Fast auf den Tag genau vor neun Jahren feierte Frankfurt in Bremen den Klassenerhalt.
Fast auf den Tag genau vor neun Jahren feierte Frankfurt in Bremen den Klassenerhalt.
Es ist der Tag der Wahrheit. Heute Nachmittag im Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen entscheidet sich für die Frankfurter, ob der Klassenerhalt gefeiert werden darf, noch weiter gezittert oder sogar der direkte Gang in Liga zwei angetreten werden muss.

Doch wie schon in der Vorwoche die Partie gegen Borussia Dortmund steht auch das heutige Duell gegen die Hanseaten unter historisch guten Voraussetzungen, denn im Weserstadion gelang in jüngerer Vergangenheit schon einmal der Klassenerhalt. Fast auf den Tag genau vor neun Jahren jubelte die Eintracht unter Trainer Friedhelm Funkel am 33. Spieltag über einen überraschenden 2:1 (1:1)-Auswärtssieg beim damaligen Titelanwärter Werder und den damit verbundenen Klassenerhalt.

Die Hessen reisten damals ähnlich wie heute mit einer guten Ausgangslage und einer breiten Brust in den Norden. In der Woche zuvor hatten sie sich mit einem 4:0-Heimsieg über Alemannia Aachen die beste Ausgangslage im Abstiegskampf geschaffen, standen bereits bei 37 Punkten und hatten nun in Bremen die Chance, aus eigener Kraft alles klar zu machen. Für die Bremer selbst ging es im Fernduell mit dem FC Schalke 04 und vor allem dem von Armin Veh trainierten VfB Stuttgart noch um die Deutsche Meisterschaft.

Entsprechend startete auch die Partie, in der Funkel erstmals in der Saison zum zweiten Mal hintereinander der selben Startelf vertraute. Werder machte von Beginn an Druck, während die Gäste ihr Augenmerk auf die Defensive legten und versuchten über ihre schnellen Spitzen Naohiro Takahara und Ioannis Amanatidis für Gefahr und Entlastung zu sorgen. Bereits nach 13 Minuten ging der Frankfurter Plan erstmals auf. Patrick Ochs schlug einen weiten Ball in den Lauf von Amanatidis, der freistehend vor Tim Wiese die Nerven behielt und mit einem Außenrist-Lupfer die Führung der SGE erzielte.

Für die Bremer erhöhte sich der Druck nun weiter, zumal Konkurrent Stuttgart in der Ferne gegen den VfL Bochum ausglich (1:1). Die Eintracht zeigte sich davon unbeeindruckt und kam durch Benjamin Köhler und erneut Amanatidis zu weiteren guten Gelegenheiten. Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs schien die Partie dann ihren erwarteten Verlauf zu nehmen. Zunächst glich Aaron Hunt für die Gastgeber aus (34.) und dann musste Aleksandar Vasoski auf der Torlinie das 1:2 verhindern (38.). Mit einem verdienten aber etwas glücklichen Remis ging es für die Eintracht in die Pause.

Im zweiten Abschnitt versuchte die Elf von Trainer Thomas Schaaf den Druck weiter hoch zu halten, agierte gegen gut organisierte Gäste aber zusehends kopflos. „Es war einfach eine tolle Leistung von uns. Nie haben wir in Bremen unser Gleichgewicht verloren. Wir waren immer gut organisiert“, fasste der damalige Kapitän Christoph Spycher später das starke Auswärtsspiel seines Teams zusammen. Die Eintracht stand kompakt und konterte, ihr Plan ging auf und doch geriet sie plötzlich unter Druck. Da Aachen gegen Wolfsburg mit 2:0 führte, brauchten die Hessen in Bremen einen Sieg um drin zu bleiben.

Und der zweite Treffer sollte tatsächlich fallen. Nach starker Vorarbeit von Michael Fink musste SVW-Innenverteidiger Naldo einen Querpass mit höchstem Risiko vor Takahara verteidigen und traf dabei ins eigene Tor (69.). Für die Bremer kam es kurz darauf noch schlimmer. Der VfB Stuttgart führte mittlerweile mit 3:2 und somit stand fest, dass Bremen im Rennen um den Titel an diesem Nachmittag seine Chancen einbüßen könnte. Es folgte ein wütendes Anrennen der Grün-Weißen, doch die Eintracht war an diesem Nachmittag nicht mehr zu knacken.

In der 85. Minute glich dann auch noch Wolfsburg in Aachen aus, sodass mit dem Abpfiff von Schiedsrichter Markus Merk der Klassenerhalt definitiv geschafft war. Und das mit einem Sieg bei den damals so starken Bremern. Für den umstrittenen Trainer Funkel eine Genugtuung: „Mehr Tore, mehr Punkte, mehr Auswärtssiege, mehr Zuschauer – ich weiß gar nicht, was die Leute noch alles von uns wollen. Meine Mannschaft hat all das eindrucksvoll bestätigt, was ich mir von ihr erhofft hatte. Man darf nicht schon nach 22 Spieltagen ein Resümee ziehen, sondern man sollte uns einfach in Ruhe arbeiten lassen.“

Tore: 0:1 Ioannis Amanatidis (14.), 1:1 Aaron Hunt (34.), 1:2 Naldo (69./Eigentor).

Werder Bremen: Wiese – Fritz, Pasanen (56. Jensen), Naldo, Wome, Baumann, Frings, Hunt (73. Mertesacker), Diego, Rosenberg (62. Almeida), Klose. Trainer: Thomas Schaaf.

Eintracht Frankfurt: Nikolov – Ochs, Kyrgiakos, Vasoski, Spycher, Huggel (75. Preuß), Fink, Streit (78. Russ), Köhler, Takahara (85. Toski), Amanatidis. Trainer: Friedhelm Funkel.

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1 Kommentar

  1. Ein 2-1 für die SGE unterschreibe ich sofort, wo muss ich das tun? Puh, irgendwie mit einem schlechten Gefühl aufgestanden – vielleicht die Aufregung… #aufjetzt

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