Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Bundesliga lehnt Torlinientechnologie ab

Es ist amtlich: Die Torlinientechnologie wird vorerst nicht Einzug halten in den deutschen Stadien. Die Vertreter der 36 Profiklubs verfehlten die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit bei der Abstimmung in Frankfurt am Main deutlich. Nur neun Bundesligaklubs, darunter der FC Bayern München, Werder Bremen und der VFB Stuttgart, plädierten für die Technik, in der zweiten Bundesliga lautete das Ergebnis sogar 3:15. „Bis auf Weiteres hat sich dieses Thema für uns damit erledigt„, sagte Reinhard Rauball, der Präsident des Ligaverbands.

Heribert Bruchhagen, Vorstandsvorsitzender von Eintracht Frankfurt, war über den Ausgang der Abstimmung überrascht und hocherfreut zugleich. „Ich dachte, ich bin in der Position des Außenseiters, aber siehe da, ich bin es nicht. Der Fußball sollte auf allen Plätzen gleich sein, ich bin für Einheitlichkeit der Verhältnisse„, kommentierte der Ostwestfale die Entscheidung. So votierte zum Beispiel auch der FC Schalke 04 gegen die Torlinientechnologie. „Ich bin dagegen weil es nicht ausgereift ist und zu viel kostet„, nannte Sportvorstand Horst Heldt am Montag die Bedenken der Gegner. „Zu viele Fragen sind noch ungeklärt.“

Weitere Artikel

24 Kommentare

Fallback Avatar 1. Hayemaker 24. März 14, 15:04 Uhr

Was für ein Armutszeugnis, absolut schwach und unverständlich. Auch HB erscheint hier wie ein knochiger, ewiggestriger Zeitgenosse. Die Premier League hat es doch auch eingeführt und es funktioniert fantastisch. Bundesliga ist und bleibt Provinz.

0
Fallback Avatar 2. Christopher 24. März 14, 15:08 Uhr

@Hayemaker: Sehe ich ganz genauso. Und das, obwohl beim Spiel 1. FC Köln gegen VFR Aalen wieder eine brenzlige Situation zu bewerten war. Ich verstehe nicht, weshalb sich wirklich 24 von 36 Teams dagegen aussprechen. Jedes Tor, das nicht gegeben wird, bzw. zu Unrecht gegeben wird, ist eines zu viel. Es ist nicht vergleich mit Tatsachenentscheidungen bei Foulspiel oder Abseits, wo immer noch die Möglichkeit besteht, dass der Spieler den Elfmeter vergibt oder der dann alleine aufs Tor zulaufende Spieler ebenfalls nicht trifft. Die Frage Tor oder nicht Tor könnte 100%ig geklärt werden - dann sollen sie jetzt aber, damit der Fußball von oben bis unten gleich bleibt - bitte auch 4 Schiedsrichter in die Kreisligen A und B schicken! Damit es dort keine Fehlentscheidungen mehr gibt und der 4. Offizielle dann schön die Trainer auseinanderhalten kann!

Diese Entscheidung ärgert mich total - aber das Votum ist leider eindeutig!

0
Fallback Avatar 3. Hayemaker 24. März 14, 15:13 Uhr

Haha ja und auch bitte die 4. Liga in Stadien mit 50.000 Mann spielen lassen. Sonst sind das ja auch keine einheitlichen Verhältnisse. Mein Gott ich verstehe nicht, wo das Problem ist. Wenn das tatsächlich 250.000€ pro Stadion kostet, dann können sich das ein Großteil der 36 Vereine das leisten. Die, die das nicht können, werden halt vom DFB/DFL oder wem auch immer unterstützt, etc. Das ist lächerlich

0
Fallback Avatar 4. Christopher 24. März 14, 15:25 Uhr

@Hayemaker: Das denke ich auch. Und selbst wenn es mehr als die 250.000 € kostet (wovon ich jetzt mal ausgehe) denke ich nicht, dass dies der Grund sein sollte, dass der reichste Verband der Welt die Torlinientechnologie nicht einführt. Mich würde mal interessieren, welche Fragen noch ungeklärt sind. Jedes Jahr Millionen für neue Spieler in den Sand setzen, aber dann nicht mal eine Technik einführen, die einmalig etwas kosten und daraufhin viel bringen würde? Ich verstehe es einfach nicht - das ist doch eine echte "Provinzposse"...

0
Fallback Avatar 5. pratzi 24. März 14, 15:34 Uhr

ich kann es kaum glauben das es wirklich "fans " gibt die sich dafür aussprechen. das ist das armutzzeugnis. am besten lassen wir dann auch noch jedes foul jeden einwurf und eckball kontrollieren das wir nur keine fehlentscheidungen haben. sorry aber lächerlich.

0
Avatar 6. wutzespeck 24. März 14, 15:41 Uhr

Einfach zwei mal pro Halbzeit in der ersten (und 2. Liga?) für jede Mannschaft die Möglichkeit das Spiel zu unterbrechen und mit dem/einem Schiedsrichter die Szene nochmal anzuschauen. Wir doch eh alles zigmal aufgezeichnet.
Damit hat jeder die Chance, vermeintliches Unrecht gleich zu beurteilen und beim dritten mal halt Pech.

0
Fallback Avatar 7. Perlentaucher1899 24. März 14, 15:57 Uhr

Ich habe in der letzten Saison sehr viele Spiele der NFL geschaut und so gibt es ja auch bei anderen Sportarten wie u.a. Eishockey, Feldhockey, Tennis den Einsatz von technischen Hilfsmitteln. Natürlich unterbricht es einerseits den Spielfluss und wird gerade beim American Football gerne für Werbeunterbrechungen genutzt. Diskussionen, ob ein Ball nun drin war oder nicht, unterbrechen ein Spiel aber auch, ohne dass eine Entscheidung korrigiert wird. Der Einsatz von zusätzlichen Torlinienschiris ist auch nur halbherzig und eher Alibi.

Es braucht mir auch keiner kommen, wie z.B. HB gestern, dass der Fußball von Spannung und Fehlern lebt, der dann montags kontrovers diskutiert wird. Fast jeder im Stadion hat mittels Handy die Möglichkeit unmittelbar eine Fehlentscheidung mitzubekommen und dementsprechend aggressiv ist dann auch die Stimmung im Stadion. Wie oft kommt es dann zu einer Konzessionsentscheidung wie auch beim Spiel Hoffenheim vs. Leverkusen als ein fragwürdiger Elfer als „Ersatz“ für das Phantomtor gepfiffen wurde.

Abgesehen davon gibt es dann leider immer noch genug Fehlleistungen der Schiris bei Elfmetern, nicht gegebenen Fouls oder Schwalben, Abseits etc., doch ob ein Ball nun tatsächlich hinter der Linie war oder nicht, wäre damit dann endlich geklärt. Das mag zwar in einer Kreisklasse auch wichtig sein, aber gerade im Profifußball geht es dann um Millionen Euro.

0
Fallback Avatar 8. tom34 24. März 14, 16:14 Uhr

Angenommen wir haben die technik. Mannschaft spielt gegen b. Mannschaft a erzielt ein tor das dann nicht gegeben wird da die technik ins spiel eingreift. Im gegenzug erzielt mannschaft b ein tor aus 1 meter abseits wurde aber nicht vom schiri gesehen also zaehlt das tor. Mannschaft b gewinnt also durch ein abseitstor waehrend das tor der mannschaft a aberkannt wurde. Dann wuerde ich als mannschaft b aber auch eine technische hilfe bei abseitsentscheidungen fordern.

0
Fallback Avatar 9. eldelabeha 24. März 14, 16:27 Uhr

@chris:

"Jedes Tor, das nicht gegeben wird, bzw. zu Unrecht gegeben wird, ist eines zu viel. Es ist nicht vergleich mit Tatsachenentscheidungen bei Foulspiel oder Abseits, wo immer noch die Möglichkeit besteht, dass der Spieler den Elfmeter vergibt oder der dann alleine aufs Tor zulaufende Spieler ebenfalls nicht trifft. "

sorry, aber diese aussage finde ich völlig unsinnig. wieso ist jedes zu unrecht gegebene tor ein tor zu viel, aber ein zu unrecht gegebener elfer ist ok. nur weil der spieler noch verschießen kann? meistens trifft der spieler und ob ich jetzt ein spiel verliere, weil ein elfer gegeben wurde, der keiner war oder weil ein tor gegeben wurde, das keines war ist doch hinlänglich. stell dir mal vor, ein spiel würde nach heutigem recht 2:2 ausgehen. mit der torlinientechnik hätte man erkannt, dass unsere beiden tore gar keine tore waren. der schiedsrichter hätte also die beiden tore nicht gegeben. die tore für die gegnerische mannschaft wären nach elfmeter (fehlentscheidung) und aus einer abseitsstellung heraus entstanden. die tore würden dann gelten (obwohl sie genauso irregulär wären) nur weil in diesem fall die tatsachenentscheidung des schiedsrichter gilt.
wenn man sich irgendwann dafür entscheidet, dass man technologien nutzen will, dann ist die einzige hinnehmbare möglichkeit, dem schiedsrichter die chance zu geben, videosequenzen anzuschauen. ein 5 offizieller schaut sich das spiel auf video an und kann einzelne szenen wiederholen. sollte er die szene andes bewerten als der schiedsrichter, kann er diesen per funk einen hinweis geben und der schiedsrichter überprüft dann die entscheidung. so ähnlich, wie der assistent, der dem schiedsrichter mitteilt, was er gesehen hat.

generell bin ich gegen irgendeine technik. bei fußball wird das spiel von einem menschen geleitet und das gehört für mich dazu. vielleicht ist das nostalgisch, aber bei jedem spiel deutschland vs. england erinnert man sich an wembley. jeder fußballfan weiß, was die "hand gottes" war und kießlings phantomtor wird noch in 50 jahren bekannt sein.

0
Fallback Avatar 10. HNKN 24. März 14, 17:04 Uhr

Who cares?

0
Fallback Avatar 11. glasgow-rangers 24. März 14, 17:23 Uhr

Deutschland.. Wie immer bleibt es hinter dem Mond..

0
Fallback Avatar 12. HNKN 24. März 14, 17:33 Uhr

Mir ist das vollkommen Wumpe. Sowas passiert 1-2 Mal in der Saison. Ob das Preis/Leistung stimmt ist fraglich. Besonders für die 2. Liga, die sich ja extrem deutlich dagegen ausgesprochen hat.

0
13. manni8383 24. März 14, 17:50 Uhr

ich kann die entscheidung nachvollziehen. letztes jahr 6 szenen, 3 falsch entschieden. 250.000 euro im gegensatz dazu ist halt nicht wirklich lukrativ für mannschaften die es nicht dicke haben.
es wird immer irgendeine mannschaft treffen, manchmal hat man halt glück und manchmal pech

0
Fallback Avatar 14. Christopher 24. März 14, 22:44 Uhr

Hallo Elde:

"wieso ist jedes zu unrecht gegebene tor ein tor zu viel, aber ein zu unrecht gegebener elfer ist ok. nur weil der spieler noch verschießen kann?" Auch wenn dir meine Argumentation in dieser Hinsicht unsinnig vorkommen mag - für mich ist die Frage Tor oder Nicht Tor das Maß aller Dinge - und wenn es sich nur um 3 falsche Szenen handelt - dies sind 3 zu viel - hier würde auch überhaupt kein Spielfluss unterbrochen und den Assistenten geholfen werden. Sie könnten sich auf wesentlichere Dinge im Strafraum konzentrieren und müssten nicht mehr darauf achten, ob der Ball hinter der Linie ist - sie wären entlastet und so würden - kausaler Schluss - vielleicht auch noch mehr Elfmeter, Abseits, etc. erkannt werden, wenn man weiß, dass man sich nicht mehr darauf konzentrieren muss, ob der Ball rein geht oder nicht. Ich bin mir sehr sicher, dass man das dann auch empirisch nachweisen könnte - denn die Überfrachtung für Linien- und Schiedsrichter ist schon groß genug. Es wäre eine problemlose Hilfestellung, die anfangs teuer erscheinen mag, sich aber auf Dauer rentiert.

Ich kann weiterhin mit Gegentoren nach Fehlentscheidungen bzgl. Foul oder Abseits leben. Klar kann der Fall passieren, den du erwähnst - und es wäre extrem bitter für die andere Mannschaft. Aber ich persönliche könnte mich z.B. dann nicht freuen über das Remis, wenn wir zwei Treffer erzielt hätten, die eigenltich keine waren. Nein - bei der Entscheidung Tor/Nicht-Tor muss 10000%ige Klarheit herrschen. Da fällt es mir auch sehr schwer - entgegen meiner sonstigen Art - mich von abbringen zu lassen. Denn dieser Meinung bin ich, seitdem ich Fußballfan bin und werde diese auch bis zum Schluss so vertreten.

LG
Chris

0
Fallback Avatar 15. ball99 24. März 14, 22:57 Uhr

grandioser fehler derer die dagegn gestimmt haben unglaublich wie ignorant sich verhalten wird und eine gute und gerechte lösung verhinder!
unglaublich wie rückständig sich viele zeigen, wieder auch ein weiterer fehler von bruchhagen dagegn zu stimmen, herri wird alt sieht man auch an dieser rückständigen entscheidung!

0
Fallback Avatar 16. pope 25. März 14, 09:44 Uhr

Wie will man denn von den Großen wie FIFA & UEFA Innovativität verlangen, wenn im Kleinen die DFL/DFB & BL-Klubs sich einer der technischen Möglichkeiten verweigern. Ich finde es auch beschämend wie sich die alten Opas gegen technische Neuerungen sträuben.

Und ich bin nicht nur für die Torlinientechnologie, sondern auch für Time Out's & Video-Analyse bei knifflichen, strittigen Entscheidungen. Ein Ober-Schiedsrichter sitzt wie beim American Football unterm Stadiondach mit z.B. fünf Monitoren vor sich, und entscheidet eben in Abspache, oder Einklang solch eine Szene nach subjektiver Betrachtung mit dem Schiri. = Dies dauert maximal eine Minute / was ist das im Gegensatz zu einem sich auf dem Rasen wälzenden, zeitschindenden Spieler der manchmal minutenlang das Spiel verzögert, und dies dann in einem Spiel auch noch mehrmals vorkommt.

Zudem verstehe ich auch überhaupt nicht warum DFB & DFL wegen einer gerechteren Lösung eine Abstimmung mit den 36 Profi-Vereinen anberaumen. Warum führen diese zwei Gremien diese Technik nicht einfach mal ein und übernehmen die Kosten dafür, ohne diese auf die Klubs abzuwälzen ?

Der DFB generiert ohne eigene Leistungen zu erbringen, nur weil er einen DFB-Pokal irgendwann einmal eingeführt hat Millionensummen aus den angesetzten Paarungen. Er stellt weder die Stadien zur Verfügung noch deren Sicherheit (polizeiliche Einsätze; Stadionsicherheit) sondern lässt dies alles die Profi-Vereine bezahlen. Dann kann er doch bitte auch mal solch eine Torlinientechnik übernehmen.

Aber leider sehen das ja diese Gremien genauso differenziert wie der "gemeine" Fußball-Fan, der ja auch nicht einheitlich für diese Technik ist.

Ich jedenfalls bin "PRO-TECHNIK" werde sie wahrscheinlich in Deutschland niemals bestaunen dürfen, habe aber meine Entscheidung schon länger getroffen, und schaue mir keinen Fußball mehr live im Stadion an, und entziehe mich den geldvernichtenden Protz-Tempeln und der zum Kommerz & Business verkommenen Profifußball-Maschinerie !

Wenn das alle Fans welche für Technik im Fußball sind machen würden, und die Stadien wären halb leer gäbe es vielleicht ein Umdenken.

0
Fallback Avatar 17. pope 25. März 14, 09:48 Uhr

Im Nachtrag zu meinem Beitrag 16.)

Und ich bin mittlerweile auch schon 56 Jahre alt, und gehöre eigentlich damit auch irgenwie zu den "Alten Opas" !!!

0
Fallback Avatar 18. Christopher 25. März 14, 11:31 Uhr

@pope: Ich bewundere deine Konsequenz im letzten Drittel des Beitrags, ich persönlich könnte nicht auf das Stadion-Gehen verzichten, auch wenn ich ein absoluter Befürworter jedweder Technik bin. Es gäbe so viele Möglichkeiten, den Schiedsrichtern zu helfen und das Spiel wirklich "fair" zu gestalten. Bevor man aber über weitere Schritte nachdenkt, hätte hier ein winziger Schritt genügt. Und ich stimme mit dir völlig überein - unser reicher Verband, der den Nationalspielern so viel in den Allerwertesten bläst (Prämien, Trainingslager, Anreisemöglichkeiten, etc) hat nicht mal das Geld, um die Stadien in Liga 1 + 2 modern auszurüsten? Wären das wirklich 250.000 € pro Stadion, hätte der DFB halt mal Kosten in Höhe von knapp 10 Mio € - das bekommen sie durch die vielen Sponsorengelder und andere Tätigkeiten, die sie nebenbei noch haben, ohne Weiteres wieder in die Kasse.

Aber lieber bleiben wir der "Fußballromantik" treu. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich auch 24 Stunden später noch nicht abregen konnte über diese Entscheidung - und jeden Artikel und Kommentar, den ich darüber lese, der genau unsere Argumente anwendet, lässt mich die Faust noch fester in der Tasche ballen...

LG

0
Avatar 19. wutzespeck 25. März 14, 12:28 Uhr

Noch mal als Ergänzung zu meinem o.g. Vorschlag:

Der Aufwand, der betrieben werden müsste, um die Torlinientechnik einzuführen, steht doch in keinem Verhältnis zu der Anzahl der Fälle, in denen strittig ist, ob der Ball vor/auf oder hinter der Linie war.
Ohne tatsächliche Zusatzkosten in begrenztem Umfang (z.B. 2x) die TV-Aufzeichnungen für sämtliche strittigen Szenen heranzuziehen wäre schnell und einfach umzusetzen.
Die typischen Szenen, in denen 40.000 Leute sehen, dass der Schiri falsch entschieden hat und dann die Volksseele kocht, müssen nicht unbedingt sein. Ist zwar schön, wenn dadurch das eigene Team gewinnt, im umgekehrten Fall aber nur frustrierend. Regeln dienen der Gerechtigkeit und der TV-Beweis m.E. lediglich der Unterstützung der Schiris.

0
Fallback Avatar 20. SGETotto 25. März 14, 12:59 Uhr

Ich bin in dieser Thematik etwas gespalten. Auf der einen Seite wäre es vielleicht an der Zeit gewesen, dem Beispiel der PL zu folgen. Auf der anderen Seite und das überwiegt für mich eigentlich ganz klar, lebt der Fussball auch von Fehlentscheidungen! Worüber sollten wir denn im Doppelpass, bei Sky90 und sonstwo diskutieren, wenn es kaum noch Fehlentscheidungen geben würde? Klar fühlt sich immer jemand zurecht benachteiligt, wenn so eine Fehlentscheidung getroffen werden sollte, aber Schiedsrichter sind auch nur Menschen und die Fussballspieler machen auch genügend Fehler im Spiel. Und seien wir mal ehrlich: Ohne Fehlentscheidungen hätte so mancher Underdog auch gar keine Chance mehr gegen einen der großen Teams. Meines Erachtens ist das im Allgemeinen eine gute Technik, ich würde sie aber nicht einführen. Falls das passieren sollte, denke ich, muss man wie im Football auch strittige Szenen auf dem Videoband nachverfolgen und danach erst entscheiden und das würde viel zu weit gehen, dann wäre der Fussball kaputt!

@Christopher: ich bin selbst auch Amateurschiedsrichter und ich weiß nicht, wie du dir das vorstellst mit 4 Schiedsrichtern pro Amateurspiel. Die meisten Vereine können sich von den Einnahmen mittlerweile nicht mal mehr einen Schiedsrichter leisten, wie sollen dann 4 bezahlt werden? Macht absolut null Sinn. Ab Gruppenliga ist ok, wobei es da mittlerweile leider auch manche Spiele gibt, die man auch durchaus noch allein pfeifen könnte, weil das Niveau in den Amateurklassen von Jahr zu Jahr schlechter wird! Die Hessenliga ist aktuell die damalige Bezirksoberliga, als dies noch die zweithöchste Klasse in Hessen war, zumindest vom Niveau her.

0
Fallback Avatar 21. Christopher 25. März 14, 13:22 Uhr

@SGETotto: Ich war jahrelang Trainer bei einer Jugendmannschaft von einem Dorfverein, der in der KOL spielt, und ich weiß, dass diese Kosten nicht zu schultern sind. Ich wollte damit nur dieses - in meinen Augen wirklich dumme - Argument von HB entkräften, der immer wieder sagt, der Fußball müsse von oben bis unten gleich bleiben. Also hieße das auch, dass bis zur KL C runter 4 Schiedsrichter geschickt werden müssten - das war das einzige, was ich mit meinem Argument verfolgen wollte. Sprich - es ist unlogisch und überhaupt nicht bezahlbar.

Ja, das stimmt, das Niveau in den GL hat deutlich nachgelassen. Es haben sich in den letzten Jahren viele Vereine überhoben und jetzt sind sie - durch die Einführung der Regionalligen und der dritten Liga - noch weiter zurückgeworfen worden. Der Weg in die Oberliga war vor 10 Jahren halt noch eher machbarer, als jetzt der Weg in die Regionalliga - worunter natürlich irgendwann dann nunmal die Vereine leiden - aber das ist ein anderes Thema, das wir gerne mal so ausdiskutieren könnten ;-).

Zu dem Thema mit den Fehlentscheidung: Bei der Frage, ob man komplett auf Technik vertrauen sollte, lasse ich viel eher mit mir Reden, als bei dem Thema nach der Torlinientechnologie. Knappe Fehlentscheidungen bei Abseits, vllt auch mal bei einem Elfmeter etc. - ich kann damit irgendwie leben, auch wenn es mir nicht immer leichtfällt. Aber bei der Frage Tor oder Nicht-Tor eben nicht.

@wutzespeck: Es wären trotzdem wieder Minuten, die verstreichen. So aber guckt der Schiedsrichter auf seine Uhr und ihm wird angezeigt Tor oder Nicht Tor. Und wenn es nur 1 Entscheidung ist, die durch das Hawk Eye gerettet wird, war es das schon wert! Stell dir vor in der 93. Minute geht es für uns um den Abstieg und Meier köpft den Ball eigentlich rein, die SChiris sind sich aber nicht sicher und geben den Treffer nicht, obwohl er sogar einen halben Meter hinter der Linie war - ich will wissen, wie viele dann noch sagen, dass man die 250.000 € nicht hätte investieren können....

Mir fällt es wirklich schwer irgendein Argument gegen die Torlinientechnologie zu finden - außer das es vllt noch nicht technisch 1000%ig ausgereift ist - aber dafür wäre ja auch bis Sommer noch Zeit und in der PL lag sie bislang anscheinend immer richtig. Warum dann auf einmal bei uns nicht mehr?

LG
Chris

0
Avatar 22. wutzespeck 25. März 14, 13:41 Uhr

Hi Chris,
ich wollte nicht in die Breite gehen, aber die Zeit für das Ansehen der Aufzeichnungen müsste selbstverständlich nachgespielt werden.

Ich weiß nicht, ob du anno 91/92 schon in Sachen Eintracht unterwegs warst. Damals schaffte die Eintracht im letzten Heimspiel der Saison in der 82. Minute den Ausgleich gegen Werder. Kurz vor Schluß wurde (ich saß ganz gut) uns ein klarer Elfer verwehrt. Ich glaube heute noch, der Schiri hat sich damals einfach nicht getraut zu pfeifen, weil man ihm nachgesagt hätte, er hätte die Meisterschaft entschieden. Klar pro TV-Beweis.

Was im nächsten/letzten Saisonspiel passierte muss ich nicht wiederholen, auch hier klar pro TV-Beweis. An ein oder gar mehrere Spiele, in denen uns die Torlinientechnik geholfen hätte, kann ich mich nicht erinnern. Aber auch in solchen Fällen würden die TV-Bilder meistens Aufklärung schaffen.

0
Fallback Avatar 23. pope 25. März 14, 17:57 Uhr

Zuerst einmal möchte ich ausdrücklich erwähnen, daß gilt als Kompliment an die Verfasser Christopher und die anderen deren Namen ich jetzt nicht parat habe dieses threads, daß gegenüber manchen Spieltags-threads in denen so manche Dumpfbacken nur diverses Dummgebabbel schreiben, hier in diesem thread sehr sachlich und sinnvoll geschrieben und miteinander umgegangen wird.

Da macht dann diskutieren so richtig Spass !

Deshalb würde ich mich freuen, wenn in Zukunft weitere andere threads eröffnet würden, wo über die Thematik wie z.B.: Schiedsrichter in unterklassigen Ligen - wer zahlt die Kosten / Kosten,- Nutzen Faktor von technischen Hilfsmitteln; das Einführen von erhöhten Stehplatz-Kontingenten; das Verkommen im Fußball vom Arbeitersport zum reinen Show-Business uva. mehr diskutiert werden kann.

@ Christopher,

mir fällt es auch schwer nicht mehr ins Stadion zu gehen. Ich bin als 10 oder 11jähriger mit meinem Vater zum ersten mal zu einem Spiel der Eintracht ins Waldstadion gegangen, und dann ab meiner Azubi-Zeit bis Ende der Neunziger Jahre regelmäßig im Stadion. Aber hauptsächlich im Stehplatz-Bereich.

Nun kommt mein Hauptaspekt hinzu warum ich nicht mehr live vor Ort bin. Ich bin seit längerer Zeit arbeitssuchender Hartz IV Empfänger, und ein Stadion-Besuch kostet idR. 22 - 25 €, da man an die preiswerteren Sitzplätze so gut wie nie ran kommt. An einen Stehplatz kommt man überhaupt nicht heran, da das limitierte Kontingent als Jahres-Dauerkarten ausschließlich für Fanclub-Mitglieder bereitgestellt wird.

Zudem habe ich mich vor zwei Saisons bei unserer Eintracht per e-mail Anfrage erkundigt ob es für sozial Schwache, welche dies auch dokumentieren könnten, Eintrittsermäßigungen geben würde - dazu habe ich nie eine Stellungnahme erhalten.
Wenn man als Profi Fußball Verein keinen Wert darauf legt auch sozial Schwachen Personen & Fans einen adäquaten Eintrittspreis zu gewähren, bleibe ich halt notgedrungen zu Hause und schaue mir die Spiele im Live-Stream an meinem PC an.

Ich war auch schon zweimal als Hartz IV'ler im Stadion, aber man muß sich halt die Events geziehlt & exakt aussuchen, und sich dann aber auch rechtzeitig um eine Karte kümmern bevor sie weg sind. Und für manche Events kommt man gar nicht mehr an eine Karte wie z.B. zu einem Bayern Spiel.

0
Avatar 24. wutzespeck 25. März 14, 20:30 Uhr

Hallo Pope,
damit deine Worte nicht in betroffenem Schweigen enden: Ich finde es mutig und klasse, dass du deine Situation offen ansprichst, obwohl mancher crétin hier Hartz IV-Empfänger als Schimpfwort benutzt. Das mit den Preisen kenne ich auch, allerdings wg. Kindern und Haus ( hallo Thomas).
Solange die Eintracht allerdings so attraktiv ist, wird sich an der aktuellen Situation aber kaum was ändern , musste halt früh buchen :)
Ansonsten Kopf hoch, ich drück dir die Daumen.

0

Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.