Kovac: „Gott sei Dank haben wir Lukas hinten drin!“

Eintracht Frankfurt gewinnt auf dramatische Art und Weise das DFB-Pokal-Achtelfinale bei Hannover 96. Zunächst lagen die Hessen hinten, drehten in der Folge die Partie innerhalb kürzester Zeit – und mussten zum Schluss doch noch zittern. Trainer Niko Kovac und Matchwinner Lukas Hradecky zeigten sich nach Abpfiff der Partie hocherfreut.

Niko Kovac: „Alle, die zur Eintracht halten, haben gedacht, was ist denn da passiert. Das geht doch gar nicht. Drei Minuten waren angezeigt an Nachspielzeit, urplötzlich waren es fünf oder sechs Minuten. Das hat mich ein bisschen geärgert. Es war wohl ein Foul, aber Gott sei Dank haben wir Lukas im Tor.“

Der Trainer der Hessen sah trotz der dramatischen Schlussminuten einen verdienten Sieger: „Es war ein schönes Spiel von beiden Mannschaft, ein typischer Pokalfight. Wir hatten eine große Anzahl an Chancen und hätten das Spiel schon vorher entscheiden müssen. Aber so ist das, wenn man keine Tore macht, bekommt man hinten einen rein. Aber Kompliment an meine Mannschaft, die Moral bewiesen hat und gleich wieder zurückgekommen ist. Wir haben verdient gewonnen.“

Für Torhüter Lukas Hradecky fand er lobende Worte und verriet ein kleines Geheimnis: „Alle haben sich mit ihm gefreut und ihn geherzt. Das gehört auch zu unserer Planung, man muss auch mal das Gefühl dafür haben, wo einer hinschießt. Lukas hat es Gott sei Dank gehabt. Wir müssen uns alles anschauen und spekulieren: Vielleicht schießt einer mal dahin und man kann ihm dann einen Tipp geben. Man weiß aber nie, ob einer dann wirklich dahin schießt. Gott sei dank schoss mit Salif Sané der richtige Spieler. Lukas war dann dort, wo er sein musste, nämlich in der linken Ecke.“

Neben Hradecky und Siegtorschütze Haris Seferovic spielte sich noch ein anderer Akteur, der bislang noch überhaupt keine Rolle bei der Eintracht spielte, ins Rampenlicht: „Taleb Tawatha hat sein zweites Pflichtspiel gemacht. Das war ein verletzungsbedingter Wechsel in der Halbzeit. Oczipka rutschte dann in die Mitte, Tawatha ging auf links. Den ersten Ball musste er schon aufs Tor schießen und nicht noch rüber zu Seferovic spielen. Aber er hat es insgesamt sehr gut gemacht.“

Kovac wollte allerdings nicht nur einzelne Akteure hervorheben: „Alle haben es gut gemacht. Ich bin mit der Mannschaftsleistung rundum zufrieden. Wir wussten, dass es schwierig wird, schließlich hat Hannover eine gute Mannschaft. Sie haben uns alles abverlangt und ich bin einfach nur froh, dass wir nicht in die Verängerung gehen mussten.“

Lukas Hradecky: „Hannover hat heute gut gespielt. Sie haben gute Spieler in ihren Reihen. Wir haben gut in der Liga gespielt und hatten das Selbstbewusstsein. Wir sind auf einer kleinen Erfolgswelle, dann läuft das einfach. Taleb Tawatha ist reingekommen und hat das 1:1 gemacht. Es freut mich auch sehr, dass Haris Seferovic wieder getroffen hat. Alle arbeiten zusammen für diese Mannschaft, das bringt momentan den Erfolg. Ich hoffe das wir auch die nächste Runde ohne ein Elfmeterschießen überstehen, aber sollte es soweit kommen, bin ich bereit.

Der Schlussmann freute sich über seine gelungene Aktion in allerletzter Sekunde: „Eigentlich war ich nie ein Elfmetertöter, aber ich versuche natürlich eiskalt zu bleiben. Heute habe ich mal wieder Glück gehabt. Natürlich haben wir die Elfmeter von Hannover mit dem Video-Analysten studiert. Heute hat es geholfen. Ich hatte die Chance, der Held des Tages zu werden. Glücklicherweise hat das geklappt.“

Hradecky blickt zurück auf seinen Blackout am 17. Spieltag: „In Leipzig habe ich die Niederlage verschuldet, heute habe ich versucht, der Mannschaft etwas zurückzuzahlen. Es freut mich, dass ich das heute tun konnte. Darum spielen wir Fußball. Manchmal kassieren Torhüter dumme Tore und manchmal bist du der Held des Tages. Natürlich ist das ein großes Gefühl.“

Daniel Stendel (Trainer Hannover 96): „Wir können mit dem, was wir heute geleistet haben, zufrieden sein. Besonders wenn man dann auch noch den Gegner gegenüberstellt, der nicht zu Unrecht da oben in der ersten Liga steht und das heute auch unter Beweis gestellt hat. Aber meine Mannschaft hat das über 90 Minuten sehr, sehr gut gemacht und das Quäntchen Glück nicht gehabt am Ende.“

Der Trainer will die Enttäuschung schnell aus den Köpfen der Spieler bekommen: „Heute Abend, sind alle still und die Köpfe unten, wenn man durch die Kabine geht. Das ist nach so einem Spiel völlig normal. Wichtig war, dass wir eine gute Leistung gebracht haben und gezeigt haben, dass wir mehr können als das, was wir letzte Woche gegen Greuther Fürth gezeigt haben. Wir wissen, dass es in der Liga wieder andere Spiele geben wird. Aber mit dieser Moral und Leidenschaft werden wir weitere Punkte einfahren.“

Für die Gäste aus Frankfurt hatte er noch nette Worte übrig und zeigte sich als fairer Verlierer: „Wir wünschen ihnen viel Erfolg für die Saison. Vielleicht führt diese die Eintracht ja nach Berlin.“

Martin Harnik (Stürmer Hannover 96): „Wir haben gegen eine Mannschaft der Stunde in der Bundesliga sehr gut dagegenhalten, das Spiel lange offen gehalten und alles reingeworfen. Wenn man alles investiert, will man natürlich eine Runde weiterkommen.“

(Quellen: Eigene, ARD Sportschau, sky)

Die Leistung der Mannschaft gegen Hannover könnt ihr hier benoten.