Früher Frankfurt, heute Darmstadt: Für Marcel Heller ist das Hessenderby doppelt aufregend.
Früher Frankfurt, heute Darmstadt: Für Marcel Heller ist das Hessenderby doppelt aufregend.

Als Marcel Heller in der Winterpause der Saison 2006/07 von den Sportfreunden Siegen an den Main wechselte, reihte er sich in die Riege der „jungen Wilden“ ein, die damals den Kader der Eintracht prägten. Frisch, stürmisch und unverbraucht kam der damals 19-Jährige daher und absolvierte in seiner ersten Rückrunde für Frankfurt auch prompt elf Partien und erzielte beim 4:2-Auswärtssieg in Bielefeld am 29. Spieltag der Saison sein erstes Bundesligator. Ein vielversprechender Start. Doch in diesem Tempo ging es für den gebürtigen Frechener leider nicht weiter. In der Folgesaison kam er nur auf vier Einsätze bei den Profis. Nach einer längeren Durtsstrecke ist der Stürmer nun beim hessischen Rivalen Darmstadt 98 gelandet und legte mit den Lilien in den vergangenen Jahren eine Erfolgsgeschichte hin.

Vor dem Hessenderby blickt er mit SGE4EVER.de auf seine Frankfurter Vergangenheit zurück und erzählt, was er von der Partie am Samstag erwartet.

SGE4EVER.de: Hallo Marcel, du kamst in der Winterpause 2006/07 als ein großer Hoffnungsträger zur Eintracht. Und mit elf Spielen in der Rückrunde schienst du in der Bundesliga schnell angekommen. Warum ging es dann für dich nicht weiter?
Marcel Heller: Ich habe mich in der Sommerpause bei der U21 verletzt und bin ein Jahr komplett raus gewesen. Ich war ein sehr junger Spieler, dem naturgemäß kein Platz über eine so lange Zeit freigehalten wird. Ich hab nach dem Jahr nicht mehr so schnell Fuß fassen können – in der Bundesliga hat man keine lange Anlaufzeit, um wieder reinzukommen. Da habe ich mich dann erstmal dafür entschieden, einen Schritt zurückzugehen, um wieder nach oben zu kommen.

Du hast insgesamt 36 Spiele für die SGE bestritten. An welches erinnerst du dich am besten/liebsten zurück und warum?
Natürlich an das Heimspiel gegen den FC Bayern. Wir konnten 2:1 gewinnen (Anm. der Red.: 27. Spieltag der Saison 2009/2010), ich durfte von Anfang an ran und habe im Anschluss sehr gute Kritiken bekommen. Das war natürlich ein Highlight, die Bayern zu Hause zu schlagen und ein gutes Spiel abzuliefern.

Über Dresden und Aachen bist du 2013 schließlich in Darmstadt gelandet. Ihr habt in den letzten beiden Jahren eine sensationelle Erfolgsstory geschrieben. Ganz ehrlich: Welche Ziele hattest du, als du zu den Lilien gewechselt bist und hättest du gedacht, dass du mit Darmstadt irgendwann mal in der Bundesliga spielst?
Ich wollte wieder Spaß am Fußball haben. In Darmstadt habe ich das Vertrauen gespürt, um wieder mein Spiel durchziehen zu können. Ich wollte der Mannschaft mit meinen Stärken helfen und wieder erfolgreich Fußball spielen. Die Chance habe ich in Darmstadt für mich gesehen. Als ich damals unterschrieben habe, existierte das Wort Bundesliga in Darmstadt überhaupt nicht. Da haben wir nicht mit gerechnet, die Stadt und der Verein mit Sicherheit auch nicht. Wir hatten dann zwei Jahre, in denen alles gepasst hat. Es gibt natürlich nichts Schöneres, als zweimal aufzusteigen und jetzt Bundesliga spielen zu dürfen.

Hast du noch Kontakt zu ehemaligen Mitspieler aus Frankfurter Zeiten?
Nein, durch meine Wechsel hat sich das alles ein wenig zerschlagen.

Der große Showdown in der Bundesliga rückt immer näher. Warum bleiben sowohl die Lilien als auch die Eintracht in der Liga?
Die Chance, dass beide Teams den direkten Klassenerhalt schaffen, ist prozentual wohl eher gering. Aber über die Relegation ist es letztlich für beide möglich. Was uns angeht, bin ich sehr positiv, weil der Zusammenhalt stimmt, alles dem Ziel Klassenerhalt untergeordnet wird und wir alles investieren. Auch die Köln-Niederlage wirft uns nicht um, weil wir als Team sehr gefestigt sind.

Nach einem Tipp für das Hessenderby zu fragen, wäre wohl nicht angemessen. Daher fragen wir anders: Was erhoffst du dir von dem Rückspiel gegen die Eintracht?
Dass wir als Team ein gutes Spiel abliefern, alles raushauen und versuchen, die Punkte hierzubehalten. Damit würden wir unserem großen Ziel sehr nahe kommen.

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3 Kommentare

  1. Glaubts mir, wenn wir am Samstag in Darmstadt gewinnen überholen wir die bis zum 34.Spieltag……

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  2. Hab überhaupt kein Problem damit, wenn nächstes Jahr nicht beide Teams erstklassig spielen. Ich lebe ganz gut damit, wenn Darmstadt wieder zweitklassig wird – das ist auch eher deren Kragenweite wenn man ehrlich ist. Wenn se drin bleiben findet nochmals ein Ausverkauf der besten Spieler statt und 2 Jahre am Stück ist dieses Zeitschinden usw. nicht drin. Trotzdem müssen wir am Samstag diese Hürde erst mal nehmen – wird schwierig genug.

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  3. Ich sage auch gerne nochmals, dass ich überhaupt nichts gegen die 98er hatte und habe!! Denen gönne ich eigentlich auch den Klassenerhalt, nur uns natürlich mehr.

    Beim anderen bin ich bei Dir; wenn es bei den Lilien zum Klassenerhalt reichen sollte gehen die herrausragenden Spieler sicherlich (Wagner steht ja wohl schon quasi als Abgang fest, Sulu wird auch die letzte Chance auf einen größeren Verein und weit mehr Gehalt sich nicht entgehen lassen; Caldirola ist eh nur von Bremen ausgeliehen und ich meine mal gelesen zu haben dass sich auch Rausch nach der Saison gerne wieder einem „potenteren“ Verein anschließen würde) und da ist dann auch die „große Familie“ kein Argument mehr pro Darmstadt.

    Man sieht es ja auch sehr schön grade bei Ingolstadt; da hat Hasenhüttl alles was er braucht, leistet tolle Arbeit – und will dennoch nach der ersten Saison mit tollen Erfolg weiter ziehen, weil er woanders viel mehr verdienen kann.

    Das sind eben die Nachteile dieser „kleineren“ Vereine…..

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