wenn ich hierherkomme, denke ich mir, dass meine Geschichte etwas in den Hintergrund geraten sein könnte, aber so ist es gar nicht“, freut er sich und gab hier auch ein Beispiel: „Am vergangenen Wochenende war ich auf einem Fest in Sachsenhausen, einige Leute haben mich erkannt und nicht etwa mit David, sondern mit Capitano angesprochen. Das ist eine Ehre für mich.“
In seine Zeit in Frankfurt fällt nicht nur der DFB-Pokalsieg 2018, sondern zwei Jahre zuvor auch die Relegation gegen den 1. FC Nürnberg, als die SGE durch einen Sieg und ein Untentschieden die Klasse halten konnte. Was seitdem entstanden ist, sei laut Abraham „unglaublich“. Er gab sich tief beeindruckt: „Die Eintracht ist inzwischen eine der Top-Vier-Mannschaften in der Bundesliga und spielt auch europäisch meist eine gute Rolle. Das freut mich sehr. 2016 sah es nicht gut aus, doch dann ging es Schritt für Schritt nach oben. Der Verein ist regelmäßig im Europapokal dabei, in den vergangenen zehn Spielzeiten sechs Mal – das ist stark.“ Dies merke er auch, wenn er in seiner Heimat sei und dort die Eintracht im TV zu sehen ist: „Früher liefen meistens nur Spiele der Bayern oder von Dortmund im Fernsehen bei uns, inzwischen aber auch die Eintracht oder Leverkusen. Ich mache mir dann mein Frühstück und schaue das Spiel.“ Auch in seinem Umfeld sei der Hype um die SGE angekommen: „Inzwischen kennt hier jeder die Eintracht – auch durch die erste Saison in der Champions League.“ Er betonte, dass er dann immer von den Anhängern der SGE erzähle: „Ich erzähle immer von unseren unglaublichen Fans und diesem unglaublichen Gefühl, vor ihnen im Deutsche Bank Park zu spielen. Auch wenn ich andere latein- oder südamerikanische Spieler treffe, die mit ihren Teams in Frankfurt gespielt haben, sagen sie mir: „David, das ist unglaublich“. Viele erwarten in Deutschland diese Art von Emotionen nicht, doch dann kommt alles anders.“ Das Highlight der Entwicklung ist in dieser Saison die Champions League, für die sich die SGE erstmals über die Liga qualifizieren konnte. Hier hoffe er auf Duelle „mit den besten der Besten“, er liebe Spiele gegen Topteams wie Real Madrid oder Manchester City, so der heute 38-Jährige.
„Tuta ist ein top Spieler“
Zwar habe sich die Eintracht und die Mannschaft entwickelt und sei mittlerweile taktisch flexibler und „richtig schnell“, trotzdem gebe es auch Gemeinsamkeiten: „Was gleichgeblieben ist, sind die Aggressivität und Intensität. Weniger Tiki-Taka, sondern arbeiten, den Ball erkämpfen und dann direkt nach vorne spielen.“ Einer, der direkt auf ihn folgte und bis heute noch im Kader ist, ist Tuta, von dem er eine hohe Meinung habe: „Er hat sich sehr schnell entwickelt. Anfangs hat es ihm natürlich noch an Erfahrung gefehlt, aber seither hat er es sehr gut gemacht. Für mich persönlich ist er ein top Spieler, der immer für das Team da war. Er ist ein richtig guter Mensch, eher der ruhigere Typ.“
Aber nicht nur der Brasilianer ist noch aus der Zeit Abrahams in Frankfurt im Team, sondern auch andere Akteure, wie zum Beispiel Timmy Chandler und Kevin Trapp. Aber auch mit anderen Spielern habe er noch immer Kontakt: „Seppl Rode, Goncalo Paciencia, Filip Kostic und Marco Russ; Carlos Zambrano und Marco Fabián, die Latinos sowieso. Sich persönlich zu treffen, ist nicht einfach, alle sind über die Welt verstreut, aber wir schreiben uns und haben eine gute Kommunikation.“ Nachdem einige bereits in der Traiditonsmannschft der SGE spielten, sei das auch etwas, was er sich vorstellen könnte: „Ich werde im September wieder in Frankfurt sein, da bleibe ich etwas länger und versuche, dabei zu sein. Ich muss noch mit Charly sprechen, aber wenn er das sagt, muss ich das machen – Charly ist der Chef (lacht).“
Rund um die Eintracht gibt es wohl nicht viele, die etwas gegen David Abraham im Eintracht-Dress haben dürften.
4 Kommentare
Bei ihm kann man wirklich sagen, dass er den Adler im Herzen trägt und die Eintracht Familie bereichert!
....er ist und bleibt unser Capitano im Herzen, toller Spieler und ein wunderbarer Mensch, Danke
Ein so herzensgütiger Mensch in diesem rauen Geschäft, ist wunderschön. Ich hatte Tränen in den Augen als er ging und welche Worte er zum Abschied gewählt hatte. Danke nochmals,
und bei der Szene mit dem soooo lieben Herrn Streich, der nur einen Schritt zur Seite hätte gehen müssen, hat man gesehen wie er mit Herzen bei der Sache war.
Freut mich, dass er mal wieder im Lande ist.
Immer im Herzen auf einer Stufe mit
Seppl und Makoto ! Und aufgrund seines tollen Abschiedes auch Omar !
Danke für alles Capitano ! Einmal Adler immer Adler !
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