Mit Randal Kolo Muani wird in den kommenden Wochen zu rechnen sein (Bild: IMAGO images / camera4+)

Wenn du nicht gewinnen kannst, dann darfst du zumindest nicht verlieren – ein weiser Spruch eines ehemaligen Eintracht-Trainers. Dennoch hatte der Zuschauer bei der Partie Hertha BSC gegen Eintracht Frankfurt das Gefühl, dass die Hessen möglicherweise nur aufgrund des Unvermögens der Gastgeber noch mit einem Punktgewinn nach Hause fuhren und nicht, weil die Gäste sattelfest in der Verteidigung hingen. Ein Punktgewinn beim kriselnden Hauptstadt-Klub ist natürlich alles andere als zufriedenstellend, zumal die Erwartungen nicht nur im Umfeld, sondern auch innerhalb des Klubs gestiegen sind.

Dabei überraschte Trainer Oliver Glasner im Vorfeld mit einem sehr offensiv ausgerichteten Personal. Randal Kolo Muani und Lucas Alario rutschten erstmals in die Startelf, in welcher sich auch Mario Götze und Daichi Kamada auf der Sechs wiederfanden. Jesper Lindström, Sebastian Rode und Rafael Santos Borré mussten auf der Bank Platz nehmen.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Hertha BSC der vierzehn zensierten Spieler den Wert 3,43. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 380 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels: – Randal Kolo Muani: Alario und Götze galten gemeinhin als Königstransfer der Eintracht. Bisher sind sie dieser Bezeichnung noch Rechnung schuldig. Randal Kolo Muani hingegen zeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Der Stürmer ist unglaublich schnell, überrennt seine Gegner förmlich. Gepaart mit einer feinen Ballbehandlung zeigte er sich ganz unbeeindruckt von den teils starren Bewegungsabläufen seiner Teamkollegen. Muani ist jemand, der unberechenbar wirkt. Einen Treffer konnte er noch nicht beisteuern, doch er beweist in jedem Spiel, das auch das nur eine Frage der Zeit ist.

Faride Alidou: Erfrischend wirkt zudem das Spielverständnis von Faride Alidou. Der Junge wirkt befreit und ganz und gar nicht gehemmt wie zu HSV-Zeiten. Klar, auch hier ist noch nicht alles Gold was glänzt, doch Alidou bringt nach seinen Einwechslungen immer frischen Wind. Ähnliches hätte man sich auch von Jens Petter Hauge gewünscht.

Rafael Santos Borré: Die entscheidende Szene von Rafael Santos Borré war natürlich der Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit. Der Stürmer war nicht mehr einzukriegen, als Schiedsrichter Willenborg den Strafstoß zurücknahm. Wäre vermutlich selbst angetreten und hätte die Mannschaft mit drei Punkten belohnen können.

Daichi Kamada: Wieder trifft Daichi Kamada. Wieder zeigt der Japaner, dass er in einer sehr guten Verfassung und Frühform unterwegs ist. Er gehört aktuell ohne Frage in die Startelf, auch wenn er gegen Berlin durch seinen Ballverlust das 0:1 mit einleitete.

Kevin Trapp: Beflügelt von der Welttorhüter-Nominierung machte Kevin Trapp dort weiter, wo er aufgehört hat. Starkes Stellungsspiel. Sicher bei Standardsituationen. Nur beim Gegentor war er einfach machtlos.

Mario Götze: So richtig kam Mario Götze gegen die Hertha nicht in Fahrt. Zunächst war er komplett aus dem Spiel genommen, später bekam er mehr Freiräume, wusste aber damit nur wenig auszufangen. Schien ein bisschen mit den Laufwegen seiner Kollegen zu hadern.

Christopher Lenz: Denn sein direkter Anspielpartner Christopher Lenz zeigt natürlich eine ganz andere Spielphilosophie als Ex-Adler Kostic. Hinten war Lenz stabil, doch langfristig kann der ehemalige Unioner keine Alternative für diese Position sein.

Tuta: Tuta kämpft weiterhin mit seiner neuen Rolle als Abwehrchef. Ungewohnte Aufgaben, die auf das Talent zu kommen und an denen er wachsen muss. Kapitale Fehler gab es hingegen nicht.

Jesper Lindström: Hier und da blitzten typische Momente von ihm auf. Doch so richtig zielstrebig wirkte das bei Jesper Lindström nicht.

Evan N’Dicka: Gegen Lukebakio sah Evan N’Dicka doch ungewohnt schlecht aus. Mit der Schnelligkeit kam er so gar nicht zurecht. Ließ seine Gegenspieler auch zu einfach unbedrängt flanken.

Djibril Sow: Wo waren die Ideen von Djibril Sow? Der Mittelfeldmotor wirkte arg gehemmt und verfiel in alte Muster. Kein Aufbäumen und kein Antrieb. Zu oft wusst er gar nichts mit dem Spielgerät anzufangen.

Almamy Touré: Auch Almamy Touré war wieder der Bruder Leichtfuß. Kam zu spät in die Zweikämpfe. Zeigte massenweise Pass- und Stellungsfehler. Am Ende auch noch verletzt ausgewechselt. Ein Tag zum Vergessen.

Lucas Alario: Joa, das Ding in der 7. Minute hätte er machen können – nein müssen. Vor allem, weil er danach gar nicht mehr Szene kam. Ihm fehlt noch die Bindung ins Spiel. Auch bei hohen Bällen scheint er sich noch nicht zurechtzufinden.

Ansgar Knauff: Ansgar Knauff wirkte wie der Schüler, der in einer Tour von seinem Lehrer zurechtgewiesen wird und sich anschließend am liebsten unter den Tisch verkriechen möchte. Knauff war komplett verunsichert und musste in der Kabine drinnen bleiben.

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11 Kommentare

  1. Alario kommt mir etwas schlecht weg… Er hat im Mittelfeld den Ball erobert vor dem Tor.
    Aber wir sind noch Steigerungsfähig.
    Darum gebe ich erst was nach dem 10.spieltag drauf.

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  2. Moin
    Der Muani ist Mega, hoffe der hat keine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag, wenn dann bitte ab 70 Mios.

    Ndicka hat ziemlich nachgelassen, weiß nicht ob seine Klasse langt für nen Spitzenclub.

    Knauff denkt es geht so weiter wie in der Rückrunde und Euroleague, 3 Spiele, alle 3 der schlechteste auf’m Platz.

    Meine Aufstellung gegen Kölle!!!
    Falls Toure verletzt, dann mit Tuta.
    ———————–Trapp——————-

    —-Toure —–Tuta—-Ndicka/Smolčić

    Alidou—–Jakić———–Sow–. Lenz/Pelle

    ———————–Kamada—————

    ———–Muani————-Borre———-

    Nur die SGE

    ——-

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  3. „Einen Treffer konnte er noch nicht beisteuern“

    Tor gegen die Bayern vergessen?

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  4. Randale-Kolo holt die Kostic Scorer wieder rein. Der Junge ist Flügel- und Mittelstürmer in einem.

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  5. Ich habe kolo Muani 6 Monate bei Nantes beobachtet nachdem die Verpflichtung klar war. Ich bin null überrascht über seine Leistung. Ein absoluter Toptransfer !

    Wenn er so weitermacht wird es leider ein kurzes Gastspiel bei der SGE. Und wenn er keine Ausstiegsklausel haben sollte, was ich hoffe, aber wovon leider auszugehen ist, wird er unser Rekordverkauf.

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  6. Kolo Muani war – wieder einmal – der beste Eintrachtspieler und ist gegenwärtig unser Königstransfer. Götze ist bisher noch nicht so stark in Erscheinung getreten. Angesichts der Leistungen von Kamada würde ich wie @2 Kamada wieder offensiver einstellen. Ich mag den zwei Spitzensturm vor Kamada, weil alle drei ihre Positionen variieren können. Aber auch eine Variante mit Götze kann ich mir vorstellen, wobei ich denke, dass er erst Mal vo der Bank kommen sollte. Vielleicht sollte Lindstrom auf links rücken (mit Alidou als Backup). Jakic im defensiven Mittelfeld gefällt mir auch, da wir dort stabiler sind und gefühlt mehr Zweikämpfe gewinnen. Momentan geht uns ein wenig die Galligkeit ab. Mit Schönspielen alleine werden wir keine Punkte sammeln.

    Letztes Jahr habe ich gedacht, wir müssen auf Viererkette umstellen. Dann kam unsere Siegesserie und der Europaleaguegewinn. Da sieht man mal, wie wenig ich von Fussball verstehe. 🙂 Von daher denke ich, dass das 3-2-2-2-1 das beste System für uns ist, dass ja auch in ein 3-2-2-1-2 System umgewandelt werden kann. Die kommenden Spiele werden es zeigen.

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  7. Keine Frage : Randal Kolo Muani ist der Königstransfer der Eintracht !
    Der Junge hat alles was man braucht um ein Großer zu werden.

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  8. Lest mal die Bewertung von Toure: Unterirdische Leistung, ein Tag zum Vergessen. Aber „AUSREICHEND“ von Euch bewertet. Also reicht so eine Leistung für die Eintracht aus???

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