Änis Ben-Hatira muss mächtige Einschnitte hinnehmen. Bei der Eintracht möchte er jetzt wieder Anschluss finden und in der Bundesliga spielen.
Änis Ben-Hatira muss mächtige Einschnitte hinnehmen. Bei der Eintracht möchte er sich jetzt wieder für höhere Ziele anbieten.

Änis Ben-Hatira wird seinen Lebensstil nach dem Wechsel zu Eintracht Frankfurt womöglich etwas einschränken müssen. Nach Informationen der Bild soll der Mittelfeldmann monatlich nur noch 10.000 statt zuvor 60.000 Euro verdienen. Die Differenz beträgt somit 50.000 Euro. Ein schmerzhafter Einschnitt für den U-21 Europameister aus dem Jahr 2009. Ben-Hatira musste die Berliner nach einem Faustschlag gegen Mitchell Weiser bei der Busrückfahrt aus Bremen verlassen. Er hatte laut Berater Roger Wittmann zwei Optionen offen: Der Deutsch-Tunesier konnte einen Auflösungsvertrag unterschreiben oder hätte eine fristlose Kündigung erhalten, inklusive rechtlicher Schritte wegen vereinsschädigendem Verhalten. Eine Schlammschlacht vor Gericht wäre wohl die Folge gewesen.

Ben-Hatira entschied sich jedoch sofort für die erste Option und möchte in Frankfurt jetzt wieder Fuß fassen. Sportdirektor Bruno Hübner freute sich bei der Vorstellungs-Pressekonferenz über das Schnäppchen: „Als Montag der Anruf kam, war das ein schönes Geburtstagsgeschenk für unseren Trainer.“ Ben-Hatira konnte sich zum Abschied einen Seitenhieb in Richtung Berlin via Facebook dennoch nicht verkneifen: „Schade, dass dieser Vorfall nun einigen Leuten in die Karten gespielt hat, die mich seit längerer Zeit nicht mehr als Person in Berlin sehen wollten und mich nun als „Bad-Boy“ dastehen lassen wollen...“

Der Flügelspieler soll der Eintracht nun helfen, im Abstiegskampf zu überleben. Am Samstag wartet mit dem VfB Stuttgart vor heimischer Kulisse ein ganz schwerer Gegner. Marc Stendera erkannte bei Bild: „Sie sind super drauf.“ Der 20-jährige möchte sich allerdings nicht verstecken: „Trotzdem, wir haben ein Heimspiel.“ Die Hessen haben sich im heimischen Waldstadion wieder gefangen und die Partien gegen den SV Werder Bremen (2:1) und den VfL Wolfsburg (3:2) siegreich gestaltet. Mit einem weiteren Dreier gegen den Tabellennachbarn aus dem Schwabenland könnte man möglicherweise den Anschluss an das gesicherte Mittelfeld herstellen. Stendera forderte von der Mannschaft: „Klar ist es eng in der Tabelle. Wir haben aber nicht den Anspruch, einfach nur so durchzukommen. Wenn wir arbeiten und unsere Leistung abrufen, sind wir stark genug.“ Das gilt es am Samstag zu beweisen. Mit David Abraham und Makoto Hasebe fehlen den Hessen zwei wichtige Akteure wegen der fünften Gelben Karte. Dank der Winter-Neuzugänge hat Armin Veh einige Optionen offen und kann auf die (bitteren) Ausfälle entsprechend reagieren.

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28 Kommentare

  1. Da war Bruno zu rechten Zeit virtuell am rechten Ort und hat seine Qualitäten unter Beweis gestellt. Wo waren da die anderen Vereine? Egal wie es sich mit Änis bei uns entwickelt, bei diesem Preis-Leistungsverhältnis hätte wohl kaum einer der hinten stehenden Vereine nein gesagt.
    Jetzt noch drei Punkte gegen den VfB und einer in Köln… Abwarde!

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  2. Wenn die Zahlen stimmen , wäre ihn nicht zu holen einfach nur bescheuert gewesen. Dafür kriegst Du normalerweise keinen Spieler mit der Qualität.

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  3. Bernemer, dir ist hoffentlich bewußt, dass er mit dem Geld nicht nur ua seinen Berater bezahlen, sondern auch für die nächsten wahrscheinlich 30-40 Jahre vorsorgen muss? Manchmal …

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  4. 10.000 € pro Monat? Für einen Bundesligaspieler? – Also sein Wert ist ja mehr im Keller als wir in der Tabelle. Selbst ein Handballspieler verdient mehr. Also irgendwie…..

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  5. @Fozzi Aber nur wenn man davon ausgeht, nach der Karriere im Profifussball keiner Entgelt bringende Arbeit mehr nachzugehen…

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  6. Nach der Fußballkarriere ist keine Erwerbstätigkeit mehr möglich???
    Kann man da nur noch das Gesparte verfrühstücken???
    Dann kommt man natürlich mit 10.000,- im Monat vorne und hinten
    nicht hin. Also den Berater (wozu wird der noch gebraucht?) auf
    Teilzeit setzen und selbst ab sofort noch Griesbrei und Kohlsuppe.
    Armer kerl, der Änis.

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  7. Man muss nicht davon ausgehen, dass Ben-Hatira in Zukunft bei der Tafel Schlange stehen muss.
    Dennoch ist ein Monatsbetrag von 10.000 €, so gern den der ein oder andere auf seinem Gehaltszettel sehen würde, zu den heutigen Verhältnissen für einen Bundesligaprofi mit dieser Qualität wohl eher als vergleichsweise niedrig zu bezeichnen.
    Denke da sind wir uns doch alle einig.
    Also nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Die Quintessenz dieser Nachricht ist doch allen klar.
    Fröhliche Hessen überall. 😉
    Guter Job von Hübner und Veh in diesem Wintertransferfenster.
    2 die direkt in die Startelf gesprungen sind. 2 sehr vielversprechende Talente. Und einen soliden Bundesligaspieler mit sehr überschaubarem Risiko.
    Hut ab.

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  8. @6
    Na, dann mach Dich mal schlau, wie viele Fußballer, die meistens keinerlei Ausbildung haben, irgendwo im Lager oder einem Sportgeschäft für einen Hungerlohn ihr dasein fristen. Das mag für wenige Ausnahmen anders sein und Spieler, die früh angefangen haben, vorzusorgen, kommen ganz gut klar, aber Massen von Spielern haben schon nach 10-15 Jahren gar nichts mehr und irgendwelche Trainerjobs in der Kreisliga. Ich rede nicht über Spieler, die 2-3 Millionen im Jahr machen. Ich rede über den normalen 1.-2.-Ligaprofi, der irgendwo bei 100.000 – 600.000,- EUR (vor Abzug !!!) liegt.

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  9. Vergesst bitte nicht, dass die im Raum stehenden € 10.000 auf Informationen der BILD beruhen. Herr Sammer würde sich jetzt schon wieder sehr heftig aufregen … 🙂

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  10. @10 Ich habe noch nicht von allzu vielen arbeitslosen Ex-Profifussballern gehört…und selbst wenn sie dann für einen „Hungerlohn“ im Sportgeschäft arbeiten, sollten sie sich damit versorgen können. Vorallem dann, wenn man Jahre sehr gut verdient hat. Das Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt bei ca. 2300 – 2500 Euro brutto / Monat….

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  11. habs gerade mal gegooglet. ca. 2915 Euro . Damit liegt er drüber. Allerdings haben die Jungs auch andere Ausgaben ( Berater, Ärzte, Ernährungsberater ). Es ist aber klogisch, das selbst bei einem Jahresbrutto von120.000 keiner jammern muss. Wenn er das 10 Jahre lang macht, sind das 1,2 Mio. Aber ich kenne auch keinen Fussballer der jammert, die Jungs kommen immer irgendwo unter.

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  12. @Hooliganverachter: Auch die B.Z. hatte diese Zahl (und zwar noch vor der Bild) aufgegriffen, wie ich im nachhinein herausgefunden habe. Und die bei Hertha-Sachen scheinbar sehr gut informiert….

    LG
    Christopher

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  13. @12
    Stimmt, um sich irgendwie über Wasser zu halten, sollte es für die meisten reichen. Viel mehr ist es oft aber auch nicht.

    Aber schön, dass Du das Wort brutto benutzt. Was wäre denn, wenn die 10.000 brutto wären, er davon nicht nur Steuern, sondern auch seinen Manager, einen weiteren Mitarbeiter, den Umzug, eine spezielle Berufsunfähigkeitsversicherung, Altersvorsorge usw. bezahlen müßte? Da bist Du netto auch ziemlich schnell auf 3.000 – 4.000. Immer noch ein schönes Gehalt, bei dem man sich zugegebener maßen nicht bei der Tafel anstellen muss.

    Is auch egal – ist eh sehr spekulativ. Mich nerven nur immer diese unsachlichen Sozialneidsprüche wie @1. Aber gut, was hab ich erwartet ??

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  14. @14
    Diese Zahlen sind doch eh immer mit Vorsicht zu genießen. Irgendwo stand, dass der Vertrag stark leisungsbezogen sei. Vielleicht sind 10.000 (brutto/netto ??) dann der Sockel und für jede Minute / Spiel bekommt er dann einen hohen Betrag X. Da wir X nicht kennen, wissen wir auch nicht, was Änis am Ende der RR bekommt und ob er unter der Brücke nächtigen muss.
    Auf jeden Fall sollte Bruno ihm nen Friseur spendieren – mit Iro war er gefährlicher (zumindest optisch – Weisser sieht das wahrscheinlich anders).

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  15. Also drauf verzichten ist ja wohl eher der falsche Ausdruck. Das Geld hätte er bei Hertha wohl nicht mehr bekommen – er wäre ja ohnehin fristlos gekündigt worden und in so einem Fall ist dann auch nichts mit Abfindung oder Lohnfortzahlung. Wir können froh sein, dass die umworbenen Aigner, Zambrano, Meier oder Sefe dem Armin nicht einfach eine gelangt haben um die komplexen Vertragsmodalitäten zu umgehen.
    Natürlich hätte er bei einem anderen Verein mehr verdienen können aber Bruno war halt der schnellste und sicher gab es schon vorher Gespräche. Zusätzlich muss man sich um das Wohl des Änis wohl keine Sorgen machen. Die Saison endet Mitte Mai, somit streicht er zwei, vielleicht drei Monatsgehälter ein. Danach ist die Sache erst mal beendet und dann unterhält man sich über eine Weiterbeschäftigung. Dazu muss er zum Einen überzeugt haben und zum anderen auch wollen. Gerade wenn die Sache schon öffentlich ist, wird er bei einer Vertragsverlängerung bei der Eintracht in der neuen Saison nicht mehr für 10.000 EUR spielen – da kann er auch in die 3. Liga gehen. Er wird sein Gehalt schon vervier/verfünffachen wenn die neue Saison beginnt – da mach ich mir keine großen Sorgen um ihn.

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  16. Erstmal Lob an Hübner egal was für Summen X da Leistungsbezogen drauf kommen ist das Gehalt doch echt stark ausgehandelt.
    Um mal auf die Angst ein zu gehen das Änis Hungern müsste. Ayhan zB hab ich gehört soll 3 Monate eine Hotel Suit bezahlt bekommen ab dann muss er sie entweder selbst weiter zahlen oder in eine Wohnung einziehen die er sich in den 3 Monaten ja suchen kann. Vllt hat die Eintracht dem Änis ja eine Unterkunft bis Saison Ende gestellt und daher würden Mietkosten schon mal weg fallen die Änis von seinem „Hunger-“ Lohn zahlen müsste.

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  17. @Joe
    Mal ganz grob. Wenn er 120.000 EUR brutto bekommt, kann er davon vielleicht (!) 60.000,- nach Steuern sparen (wenn er schlau ist und bescheiden lebt (bei einem Zwanzigjährigen !!)). Sind nach 10 Jahren 600.000,-. Dafür kauft er sich dann irgendwo in Frankfurt/Berlin ne 3 Zimmerwohnung und ein Mittelklasseauto schwups, iss alles weg. Kein Grund zum traurig sein – aber ausgesorgt hat man damit ganz sicher nicht.

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  18. Danke Christopher. Dennoch glaube ich, dass es noch e bissi was oben drauf gibt. Schön, dass wir uns mal wieder mit den Verdienstmöglichkeiten im Profifußball beschäftigen. Mein Mitleid hält sich weiterhin in Grenzen.

    Im übrigen darf man die 10 Tsd. (wie es hier manche tun) nicht als Jahresgehalt auf 120 Tsd. hochrechnen. Wenn der Junge einen guten Job macht, wird er hier oder wo auch immer ab Juli 2016 ein vielfaches verdienen. Er muss definitiv nicht in den Dschungel.

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  19. @Hooliganverachter: „Änis Ben-Hatira wird seinen Lebensstil nach dem Wechsel zu Eintracht Frankfurt womöglich etwas einschränken müssen.“ Ich denke mal mein erster Satz drückt aus, das es hier nicht darum geht, Mitleid zu erwecken für einen Fußballer ;-). Habe jetzt aber auch nicht aufgefasst, dass du mich damit gemeint hast.

    Ich persönlich halte die Gehaltsdebatte eher überflüssig. Ich selbst bin ja dran schuld, dass die Jungs so viel verdienen. Sky, Fanartikel, Dauerkarte, über die SGE schreiben – das kostet in Summe jedes Jahr viel Zeit und Geld, die gefühlt die halbe Republik für diesen Sport und seinen jeweiligen Verein aufwendet. Würden wir alle anfangen uns damit einzuschränken, die Stadien leer , den TV aus zu lassen, die Fanshops zu boykottieren etc. würden die Gehälter schnell schmilzen. Daher – Gehaltsdebatten schön und gut – sie sind aber wenig zielführend.

    Ob 10.000 Euro jetzt viel sind oder nicht muss jeder für sich selbst bewerten. Für die Eintracht im Profifussball ist ein U21-Europameister, der mit Potential gesegnet ist und sich im besten Fußballeralter befindet, für 60.000 € Gehalt in sechs Monaten definitiv ein Schnäppchen.

    @martj2k: Doch, er verzichtet zunächst einmal drauf. Er hätte sich auf die öffentliche Schlammschlacht mit der Hertha einlassen und vielleicht noch mehr Geld herausholen können. Ich weiß nicht, wie das Gericht tatsächlich entschieden hätte. Der Junge wollte aber wieder kicken und hat deshalb Gehaltseinbuße hingenommen. Deshalb auch das Wörtchen verzichtet :-).

    LG

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  20. Das hast Du vollkommen richtig aufgefasst! Und ja, 60 Tsd. für ein halbes Jahr sind in der Tat ein Schnäppchen. Und wenn der tatsächlich ein paar brauchbare Spiele abliefert umso mehr. Kann es denn sein, dass die Konkurrenz derart gepennt hat? Ich würde es dem BH gönnen, mal wieder einen guten Transfer gemacht zu haben.

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  21. Mal wieder finde etwas untertrieben. Diese Saison war zum Beispiel Hradetzky ein Schnäppchen.

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  22. @4
    Mir kommen gleich die Tränen zumal er vorher bestimmt nicht schon die eine oder andere Mille kassiert hat.Gelle !!!

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  23. Schön das hier viele soweit auf dem Boden sind und 10.000 Euro egal ob Brutto oder Netto als generell gutes Gehalt ansehen. Das immer dieselben daran noch was auszusetzen haben und sich mitteilen müssen um nicht am eigenen Neid zu ersticken ist dann halt das andere. Da kann man eigentlich nur empfehlen sich einen anderen Sport zu suchen und sich hier abzumelden um die eigene Gesundheit zu schonen…

    Generell fehlt mir aber in der Diskussion der Vergleich von ABH’s Gehalt zu anderen Spielern. Jeder der hier irgendwo Angestellt ist vergleicht sich selbst doch mit den Kollegen. Wenn ich dann erfahre der Kollege X der maximal die Leistung bringt wie ich es tue, eher vllt. weniger, verdient sagen wir mal doppelt soviel, dann möchte ich das natürlich auch haben. So gesehen verdient ABH bei uns dann definitiv wenig. Bei ihm kommt dann aber die Sache mit Weiser hinzu und eben die mögliche Auseinandersetzung mit der Hertha. Da es für ihn schwierig geworden wäre nach einer solchen Auseinandersetzung irgendwo unterzukommen ist auch klar. Für ihn daher die vllt. letzte Chance bei uns überhaupt nochmal in die Spur zu kommen um in der Folge ein höheres Gehalt zu bekommen. In dem Fall und damit zurück zum Eingangsbeispiel würde auch ich auf Gehalt verzichten, wenn ich mir sicher sein kann, dass ich sofern ich gute Arbeit abliefere, in der Folge dementsprechend entlohnt werde.

    Aus Sicht der SGE aber und das ist das was für mich zählt, hat BH einen Spieler zum Nulltarif geholt der solange er keine Leistung zeigt und vllt. mit Sozialabgaben etc. max um die 120.000 Euro kostet für 6 Monate. Zeigt sich das er uns nicht weiter hilft oder eben charakterlich nicht passt ist weg. Gekommen zum Nulltarif, gegangen zum Nulltarif fertig. Zeigt er allerdings das er uns richtig helfen kann, dann kann BH in Ruhe einen neuen Vertrag aushandeln. Risiko sehr überschaubar.

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