Erik Durm hat den Ball gerne am Fuß.

Seit genau 18 Tagen ist Erik Durm jetzt Spieler von Eintracht Frankfurt. In diesen gut zwei Wochen hat sich einiges getan im Leben des Weltmeisters von 2014. Der Außenverteidiger hat nicht nur die Eingewöhnung in eine neue Stadt und einen neuen Verein und das erste Trainingslager mit der Eintracht hinter sich, sondern auch die Geburt seines Kindes. „Familienvater zu werden ist etwas, worauf der Mensch sein ganzes Leben lang wartet. Wir sind sehr glücklich, alle sind gesund. Alles Weitere möchte ich gerne privat halten.“

Die Geburt sei auch der Grund gewesen, weshalb er in den letzten Tagen im Training kürzer getreten ist. „Ich habe nur individuell trainiert, weil ich ein paar Tage aufgrund der Geburt meines Kindes nicht da war. Dann habe ich im Kraftraum trainiert, um wieder reinzukommen“, gab der 27-Jährige bezüglich einer möglichen Verletzung Entwarnung.

Dabei war er bereits zuvor im Trainingslager in der Schweiz voll im Geschehen und hat hier die ersten Begegnungen mit den neuen Teamkollegen und dem Fußball, den Eintracht-Coach Adi Hütter spielen lässt, gemacht. Er betonte, dass dieser genau sein Ding sei: „Das ballorientierte Spiel macht richtig Spaß. Mir gefällt das hohe Pressing und das direkte Zurückerobern des Balles. So sind wir näher am Tor und können so direkt wieder angreifen.“ Dabei seien durchaus Unterschiede zu dem Spiel bei seinem letzten Verein Huddersfield Town, wo er vergangene Saison unter Vertag stand, zu sehen: „Wir haben in Huddersfield durchaus anders gespielt. Da standen wir eher tief. Jetzt geht es vorne drauf. Das ist natürlich sehr laufintensiv und die Trainingseinheiten sind lang, aber es macht uns allen Spaß.“ Allerdings entdeckte er auch Gemeinsamkeiten zum Spiel von Borussia Dortmund, wo er zu seiner erfolgreichsten Zeit rund um die Weltmeisterschaft 2014 spielte: Sowohl unter Jürgen Klopp als auch unter Thomas Tuchel haben wir sehr intensiv gespielt, ebenso unter Peter Bosz. Es erinnert mich vor allem an meine Anfangszeit damals unter Klopp.“

Kein Messen an letzter Saison – Europapokal als Traum

Er selbst habe keine Probleme mit dem Spiel, das ihm – ganz im Gegenteil – sogar entgegenkomme, da er ein sehr schneller Spieler mit einer guten Ausdauer sei. Der Rechtsfuß betonte auch, dass man in der letzten Saison gesehen habe, dass der Mannschaft der Fußball entgegenkomme. A Propos vergangene Spielzeit: Trotz des tollen Fußballs und des großen Erfolgs, den die SGE im vergangenen Jahr hatte, will er kein konkretes Ziel festlegen – und nennt auch den Grund dafür: „Es ist schwierig bei so vielen Veränderungen. Aber es steht außer Frage, dass wir unser Bestes geben werden. Die Mannschaft ist gut drauf, wir haben super Charaktere und Spieler mit hoher Qualität.“ Dabei sei das erneute Erreichen eines Europapokal-Platzes ein Traum für ihn, wie er betonte.

Allerdings hat die starke vergangene Saison auch ihre Schattenseiten, denn die Mannschaft muss schon am kommenden Donnerstag in der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League antreten – und das, obwohl der Kader noch nicht vollständig ist und die Vorbereitungszeit kurz war. Der Abwehrmann betonte aber, dass dies auch nicht nur negative Punkte haben kann, wie er aus eigener Erfahrung aus Dortmund kennt: „Damals konnte ich zwar nicht jedes Spiel machen, aber die anderen Jungs fanden es eigentlich gut, so früh in die Spielzeit hereinzukommen. So waren wir zu Beginn der Bundesligasaison direkt voll da, weil wir schon sechs Pflichtspiele hinter uns hatten. Deswegen denke ich, dass uns das durchaus auch zugutekommen kann. Die Vorbereitung ist zwar verkürzt, gleichzeitig sind wir aber schon im Spielbetrieb. Deshalb bin ich in dieser Hinsicht ganz positiv gestimmt.“ Dabei mache er sich auch wenig Gedanken um die kurze Regenerationszeit, die er zwar nicht vergesse, aber die durch die Euphorie wettgemacht werden könne: „Wie gesagt, das wird nicht einfach. Aber: Wir freuen uns auf die Spiele, wir freuen uns auf Europa. Wir sind uns natürlich bewusst, dass wir in der Favoritenrolle sind, und wollen dieser auch gerecht werden.“ Aufgrund der frühen Spiele trainiert die Mannschaft der Hessen selbstverständlich auch anders. Während in einer „normalen“ Vorbereitung viele Läufe und die Kondition im Mittelpunkt stehen, war in dieser Spielzeit schnell der Ball der Hauptakteur im Training. Dies sei für die Spieler allerdings deutlich schöner – wenn auch ähnlich anstrengend: „Natürlich macht es mehr Spaß, am Ball zu sein. Aber diese Einheiten am Ball mit viel Abstoppen, Sprints, Umschaltspiel und so weiter sind trotzdem sehr intensiv. Deshalb glaube ich, dass wir eine gute Mischung aus Fußballspielen und körperlich intensiven Elementen haben. Wir sind froh, dass der Ball im Spiel ist, aber deswegen ist die Vorbereitung nicht weniger anstrengend.“

Kampf um die Pole Position

Vorbereitungszeit ist immer auch die Zeit des Kampfes – und zwar um die Pole Position, wenn es um die Stammplätze geht. Dieser Kampf tobt derzeit auch bei der Frankfurter Eintracht. Mit Danny da Costa, Timothy Chandler, Jetro Willems, Taleb Tawatha, Filip Kostic und eben Erik Durm streiten sich derzeit sechs Akteure um die beiden Außenverteidiger-Plätze. Durm betonte, dass er in diesem Kampf alles geben werde, er allerdings auch Teamplayer sei: „Wer letztendlich spielt, entscheidet der Trainer. Wir Jungs können nur versuchen, auf dem Platz alles zu geben, was wir jeden Tag machen. Wer dann spielt, muss auf dem Platz alles aus sich herausholen – und die anderen müssen ihrerseits von draußen bestmöglich unterstützen. Das hat die Mannschaft im vergangenen Jahr ausgemacht, das war unübersehbar.“

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21 Kommentare

  1. Für mich ist Durm Anwärter auf einen Platz in der Stammelf. Bei einer hoffentlich langen EL und Pokal-Spielzeit brauchen wir eh mehr Stammspieler.

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  2. Das sehe ich völlig anders. Durm ist Backup und hat Probleme schon an Willems vorbeizukommen, was sich aber erübrigt sobald dieser weg ist. Sofern wir von Verletzungen verschont bleiben, wird er nur wenig Einsatzzeiten haben. Da müsste er noch einen gewaltigen Schritt nach vorne machen um an Kostic, Chandler oder Dany heranzukommen. Tawatha lasse ich mal gänzlich unerwähnt, der glaube ich gar keine Rolle mehr spielt.

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  3. Außenverteidiger:
    Mit Danny da Costa, Timothy Chandler, Jetro Willems, Taleb Tawatha, Filip Kostic und eben Erik Durm streiten sich derzeit sechs Akteure um die beiden Außenverteidiger-Plätze.

    Bei den genannten Spielern kann man mindestens 2 – wenn nicht sogar 3 Namen in ( ) Klammern setzen.
    Bei Chandler muss man noch sehen ob er an die alte Leistungsstärke herankommt, diese physisch 90 Min. abrufen kann und die verheilte Verletzung letztendlich solide hält.

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  4. Es wird auch vom Spielsystem abhängen. Bei einer Viererkette wird er öfter auflaufen.

    Chandler hat einen Knorpelschaden, durch die OP wurden die Probleme gemildert. Sofern ich das richtig mitverfolgt habe handelt es sich um einen Meniskusriss, mit dem er sich schon einige Jahre rumplagt. Eine dauerhafte Heilung ist da nicht zu erwarten.

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  5. @Eddy: „Durm ist Backup und hat Probleme schon an Willems vorbeizukommen, was sich aber erübrigt sobald dieser weg ist.“

    Das sind gleich zwei Infos in einen Satz, die mich wundern. 1. woran machst du fest, dass Durm nicht an Willems vorbei kommt? 2. weißt du, dass Willems geht?

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  6. @3 Im einzigen Spiel in welchem wir sowohl Willems als auch Durm gesehen haben, dem gegen Bad Homburg, hat letzterer wesentlich besser performt. Er war kreativer hatte mehr Zug zum Tor und hatte mehr Spielwitz. Trotzdem sollte man keine so allgemeinen Aussagen nach einem Testspiel über einen Neuzugang machen.

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  7. @911 Hatten wir bereits in einem früheren Beitrag ausdiskutiert. Fest ist gar nichts (der Tenor lautete so, dass er eher als Backup zu sehen ist), gerne lasse ich mich positiv von der weiteren Entwicklung überraschen. Ich hoffe nur, dass wir nicht noch Kostic verlieren, dann wäre er mehr als ein Backup.

    Dass Willems unzufrieden ist und weg will ist bekannt. Eintracht ist bereit bei einem Transfererlös von 5 Mio. (die sie selbst bezahlt hat) ihn ziehen zu lassen.

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  8. +++ Bericht: Rode-Wechsel wird konkreter +++

    Sebastian Rode macht nach seinem Knorpelschaden große Fortschritte und steht laut Bild kurz vor der Rückkehr ins Training. So wolle Rode am Montag mit den BVB-Verantwortlichen den Trainingseinstieg besprechen, auch mit einem Wechsel zur Eintracht könne es dann schnell gehen. Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic habe die Ablöse bereits ausgehandelt, diese liege nicht höher als zwei Millionen Euro, so die Bild. Rode hoffe, zum Bundesligastart am 18.8. für die Eintracht-Startelf fit zu sein.

    Hoffe ma die Bild hat recht 🙂

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  9. Hinti! Wo bleibt Hinti? Wo bleibt Trapp? Ich hab ja den starken Verdacht (oder die Hoffnung), dass die Deals bereits unter Dech und Fach sind und Anfang nächster Woche bekanntgegeben werden.

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  10. Da Durm richtig marschieren kann, wird er aufjedenfall sehr gute chance haben von Anfang an zu spielen, er kennt das pressen aus der Dortmunder Zeit .

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  11. Hoffe auf Kostic Effekt und Durm bei uns richtig wieder durchstartet.Auf der Sturm Position würde ich Richter verpflichten junger deutscher Spieler mit enormen Entwicklungspotential.

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  12. @13 FFM71:
    Nichts gegen Kohr
    Habe mir gerade gestern erst sein Trikot mit Rückennummer und Spielername HARD-KOHR im Fanshop Fulda abgeholt

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  13. Kommentiere hier nicht jedes Gerücht , aber der Junge hat mal ne ordentliche Quote auch wenn es nur die schottische Liga ist. Alle Achtung.
    Euroleague trifft er aber auch. Nur der Marktwert scheint nicht so ganz klar, laut TM ist er nur 3 Millionen wert:

    +++ Bericht: Eintracht-Interesse an Morelos +++
    Und der Nächste, bitte: Laut eines Berichts des schottischen Daily Record bereitet Eintracht Frankfurt ein Angebot für Alfredo Morelos von den Glasgow Rangers vor. Der kolumbianische Mittelstürmer erzielte in der vergangenen Saison 30 Pflichtspieltore für die Rangers, Scouts der Eintracht hätten den 23-Jährigen diverse Male beobachtet. Laut des Berichts spekulieren die Schotten auf knapp 22 Millionen Euro Ablöse
    Quelle: hessenschau.de

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  14. Weil es hier noch von keinem kam:

    Herzlichen Glückwunsch Papa Durm !
    Alles Gute der Kleinen Familie

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  15. @ 18 auch wenn es nur schottische Liga ist….
    Habe mir gerade mal seine Tore angeschaut.Der junge
    Kann wirklich was am und mit dem Ball.
    Und der erzielt die auch unter enormer Bedrängnis. Ok ich glaube nicht das wir so hoch ins finanzielle Regal greifen werden. Aber ein Versuch wäre der Kerl wirklich Wert.
    Gefällt mir sehr gut für sein Alter.

    Auf YouTube zu sehen.

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  16. @18 und 20: Morelos find ich gut. Die Tore (hier alle 30 der letzten Saison https://www.youtube.com/watch?v=IFs6YszWV14) sind stark. Links, rechts, Kopf und vor allem konsequent aufs Tor. Körperlich passt das schon in Richtung Büffelherde. Entweder macht er sich gut frei oder die Gegner in der schottischen Liga lassen ordentlich Platz bei manchen Toren – kann ich nicht einschätzen. Ich würde ihn holen und es ausprobieren.
    Mit 4 Platzverweisen gibt er auch anderen genug Spielmöglichkeiten (wenn Adi & Co seine Hitzköpfigkeit nicht in den Griff kriegen) 😉 Dann noch einen gestandenen Stürmer, keine Wundertüte. Ich wäre ja für Madnzukic. Apropos, Juve. Sami Khedira soll ja frei sein. Für eine Leihe oder so ein 1-Jahresding fände ich den gut bei uns. Wir wollten ja laut Gerüchten den Rog und Khedira wäre da eine gute Alternative.
    Die Mischung aus jungen Talenten, gestandenen Bundesligaspielern und wirklich erfahrenen internationalen „Stars“ wäre mEn super, um in die Saison zu gehen. Hinti, Rode und Trapp sehe ich sowieso bei uns.

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