Lukas Hradecky zeigte sich im DFB-Pokal wieder in guter Verfassung.
Lukas Hradecky zeigte sich im DFB-Pokal wieder in guter Verfassung.

Es war nicht unbedingt so, dass Lukas Hradecky gegen den 1. FC Magdeburg von der ersten Sekunde an zur Höchstform aufgelaufen ist. Der so lebenslustige Finne strahlte bei den ersten Bällen, die auf sein Gehäuse kamen, nicht die gewohnte Sicherheit aus – beinahe wäre ihm bei einem Rückpass fast ein Malheur passiert, als er den Ball an sich vorbei laufen ließ, der Gegenspieler angerannt kam und er gerade noch mit einem Grätschsprung das Leder aus der Gefahrenzone hinausbefördern konnte. Doch spätestens im zweiten Durchgang und dann auch im anschließenden Elfmeterschießen war der 26-Jährige voll auf der Höhe und bewahrte die Hessen vor einer Blamage in der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt.

Es ist nicht das erste Mal, dass es dem Adler der Saison 2015/16 gelungen ist, die Frankfurter mit starken Paraden zu retten. Er kam als „Exot“ im vergangenen Sommer für rund 2,5 Millionen Euro von Bröndby IF und sollte in die sehr groß geratenen Handschue des ehemaligen Kapitän Kevin Trapp schlüpfen – zwölf Monate später würde es wohl kein ungläubiges Kopfschütteln geben, wenn sich Niko Kovac für den Schlussmann als Mannschaftsführer entschieden hätte. Er selbst zeigt sich bei op-online überrascht, wie schnell die Integration bei der Eintracht verlief: „Ich bin hierhergekommen und wollte einfach nur beweisen, dass ich Bundesliga spielen kann. Jetzt wurde ich schon zu einem führenden Spieler.“

Der 26-fache finnische Nationalspieler mit den slowakischen Wurzeln will sich vor der neuen Spielzeit nicht aus dem Fenster lehnen: „Vor allem ist es wichtig, in der Bundesliga zu bleiben und uns zu stabilisieren.“ Vieles sei neu und was genau dabei rauskomme, wisse noch niemand so genau. Einig waren sich allerdings alle dabei, dass nach der so unbefriedigend verlaufenden letzten Spielzeit etwas verändert werden musste. Ob die Neuzugänge einschlagen werden und die vielen Abgänge tatsächlich kompensiert wurden, wird sich bereits bei der ersten Prüfung am Samstag gegen den FC Schalke 04 zeigen. Hradecky ordnet die letzten beiden Partien gegen Celta Vigo und die Magdeburg ganz nüchtern ein und stellt klar: „Für die Liga hat das keine Aussagekraft!“

Die Partie beim Drittligisten sorgte dennoch nicht für Mut beim Anhang, Teile der Fans zeigen sich ob der vielen Veränderungen skeptisch. Michael Hector etwa wurde nach seinem Kurzeinsatz im Test gegen Celta Vigo gelobt, eine Woche später schon wieder heftig kritisiert, nachdem er in der MDCC-Arena mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz geschickt wurde. Hradecky lässt sich davon seinen ersten positiven Eindruck nicht verderben und bezeichnet den Jamaikaner als „richtige Kante.“ Wäre der Schlussmann allerdings nach einem möglichen neuen Mann für die Innenverteidigung gefragt worden, hätte er den Verantwortlichen einen anderen Namen genannt: „Vielleicht hätte ich den finnischen Nationalspieler Niklas Moisander empfohlen, der nun von Sampdoria Genua nach Bremen gegangen ist. Er ist seit ein paar Jahren unserer Anführer in der Nationalmannschaft.

So muss sich der Torhüter allerdings an zwei neue Akteure in der Viererkette vor ihm gewöhnen – neben Hector ist dies noch Guillermo Varela. Hradecky will sie schnell kennenlernen und sich mit ihnen abstimmen. Bei David Abraham etwa „weiß ich schon genau, was passiert. Manchmal muss ich nicht raus, weil ich weiß, er ist so schnell, dass er das erledigt. Auch Basti Oczipka kenne ich schon ein Jahr, weiß, wie er es macht. Dieses Verständnis brauche ich natürlich auch noch mit Hector und den anderen.“ Ob Abraham und Varela den Frankfurtern am Samstag tatsächlich zur Verfügung stehen, ist heute noch unklar. Die beiden Akteure humpelten am Dienstag vom Feld und trainierten am Mittwoch nicht mit, Ante Rebic fehlt ebenfalls noch nach seiner Mandelentzündung und Haris Seferovic war mit dem Reha-Trainer zugange.

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9 Kommentare

  1. Hätten wir Hradecky nicht geholt würden wir am Samstag gegen Sandhausen spielen. Wahnsinns Typ und zurecht Adler der Saison.

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  2. Hradecky ist ein Klasse Mensch und Torwart ich bin froh das wir im Tor so gut besetzt sind.
    Hoffentlich sind bis Samstag ein paar mehr Spieler fit als heute… ist aber natürlich nicht so toll, wenn so viele Spieler in der letzten Woche vorm ersten Punktspiel aussetzten müssen.

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  3. Als Grantler muss ich natürlich sagen, er hätte auch ungefragt den Tipp „Niklas Moisander“ geben müssen! Vermutlich fehlt dieser auf der Leihspieler-App von Bobic.

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  4. Ja Hradecky ist schon ne Bank, bin froh das wir den haben, ich hoffe mal das NK einen masterplan hat und schnellstmöglich ein Team findet und dann über mehr Ballbesitzspiel zu mehr Stabilität und attraktiven Fussball findet , das dann noch mit Erfolg gekrönt wird

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  5. Ich hätte gedacht, dass Sportdirektor und Trainer auch die Spieler nach moeglichen Verstaerkungen befragen.

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  6. ich halte das Befragen eines Nr. 1-Keepers durchaus für sinnvoll, denn es geht letztlich – wie Hradecki ja schon sagt -, um das blinde Verständnis zu seinen Vorderleuten. Da muß man eben mal von seinem hohem Roß heruntersteigen und auch mal den einen oder anderen wichtigen Akteur befragen.

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  7. Der hat 1,8 Mio. Ablöse gekostet – wie hätten wir uns den jemals leisten können 😉
    Er hat 90Min. bei Bremen im Pokal gespielt und sie sind ausgeschieden….keine Ahnung ob er der bessere Hector/Vallejo ist.

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  8. @6. AlterSack54.

    Ja, das kenne ich so, wenn es Engpässe gab. Es gab von der Firma da sogar Prämie für eine erfolgreiche Einstellung der Empfehlung.
    Ist vielleicht nicht Usus überall, aber manche Firmen vertrauen auf Empfehlungen der Mitarbeiter.

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