Ngankam: „Die Mannschaft ist sehr geil“

Während in früheren Zeiten Fußballer alleine über Hörfunk-Reportagen oder Zeitungsporträts Einblicke in ihr privates Umfeld geben konnten, schaffen die sozialen Medien völlig neue Möglichkeiten. Viele Fußball-Profis nutzen etwa Instagram, um die Fans mit hinter die Kulissen zu nehmen.

Einen anderen Ansatz wählt momentan Jessic Ngankam, der Shooting-Star im Frankfurter Sturm: Er lässt sich von Marlon Morgenstern begleiten, einem Nachwuchstalent aus der zweiten Mannschaft von Hertha BSC Berlin. Morgenstern ist zudem ein unter dem Kanal-Namen „Marlon“ aktiver YouTuber (80.000 Abonnenten). Schon vor ein paar Wochen war Marlon in Frankfurt, um Ngankam kurz nach dessen Wechsel nach Frankfurt an seinem Geburtstag zu überraschen. Beide gewährten kurze Einblicke, wie der Jugendnationalspieler anfangs in einem Frankfurter Hotel lebte. Außerdem verbrachten sie unter anderem den Abend zusammen im Appartement von SGE-Teamkollege Omar Marmoush.

Nun nahm Marlon die Community wieder mit auf eine Reise, diesmal in der Folge „Ein Tag im neuen Leben von Jessic Ngankam – Matchday-Edition“, parallel zur Bundesliga-Partie gegen den 1. FC Köln. Inzwischen ist Ngankam vom Lindner Hotel am Deutschherrnufer in ein Appartement am ehemaligen Henninger-Turm umgezogen, mit einem tollen Ausblick auf Frankfurt-Sachsenhausen. Die Roomtour ist im Video inklusive, wobei Ngankam erst kürzlich in seine neue Wohnung zog und deshalb alles noch wenig wohnlich wirkt. Auch die Freundin ist noch nicht nach Frankfurt umgezogen. „Ich bin der beste Grillmeister, den es gibt“, offenbart Ngankam dafür augenzwinkernd, als Marlon den Grill auf der Terrasse zeigt. „Küche ist schwer – aber Grillen macht Bock.“

Porridge-Fan

Vor Spielen hat Ngankam, erzählt er im Video, keine bestimmten Routinen. „Ich brauche meinen Schlaf, das steht fest“, legt der 23-Jährige allerdings einen großen Wert darauf, ausgeruht zu sein. Klare Vorstellungen hat er auch von der ersten Mahlzeit am Tag: „Ich esse gerne Porridge zum Frühstück.“ Bis 10:30 Uhr würde es morgens Frühstück auf dem ProfiCamp der Eintracht geben, konkretisiert Ngankam. „Ich werde ungefähr gegen zehn Uhr da sein. Dann werde ich in Ruhe frühstücken, bevor wir schon Aktivierung haben. Video. Und ein bisschen Zeit für uns! Eine Stunde, oder so, und dann geht es auch schon los zum Spiel. Das ist eng getaktet – aber das mag ich, denn dann vergeht die Zeit zum Spiel immer schnell.“

Ngankam: „Es ist alles nicht so spießig“

Schnell sind auch bereits die ersten Wochen für Ngankam als Adlerträger vergangen. Inzwischen fühlt sich der gebürtige Berliner an seiner neuen Wirkungsstätte aber schon ziemlich wohl: „Es ist schon eine geile Stadt! Es ist eine Fußball-Stadt, ist mir aufgefallen (lächelt). Die Mannschaft ist sehr geil, weil wir sehr jung sind. Auch unsere erfahrenen Spieler, wie Mario Götze, Timothy Chandler oder Sebastian Rode, sind sehr, sehr korrekt. Sie sind quasi wie wir – wie wir jungen Spieler.“

Alles habe in der Kabine ein Flair wie bei einer U23-Mannschaft, ist Ngankam überzeugt. „Es ist alles nicht so spießig. Man kann Witze machen, man verarscht sich gegenseitig. Das ist wichtig für eine gute Kabinenstimmung.“ Als er Fragen hatte, wurde ihm aus dem Team sofort geholfen, inklusive bei der Wohnungssuche. Dass die Stimmung in der Mannschaft momentan passt, zeigt auch ein Rundgang von Ngankam im Aufenthaltsraum des ProfiCamps: Am Billardtisch „werden immer hitzige Partien ausgespielt“.

Vorbild Mario Götze

Sportlich hebt Ngankam die Stärken von Mario Götze hervor, der der beste Spieler sei, mit dem er jemals zusammenspielen durfte. Lob gibt es aber auch für weitere Mannschaftskameraden: „Junior Ebimbe, der geisteskrank Box-to-Box ist. Hugo Larsson, der geil am Ball ist. Du hast einen Robin Koch, der ein geiler Abräumer ist.“

Besondere persönliche Ziele hat er für die neue Saison indes nicht, erzählt Ngankam zurückhaltend. Frankfurt sei seine erste Profi-Station außerhalb seiner Heimat Berlin. „Ich möchte hier erst einmal zurecht kommen“, sagt er. Dafür wolle er so viel, wie es geht, spielen. Er schielt dafür auf einen Stammplatz unter Trainer Dino Toppmöller. Einen Traum hat er für die nächsten Monate dann aber – neben vielen Toren – doch noch: „Wenn wir Glück haben, ist auch ein Titel drin!“