Als sich Robin Koch während der Partie gegen den VfL Wolfsburg, die am Ende 1:1-Unentschieden endete, bei einem Zweikampf an der Schulter verletzte und nach dem Zweikampf liegen blieb, ahnten viele Fans und Experten rund um die Frankfurter Eintracht böses. Der 28-Jährige war bis zu diesem Spiel unumstrittener Abwehrchef und hielt Woche für Woche mit abgeklärten Leistungen die Defensive der SGE fest zusammen. Nachdem die SGE dann bekanntgab, dass der deutsche Nationalspieler für unbestimmte Zeit ausfällt und die kommenden Partien auf jeden Fall ausfällt, wurde zurecht spekuliert, wer den Part als Abwehrchef der Hessen einnehmen soll.
Schon seit der Verletzung und spätestens seit vergangenem Samstagabend ist aber klar, dass die SGE sich hier keine Sorgen machen muss, denn mit Arthur Theate haben die Adlerträger bereits einen Übergangs-Chef in den eigenen Reihen. Der Belgier, dessen feste Verpflichtung passenderweise vor dem Spiel gegen die Wolfsburger bekannt gemacht wurde, sprang in die Bresche und überzeugte gegen die „Wölfe“ und die „Fohlen“ mit starken Spielen. Gegen die Wolfsburger gewann der Belgier, der bis vor der Partie „nur“ von Stade Rennes an die Hessen ausgeliehen war, starke 69% seiner Zweikämpfe, gegen Gladbach waren es sogar 70% dieser. Und in beiden Spielen sorgte er auch für einen guten Spielaufbau und brachte gegen die Wolfsburger starke 85% seiner Pässe an den Mann, gegen die „Fohlen“ toppte er diesen Wert sogar noch einmal und steigerte diesen auf 90%. Bereits gegen Wolfsburg wurde er daher von den SGE4EVER.de-Lesern mit dem Titel des „Spieler des Spiels“ belohnt, auch gegen Mönchengladbach dürfte er hier weit vorne dabei sein. Auch beim insgesamt enttäuschenden 0:2 in Rom war er noch einer der besser bewerteten Akteuren. Dass es aber keine Eintagsfliegen waren, bewies er in seinen bisherigen Einsätzen, die ihn sogar zum „Adler des Jahres 2024“ machten.
Mitreißend zum Publikumsliebling
Dabei sind es aber nicht nur seine Werte, die den 24-Jährigen so wertvoll machen, sondern auch sein Spielstil. Denn er scheut sich nicht vor Dribblings oder dem langen, öffnenden Diagonalball und reißt das Publikum durch seinen kompromisslose Zweikampfführung und seine offensiven Vorstöße mit. Diese dürfte er einer gewissen Vielseitigkeit verdanken. Verteidigte er zuletzt als linker Innenverteidiger, kann der Linksfuß auch als Außenverteidiger oder sogar als Schienenspieler agieren, wie er es vor allem zu Beginn der Saison immer wieder tat. Außerdem wird er immer mehr zum Lautsprecher und strukturiert das Spiel des Hessen durch Ansagen an die Mitspieler. Während der Partie sieht man ihn auch immer wieder in der Kommunikation mit Cheftrainer Dino Toppmöller, um sich hier Instruktionen abzuholen, aber auch Gedanken auszutauschen. Während viele in Rasmus Kristensen einen Nachfolger von Publikums-Liebling Martin Hinteregger sahen, ist es vom Spielstil eigentlich Theate, der an den Österreicher, der am Wochenende in der österreichischen Liga sein Profi-Comeback feierte, erinnert. Zumindest die Zweikampfführung, das „Zeichen setzen“ durch Grätschen und die offensiven Vorstöße erinnern stark an Hinteregger.
Trotz seiner erst 24 Jahre ist Theate nicht nur in kürzester Zeit zum Stammspieler und Leistungsträger geworden, sondern mausert sich immer mehr zum heimlichen Abwehrchef – vor allem in der Abwesenheit von Robin Koch dürfte dies ein Fakt sein, der niemanden rund um die Frankfurter Eintracht stört.






Keine Kommentare
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.