Vor dem Heimspiel am kommenden Sonntag um 17.30 Uhr gegen Werder Bremen sieht Eintracht-Trainer Thomas Schaaf keine Veranlassung, durchzuatmen oder sich zurückzulehnen. Ganz im Gegenteil: In der heutigen Pressekonferenz machte er deutlich, dass Anspannung für die Mannschaft notwendig sei: “Druck ist immer da und er ist immer wichtig. Man muss ihn nur richtig lenken, man muss dafür sorgen, dass er die Arbeit positiv beeinflusst.” Gleichwohl geht er zuversichtlich in die Partie gegen seinen ehemaligen Verein. Man habe zwei erfolgreiche Spiel hinter sich, die Stärke und Selbstbewusstsein gegeben hätten, “die uns auch Mut geben, Aktionen selbst zu inszenieren, selbst das Geschehen in die Hand zu nehmen, aktiver zu sein. Das ist die Voraussetzung, auch gegen Werder Bremen gut auszusehen.”
Auf die Frage, ob es ein Vorteil sei, möglicherweise zum dritten Mal mit der gleichen Mannschaft spielen zu können, wollte Schaaf keine konkrete Antwort geben. Grundsätzlich sei es zwar gut, eine Formation zu haben, die erfolgreich war und gut gespielt habe, aber man müsse auch immer schauen, ob es durch personelle Änderungen nicht noch besser gehe. Marco Russ wird aller Voraussicht nach am Sonntag wieder spielen können: “Ich gehe davon aus, dass er zur Verfügung steht.”
Schaafs Vergangenheit in Bremen spielte in der Pressekonferenz eine erstaunlich beiläufige Rolle. Offenbar sind die Medienvertreter dieses Themas mittlerweile selbst überdrüssig. So war Schaaf sichtlich froh, nur wenige Fragen über seine ehemalige Mannschaft unter dem neuen Trainer Skripnik (“Sie haben Erfolg“) und deren Spielweise (“schnelles Umschalten bei Ballgewinn in die Spitze“) beantworten zu müssen.
Sehr aufschlussreich waren Schaafs Aussagen zur Entwicklung von Marc Stendera. Er machte deutlich, dass er den Youngster behutsam aufbauen wolle: “Wichtig ist, dass das, was er zeigen soll, auch bringen kann. Er kann die Aktionen setzen, wir müssen aber schauen: Wie lange kann er das?” Es gehe darum, dass Stendera das Optimale aus sich heraushole, dass er schnell umschaltet, nach vorne geht und zum Abschluss kommt. Wenn ihm das nicht gelänge, fehle ihm etwas von seinen Qualitäten. “Dann muss man ihn wieder rausnehmen, damit er Luft holen kann.” Als Kritik wollte Schaaf diese Hinweise aber nicht verstanden wissen: “Bisher macht er das gut. Ich freue mich über die Leistung.” Stendera sei ein Spieler, der sehr stark vom Selbstvertrauen beeinflusst werde. “Wenn er gut drauf ist, macht er tolle Sachen, wenn er nicht so gut drauf ist, ist er ein bisschen zögerlich.”
Thomas Schaaf durfte auch noch seine Einschätzung abgeben, ob er es Alex Meier zutraue, Torschützenkönig zu werden? Er wisse, dass der Torabschluss vielleicht Meiers auffälligste Qualität darstelle, aber: “Ich glaube, ganz allein schafft er das nicht. Es ist abhängig davon, wie die Mannschaft spielt, wie oft wir Alex Meier in Position bringen.”
Schließlich ist eine Pressekonferenz ohne ein typisches Schaaf-Bonmot eigentlich unvorstellbar. So wurden die Medienvertreter auch heute nicht enttäuscht. Auf die Frage, ob der Eintracht-Trainer in der Tabelle nach oben oder nach unten schaue, durften sie in ihre Notizblöcke notieren: “Ich guck lieber auf den Platz.”
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