Wird man sich an den Anblick von leeren Blöcken gewöhnen müssen? Hohe Ticketpreise und Kollektivstrafen verärgern die treuen Fans.
Wird man sich an den Anblick von leeren Blöcken gewöhnen müssen? Hohe Ticketpreise und Kollektivstrafen verärgern die treuen Fans.

Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein„. Im September 2010 wurde die Initiative anlässlich des Revierderbys zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund gegründet. Mit Stehplatzpreisen von rund 20 Euro und durchschnittlich 50 Euro für einen Sitzplatz war der Punkt erreicht, an dem die Fans ihrem Ärger eine öffentliche Stimme verleihen mussten. Diese lautete: Das wohl wichtigste Spiel des Jahres für einen Fan im Ruhrpott zu boykottieren. Die Initiative fand im In- und Ausland Beachtung und wurde von den Medien aufgenommen. Von Beginn an war den Initiatoren klar, dass dieses Projekt einen langen Atem und viele Gesprächsrunden benötigen wird.

Dabei musste das Problem zunächst klar benannt werden. Denn das von der breiten Öffentlichkeit gezeichnete Bild war beim Thema Ticketpreise durchaus ein freundliches, wie auf der Onlineplattform „kein-zwanni“ beschrieben wird: „Die Stadien im deutschen Profifußball sind gut gefüllt, die Tageskartenpreise liegen im Durchschnitt noch unter denen der ausländischen Topligen und die Finanzkraft der Vereine wächst. Der Bundesliga geht es verhältnismäßig gut.“ Dieses Denken musste als erstes bearbeitet und aufgebrochen werden. In den letzten Jahren konnten die Anhänger hierbei durchaus Erfolge vorweisen – so auch bei Eintracht Frankfurt. Dank der Initiative wurde im Juni 2013 mit den Hessen der Preis für Gästestehplätze auf 16 Euro festgelegt. Ferner konnten – unabhängig von der Kampagne – die Verantwortlichen der Eintracht von Festpreisen für Stehplätze in Höhe von 15 € überzeugt werden.

Thomas Tuchel kann den Ärger der Fans verstehen

Trotz dieser kleineren Erfolge sorgen demgegenüber Topzuschläge immer wieder für Ärger bei den Fans. Der Anhang von Borussia Dortmund protestierte am Dienstag gegen die hohen Ticketpreise des VfB Stuttgart für die Partie im DFB-Pokal-Viertelfinale. 19,50 Euro für den günstigen Steh- und 39,50 Euro für den billigsten Sitzplatz. 25 Prozent der Karten, die dem BVB zur Verfügung gestellt wurden, kosteten sogar über 70 Euro! Trainer Thomas Tuchel stellte sich hinter den Anhang: „Ich kann das Anliegen der Fans verstehen!“ Die Dortmunder kamen erst nach knapp 20 Minuten in den Block, ein Teil blieb der Partie komplett fern und das Stadion war nicht ausverkauft. Der Aufruf der Fans vor der Begegnung im Wortlaut: „Gemeinsam werden wir den Verantwortlichen, den Funktionären und den TV-Zuschauern demonstrieren, wie trist und langweilig der Fußball sein wird, wenn der bunte, lautstarke und kreative Anhang aus dem Stadion gedrängt wird. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass der Fußball auch für kommende Generationen bezahlbar sein wird. Nur so können wir alle dafür sorgen, dass der Fußball seine Faszination nicht verliert!“

Die Stuttgarter setzten sich freilich zur Wehr und antworteten, dass sich die Preise „am Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund orientiert. Diese Preise sind seit der Saison 2012/2013 unverändert und aus Sicht des VfB der Bedeutung des Spiels angemessen.“ Die Schwaben informierten die Dortmunder zuvor, einen Widerspruch gab es allerdings erst nach dem Protest der Fans. Zu spät, wie der VfB mitteilte. Die Verantwortlichen des BVB wiederum schieben den Gastgebern der Pokalpartie den schwarzen Peter zu und merkten an, dass sie zu spät benachrichtigt wurden um wirklich noch Protest einlegen zu können.

Kollektivstrafen vom DFB verärgern den Anhang.
Kollektivstrafen vom DFB verärgern den Anhang.

Topzuschläge auch in Frankfurt

Auch in Frankfurt treffen die Topzuschläge das Portemonnaie der Anhänger ganz empfindlich. Gegen den FC Schalke 04 beispielsweise kosten Tickets im Block „35E“ 51 Euro. Zum Vergleich: Derselbe Platz kostet gegen den FC Ingolstadt 35 Euro, also ein Unterschied von knapp 45 Prozent. Marc Quambusch von der Initative „Kein Zwanni“ sagte bei Sport1 zu dem Preistreiben: „Die Bundesliga wirkt auf mich derzeit so, als ob sie mit Montagsspielen, mehr Konkurrenz auf dem TV-Markt und so weiter unbedingt eine Lücke schließen möchte, die nicht mehr geschlossen werden kann. Das Rennen gegen die Finanzmaschine Premier League kann die Bundesliga nicht gewinnen. Anstatt einer Wurst nachzujagen, die sie sowieso nicht schnappen werden, sollten sich die Vereine lieber überlegen, wie sie mit Kreativität und ordentlichem Wirtschaften den Premier-League-Klubs Paroli bieten können.“

Dabei blicken die Fans von Insel neidisch in Richtung Bundesliga. So gibt es Anhänger, die mit dem Flugzeug nach Deutschland fliegen und sich ein Spiel anschauen, weil es im Gesamtpaket noch immer günstiger ist, als eine Partie in der Premier League zu verfolgen. Die Blase droht zu zerplatzen: Beim FC Liverpool beispielsweise verließen die Fans am letzten Spieltag aus Protest das Stadion bereits in der 77. Minute. Der Grund: Die Reds kündigten an, ab der kommenden Saison bis zu 77 Pfund (100 Euro) zu verlangen. Quambusch dazu: „Momentan ist der Protest in England etwas organisierter als bei uns, weil die Situation dort dramatischer ist.“ Die Ironie der Geschichte: Als die Fans noch da waren, stand es im Duell mit dem AFC Sunderland 2:0 – ohne Anhänger hieß es nach Abpfiff 2:2.

Gilt dieses Motto auch dann, wenn die Preise weiter steigen?
Gilt dieses Motto auch dann, wenn die Preise weiter steigen?

Ist der Fußball-Hype in Deutschland vorbei?

In Deutschland sind allerdings auch schon längere Zeit die Stadien nicht mehr prall gefüllt. So kamen bei den Hessen gegen bei den Heimspielen gegen den VfL Wolfsburg (35.000) und die Stuttgart (42.000/wegen Blocksperre hätten 49.000 Platz gehabt) im Schnitt nur 38.500 Zuschauer. Quambusch sieht durchaus einen Trend: „Der Hype ist vorbei, den Scheitelpunkt haben wir vor zwei, drei Jahren überschritten.“ Einen Teil dazu trägt mit Sicherheit auch der DFB mit etwaigen Kollektivstrafen bei. Vergeht die Lust am Stadionbesuch? Es wäre ein empfindlicher Rückschlag für die Bundesliga, wenn die zu großen Teilen so friedliche und einmalige Fankultur, die Zigtausende an Wochenenden über deutsche Autobahnen in die Stadien führt und Spiele zu Festen werden lässt, zerbrechen würde. Die Anzeichen aber sollten alarmieren.

Auf Facebook hat die Initiative „Kein Zwanni“ bereits etwas mehr als 30.000 Likes sammeln können. Eine Schieflage ist deutlich erkennbar, der Gang ins Stadion wird vielen zu teuer. Ein Familienvater mit zwei Kindern muss – findet er keine Karten mehr im Familien- oder Stehblock – tief in die Tasche greifen. Drei Tickets, selbst zwei davon ermäßigt, etwas zu trinken und essen und der Gang in den Fanshop – ein Nachmittag im Waldstadion kann sehr teuer werden. Zu teuer? Auch für die nächsten Partien gegen den Hamburger SV, den FC Schalke 04 und den FC Ingolstadt ist noch viel grün bei den Auslastungskreisen zu sehen. Die Bundesliga muss aufpassen, dass sie beim Blick auf den TV-Geld-Vertrag in England den eigenen Anhang nicht völlig aus den Augen verliert. Wie langatmig eine Partie werden kann, wenn ein ganzer Block leer bleibt und schweigt, zeigten nicht nur die ersten zwanzig Minuten der gestrigen Pokal-Begegnung zwischen Stuttgart und Dortmund.

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17 Kommentare

  1. ich kann diesem Artikel nur meine vollste Zustimmung geben. Auch ich habe die Fahrten ins Stadion drastisch reduziert, weil ich es nicht mehr einsehe diese Preistreiberei zu unterstützen. Zwar bekommt man als Mitglied immer noch etwas reduzierte Preise, aber da muss man frühzeitig kaufen. Ein spontane Entscheidung ist fast nicht mehr tragbar. Überall im Internet kann man Karten erwerben zu völlig überzogenen Preisen. Selbst der Hinweis an die Verkäufer, dass ihr Tun unseriös ist, löst nur ein Lächeln aus mit dem Hinweis, wer nicht will, der hat schon. Sie brauchen doch nichts zu befürchten und können immer weiter machen mit ihrer Preistreiberei. Ich ziehe es jetzt vor lieber nicht ins Stadion zu gehen. Ich habe mich schon vor langer Zeit mit meinem Anliegen direkt an die Eintracht gewendet mit der Bitte den doch aus meiner Sicht unkontrollierten Internethandel endlich mal zu unterbinden. Gerade die Topspiele sind in meinen Augen nicht mehr tragbar und dem normalen Vater ist es doch nicht mehr möglich mit seinen Kindern ins Stadion zu gehen, ohne gleich ein Vermögen loszuwerden. Was waren das noch für Zeiten, als man in den 80gern im G-Block stand und hierfür nur knappe 4 Mark berappen musste. Dafür gab es dann den Regen und die Kälte gratis dazu und ein Besuch im Stadion konnte schonmal zur körperlichen Herausforderung werden. Natürlich muss es weiter gehen und das auch hier die Inflation ein Wörtchen mitredet ist doch klar. Irgendwo sollte dem Ganzen aber eine Grenze gesetzt sein und die Stadien sollten nicht zur Flaniermeile für Wohlhabende und Reiche werden. Dieser Schuss wird für alle Vereine irgendwann nach hinten los gehen.

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  2. Das Stadion ist auch mitnichn eine Flaniermeile für Reiche und Wohlhabende meiner Meinung nach.

    Ich verstehe zwar den Inhalt durchaus und teile ebenfalls vieles davon – aber wie oft musste und muss ich hier immer wieder lesen „da muss die Eintracht halt mitmachen wenn sie den Anschluss nicht verlieren möchte!“.

    Das schreiben hier viele User; da geht es beispielsweise um das Thema „Schulden machen für eine stärkere Mannschaft“; usw. usw.

    Wenn es dann aber – für mich zwangsläufig – auch an die Ticketpreise geht kommen dann die großen Jammereien…… wenn die Eintracht da auch noch mitmachen würde (und ich finde beispielsweise dass bei den meisten Bundesligavereinen die Ticketpreise schon noch vertretbar sind; natürlich nicht die besten Sicht-Sitzplätze!!) was sie meines Wissens noch nicht so macht wie manche anderen (weil man eben genau diese Problematik auch kennt und so gut es geht vermeiden möchte hier) dann macht sie im Endeffekt genau das was viele doch einfordern!!
    Und zwar alles versuchen um mehr Geld zu generieren um die Mannschaft zu verstärken.

    Irgendwo ist auch diese Debatte nicht frei von gewisser Doppelmoral……

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  3. Ich verweise hier auf Uli Hoenes: Die in den Logen sorgen dafür das wir Eure Ticketpreise niedrig halten.Und er hat recht. Stehplatz dort 15 Euro.

    Die Mischung macht es. Die Logen bringen die Kohle , die richtigen Fans die Stimmung

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  4. Grundsätzlich kann das schon so sein. Aber mal eine Anmerkung zu der Argumentation:

    „So kamen bei den Hessen gegen bei den Heimspielen gegen den VfL Wolfsburg (35.000) und die Stuttgart (42.000/wegen Blocksperre hätten 49.000 Platz gehabt) im Schnitt nur 38.500 Zuschauer.“

    Das finde ich schon sehr unseriös. Soll ich jetzt sagen: „In den Heimspielen gegen Dortmund, Bayern und Darmstadt war die Hütte ausverkauft, ja es hätten doppelt so viele Karten an den Mann/die Frau gebracht werden können, der Hype ist so groß wie nie!“? Wir sollten lieber über die gesamte Saison betrachten und vergleichen und da hat sich gefühlt seit Jahren auf hohem Niveau kaum etwas verändert.

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  5. Ich war schon mehrmals in Spanien und England im Stadion. Preise dort oft 50 – 80 EUR pro Karte.

    In Frankfurt komme ich in meine Standartblocks ohne Ermäßigung meist um die 30 EUR.

    Klar sollte man immer Preissensibel sein, aber man muss es auch nicht übertreiben. Stehplatz 20 und Sitzplatz 35 ist für mich ok.

    In Leipzig hat der Sitzplatz Gäste glaub ich 18 EUR gekostet. Das war mal nicht schlecht.

    Den Topzuschlag gegen Schalke find ich in der Höhe aber auch nicht ok !!!

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  6. Woher sollen denn die explodierenden Ablösesummen oder Gehälter herkommen? Die fallen nicht vom Himmel, die muss irgendjemand bezahlen, a) der TV Zuschauer mit immer höheren Gebühren entweder privat (SKY) oder GEZ oder b) der Stadionzuschauer mit immer höheren Eintrittspreisen.

    Wenn ich lese, dass die DFL versucht 1 Milliarde zu erzielen, um eventuell mit England mithalten zu können, dann kann man sich ausrechnen, wo es herkommen soll, auch von den Eintrittspreisen. Es wird immer mehr Geld in den Kreislauf Fussball gepumpt, die Vereine müssen sich strecken, um Spieler zu holen oder zu halten, diese spieler erzielen immer höhere teilweise horrende Gehälter (Marktmechanismus).

    Aber verglichen mit dem normalen Arbeitsleben sind diese Gehälter unwirklich. Die Spirale wird sich weiter drehen, bis irgendwann mal eine Bereinigung kommt und ggf. Leute nicht mehr ins Stadion gehen, somit auch das Interesse sinkt, die Attraktivität für Werbepartner sinkt und somit weniger Geld in den Kreislauf fließt, erst dann dreht sich das Rad möglicherweise zurück, die Schmerzgrenzen werden ausgetestet (Markt).

    Kann sein, dass dann jedoch der Fußball Schaden nimmt (Schwarze Zukunft), aber nur meine Einschätzung.

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  7. Naja, ich glaube unser geld wird zu großen Teilen aus England kommen. Sie werden immer Spieler aus der Liga zu stark überhöhten Preisen holen. Und das Geld wird dann in der Liga umverteilt. Zusätzlich wird es zukünfitg immer mehr aus der Auslandsvermarktung geben und natürlich aus den Fernsehgeldern hier. Bei en Ticketpreisen ist die wenigste Luft nach oben drin, das sieht man ja auch an den Fanprotesten in England.

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  8. Tendenziell wäre es wohl blauäugig, dass der Ruf nach mehr Geld von den Fans abgekoppelt zu betrachtet ist. Da ich kein Stadiongänger mehr bin (aufgrund des Wohnsitzes in Niedersachsen), habe ich seit es Premiere gibt, dort ein Abo. Was ich damit sagen will ist, dass es auch auf diesem Sektor eine Verteuerung geben muss.
    Da ich aber nix zu einer Stimmung im Stadion beitrage, geht das Argument zwar ins Leere, aber auch ich muss bereit sein, etwas mehr in die Tasche zu greifen. Ich finde die Preise im Stadion schon sehr krass, wenn man von einen Durchschnittsverdienst ausgeht und Kinderaugen schwer wiederstehen kann.
    Mich würde mal interessieren, wieviel Prozent die Zuschauereinnahmen denn so in einer Bilanz ausmachen. Die Insel bleibt so wie es scheint unerreichbar. Über die Logen die stimmungsbringenden Blöcke zu finanzieren finde ich persönlich in Ordnung. Dies muss aber auch im Rahmen bleiben. Ich möchte gar nicht das Thema TV Gelder entfachen. Zumal dort da die sinnvolle Diskussion über die Verteilung nach Tradition herscht. (Hoffenheim u.s.w).
    Die Stimmung ist ein sehr hohes Gut der Liga und sicherlich mit die Beste in Europa. Ohne Stimmung macht selbst vor dem TV kein Spiel wirklich Bock auf mehr.
    Vielleicht könnte man ja für die „besonderen“ Fans einen speziellen Preis mit den Verantwortlichen aushandeln. Wenn du dieser Fan-Geimeinde angehörst, zahlst du eventuell zwei oder drei Euro weniger. Das wäre auch eine Aufwertung für diese wichtige Gruppierung.
    Ist wirklich nur ins Blau gedacht!! Schulssendlich wäre ich persönlich bereit, einen höhen Beitrag bei Sky zu leisten, wenn es dem Verein zu Gute kommen würde (auch wenn ich sogar nicht an den Durchschnittsverdienst heranreiche.

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  9. Sehr guter Bericht und bisher alles sachliche und gute Kommentare.
    Finde die Preise gerade für Familien generell zu hoch. Das Geld sollte eher aus den TV Einnahmen kommen. Die müssten sich nach der Anzahl der Zuschauer und nicht nach dem Tabellenplatz richten. VW, Audi, SAP, Bayer (nicht München) machen doch nicht die Menge der TV Zuschauer aus, sondern Traditionsvereine. Dies käme auch erträglichen Steh- und Sitzplatzpreisen zu gute. Vor allem lautstarke Fans, volle Stadien, aber auch Bilder von Familien mit glücklichen Kindern prägen das Bild eines sympathischen Vereins und tragen zu einer guten Vermarktung (Werbeträger) des Vereines bei.

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  10. Die Attraktivität des Fußballs darf nicht missbraucht werden. Immer höhere Einnahmen z.B. durch Fernsehgelder, die zwar das Budget der Clubs signifikant erhöhen, führen letzten Endes direkt und indirekt zu höheren Kosten bei Fans, Kunden, Verbrauchern.
    Die schon jetzt gezahlten Gehälter der Kicker sind irrrational und nicht zu vermitteln. Noch mehr Einnahmen, noch verrücktere Gehälter, nein, das steht in keinem vernünftigen Verhältnis zur Leistung und zur Bezahlung von Menschen, die in unserer Gesellschaft für uns alle bedeutend Wichtigeres leisten. Damit hier kein falsches Bild entsteht, ich bin treuer Eintrachtfan seit Jahrzehnten und auch fortwährend im Besitz einer Dauerkarte. Selbstverständlich muss ein Fußballer in der begrenzten Zeit seiner Karriere sehr gut verdienen, um für das Leben danach ein gute Basis zu haben. (allerdings sieht die Praxis dann so aus, dass ein sehr hoher Prozentsatz ehemals sehr gut verdienender Spieler dann insolvent wird, aber das ist ein anderes Thema). Das alles darf jedoch nicht dazu führen, dass immer höhere Kosten für die Fans anfallen, dass immer wahnsinnigere Gehälter gezahlt werden
    und sich Spieler (ich meine bewusst nicht alle) zu einer abgehobenen Gesellschaft engwickeln und die Nähe zu Fans verlieren. Das kann niemand wollen.

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  11. Letztlich sind die hohen Preise ein gemachtes Ergebnis unserer Gesellschaft/Fans.
    Seit der HeimWM 2006 ist die Nachfrage nach Bulispielen kontinuierlich gestiegen.
    Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Freie Marktwirtschaft.
    Wenn Fan A nur noch die Hälfte der Spiele besucht, dann schaut Fan B den Rest.
    Das ist wohl der Preis den wir für immer „besseren“ Fußball zahlen müssen.
    Angefangen beim Bier und Wurstpreis,
    Stadionticket bishin zum Eintracht Trikot, was mit 85Euro sehr viel Geld ist.
    Letztlich zahlen wir Verbraucher zum Teil die Ablösen und Gehälter der Spieler.
    Wenn man echten authentischen Fußball sehen möchte, sollte man in die Regionalliga gehen.

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  12. Andererseits subventionieren die Vereine die Karten an anderer Stelle auch massiv. Für meine Stehplatzdauerkarte hab ich dieses Jahr 104€ bezahlt, was aufs Jahr übertragen nur knapp 6€ pro Spiel (und das inklusive Bahnticket) ausmacht, also in etwa das, was ich auch in Wiesbaden und Eschborn in der Hessenliga oder bei unserem lokalen Handballverein an der Tageskasse bezahlen würde…

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  13. Ja das ist alles sehr schade. Ich hoffe, dass die Ticketpreise im Rahmen bleiben werden aber wie schon beschrieben, muss das alles irgendwie bezahlt werden. Das die Zuschauerzahlen nicht zwingend einen Bestwert in dieser Saison erreichen kann ich generell nachvollziehen. Mit Wolfsburg, Hoffenheim und Leverkusen haben wir generell Teams mit wenig Anhang in der 1. Liga. Augsburg ist nicht gerade riesig, Hertha hat ein riesen Stadion, das aber auch nie ausverkauft ist (wird durch den aktuellen Erfolg etwas besser) und mit Ingolstadt und Darmstadt sind zwei winzlinge in der BL bei denen selbst eine ausverkaufte Hütte nen BL Minusrekord bedeuten. Hannover ist auch unattraktiv geworden – dann liegt es neben den „Großen“ noch an Stuttgart, Köln, Hamburg, Bremen, Gladbach und uns die mit schwankenden Zuschauerzahlen das Jahresergebnis der Gesamtzuschauerzahl so ein wenig beeinflussen können was über die Saison vermutlich wenige 10.000 mehr- oder weniger Besucher ausmacht. Bayern, Schalke und Dortmund sind eh ausverkauft. Und bei den finanziell großen Clubs ist die Sache mit den Ticketpreisen natürlich ohnehin kein Mega-Argument. Zieht man Freikarten, Sponsorenkarten, Dauerkarten usw. ab, mögen wir vielleicht bei 40.000 Zuschauern liegen. Wenn ich hier die Eintrittspreise um 2 EUR erhöhe und von 17 Heimspielen ausgehe, dann bringt das 1,3 Mio. EUR pro Saison wovon ich einfach mal pauschal locker noch 1/4 abziehen würde (Steuern, Gebühren und was weiß ich wer da noch alles prozentual seine Hand aufhält – vermutlich ist es deutlich mehr). Da bleibt ne knappe Million übrig und ich habe dafür auf der anderen Seite vielleicht 5% die das total verärgert und gar nicht mehr kommen und weitere 20% die davon total genervt sind. Aber was bringen Schalke, Dortmund, Gladbach usw. eine Million EUR an mehreinnahmen wirklich – das sind Peanuts. Selbst bei 10 EUR mehr Eintritt reicht das kaum für einen Mittelklassespieler aber der Ärger wäre riesig. Ich glaube nicht, dass dies ein richtiger Weg ist und glaube auch nicht, dass dies überstrapaziert wird, da die Vereine ja auch ein wenig rechnen können. Aber eins ist auch sicher – billiger wirds vermutlich nicht mehr.

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  14. Wer bestimmt bei uns die Ticketpreise?
    Eintracht Frankfurt AG oder die Stadt als Stadionbetreiber?

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  15. Je mehr ich für die Karte zahle, desto weniger Bier trink ich. Ganz einfach! So bleiben meine Ausgaben pro Spieltag gleich 😀

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  16. @16 Alpi … ja, kann man machen. Aber Bratwurst und Bier im Stadion gehören für mich zusammen wie die Kerzen auf dem Adventskranz. Ich habe seit ner gefühlten Ewigkeit eine Tribünen-Dauerkarte, aber mir wird’s langsam auch zu teuer. Ich finde die Entwicklung grenzwertig, so dass ich auch schon überlegt habe, so wie Thomas66, das aufzugeben bzw. zu reduzieren. Dann vielleicht bald doch SKY holen und Fussballparty mit Freunden und Aldi Würstchen im Garten.

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