So sehen die SGE-Fans Goncalo Paciencia am Liebsten: in Jubelpose! (Foto: Rohde)

Ein gemeinsames Frühstück mit dem Team, Trainingseinheiten mit den Mannschaftseinheiten, erneutes Essen mit den Kollegen, eventuell noch ein Interview mit einem Journalisten… Von diesem Tagesablauf sind die Spieler der Eintracht derzeit so weit entfernt wie Mats Hummels davon, Mijat Gacinovic in der letzten Minute des DFB-Pokal-Finals 2018 einzuholen. Seit einigen Tagen sind die Spieler der SGE in häuslicher Quarantäne, nachdem bekannt wurde, dass sich zwei Akteure der Hessen und zwei Mitglieder des Staffs mit dem Corona-Virus angesteckt haben.

In einem Interview auf der Homepage der SGE erinnert sich Stürmer Goncalo Paciencia nun an den Moment, als er erfahren hat, dass einer seiner Kollegen infiziert ist. „Das ist hart, wenn man jemand näher kennt und denjenigen hat es erwischt“, so der Portugiese. Trotzdem sei es positiv, dass die Infizierten keine Probleme haben, sie nicht zru Risikogruppe gehören und es ihnen soweit gut gehe.

Mit verschiedenen Routinen durch den Alltag

Seitdem heißt es für die Stars der SGE: Die Wohnung nicht verlassen, sich alleine beschäftigen. „Ich versuche, jeden Tag eine andere Routine zu haben. Mal stehe ich früher auf und mache mir ausgiebig Frühstück, mal später – dann ist es eher ein Brunch. Mein Trainingsprogramm ziehe ich natürlich immer durch“, erklärt der 25-Jährige. Diesen Trainingsplan hat jeder Kicker von der SGE bekommen, außerdem bekamen die Profis einen Radergometer: „Wir arbeiten eine Stunde auf dem Fahrrad, dazu gibt es Übungen auf der Matte und mit Bällen.“ Dies alles, um bei einer möglichen Fortsetzung des Spielbetriebs wieder so schnell wie möglich topfit zu sein: „Wir müssen uns vorbereiten auf das, was irgendwann wieder kommt: Fußball auf dem Platz. Natürlich ist es nicht das gleiche wie auf dem Trainingsgelände zu sein. Wir müssen es akzeptieren und positiv bleiben.“ Das Training ist allerdings nicht das größte Problem des Angreifers. Das Training mit dem Ball, vor allem aber die sozialen Kontakte gehen ihm mittlerweile am meisten ab: „Insbesondere beispielsweise mit Timmy, Jonny und Lucas, mit denen ich ein engeres Verhältnis habe und auch jetzt viel Kontakt halte.“

Sorgen um Portugal

In Zeiten von Facetime, Facebook, Whatsapp und Skype ist das Kontakthalten mit anderen Personen auch in Zeiten von Corona möglich. Über diese Möglichkeiten hält der Portugiese auch in seine Heimat, zu seiner Familie und seinen Freunden, Kontakt und bekommt hier die aktuellen Entwicklungen mit: „In Portugal wird es gerade jeden Tag schlechter. Ich bin immer in Kontakt, täglich, stündlich, insbesondere mit meiner Mutter. Ich habe kein gutes Gefühl bei dieser Entwicklung.“ Dabei gab er zu, dass ihn in diesen Momenten auch etwas Sehnsucht nach seiner Familie plage. „Wenn ich die Wahl hätte, würde ich natürlich gerne bei ihnen sein. Aber das geht nicht. Ich hoffe, meine Familie und Freunde bleiben alle gesund. Ich möchte mich aber nicht über meine Situation beschweren, denn ich bin gesund und es gibt Menschen, denen es schlechter geht“, so der Rechtsfuß.

Gesundheit steht über allem

Während sich also aktuell die ganze Welt verändert und die Menschen eine unglaublich große Herausforderung vor der Brust haben, wird diese Entwicklung auch vor dem Fußball nicht Halt machen. Für Paciencia steht nur eines fest: „Wenn die Krise vorbei ist, werden wir wieder Fußball spielen.“ Wie diese Veränderungen in Deutschlands Volkssport Nummer eins aussehen, weiß man noch nicht. Diese Entwicklung sei derzeit aber auch nicht das Wichtigste, sondern die Gesundheit der Menschen sei derzeit Priorität Nummer eins, so der Postugiese: „Ich denke über die Leute nach, denen es nicht so gut geht. Fußball ist erstmal zweitrangig, auch wenn wir natürlich täglich auf News warten, wann wir wieder spielen können. Ich vermisse es, aber ich bin nicht sauer darüber. Denn es gibt Wichtigeres, gerade in der aktuellen Phase.“

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