Marco Russ nach dem Spiel mit seinen Kindern Moses und Vida auf dem Platz.
Marco Russ nach dem Spiel mit seinen Kindern Moses und Vida auf dem Platz.

Nach dem 1:1-Unentschieden im ersten Relegationsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1.FC Nürnberg haben wir die ersten Stimmen der Spieler und Verantwortlichen für Euch gesammelt.

Heribert Bruchhagen:Wir haben das Spiel dominiert, klar dominiert. Nürnberg hat nicht einmal aufs Tor geschossen, aber wir haben es nicht geschafft, die kompakte Abwehr der Nürnberger mit Raffinesse und Direktspiel aufzubrechen. Es war ein ständiges Anrennen, aber es ist uns nicht gelungen, den Nürnberger Block zu durchbrechen. Es fehlte die letzte individuelle Klasse, um sich durchzusetzen. Das Spiel auf engem Raum war nicht klar genug. Auch wir hatten keine großen Chancen, das muss man anerkennen, aber wir haben das Spiel stark dominiert. Ich bin nach wie vor optimistisch, denn wir waren zu stark feldüberlegen und wir haben auch bewiesen, dass wir in der Lage sind, auch in Nürnberg zu bestehen. Das sagt mir mein Gefühl nach dem heutigen Spiel.“

(auf die Frage, ob Frankfurt wie ein Erstligist gespielt hat): „In einer Relegation stellt sich diese Frage nicht. In der Relegation kommt der Zweitliga-Dritte mit Euphorie. Es ist so, dass wir mehr zu verlieren haben als der 1.FC Nürnberg. Das hat man auch gemerkt. Trotzdem ist der Gegner nicht überragend gewesen. Wir haben das Spiel ununterbrochen dominiert. Wir mussten auch feststellen, Alexander Meier fehlte die letzte Spritzigkeit, und es gab ein paar Baustellen bei uns, die nicht so gut gelöst worden sind. Trotzdem – wenn man das Spiel insgesamt betrachtet – waren wir die klar bessere Mannschaft.

(auf die Frage, ob das Schicksal von Marco Russ das Relegationsspiel überlagert habe): „Es ist doch selbstverständlich, dass das persönliche Schicksal eine viel größere Bedeutung hat. Es kommt alles zusammen bei uns in den letzten Wochen aus verschiedenen Gründen. Das hat uns auch nicht gut getan in der Vorbereitung auf das Spiel. Das hat uns sehr behindert. Eine gewisse Nervosität war auch heute insgesamt zu sehen. Aber ich wiederhole mich: Wir haben so dominierend und feldüberlegen gespielt, dass ich daraus ableite, dass wir alle Chancen haben, in Nürnberg zu bestehen.

(auf die Frage, ob er froh ist, wenn am Montag Abend der Stress vorbei ist): „Ich bin dem Schicksal dankbar, dass ich 30 Jahre in der Bundesliga dabei sein durfte, es wäre hanebüchen, wenn ich klagen würde. Es waren wunderbare Zeiten, es gab Niederlagen und Siege in allen Vereinen, in denen ich war. Die Bundesliga war ein Traum von mir, als mittelmäßiger Zweitligaspieler so lange in der Bundesliga gestalten zu dürfen. Da ist von Traurigkeit keine Spur.

René Weiler: Wenn man das Spiel gesehen hat, kann man mit dem 1:1 sehr gut leben. In der ersten Halbzeit waren wir klar unterlegen, haben sehr gut verteidigt und wenig zugelassen. Nach vorne ging aber gar nichts. Wenn Du dann mit einem 1:0 in die Pause gehst, hast Du das Optimum herausgeholt. In der zweiten Halbzeit gab es auch nicht so viel Torchancen der Frankfurter, man hat aber gesehen, dass sie die Besseren sind. Wir haben zwei, drei Szenen gehabt, wo wir besser hätten kontern müssen. Das ist uns nicht gelungen, aber mit einem 1:1 können wir gut leben.

(auf die Frage, was ihm beim Eigentor durch Marco Russ durch den Kopf gegangen ist): „Wenn ich ganz ehrlich bin: Mir hat die Kommunikation nicht gefallen, auch der Zeitpunkt der Kommunikation. Ich wünsche selbstverständlich niemanden das, was der Marco Russ hat, da wünsche ich alles Gute, gute Gesundheit, aber ich weiß nicht, warum man das am Spieltag noch kommuniziert.

(Antwort des sky-Reporters): „Die Alternative wäre gewesen, Frankfurt kommuniziert, Marco Russ ist gedopt.

René Weiler:Dann nehme ich diese Aussage zurück. Wenn es keine Alternative gab, dann musste man das so sagen. Für mich war es irritierend, dass man in der Nacht vor dem Spiel das kommuniziert, aber wenn es keine andere Wahl gab ... “

(auf die Frage, was das 1:1 für den kommenden Montag bedeute): „Auf 0:0 spielen können wir sicher nicht, weil wir eine junge, unerfahrene Mannschaft haben.

 

Niklas Füllkrug:Gewonnen haben wir noch gar nichts. Es war ein umkämpftes Spiel. Frankfurt hatte die viel größeren Anteil, das war zu erwarten. Sie hatten aber auch nicht die großartigen Torchancen. Es sind zwei Zufalltore gefallen. Wir sind einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis, haben einen guten Kampf hingelegt, hätten nach vorne aber einen kühleren Kopf behalten können. Unsere erste Priorität war, unser Tor zu verteidigen. Das haben wir mit aller Macht gemacht. Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis.“

(auf die Frage zu dem nicht gegebenem Elfmeter nach seinem Foul an Abraham): „Das kann man pfeifen. Dafür hat der Schiri in der zweiten Halbzeit manches für Frankfurt gepfiffen, weil er die Szene wahrscheinlich gesehen hat. Das ist für uns glücklich gelaufen, da muss ich beim nächsten Mal cleverer sein.“

Guido Burgstaller:Wir wollten als Mannschaft gut stehen, kompakt stehen und wenig zulassen. Das haben wir ganz gut gemacht. Frankfurt hat uns die erste halbe Stunde schon unter Druck gesetzt. Das haben wir aber gut überstanden. Dann haben wir aus dem Nichts das 1:0 gemacht.“

Raphael Schäfer:Wir haben defensiv viel investiert, offensiv war das kein Feuerwerk. Das war aber auch nicht gefordert.“

(auf die Frage, ob die Mannschaft irritiert gewesen sei von der Kommunikation der Erkrankung von Marco Russ): „Eigentlich sollten wir dazu nichts sagen. Wenn einer wirklich schwer krank ist, kann er heute kein Fußball spielen. Von daher war es eine sehr komische Meldung heute vorm Spiel.

Alex Meier:Es war schwer. Nürnberg stand kompakt. Wir haben zu einem unglücklichen Zeitpunkt vor der Halbzeit den Gegentreffer bekommen. Mit dem 1:1 haben wir das Gröbste vermieden.“

(auf die Frage, wie er seine Leistung sah): „Nicht besonders gut, aber es ist schwer nach drei Monaten Pause. Hauptsache lange durchgehalten und beim Rückspiel alle Kräfte bündeln, und das noch schaffen.

(auf die Frage, wie die Erkrankung von Marco Russ die Mannschaft beeinflusste): „Diese Nachricht war ein Schock. Ich kenne ihn seit zwölf Jahren. Er wollte heute spielen, und er hat ein Super-Spiel gemacht. Und er wird es packen.

(Quelle: sky)

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3 Kommentare

  1. Ich konnte Schaefer noch nie besonders leiden… aber hat der Typ jetzt komplett den Verstand und vor allem den Anstand verloren? Unterste Schublade.

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  2. Ganz ehrlich? Sich auf Druck der Öffentlichkeit halbherzig zu entschuldigen entschuldigt doch seine maßlose Dummheit nicht.
    Ich meine ja nicht, dass Fußballspieler besonders intelligent oder gebildet sein müssten, aber man sollte ihnen zumindest beibringen ihren Mund zu halten, wenn sie keine Ahnung haben.
    Die Aussage „Eigentlich sollten wir dazu nichts sagen. Wenn einer wirklich schwer krank ist, kann er heute kein Fußball spielen.“ sagt doch klar aus dass die Nürnberger (Er spricht von WIR und dass die Mannschaft nichts sagen SOLL) davon ausgehen, dass Russ und die Eintracht seine Krankheit nur vorspielen, da man mit schwerer Krankheit ja nicht spielen kann.

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