Makoto Hasebe bestritt bisher 35 Bundesligaspiele für Eintracht Frankfurt
Makoto Hasebe bestritt bisher 35 Bundesligaspiele für Eintracht Frankfurt

Makoto Hasebe war an den beiden ersten Spieltagen sicherlich einer der Schwachpunkte im Defensivspiel der Frankfurter Eintracht. Auf der ungeliebten Rechtsverteidigerposition unterliefen ihm ungewohnt viel Abspielfehler, sodass Trainer Armin Veh in der Begegnung gegen den VfB Stuttgart Timothy Chandler wohl wieder den Vorzug in der Viererkette geben wird. In einem Interview mit der FR sprach der Kapitän der japanischen Nationalmannschaft über seine Rolle in der Mannschaft, seine derzeitige Form und den Weggang seines Landsmannes Takashi Inui.

Es spricht für den früheren Wolfsburger und Nürnberger, dass er selbstkritisch seine bisherigen Auftritte in dieser Bundesligasaison Revue passieren lässt und nicht nach Entschuldigungen sucht: „Ich habe jetzt in den beiden Spielen zu viele Fehler gemacht. Ich muss besser spielen, ich muss der Mannschaft eine größere Hilfe sein. Ich bin 31 Jahre alt und in der neunten Saison in der Bundesliga. Da erwarte ich von mir, mehr Verantwortung zu übernehmen.“ Vor allem sein Fehlpass im Spiel gegen den FC Augsburg, der zum 0:1 führte, ärgert ihn. „Ich bin kein junger Spieler mehr, ich bin erfahren. Das darf nicht passieren.“ Viel Zeit zum Hadern könne er sich aber nicht erlauben: „Man muss trotzdem schnell wieder abschalten und den Hebel umlegen. Sonst läuft das ganze Spiel an einem vorbei. Wir haben insgesamt nicht so gut gespielt.“

Neben individuellen Fehlern macht Hasebe aber vor allem auch Defizite im Spielaufbau für den schwachen Start verantwortlich: „Wir spielen zu viele lange Bälle, wir müssen besser kombinieren, der Spielaufbau muss besser werden. Das hat uns der Trainer auch gesagt. Aber ruhig, er hat nicht geschrien oder so. Der Trainer ist ganz ruhig, er schafft eine gute Atmosphäre. Sein Vorgänger Thomas Schaaf war da emotionaler. Ich denke, wir haben eine gute Mannschaft, davon bin ich überzeugt. Und niemand kann sich seines Stammplatzes sicher sein, denn die Konkurrenz ist groß. Wir müssen jetzt nur mal ein Spiel gewinnen, dann kommt das Selbstvertrauen zurück und dann läuft es von alleine.“

Sie gehen zukünftig getrennte Wege: Takashi Inui und Makoto Hasebe
Sie gehen zukünftig getrennte Wege: Takashi Inui und Makoto Hasebe

Hasebe bestreitet energisch, dass er nur äußerst ungern auf der Rechtsverteidigerposition spielt, und führt ein prominentes Beispiel an: „Ach was. Ich sehe das anders: Es ist doch egal, ob ich rechter Verteidiger spiele, im Mittelfeld auf der Sechs oder der Acht. Man muss überall funktionieren. Nehmen Sie Philipp Lahm. Er spielt überall, rechter Verteidiger, linker Verteidiger, auf der Sechs, auf der Acht oder auch rechts vorne – aber er spielt immer gut. Egal, wo. Ich möchte auch so spielen. Er ist ein Multitalent. Er ist flexibel. Philipp Lahm ist jetzt mein Vorbild.“

Trotzdem lässt er keinen Zweifel, wo er am Liebsten spielt: „Klar, das ist meine Lieblingsposition im Mittelfeld. Aber ich muss immer bereit sein, egal auf welcher Position. Das Leben, sagt man doch hier in Deutschland, ist kein Wunschkonzert, deshalb kann ich auch die Entscheidungen des Trainers akzeptieren.“

Auf die vertraute Stimme von Takashi Inui muss Hasebe zukünftig verzichten: „Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Natürlich bin ich enttäuscht, dass mein Landsmann weggeht. Aber ich freue mich für ihn, denn es war immer sein Traum, in Spanien zu spielen.“ Warum das so ist, kann er sich auch nicht erklären.“ Er hat mal erzählt, dass er schon als Kind immer die spanische Liga verfolgt hat. Für mich ist die spanische Liga nicht so interessant, aber für Taka schon. Das muss man akzeptieren.“ Gerüchte, Inui habe sich unglücklich gefühlt, möchte Hasebe nicht bestätigen: „Nein, das kann ich nicht behaupten. Er hat sich wohl gefühlt. Aber er hat sich entschieden, was Neues zu machen. Das ist ja dann auch okay.“

- Werbung -

1 Kommentar

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -