Letztendlich müssten aber auch Vereine wie Hoffenheim und Hannover, die von einer (finanz)starken Einzelpersönlichkeit geprägt werden, darauf achten, dass es eine Deckungsgleichheit zwischen Einnahmen und Ausgaben gebe. Die Eintracht sieht Hellmann dabei auf einem guten Weg: „Eintracht Frankfurt ist ein schuldenfreier Klub, da werden Sie nicht so viele finden. Es wird auch keine andere Ausrichtung geben. Nur denken wir nicht von Saison zu Saison, sondern in den Zyklen der Fernsehvermarktung, also eher in Drei-Jahres-Plänen. 2013/14 haben wir durch die Teilnahme an der Europa League Eigenkapital aufbauen können, das wir jetzt für die Entwicklung der Mannschaft einsetzen. So wollen wir bei der nächsten Verteilung der Fernsehgelder in eine bessere Position kommen.“

 Axel Hellmann im Gespräch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Steubing

Axel Hellmann im Gespräch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Steubing

In dem Interview mit „Ballesterer“ plädiert Hellmann zum wiederholten Male für eine andere Verteilung der Fernsehgelder: „Ich glaube, dass man zu einer Mischform kommen muss, also zu einem Sockelbetrag für alle und dynamischen Beträgen nach sportlichen Kriterien und Reichweite. Wenn ich die Bundesliga als Gesamtkunstwerk exportieren will, ist die Schlüsselfrage, mit welchen Klubs ich das tun kann. Mit Hoffenheim wird Sky nicht so viele Abonnenten gewinnen können, und der Verein ist auch kein Zugpferd für das Werbefenster in der ARD-Sportschau. Das sind andere: Bayern, Dortmund, Schalke, Gladbach, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, Bremen, Köln – diese Vereine erreichen in Summe 85 Prozent der Leute, die sich für Fußball interessieren. Wir wollen ja, dass die Bundesliga leistungsfähig bleibt und das Produkt im In- und Ausland attraktiv ist. Wenn die Liga nur aus Konzern- oder Retortenklubs besteht, werde ich das nicht vermitteln können. Das ist im Moment nicht der Fall, daher wollen wir diese Frage gar nicht erst aufkommen lassen.“

Im Gegensatz zu den „Retortenvereinen“ spiele die Beteiligung der Fans in der Vereinspolitik eine ganz wesentliche Rolle: „Die Fan- und Förderabteilung ist im Gebilde von Eintracht Frankfurt sehr wichtig. Wenn ich die große Reichweite und breite Fanbasis als meinen Mehrwert anführe und das auch an gewissen Stellen monetarisieren will, kann ich die Leute nicht nur als Kunden sehen. Da muss ich Spielräume für Mitbestimmung geben, nur das erlaubt mir eine große Geschlossenheit.“

Schließlich erfahren wir von Axel Hellmann auch noch, dass nicht alle Eintracht-Spieler einen Alfa Romeo fahren: „Einen Zwang gibt es nicht. Ich halte nichts davon, den Spielern Autos hinzustellen und zu sagen, die müsst ihr nutzen. Wir haben attraktive Angebote zu sehr günstigen Konditionen, und die Marken von FIAT haben bei Mitarbeitern und Offiziellen, aber teilweise auch bei den Spielern großen Anklang gefunden.“

 

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4 Kommentare

  1. Tja…sein Wort in Gottes Ohr, aber ich glaube DFL und DFB sehen das alles etwas anders. Die haben RB Leipzig ja Tür und Tor geöffnet. Und auch die anderen Konzernvereine geben fröhlich Geld aus, das sie nicht erwirtschaftet haben. Leverkusen muss jetzt elf Mios aus der Teldafax-Pleite zahlen, das scheint die nicht mal sonderlich zu jucken. Ich befürchte leider, dass der Einfluss von Konzernen und „Gönnern“ die Zukunft des deutschen Fußballs ist. Und der gemeine Fan ist dann nur noch die Jubelkulisse für das Marketing.

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  2. Na, dass die Autos des FIAT-Konzerns großen Anklang finden, das ist ja klar 🙂
    -> Maserati, Chrysler, Ferrari, Dodge,…

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  3. ….. Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Ram Trucks, Mopar und Jeep

    Vielleicht finden wir ja doch noch im Winter einen fußballbegeisterten Scheich in Abu Dhabi , hihi

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