Trapp: „War ein unheimlich schwieriges Spiel“

Am Ende steht es 1:1-Remis bei dem 1. FC Union Berlin. Nach der zwischenzeitlichen Führung durch Jubilar Mario Götze, der sein 300. Bundesliga-Spiel bestritt, kamen die Hausherren aus Berlin Köpenick durch Benedikt Hollerbach sehenswert zurück. Eine diskutable gelb-rote-Karte schickte Arthur Theate früher zum Duschen und dann wurde wegen Millimeter-Entscheidung noch das 2:1 der „Eisernen“ zurückgenommen. Wieder stand also der Schiedsrichter im Mittelpunkt. Was die Akteure zu sagen hatten, haben wir für euch zusammengefasst!

Mario Götze: “Sensationell, dass ich jetzt 300 Bundesliga-Spiele absolviert habe. Wenn ich zurückdenke, als ich noch ein kleiner Junge war, dann hätte man sich das einfach so gewünscht, wie es gekommen ist. Daher bin ich da schon sehr stolz drauf. Schön, dass ich getroffen habe, aber so schwer war es am Ende nicht. Du musst da erstmal stehen und den so machen (lacht). Es ist schwer, hier etwas mitzunehmen bei Union. Auch wenn man sich die bisherigen Spiele anschaut, dann sind die auf Champions League-Kurs zuhause. Es war eine hohe Intensität und am Ende können wir froh sein, hier einen Punkt mitzunehmen. In der ersten Halbzeit haben wir es deutlich besser gemacht. Man muss auch mal Chancen entwickeln, dem Gegner weh zu tun. Das ist uns in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gelungen und das hat gefehlt. Am Ende können wir froh sein, in Unterzahl den Punkt mitzunehmen.”

Tuta: “Wir wussten, dass Spiele bei Union Berlin sehr, sehr intensiv sind. Wir haben einen guten Job gemacht in der ersten Halbzeit und auch das erste Tor gemacht. Uns war klar, dass die in der zweiten Halbzeit etwas umstellen müssen und das haben die dann auch gemacht. Am Ende müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein. Wir waren ein Mann weniger gegen Ende, das war aber unverdient. Es ist immer schwierig, über den Schiedsrichter zu sprechen. Heute war es wieder ein schwieriges Spiel. Sowohl Union, als auch wir haben viel gefoult. Manchmal pfeift er, manchmal nicht. Das hat uns manchmal etwas sauer gemacht. Am Ende haben wir aber ein gutes Spiel gemacht. Ich bin diese Woche zum ersten Mal Vater geworden, es war also viel los aber ich bin super glücklich. Meine Frau und ich genießen die Zeit. Ich konzentriere mich voll auf den Fußball im Training und im Spiel, aber sobald ich nach hause fahre, sind meine Gedanken bei meiner Familie.“

Kevin Trapp: „Das Unentschieden nehmen wir natürlich gerne mit, gerade nach dem Spielverlauf in der zweiten Halbzeit. Es war ein unheimlich schwieriges Spiel, sehr intensiv und viele Zweikämpfe. Am Ende sind wir froh, dass wir den einen Punkt mitnehmen können. Wir wussten was heute passiert. Uns war bewusst, dass Union so spielen wird und dafür haben wir es gut gemacht. Es ging heute alles sehr schnell und man hat keine Zeit gehabt, Entscheidungen zu treffen. Deswegen haben wir es vor allem in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht und auch verdient geführt. In der zweiten Halbzeit war es dann nicht mehr ganz so gut, Union hat mit dem Publikum im Rücken dann gedrückt und kam besser ins Spiel. Die Entstehung des Gegentores ist maximal unglücklich. Fares Chaibi mache ich keine Vorwurf, das war einfach unglücklich. Jetzt müssen wir schauen, was wir machen müssen, um es zukünftlich verhindern zu können. Mit der roten Karte wurde es dann noch schwieriger und dementsprechend wäre die Niederlage ein heftiger Nackenschlag gewesen, weil wir viel investiert haben und es nach dem Platzverweis ruhiger wurde. Hintenraus war es dann ein wildes Spiel. Auswärts bei Union ist es immer sehr schwer zu gewinnen. Es gibt immer Dinge die wir besser machen müssen, zum Beispiel am Ball ruhiger zu bleiben. Trotz allem können wir mit dem Punkt zufrieden sein und der geht auch in Ordnung. Ich fühle ich seht gut. Ich habe die fünf Wochen genutzt um viel und gut zu trainieren. Das Leverkusen-Spiel war bis auf die unglückliche Situation eigentlich sehr gut. Dass Kaua es gut macht, wussten wir. Ich bi ehrlich und kann sagen, dass ich froh bin dass er so gut gemacht hat, weil wir dadurch erfolgreiche Spiele hatten.“

Zur gelb-roten Karte: „Theate kriegt von hinten einen Schubser und fällt dann in seinen Gegenspieler rein. Ich habe aber zu wenig gesehen, um es final beurteilen zu können. Das was ich gehört habe ist, dass es definitiv keine gelbe Karte war und von daher hoffen wir, dass wir etwas dagegen machen können.“

Dino Toppmöller: „Die erste halbe Stunde hatten wir die Kontrolle über das Spiel und waren verdient in Führung. In der zweiten Halbzeit hat Union den Druck erhöht, wo man dann gesehen hat, welche Mannschaft unter der Woche international gespielt hat. Das 1:1 kassieren wir dann dämlich. Zur gelb-roten Karte sage ich heute nichts, ich habe mich letzte Woche schon genug aufgeregt. Das ist einfach Wahnsinn. Wir haben eine geile Mentalität gezeigt und am Ende ist es ein verdienter Punkt. Im Mittelfeld hätten wir einen Ticken mehr Ruhe gebraucht und hatten vorne technische Unsauberkeiten, die zu Ballverlusten führten. Natürlich hätten wir gerne drei Punkte geholt, Union aber auch. Inmitten einer englischen Woche hier einen Punkt zu holen, ist völlig ok. Besonders für Mario Götze war es mit seinem Tor an seinem 300. Bundesligaspiel ein gelungener Abend.“

Markus Krösche: „In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt. Wir haben uns nicht auf das Spiel von Union eingelassen. In der zweiten Halbzeit wir es dann leider gemacht. Hatten nicht mehr die Ruhe, zu viele Ballverluste gehabt, den Ball nicht fest gemacht. Das Spiel ist uns aus der Hand geglitten. Na klar ist das ein unnötiger Fehler beim Gegentor, daraus müssen wir lernen. Die gelb-rote Karte ist keine, weil es vorher ein Foul an Arthur ist. Das verändert natürlich das Spiel und die Jungs haben sich trotzdem gut dagegen gestemmt. Am Ende ist es sicherlich ein glücklicher Punkt, aber wir haben es gut gemacht.“

Über den Ballverlust von Chaibi vor dem Gegentor: „Das darf ihm nicht passieren, aber er ist ein junger Kerl. Das passiert mal. Falsche Entscheidung getroffen, in dem Moment geht er zu viel Risiko. Das ist natürlich ärgerlich. Er ist ein junger Spieler, der natürlich auch mal schlechtere Phasen haben kann. Das wissen wir, wenn wir mit jungen Spielern arbeiten. Das passiert im Fußball.“

Über die gelb-rote Karte an Theate: „Es ist schwer, da jetzt die richtigen Worte zu finden, ohne dass ich gleich wieder einen Anruf kriege. In der Situation ist es klar, dass es vorher an Foul ist und er steht fünf Meter daneben, dass muss er sehen, gerade in der Situation, in der der Spieler schon eine gelbe Karte hat. Es war letztendlich mitentscheidend, dass wir in Unterzahl waren und nicht mehr so viele Akzente setzen konnten.“

Über Schiedsrichter Harm Osmers: „Der Schiedsrichter hat am Anfang sehr viel laufen lassen. Zum Schluss hat er sehr viel gepfiffen. In der Situation müssen die Jungs sich durchsetzen, aber es gab schon viele grenzfähige Zweikämpfe. Die Offensivspieler müssen mehr geschützt werden, dann dementsprechend Omar und Hugo heute, weil es teilweise an der Grenze und drüber war.“

Über Götzes Tor: „Freut mich für ihn, in seinem Jubiläum sein Tor zu machen. Schade, dass wir ihn nicht belohnen konnten und dadurch nicht gewonnen haben.“

Über Skhiri: „Er hat ein gutes Spiel gemacht. Er und Hugo (Larsson) haben es richtig gut gemacht. Es war nicht ganz so einfach für sie, aber sie haben es ganz gut gemacht.“

Christopher Trimmel (Union Berlin): “Das war ein schwieriges Spiel. Speziell die ersten 25 Minuten h aben wir gar nicht ins Spiel gefunden. Wir waren sehr unsauber und haben viele einfache Bälle verloren. Das können wir definitiv besser machen. Die Antwort danach war Union-like. Speziell in der zweiten Halbzeit haben wir sehr viel Druck aufgebaut und viele Chancen erspielt. Am Ende haben wir leider nicht gewonnen. Aber am Ende haben wir gegen keinen leichten Gegner, sondern einen sehr, sehr guten Gegner gespielt.“

Benedict Hollerbach (Union Berlin): „In der Alten Försterei ist es immer intensiv. Intensiv ist auch gut, das gefällt uns auch, aber die Art von intensiv muss nicht sein. Das Spiel hat sich sehr gewandelt. In den ersten 15 Minuten war Frankfurt klar besser, hat auch erwachsen und technisch versiert gespielt, unser Pressing oft überspielt und verdient die Führung erzielt. Danach waren wir klar besser und von dem her bin ich schon enttäuscht, dass wir keine drei Punkte geholt haben.“

Horst Heldt (Geschäftsführer, Union Berlin): „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben ein richtig geiles Spiel gemacht. Wir haben uns in den ersten 15 Minuten etwas Anderes vorgenommen, da hat Frankfurt es richtig gut gemacht. Wir hatten unsere Probleme in den ersten 15 Minuten und bekommen unglücklich das Tor. Aber von da an bis in die Nachspielzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und natürlich ist es schade, dass wir nicht drei Punkte mitgenommen haben, weil wir es verdient gehabt hätten. Frankfurt ist eine gute Mannschaft, dass hat man gesehen. Sie haben Qualität.“

Über das aberkannte Tor: „Am Ende des Tages ist es eine Millimeterentscheidung. Keine Ahnung, ob das in Ordnung ist. Bei allem Respekt, wer soll bitte schön sehen? Das weiß ich nicht. Frankfurt ist in den englischen Wochen, sie nehmen die Zeit runter. Beide Mannschaften haben heute alles gegeben. Alle, die auf dem Feld waren, waren gut. Es gibt auch manchmal Leute, die nicht so gut waren. Von beiden Mannschaften kann ich nur sagen, sie haben alles gegeben.“  

Bo Svensson (Trainer Union Berlin): „Wir haben uns sehr schwer getan ins Spiel reinzufinden. Die Frankfurter waren klar besser in der ersten halben Stunde. Am Ende der ersten Halbzeit haben wir gute Chancen gehabt. In der zweiten Halbzeit waren wir dann klar die bessere Mannschaft und müssen eigentlich das Spiel gewinnen. Frankfurt ist eine klasse Mannschaft, sie haben einen guten Plan hierher mitgebracht und haven es gut umgesetzt und uns vor Probleme gestellt.
Wenn die Schiedsrichter das so erkennen, in dem Moment wo der Ball gespielt wird, die Linie zu ziehen und meinen, das es ein Zentimeter Abseits ist, dann ist es so. Es ist wie es ist. Was man eher hinterfragen muss ist, warum wir heute nur vier Minuten Nachspielzeit haben. Zwei lange VAR-Einsätze, beide Mannschaften haben dreimal gewechselt. Das nervt mich ein bisschen und ist unverständlich für mich.“

Quellen: „DAZN“, eigene