Bruno Hübner wirkt derzeit entspannt wie selten zuvor in seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt. Die Mannschaft hat mit 34 Punkten, trotz aller Nackenschläge, die Auswärts erfolgten, ordentliche Arbeit geleistet. Und auch der Sportdirektor ließ sich nicht lumpen und verlängerte schon frühzeitig mit fast allen Leistungsträgern die Verträge. “Zum ersten Mal, seit dem ich da bin, können wir ohne Fluktuation auf das Fundament zurückgreifen, das uns auch in der Zukunft weiterbringt. Es ist uns gelungen, mit allen Spielern, die wir halten wollen, zu verlängern“, freut sich Hübner im Gespräch mit BILD. Und auch bei Carlos Zambrano hat der 54jährige weiter große Hoffnung, dass die schwierige Kontraktlage mit dem Schweizer Konsortium gelöst werden könne. Das Fundament für die kommende Saison steht, jetzt geht es darum, an den nötigen Stellschrauben zu drehen. Vor allem ein großer Vorwurf, der immer wieder an die Adler gerichtet wird, soll mit Neuzugängen entkräftet werden: Die Mannschaft sei zu brav! “Grundsätzlich hat unsere Mannschaft einen guten Charakter. Weil sie nach jedem schlechten Spiel eine Reaktion gezeigt hat. Die Spieler wollen ja auch mehr“, nimmt Hübner die Spieler in Schutz, sieht aber durchaus noch Luft nach oben: “Nichtsdestotrotz gucken wir, was wir noch optimieren können.”
Ein Name, der jetzt schon seit einigen Tagen durch den Blätterwald in Frankfurt rauscht, lautet Sebastian Jung. Das Eigengewächs der Hessen soll sogar mal wieder zu Besuch am Riederwald gewesen sein. In Wolfsburg, so heißt es, fühle er sich derzeit nicht sonderlich wohl. Aktuell teilt sich der gebürtige Königssteiner die Rolle mit Vierinha und Christian Träsch, kam daher in der Rückrunde erst auf 153 von möglichen 810 (+Nachspielzeiten) Bundesligaspielminuten. Zu wenig für die Ansprüche des 24jährigen. Trotzdem kann sich der Sportdirektor der Hessen nicht vorstellen, dass Jung schon zur nächsten Spielzeit wieder an den Main zurückkehrt. “Und wenn er jetzt schon resigniert, wäre die Tür für sein Ziel Nationalelf für immer zu. Nächstes Jahr spielt er Champions League. Das muss er mitnehmen. Und dann ist da noch sein Gehalt; das werden wir hier nicht stemmen können. Also, das Thema ist weit weg“, so Hübner etwas resignierend. Die Tür aber, möchte er hinter diese Personalie noch nicht endgültig schließen: “Aber wenn so ein Spieler, der aus der Frankfurter Jugend stammt, irgendwann wieder auf dem Markt ist, muss es Ziel von Eintracht sein, sich um ihn zu bemühen.”
Genauso, wie es Ziel sein müsse, sich um die Stärkung der Defensive zu bemühen. Die Offensive läuft wie geschmiert, es ist, wie zu besten Bremer Zeiten, schon “viel Schaaf im Team“. Schießen die Gegner drei, müssen die Adler eben vier Tore nachlegen. “Die zehn Top-Spiele der Bundesliga in dieser Saison, die in Erinnerung bleiben – davon haben wir drei, vier absolviert! Natürlich nicht alle gewonnen, wenn man das 4:5 zuhause gegen Stuttgart nimmt. Diese Offensiv-Philosophie, die Thomas Schaaf predigt, da ist sehr viel von ihm zu spüren.” Dies war in den Jahren zuvor, mit Ausnahme der Überraschungsspielzeit 2012/13, nur selten der Fall. Den Fans wurde gerade im heimischen Waldstadion oft Magerkost angeboten, eine wirklich Festung wurde die heimische Arena nicht. Dies hat sich unter dem neuen Trainer Thomas Schaaf allerdings grundsätzlich geändert. Nur der FC Bayern München und der VfL Wolfsburg konnten mehr Heimtreffer erzielen. Zwar kassierten die Hessen auch viele Gegentore. Aber von den 22 kassierten Treffern fielen alleine 13 Stück auf die drei Partien gegen die Münchener (0:4), den VfB Stuttgart (4:5) und Hertha BSC Berlin (4:4). Die Bilanz liest sich somit ordentlich, 24 von 39 möglichen Punkten bilden einen Europacupreifen Schnitt. Und doch ist niemand so ganz zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Saison. Gerade die dürftige Auswärtsbilanz von 10 Zählern aus 13 Spielen sorgt für Ernüchterung bei Sportdirektor und Trainer: “Das hängt sicher ein bisschen damit zusammen, dass wir alle ein Stück weit unzufrieden sind – weil wir zwar eine gute Saison spielen – aber es wäre bislang mehr möglich gewesen. Das geht ihm vielleicht nicht ganz so schnell, wie er sich das vorstellt. Und das geht uns allen so.”
Damit sich dies in der kommenden Spielzeit ändert, müssen also einige neue Spieler den Kader verstärken. Der Wunschspielertyp ist dabei natürlich schon klar ins Auge gefasst: “Ja, der schnelle Sechser – dazu gehören Handlungsschnelligkeit, Spielintelligenz. Aber die Kombination suchen alle. Auch die Top-Vereine. Den zu finden wird schwer für uns. Wenn einer da wäre, würden wir überlegen, wirtschaftlich an unsere Grenzen zu gehen.” Wirtschaftlich an die Grenzen gehen – dieser Satz fällt seit diesem Winter immer häufiger in Frankfurt. Es scheint so, als würden die Verantwortlichen in naher Zukunft die Möglichkeit sehen, sich in der oberen Tabellenhälfte festbeißen zu können. Damit dies gelinge, müsse aber auch in der Offensive nach weiteren Verstärkungen Ausschau gehalten werden: “Wir wissen, dass wir auch im Angriff schmal aufgestellt sind. Aber wir können diesmal den Markt aus einer ganz anderen Position beobachten als in der Vergangenheit. Wir können aus einer gewissen Stärke agieren.” Der Fokus könnte dabei auch in diesem Sommer wieder auf Spielern liegen, die entweder ablösefrei oder abgestiegen sind. “Erst mal haben wir damit gute Erfahrung gemacht. Und wirtschaftlich stoßen wir an Grenzen. Aber ich glaube, weil wir diesmal aus einer Position der Stärke kommen, können wir mit dem ein oder anderen Verein in Konkurrenz gehen“, gibt sich Hübner gewohnt kämpferisch.
Trotzdem wandert auch der Blick des gebürtigen Hessen frustriert Richtung Hamburg. Der Bundesligadino lockt Thomas Tuchel mit einem Megagehalt und dieser dürfte dann mit ca. 25 Millionen Euro auf große Shopping-Tour gehen. Bei den Hessen eine derzeit undenkbare Zahl. “Das ist schon nicht einfach, dass durch solche Spendengelder die eigenen Ausgangsposition erschwert wird“, beklagt sich der Sportdirektor daher leise. Und mit RB Leipzig wartet schon der nächste Finanzriese auf den Eintritt in die 1. Bundesliga. Davie Selke, der Bremer U19-Europameister, der sich diese Saison in der 1. Bundesliga durchsetzte, wechselt für 8 Millionen Euro ins Unterhaus in den Osten der Republik. Der Brauseclub drängt mit Macht nach oben, möchte schnellstmöglich eine Konkurrenz für den deutschen Rekordmeister aus München darstellen. Umso wichtiger wäre für die Eintracht schon dieses Jahr eine Europacupqualifikation, wie Hübner darstellt: “Ja, wir müssen die Zeit nutzen, um bestmöglich in die Mannschaft zu investieren. Weil das Fundament gelegt ist, können wir jetzt, erstmals seit ich hier bin, den zweiten Schritt machen und aufbauen.” Diesem Fundament wird auch weiterhin der “Fußballgott” Alex Meier angehören. Trotz seiner 19 Saisontreffer gebe es keine Anfragen für den Torjäger. “Aber wir denken auch gar nicht drüber nach, ihn abzugeben. Er gehört ja genau zu dem Fundament, auf dem wir aufbauen wollen.” Damit es vielleicht schon bald regelmäßiger mit Qualifikationen für den Europapokal klappt.
4 Kommentare
Wer Inui einen neuen Vetrag geben will kann nicht viel Ahnung haben.Über ein Jahr Zeit Rode zu ersetzen und bis heute nicht geschafft.Von der Abwehr wollen wir gar nicht erst sprechen.BH mehr wie zweite Liga Niveau kommt da nicht.Siehe Rosenthal,Flum,Inui,Piazon,Ignovski,Mejdeovic,Chandler .............
Selten, dass ich so ein Dreck gelesen habe. Selten, dass ich in Foren jemanden angehe. Aber Bernemer, wie viel Ahnung haben Sie vom Fußball? Gar keine!!!!
Einzige Aussage die ich etwas nachvollziehen kann ist, dass man Inui nicht wirklich einen neuen Vertrag anbieten darf. Was denken Sie wie einfach es ist, einen Spieler mit Rodes Qualitäten zu bekommen? Und Rode hat mir in der letzten Saison bei uns auch nicht wirklich gefallen. Auch gute Abwehrspieler wachsen nicht auf Bäumen, die man einfach nur pflücken kann. Zweitliganiveau??? Was soll denn der Blödsinn. Ich halte BH für einen der Besten in der Liga. Mit den Mitteln die ihm zur Verfügung stehen, macht er das Beste daraus. Musste jedes Jahr wieder umbauen. Für die nächste Saison sieht es besser aus, dass Gerippe steht. Und das ist sein Verdienst. Um mal einige Namen zu nennen... Trapp, Zambrano, Aigner, Oczipka, (Wiedwald), Seferovic... Stimmt und der gute Uli hat auch nur Volltreffer.
Ich weiß nicht warum immer wieder auf BH rum gehackt wird, auch von Vereinsseite!?!?
So vergrault man gute Leute!
Vielleicht haben Sie das Unentschieden heute nicht verdaut und sich zu solch einer Aussagen aus Wut hinreisen lassen. Was haben Sie vor der Saison gedacht, wo landet die SGE? Richtig, es ging am Anfang der Saison um den Klassenerhalt (nach einem erneuten Umbau und den Verlust einiger guter Spieler / neuer Trainer). Und nun stehen wir im gesicherten Mittelfeld.
Also soooo schlecht kann die Arbeit von BH nicht sein.
Und nun wünsche ich einen schönen Abend!
... der gute Uli HATTE... ;-)
@2
Selten, dass ich so ein Dreck gelesen habe.Amen und andere Meinungen zu vertragen ist schwer.BH einer der besten der Liga? Zuviel Osterhasen gegessen Herr DonnyO ?
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