Der VfL Wolfsburg so etwas wie der Angstgegner von Eintracht Frankfurt. In 52 Pflichtspielen beider Klubs konnten die Hessen nur elf Partien für sich entscheiden. Erst nach einem folgeschweren Lapsus von Tuta, der den Rückstand brachte, legte die Mannschaft eine ordentliche Schippe drauf und erzwang durch Einwechselspieler Can Uzun noch den Ausgleich. Hätte Frankfurt etwas früher in den höchsten Gang geschaltet, wäre möglicherweise auch noch ein Sieg drin gewesen. So bleibt es bei einer Punkteteilung, die keinem Verein so richtig weiterbringt.
Beim siebten Spiel in 21 Tagen versuchte Dino Toppmöller wieder frische Impulse zu setzen. Nach krankheitsbedingter Abwesenheit kehrten Nathaniel Brown und Oscar Hojlund zurück in die Startelf. Ebenso begannen Nnamdi Collins und Mario Götze. Dafür mussten Jean-Matteo Bahoya, Rasmus Kristensen, Fares Chaibi und Hugo Larsson zurück auf die Bank. Elye Wahi, Neuzugang aus Marseille, fehlte weiterhin im Kader.
An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen VfL Wolfsburg der dreizehn zensierten Spieler den Wert 3,42. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.
Die Einzelnoten der über 350 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:
– Spieler des Spiels – Arthur Theate: War schon kurz vor Anpfiff der Spieler mit dem Spotlight. Wurde von der Eintracht nun bis 2029 fest verpflichtet und macht leistungstechnisch immer weiter und weiter. Nach dem Ausfall von Robin Koch war er sicherlich der Chef der Defensive. Gab viele Kommandos, fegte auch mal dazwischen, wenn es sein musste. Versuchte es auch mal mit einem Fernschuss, der aber leider den Oberrang traf. Offensiv fehlt ihm teilweise noch die Präzision und das Glück. Trotzdem war Theate an diesem Spieltag mit der stabilste Adlerträger.
Jean-Matteo Bahoya: Zeigte schon in Rom sehr ordentliche Ansätze und bekam ein Extralob vom Cheftrainer. Seine butterweiche Flanke servierte durch Uzun den Ausgleichstreffer. Er stand auf jeden Fall für den Umschwung in Hälfte zwei. So darf es bei ihm weitergehen.
Rasmus Kristensen: Sollte eigentlich eine Pause nach den anstrengenden Spielen in den letzten Wochen bekommen. Musste dann kurzerhand den verletzten Koch ersetzen und fügte sich schnell ein. Ohne dabei aber den ganz großen Zug nach vorne zu entwickeln.
Hugo Larsson: Machte da weiter, wo Hojlund aufhörte. Ganz ordentlich, ohne Ausläufer nach oben oder unten. Kann nicht jedes Spiel 90 Minuten laufen und braucht immer wieder eine Belastungssteuerung.
Nnamdi Collins: Collins hat auf jeden Fall ne Menge Mut angehäuft. Seine Zweikämpfe gewinnt er zwar, doch manchmal stockt einem schon der Atem, wenn er risikobehaftet die Zweikämpfe führt. Nach vorne gab es von ihm dann in der Schlussphase nochmal ordentlich Dampf. Hat also immer noch Akku in der Batterie.
Mario Götze: Versuchte sich zwar schnell als Offensiv-Inititator, doch seine Zuspiele waren entweder ungenau oder mit Abstimmungsfehlern behaftet. Teilweise drückt er auch zu oft auf die Bremse. Der Eintracht fehlen aber aktuell die Unterschiedsspieler, weshalb er doch häufiger überfallsartig seine Zuspiele machen sollte.
Hugo Ekitiké: Licht und Schatten wechselten sich bei ihm ab. Wann immer Gefahr über ihn ausgeht, war es eine Einzelaktion. Gezielte Ballstaffetten waren absolute Mangelware. Da kann er natürlich auch nur bedingt für etwas. Winkte häufig ab und wirkte teilweise auch arg frustriert.
Nathaniel Brown: Servierte einen tollen Ball auf Theate, dessen Kopfball aber vom Wolfsburger Keeper stark pariert wurde. Wirkt aber noch ein bisschen von der Erkältung mitgenommen.
Oscar Hojlund: Machte seine Sache in Summe ganz ordentlich. Dass er überhaupt auf diesem Entwicklungsstand ist, ist bemerkenswert. Wird über kurz oder lang sicher noch mehr Spielanteile im Team bekommen.
Kevin Trapp: Wieder eine sehr unglückliche Situation mit Trapp, die zu einem Gegentor führte. Schein Tuta wohl zugerufen zu haben, dass er den Ball klären solle. Allerdings bleibt festzuhalten, dass solche Unstimmigkeiten in den letzten Wochen schon häufiger zu beobachten waren.
Ellyes Skhiri: Da haben wir Skhiri zuletzt gelobt, weil er deutlich stabiler geworden ist. In den letzten zwei Partien verfiel er aber in alte Muster. Traute sich kaum einen ordentlichen Pass zu, sondern gab seinem Nebenmann immer die Kugel nach dem Motto: „Mach du bitte irgendwas damit!“ Ein Spieler seines Formats und Erfahrung darf deutlich zielstrebiger zu Werke gehen. Zudem reihten sich zahlreiche unnötige Ballverluste ein. Ein Rückschlag beim Tunesier.
Tuta: Slapstick-Gegentor, das auf die Kappe von Tuta geht. Dachte, dass er die Situation schon irgendwie klären könne. Zielstrebigkeit bei offensiven Aktionen fehlten dem Team. Tuta bewies in der Defensive aber ebenfalls, dass aktuell die Schärfe und Abgeklärtheit fehlt.
Ansgar Knauff: Sein Trumpf ist die Schnelligkeit. Die kann er aber nur sehr selten in Szene setzen, weil seine Pass- und Schussqualität einfach nicht gut genug sind. War ein absolut gebrauchter Nachmittag für Knauff.