Sebastian Rode ist von der derzeitigen Zusammenstellung des Kaders überzeugt: „Die Mischung stimmt“ (Foto: Rhode)

Für Sebastian Rode war es ein steiniger Einstieg in das Jahr 2021. Beim ersten Sieg des Jahres gegen Leverkusen fehlte der zentrale Mittelfeldspieler noch wegen eine Gelbsperre und Adi Hütter entschied sich dann dafür, Makoto Hasebe auf Rodes Position im defensiven Mittelfeld auflaufen zu lassen. Und jener Hasebe spielte in dieser Partie derart stark auf, dass der gebürtige Jugenheimer seinen Stammplatz an ihn verlor. Zudem musste Rode zwischenzeitlich noch mit Knieproblemen mit dem Mannschaftstraining aussetzen.

Rode: „Nicht nur die ersten 14 Spieler, auch an Stelle 17, 18, 19 haben wir ungemeine Qualität“

Die Mannschaft von abseits des Platzes zu unterstützen ist nichts Neues für den 30-jährigen, der diese Aufgabe bereits beim Bundesliga-Krösus Bayern München und verletzungsbedingt auch bei Borussia Dortmund innehatte. Im Interview mit der FR gab Rode daher neidlos zu: „Die Jungs haben es in dieser Zeit gut gemacht“. Er weiß auch, dass es inzwischen schwerer für ihn geworden ist, um in die Startelf zu kommen: Nicht nur die ersten 14 Spieler, auch an Stelle 17, 18, 19 haben wir ungemeine Qualität…von daher ist es keine Schande, mal draußen zu sitzen.“ Doch Rode weiß auch, dass er nicht weit von der ersten Elf entfernt ist: Wichtig ist, weiter zu arbeiten, dann kommt die Chance automatisch.“ Seine Bilanz in diesem Jahr, wenn er zu Beginn des Spiels auf dem Platz stand, steht bisher bei einem Sieg und zwei Niederlagen. Verzichten möchte Trainer Adi Hütter trotzdem nicht auf den laufstarken Südhessen. Wenn Rode fit war, dann spielte er auch. Meistens löste er nach ca. 70-75 Minuten Oldie Hasebe als Sechser ab oder er ersetzte den Schweizer Djibril Sow als Box-to-Box-Spieler. An den beiden kommt Rode, wenn beide einsatzbereit sind, derzeit nicht vorbei und zeigt dafür Verständnis: „Ich kann mich absolut in den Trainer hineinversetzen. Ich bin auch ein Fan der Never-change-a-winning-team-Idee.“

Rode hakt Bremen ab: „Wird in dieser Form nicht mehr vorkommen“

Bei der letzten Niederlage in Bremen durfte Rode mal wieder von Beginn an ran, weil Evan N’Dicka eine Gelbsperre absitzen musste und Hütter die Mannschaft leicht umstellte. Es sollte nicht sein Spiel werden. Zur Halbzeit wandelte der Wadenbeißer aufgrund von taktischen Fouls bereits am Rande eines Platzverweises. Rode ist ein Spieler, der eher beim Umschaltspiel aufblüht und daher tat er sich beim von Hütter geforderten Ballbesitzspiel gegen eine defensive Bremer Mannschaft schwer: Bremen hat es defensiv gut gemacht, uns keine Räume gelassen. Deshalb war das Spiel anders als die Partien zuvor. Wir haben das aufgearbeitet, und wir gehen nicht davon aus, dass die nächsten Spiele genauso werden, also dass sich der Gegner so konsequent hinten reinstellt. Solch ein Spiel wie gegen Bremen wird in dieser Form nicht mehr vorkommen.“

Rode sieht die Partie gegen Stuttgart als „richtungsweisend“

Am Samstag steht bereits das nächste schwere Spiel gegen den VfB Stuttgart an und Rode erwartet dabei „eine richtig gute Mannschaft mit vielen schnellen Spielern“. Der Hesse ist sich um der Relevanz der Partie bewusst: „Das ist ein sehr wichtiges Spiel, absolut richtungsweisend. Wenn wir gewinnen und zurück in die Erfolgsspur kommen, können wir das Bremen-Spiel tatsächlich als Ausrutscher abhaken.“ Rode weiß, dass seine Mannschaft absolut dazu in der Lage ist, denn er ist von der Mannschaft nach der zuvor langen Siegesserie überzeugt: Die Mischung stimmt, sie ist super. Wir haben schnelle Spieler, zweikampfstarke Spieler, eine gute Balance von Offensive zu Defensive. Wir können den Takt vorgeben, aber auch dagegenhalten, wenn der Gegner mal eine Zeit lang mehr in Ballbesitz ist. Wir sind einfach unberechenbar.“

Rode: „Von entscheidender Bedeutung, dass der Trainer als Anker erhalten bleibt“

Vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart gab es für die Spieler der SGE eine gute und eine schlechte Nachricht zu verarbeiten. Derzeit dreht sich bei der Eintracht medial viel um Vorstand Sport Fredi Bobic, der den Verein zum Jahresende verlassen möchte. Während Erik Durm und Adi Hütter in dieser Woche noch erklärten, dass es „kein Thema“ in der Kabine gewesen wäre, betrachtete es Rode schon etwas differenzierter: Natürlich haben wir das mitbekommen, es war auch für den einen oder anderen ein Thema in der Kabine. Ist doch klar. Wenn sich erst Bruno Hübner verabschiedet und dann mit Fredi Bobic derjenige uns verlassen will, der die sportliche Richtung in den vergangenen Jahren vorgegeben hat, dann bekommt man das mit und dann wird auch bei uns darüber gesprochen.“ Doch alle waren sich einig darüber, dass die Nachricht keinen Einfluss auf die kommenden Spiele haben werde. So ist das eben im Fußballgeschäft“, sagte Rode. Die für den Jugenheimer entscheidendere Personalentscheidung kam tags zuvor von Trainer Hütter, der sich zur Eintracht bekannte: Das war sehr, sehr wichtig. Gerade wenn uns zwei Führungspersönlichkeiten verlassen sollten, ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Trainer als Anker erhalten bleibt. Das war eine freudige Nachricht.“

Rode strebt nach dem „maximalen Erfolg“

Rode macht sich auch vor den Spitzenteams der Liga keine Sorgen: „Wir waren in diesen Spielen ebenbürtig oder teilweise sogar besser.“ (Foto: Rhode)

Sebastian Rode bringen die Personalthemen dieser Woche jedenfalls nicht in Unruhe. Man müsse die Leistungen auf dem Platz und die derzeitige Vereinspolitik „losgelöst voneinander betrachten“. Die Mannschaft wolle nun gegen Stuttgart „eine neue Serie starten“. Schließlich steht die Eintracht nun vor entscheidenden Wochen und hat die Qualifikation zur Champions League im Blick. Auch die schweren Gegner nach Stuttgart machen dem Führungsspieler dabei keine Sorgen: „Ich habe überhaupt keine Bedenken, dass wir gegen die Spitzenteams keine Punkte holen. In der Hinrunde haben wir gezeigt, dass wir da bestehen können, wir waren in diesen Spieler ebenbürtig oder teilweise sogar besser.“ Rode strebt nach „dem maximalen Erfolg, nach Dingen, die man noch nicht erreicht hat. Und da wäre die Champions League mit der Eintracht etwas Phänomenales, etwas, das noch nie da war. Aber es ist noch ein ganz, ganz weiter Weg.“

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18 Kommentare

  1. Persönlich bin ich immer noch begeistert, dass Seppl wieder zu uns zurückgekommen ist. Noch besser ist, dass er bei uns nahezu verletzungsfrei geblieben ist (klopf auf Holz). Klarer Typ, der versucht hat seinen Karriereplan umsetzen, bei den ganz großen immerhin mal mehr als nur auf der Bank gesessen ist und nie vergessen hat wo er herkommt. (Sag mir jetzt keiner aus Offenbach 🙂 ). Und ja Seppl, du kannst es noch besser als letzte Woche.

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  2. Moin
    Mit einem Sieg gegen die Schwaben würde bisschen Ruhe reinkommen!
    Und bisschen ablenken von Bobić usw!

    Hoffe auf ein geiles Spiel, vielleicht ein 3:2 oder 4:3 für uns :).
    Nur die SGE

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  3. Der Junge ist wie ich aus Südhessen. Dass er mal bei den Ochsen gespielt hat, das ist eine Jugendsünde. Wir haben ihn ja bei der Eintracht resozialisiert . Ich mag ihn und seine Einstellung. Dass er bei uns an der Bergstraße gerade ein Haus baut, zeigt seine Bodenständigkeit

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  4. Ich finde die Aussage, dass das nächste Spiel richtungsweisend ist, total Banane. Diese Aussage kommt eigentlich vor jedem Spiel. Nicht richtungsweisend ist ein Spiel nur dann, wenn man uneinholbar Erster oder hoffnungslos Letzter ist.

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  5. Hinterher ist man natuerlich schlauer: Doch ich denke nun, dass Ajdin gegen tief stehende Bremer auf der 6/8 die bessere Wahl gewesen waere… Seb wird uns dessen ungeachtet noch viel Freude machen.

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  6. Rode ist einfach ein Paradebeispiel für einen bodenständigen, hart malochenden Fussballer, der auch über den Tellerrand hinausschauen kann.
    Im Moment in meinen Augen zwar nicht Stammspieler(auf der 6 eher mit Sow und Hasebe) , aber wir brauchen ihn dennoch! Bin froh, dass er bei der SGE ist.

    Zur allgemeinen Situation unserer Eintracht, ich finde es ehrlich gesagt wenig überraschend, dass nach einer gefühlten Ewigkeit, wo alles für die SGE spricht und alles super läuft, irgendein Störfeuer von Aussen herangetragen wird. Das war nur eine Frage der Zeit!
    Aber das soll uns nicht weiter stören, die Mannschaft um Hütter scheint voll fokussiert zu sein und lässt so etwas nicht an sich heran.

    Bin guter Dinge, dass wir dieses Jahr die Königsklasse fix machen! Wird ein Dreikampf mit dem BVB und Wolfsburg,von denen wir mindestens einen hinter uns halten werden. Ein Sieg gegen Stuttgart wird wichtig sein, da alle Kontrahenten vor schweren Aufgaben an diesem Spieltag stehen.

    Auch nicht ganz so unwichtig wird sein, dass die letzten 2 Spiele gegen Schalke und Freiburg gehen. Bei beiden Mannschaften wird es zu diesem Zeitpunkt 90% um die goldene Ananas gehen.

    FORZA SGE!

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  7. Der Trainer hat auch gesagt in der Pressekonferenz, dass ihm das richtungsweisend stört. Nach dem Spiel kommt das nächste Spiel das richtungsweisend ist, wie jedes andere der nächsten zehn Spiele.

    Er hat doch was zum Spiel gegen Bremen gesagt, auf die Frage was er hätte anders gemacht. Er hätte nach dem 1:0 Nicht umgestellt, da die Mannschafts spielbestimmend war und es keinen Grund gab. Wer sich noch nicht gehört hat einfach mal die Pressekonferenz noch mal anhören, da hat er seine Gedankengänge gut erklärt. Vor dem Hintergrund kann man sagen dass sowohl die Aufstellung als auch die Vorgehensweise okay waren.

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  8. Lieber Spieler, jetzt nicht zuviel reden, dass brachte meistens Unglück. Fokus auf das Spiel und souverän gewinnen.

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  9. @5: Richtungsweisend würde ich schon sagen – wenn wir morgen gewinnen, ist das Werderspiel abgehakt, falls nicht dann nicht. Wenn wir morgen siegen, dann ist das Spiel danach nicht mehr so richtungsweisend. Dass jedes der kommenden Spiele ein 6 Punkte Spiel (und somit richtungsweisend/ein Gradmesser) ist, weil derzeit immer eines unserer Nachbarteams Punkte im Wettkampf um die internationalen Plätze liegen lässt, denke ich aber auch.

    Zu Rodes Aussage bzgl. der Qualität des Kaders: In der kommenden Saison wird unser Mittelfeld wird richtig interessant. Wir haben Rode und Hasebe, die sehr erfahren sind, wir haben Sow, der in diesem Jahr voll angekommen ist, in Zalazar setzte ich große Hoffnung, wir haben Hrustic, der noch stärker wird, Kohr wird wahrscheinlich in MZ bleiben. Was mit Ilse sein wird, ist auch unklar.

    Tuta sehe ich nicht als reinen IV. Er kann noch viel mehr. Seine technische Versiertheit und Übersicht, gepaart mit seinem Zweikampfverhalten und einer gewissen Passsicherheit, sind für mich Faktoren, dass er auch im DM spielen kann. Genauso ein N’Dicka.

    Es wird auf jeden Fall kuschlig im Mittelfeld 🙂

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  10. Der Seppl ist einfach ein feiner Kerl! Unvergessen seine Fights in unserer letzten EL Saison! Bodenständig ohne Ende, deshalb hat er auch nicht zu Bayern gepasst. Wenn ich eine Tochter in seinem Alter hätte, würde ich sie ihm vorstellen :-D.

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  11. Dribbelstädter: Nur weil Tuta und N´Dicka im Mittelfeld spielen könnten sollten sie das noch lange nicht. Die sind nämlich gelernte Innenverteidiger und genau das machen sie sehr gut. Auch da brauchen wir feine Kicker, sonst haben wir am Ende ne 1er Kette hinten mit Hinti. Vielleicht auch etwas wenig. Und nur weil zB Silva ein feiner Fussballer ist muss er noch lange nicht ins Mittelfeld. Außerdem wirkt das so als ob in der IV zu spielen weniger wert ist als im MF???

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  12. Ich finde Seppl hat schon recht mit richtungsweisend (sind wohl die meisten Spiele, aber das gegen Bayern hätte ich jetzt mal nicht dazu gezählt).
    Gewinnen wir und alle unsere Mitkonkurrenten verlieren (BVB bei den Bayern, Wolfsburg in Hoffenheim, Leverkusen in Gladbach), was absolut im Rahmen des denkbaren ist, sind wir sehr komfortabel mit 6 Punkten vor Dortmund. Heißt, in den letzten 10 Spielen dürfen wir 2 Niederlagen mehr einfaheren als der BVB und sind dennoch gleichauf/vorne. Das ist schon gut. Nimmt man noch dazu, dass Wolfsburg dann noch gegen den BVB, Bayern und Leipzig ran muss, sieht es wirklich gut aus.
    Zweiter Aspekt: wenn wir gewinnen, war Bremen nur ein Ausrutscher und wir sind zurück auf der Gewinnerstraße.
    Aber sollten wir verlieren und der BVB gewinnt in München, verlieren wir den CL-Platz und es ist eine Niederlagenserie und das vor dem Auswärtsspiel in Leipzug, was kein gutes Zeichen ist.
    Demnach alles reinwerfen und irgendwie die 3 Punkte holen – war für die CL vielleicht nie wichtiger.

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  13. Dr. Hammer: Ich habe mich nicht klar ausgedrückt – ich wollte in N’Dicka und Tutas Fall sagen, wie toll ich sie finde und sie das Zeug haben auch andere Positionen zu bekleiden. Nicht dass sie sollen oder werden. Und in beiden Fällen liegt hoffentlich noch eine lange Karriere vor ihnen (hoffentlich möglichst lange bei uns und ich kann mir vorstellen, dass sie noch andere Positionen hochklassig bekleiden werden)

    Auch ohne sie wird es für Rode schwer, einen Stammplatz im Mittelfeld zu beanspruchen. Sow ist derzeit gesetzt, Hasebe ist trotz seines Alters top-fit und kaum verletzt, Zalazar entwickelt sich prächtig und Hrustic wird auch noch besser werden.

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  14. Das Spiel ist richtungsweisend!
    Wie oft sind wir in den letzten Jahren zum Ende der Saison in ein Loch gefallen und in der Tabelle abgerutscht? Haben immer wieder wichtige Punkte liegen gelassen im Kampf um Europa.

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