Es war ein hart erkämpfter, aber trotzdem verdienter 1:0-Heimsieg, den die Frankfurter Eintracht am Samstagabend gegen den SV Werder Bremen einfuhr. Die Geschichte rund um das Tor des Tages könnte dabei eigentlich kaum kitschiger sein, denn ausgerechnet Mario Götze war es, der in seinem 100. Spiel für die SGE das goldene Tor erzielte.
Nachdem Cheftrainer Dino Toppmöller bei der Pressekonferenz vor dem Spiel sagte, dass er Mario Götze ein Tor zutraue, freute er sich nach der Partie natürlich umso mehr: „Ich hatte das Tor von Mario im Gefühl. Er hat in Berlin in seinem 300. Bundesliga-Spiel getroffen. Er hat ein tolles Gespür. Wir wollten, dass er immer wieder mit in die Box geht und dass das dann so funktioniert hat, ist umso schöner.“
Dabei sah der 44-Jährige an seinem Geburtstag ein ausgeglichenes Spiel, in dem die SGE aber vor allem offensiv Vorteile hatte. „Wir wussten, dass es gegen Werder Bremen ein schwieriges Heimspiel werden würde und um die Auswärtsstärke und Spielstärke von Bremen. Wir wollten von der ersten Minute an im hohen Pressing und mit hoher Intensität spielen. Das ist uns in der ersten Viertelstunde gut gelungen und wir hatten einige hohe Ballgewinne, aus denen wir leider zu wenig gemacht haben“, resümierte Toppmöller, der auch betonte, dass der Fokus besonders auf der Defensive gelegen habe: „Viele haben vielleicht noch mehr Offensivspektakel erwartet. Ich glaube beide Mannschaften haben ein defensiv gutes Spiel gemacht und ich bin auch mit unserer Abwehr sehr zufrieden. Wir haben einen spielstarken Gegner unter zehn Torschüssen gehalten. Wir hatten im Umkehrschluss aber nicht die Durchschlagskraft, die wir uns erhofft haben.“ Entscheidend sei dann der eine Moment gewesen: „Am Ende hat der Top-Moment gereicht. Das Tor war von A-Z top herausgespielt. Arthur Theate attackiert die nächste Linie und spielt den freien Spieler an, der dann einen diagonalen Ball in die Box spielt. Den legen wir perfekt ab und Mario kommt zum Abschluss.“
Mit knallrotem Pulli und stabiler Defensive zum Sieg
Dabei stand er mit einem kleinen Glücksbringer an der Seitenlinie, denn wie bereits beim 2:0-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach hatte er seinen knallroten Strickpulli an. „Der Pulli hat das Potenzial zum Glücksbringer. Meine Eltern waren gegen Gladbach da und da hatte ich den Pulli schon an. Daher habe ich ihn einfach nochmal angezogen und das werde ich nochmal machen. Er wird aber vorher noch einmal gewaschen“, lachte Toppmöller. Durch den Heimsieg bleibt die SGE zuhause ungeschlagen, nur gegen den FC Bayern München musste man sich mit einem Unentschieden begnügen. „Ich glaube, dass wir uns einen gewissen Respekt erarbeitet haben, durch die Art und Weise, wie wir zuletzt gespielt haben. Ich glaube, dass uns viele Dinge auszeichnen“, freute sich der ehemalige Bayern-Co-Trainer über die gute Form und lobt explizit einen Mannschaftsteil: „Es wurde immer viel über die tolle Offensive gesprochen, aber ich denke, dass wir auch in der Defensive top Arbeit. Das hat nicht nur mit der Abwehr zu tun, sondern auch mit dem ganzen Team. Ich glaube, dass wir das Spiel gegen Bremen über die Defensivleistungen gewonnen haben.“ Arthur Theate spielte gegen Bremen in der Innenverteidigung und verdiente sich hier Bestnoten. Daher gab es hier ein Lob: „Gerade wenn Arthur Theate in der linken Innenverteidigung spielt und dann die Räume bespielen kann, ist er sehr wertvoll. Wir hatten diese Woche noch einmal eine Videositzung, wo ich ihm das gezeigt habe. Wir erwarten von ihm in der Offensive mehr Vertikalität und das hat er heute gezeigt. Defensiv war es auch ein sehr stabiles Spiel von ihm.“
Aufgrund des derzeitigen zweiten Platzes der SGE wird in Frankfurt (natürlich) bereits von Höherem geträumt, immer wieder fallen die Worte Champions League und die Fangesang „Deutscher Meister wird nur die SGE“ angestimmt. Und Toppmöler? Der gibt sich hier zurückhaltend, aber selbstbewusst: „Wir schauen gar nicht so sehr auf die Tabelle, sondern wollten einfach weitermachen. Die Jungs wissen genau, dass unsere Qualität zum Tragen kommt, wenn wir Leidenschaft, Intensität und Einsatz auf den Platz bringen.“ Denn in Frankfurt ist aufgrund des vollen Terminkalenders immer klar: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Das sieht auch er so: „Ich glaube, dass wir den Moment jetzt wieder genießen können, aber es stehen anstrengende Tage vor uns. Wir freuen uns auf jede Herausforderung, die vor uns liegt.“
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