Danny Blum verlässt nach der Partie gegern den 1. FC Köln humpelt den Platz und fällt anschließend mit einem Innenvandriss den Rest der Hinrunde aus.
Danny Blum verlässt nach der Partie gegern den 1. FC Köln humpelt den Platz und fällt anschließend mit einem Innenvandriss den Rest der Hinrunde aus.

29 Punkte aus 16 Partien und ein Torverhältnis von 22:12 (+10). Die Eintracht aus Frankfurt spielte eine der erfolgreichsten Hinrunden der jüngeren Vereinsgeschichte. Und dabei kann sich das Punktekonto in diesem Zeitraum nach der Winterpause noch um bis zu 3 Punkte vergrößern. Denn der 17. Spieltag mit der Partie in Leipzig wartet noch auf die Adlerträger.

Die Spieler nutzen die freien Tage nun, um sich von den Strapazen der letzten Wochen und Monate zu erholen. Das Trainerteam mit Niko Kovac an der Spitze konnte die Pause kaum erwarten, denn auch den Hessen merkte man zuletzt einen Kräfteverschleiß an. Zudem wurde die Personaldecke kleiner und kleiner und die Liste der A-Jugendlichen im Training der Profis nahm zu. Furkan Zorba, Aymen Barkok und zuletzt Miguel Blanco-Lopez. Die Verletztenliste des Traditionsvereins wurde mit fortschreitender Spieldauer immer größer und größer. Zu den Langzeitverletzten Bamba Anderson, Johannes Flum, Joel Gerezgiher, Slobodan Medojevic, Marco Russ und Marc Stendera gesellten sich immer häufiger weitere Profis, die weite Strecken der Hinrunde ausfielen. Danny Blum, Yanni Regäsel, Taleb Tawatha oder Guillermo Varela – das Lazarett in Frankfurt konnte gar nicht groß genug sein.

Das stellte nun auch der Blog „Fussballverletzungen.com“ heraus. An jener Stelle hat man sich seit einigen Jahren zum Ziel gesetzt, die Verletzungen in der Bundesliga statistisch auszuwerten. Als Grundlage dienen dabei vor allem die Portale transfermarkt.de und ligainsider.de. Und dort wird nun das gesamte Ausmaß in dieser Hinrunde deutlich: Kein Verein musste in der bisher abgelaufenen Hinrunde 2016/2017 mehr Tage auf verletzte Spieler verzichten als die Eintracht. Insgesamt 1300 Tage bei einer durchschnittlichen Ausfallzeit von 41,94 Tagen pro Spieler im Kader – das ist absoluter Spitzenwert im Ligavergleich.

Verein Ausfallzeit Durchschnitt pro Spieler
1. FC Ingolstadt  274 Tage, Kader: 26  10,54
2. TSG Hoffenheim  338 Tage, Kader: 29  11,66
3. SV Darmstadt  521 Tage, Kader: 30  17,37
4. 1. FC Köln  502 Tage, Kader 24  20,92
5. Hertha BSC  566 Tage, Kader: 27  20,96
6. RB Leipzig  501 Tage, Kader: 27  22,26
7. SC Freiburg  689 Tage, Kader: 30  22,97
8. Bayer L’kusen  702 Tage, Kader: 28  25,07
9. FSV Mainz 05  812 Tage, Kader: 31  26,19
10. Hamburger SV  812 Tage, Kader: 31  26,19
11. Schalke 04  900 Tage, Kader: 33  27,27
12. Bayern München  716 Tage, Kader: 26  27,54
13. VfL Wolfsburg  929 Tage, Kader: 33  28,15
14. Bor. M’Gladbach  922 Tage, Kader: 30  30,73
15. Werder Bremen 1161 Tage, Kader: 35  33,17
16. FC Augsburg 1007 Tage, Kader: 30  33,57
17. Bor. Dortmund 1098 Tage, Kader: 29  37,86
18. Eintr. Frankfurt 1300 Tage, Kader: 31  41,94

 

Die beiden Tabellenschlusslichter FC Ingolstadt (Rang 1 mit Ø 10,54 Tagen Ausfallzeit) und SV Darmstadt (Rang 3 mit Ø 17,37 Tagen) blieben die letzten 16 Spieltage weitestgehend verschont, punktemäßig hat sich das aber bisher noch nicht gelohnt. Anders sieht das bei der TSG Hoffenheim (Rang 2 mit Ø 11,66 Tagen), 1. FC Köln (Rang 4 mit Ø 20,92 Tagen), Hertha BSC (Rang 5 mit Ø 20,96 Tagen) und RB Leipzig (Rang 6 mit Ø 20,96 Tagen) aus. Die genannten Vereine befinden sich auch punktemäßig im oberen Drittel der Liga wieder. Einzig Borussia Dortmund (Rang 17 mit Ø 37,86) kann mit einer ähnlichen Ausfallzeit trotzdem auf eine zumindest in der Punkteausbeute ähnlich erfolgreiche Spielzeit blicken.

Zum Trainingsbeginn in Abu Dhabi wird sich die Lage vermutlich entspannen. Kovac und sein Team rechnen damit, dass der eine oder andere Spieler dann bereits wieder auf dem Trainingsplatz stehen kann. Dennoch wird vor diesem Hintergrund die bisher erbrachte Leistung der SGE noch ein Stückchen ehrbarer. Nichtsdestotrotz: Möge sich in der anstehenden Rückrunde die Lage zugunsten der Adler etwas entspannen.

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4 Kommentare

  1. Danke Julian, hier besteht Diskussionsbedarf!

    Die aktuelle Tabellensituation hat in Anbetracht dieser Statistik vielleicht mit dem Gerücht zu tun, Kovac könne über Wasser laufen.

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  2. @wutzespeck
    Naja, mit Russ, Stendera und Anderson sind da ja schon mal drei Spieler mit langzeitverletzungen dabei, die in der kaderplanung von vorneherein schon einen Ersatz hatten (zusammen um die 500 Tage), und Medejovic und Flum sind auch verkraftbar. Und die paar Erkrankungen (rebic oder?) könnte man schlecht vorraussehen.

    Aber der Spielstil hat hat seine Folgen für die Körper der Spieler. Bis jetzt war der Kader ja tief genug, und mit Barkok kam da ja auch einer hoch der ohne Verletzungen eher keine Rolle gespielt hätte. Alles im allen Glück im Unglück.

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  3. Oooch, alles eine Glaubensfrage oder ‚glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast‘. Natürlich hast du mit deinen Ausführungen zu 100% Recht und der angesprochene Spielstil hat sicher mit den nachlassenden Kräften in den letzten beiden Spielen zu tun. Von daher benötigen wir bestimmt mit Fortschreiten der Saison, jeden Spieler, um dem ein oder anderen ein Päuschen zu gönnen.

    Nächste Saison, in der es vielleicht sogar zu einer Dreifachbelastung kommt, sind dann hoffentlich Russ und Stendera wieder fit und die anderen (A, M und F) durch Spieler höherer Qualitäten ersetzt. Andersson ist ja schon da.

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  4. @norweger

    Das stimmt natürlich mit deinen Ausführungen im 1. Abschnitt. Nichtsdestotrotz muss man hier aber auch sagen, dass die von dir genannten Spieler unter normalen Voraussetzungen Stammspieler waren. Und das ist für Eintracht Frankfurt nicht so einfach zu kompensieren, wie das in Dortmund oder München der Fall wäre. Deswegen ist das für mich trotzdem ein Indikator dafür, dass wir da schon ordentliche Arbeit geleistet haben, trotz der vielen Verletzungen 🙂

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