Der Blick von Marc Stendera geht nach vorne.

Es läuft die 87. Minute des zweiten Spieltags in der Europa League, die Eintracht spielt zuhause gegen Lazio Rom und sowohl die Fans auf den Rängen als auch die Mannschaft auf dem Feld der Arena fackeln ein wahres Feuerwerk ab. Und dann erhebt sich das ganze Frankfurter Waldstadion, um einen Mann zu begrüßen: Marc Stendera. Für den 22-Jährigen sind es die ersten Spielminuten der Saison. Doch der Grund ist nicht, wie so oft in der Vergangenheit des Mittelfeldspielers, eine Verletzung, sondern die fehlenden Berufungen in den Kader der Hessen. Während er bei Trainer Adi Hütter des Öfteren außen vor ist und sich sogar in der „Trainingsgruppe 2“ befand, ist er bei den Fans vor allem wegen seiner einwandfreien Einstellung noch immer einer der Lieblinge.

Im Interview mit „Eintracht TV“ gab der Rechtsfuß jetzt Einblicke in sein Seelenleben der vergangenen Wochen und Monate. Dabei schwärmte er vor allem von der Einwechslung gegen die Römer: „Es war ein wunderbares Gefühl, so stellt man es sich vor, wenn man reinkommt. Dass dann die Fans natürlich noch deinen Namen rufen und dich so feiern, gibt nochmal einen Extraschub.“

Extralob für die Fans

Der Zehner betonte außerdem, dass die Fans und die gesamte Stimmung an diesem 4. Oktober außergewöhnlich gewesen seien und die Anhänger der Mannschaft der SGE so extrem geholfen haben: „Das war der Wahnsinn. In der Bundesliga ist es hier ja schon immer extrem gut, aber da haben die Fans nochmal eine Schippe draufgelegt. Da war es extrem schwer hier etwas mitzunehmen. Man hat auch gemerkt, dass die Mannschaft es von der ersten bis zur letzten Minute wollte. Wenn man für jede Grätsche und für jeden Pass gefeiert wird, dann ist das was Besonderes. Das gibt einen Extra-Schub. Die Fans haben einen Wahnsinnsleistung gebracht.“ Und beinahe hat die Nummer 21 der Eintracht dies auch an die Fans zurückgezahlt. Nur wenige Momente nach seiner Einwechslung hatte er eine gute Chance, die der Lazio-Keeper allerdings stark parierte. Es schien als wäre Stendera nie weg gewesen!

„Es war keine einfache Situation“

Dabei habe er eine harte Zeit hinter sich, die nicht so leicht war, wie sie manchmal außen dargestellt wurde, so der größere Bruder von U19-Kicker Nils Stendera: „Es war keine einfache Situation, man muss damit klar kommen. Es ist nicht so einfach wie man immer sagt, aber man muss stark bleiben, im Training immer Gas geben und sich nicht hängen lassen. Die paar Minuten, die ich bekommen habe, waren extrem schön und haben mich gefreut. Ich hoffe natürlich, dass das jetzt alles so weitergeht.“ Stendera betonte, dass er jetzt hofft wieder mehr zu spielen und öfter im Kader der Eintracht zu stehen: „Ich hoffe, dass ich mich über Leistung weiter anbieten kann. Alles weitere liegt nicht in meiner Hand. Ich versuche Gas zu geben und dann zu schauen was passiert.“

Offensive als große Waffe

Das Ziel von Stendera ist natürlich die Rückkehr in den Stammkader und die Stammelf der Eintracht. Das dies sehr schwer wird, dürfte klar sein – vor allem auch, weil sich das Team in den letzten Wochen immer besser präsentierte: „Wir haben viel Spaß im Training und wir haben eine gute Mischung. Man sieht das auch an den vielen Toren, die wir zuletzt geschossen haben.“ Besonders die Offensivabteilung um die Stürmer Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic habe es ihm angetan: „Unsere Offensive hat eine unglaubliche Qualität. Das sieht man Woche für Woche, dass die Mannschaften es nicht schaffen, die Jungs auszuschalten. Das sind echte Waffen und jeder kann immer treffen. Wenn das so weiter geht, sind wir auf einem guten Weg.“

Auf diesem Weg befindet sich auch Stendera, denn nach der Einwechslung gegen Lazio gehörte er auch gegen die TSG 1899 Hoffenheim zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison zum Kader – weitere Berufungen dürften wohl nicht nur den 22-Jährigen, sondern auch das  Fanlager der SGE freuen.

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8 Kommentare

  1. Ich mag ihn, mochte ihn schon immer. Ich habe ja kein Bezahl.TV, als ich war bei Stenderas ersten Einsatz vor vielen Jahren bei einem Kumpel Sky gucken und wir fanden den Jugend sofort super. Ich hoffe sehr, dass er seinen Worten auch Taten folgen lässt und sich durchbeißt, sich anbietet, und wenn auch nur durch eine gewisse Portion Zufall mal auf dem Feld landet und dann glüht!

    Wenn das aber nicht so kommt, wenn sich seine Pechsträhne mit einer weiteren schweren Verletzung fortsetzt, wenn ein anderer, besserer Spieler vor ihm steht, dann ist das leider so. Der Trainer soll immer so aufstellen, dass die Mannschaft als Ganzes im Rahmen einer vollen Saison die bestmögliche Performance hinlegt.

    Stender, halt durch, leg Extra-Schichten ein, trainiere nach Dienstschluss weiter Elfmeter und Standards, frag den Fitness-Coach an was du noch arbeiten kannst, ohne dass du übertrainierst. Ich drück beide Daumen und die großen Fußzehen auch noch!

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  2. Ich glaube jeder würde sich freuen. Ich hoffe er schafft es und überzeugt durch Leistung. Es gibt nix besseres als einen Jungen aus der eigenen Jugend in der Startelf.

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  3. Die Tage las ich ein Interview mit Stendera (weiß leider nicht mehr wo) in dem er sagte, dass er sich jetzt noch intensiver im Training bemühe, auch Extra-Schichten machen würde und noch mehr auf seine Ernährung achte. Wenn das stimmt, was hat er dann vorher getan um in den Kader zu kommen?

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  4. @5
    Der eine sagt Extra-Schicht bei McD, der andere behauptet BuKi … 😉

    Man weiß es nicht. Auf jeden Fall sieht man selbst als Leihe eine Veränderung. Schön, dass Adi ihm ne Chance gegeben hat, schön, dass Marc sie genutzt hat. Scheinbar hat der Arschtritt von BH auch noch mal was bewirkt. Ich glaube nach wie vor an sein Talent, aber jetzt ist es an Marc zu liefern und den Trainer zu überzeugen.

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  5. MS bringt alles außer Topspeed und Körpergröße mit.
    Vor dem endgültigen Absturz der Eintracht unter Veh war der „Schlawiner“ Stendera der einzige, der sogar etwas mehr als Normalform brachte.
    Sein Auftritt gegen Lazio war absolut überzeugend, seine Einwechselung das Zeichen, das er nutzen muss, um sich weiter zu pushen.
    Im MF hat die Eintracht zwei alte Haudegen, die er beerben könnte. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihm das gelänge. Mit einem weiter erstarkenden Torro und sich weiterentwickelnden Gacinovic hätte die Eintracht dann ein junges zentrales Mittelfeld mit viiiel Perspektive.

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