Dominik Kohr immer mit vollem Einsatz. (Foto: Rhode)

90 Minuten in Stuttgart, 45 Minuten zuhause gegen Werder Bremen, davor drei Spiele Pause. In der bisherigen Saison konnte Dominik Kohr nicht an die Leistungen der vorherigen Spielzeit nach dem Re-Start anknüpfen. Für ihn sei es nicht leicht, wenn er weniger spielt, gerade, wenn man zuvor öfters gesetzt war. Kohr sei aber ein Mensch, der niemals aufgibt, deswegen versuche er weiter im Training auf sich aufmerksam zu machen. Er hat das Gespräch mit Chef-Trainer Adi Hütter gesucht und sich mit ihm ausgetauscht. „Ich werde weiter an mir arbeiten, nicht aufgeben und mich im Training für Einsätze empfehlen.“, sagte der 26-Jährige am Mittwoch in einem Pressegespräch. Einen großen Rückhalt gebe ihm aktuell seine Frau. Kohr will seine Chancen nutzen. Nach dem Training bleibt er länger auf dem Platz, um mehr Sicherheit in seine Abschlüsse zu bekommen, denn er will bei Torschüssen konstanter werden. Im Spiel gegen den VfB Stuttgart hatte er einige Chancen, die er laut eigener Aussage, besser verwerten müsse. Das sind Aspekte, an denen er täglich arbeitet, die ihm aber auch zusammen mit der Spielpraxis immer mehr Selbstvertrauen geben.

Konkurrenzkampf, Rückkehrer und Talente

Gegen Stuttgart brachte Hütter den Mittelfeldspieler von Anfang an, da Sebastian Rode verletzt ausfiel. Dieser könnte nach der Länderspielpause wieder eine Option sein. Bezüglich der großen Konkurrenz auf der Sechser- und Achterposition sagte Kohr: „Das Duo mit Sebastian Rode und mir auf der Sechs hat bereits gut funktioniert. In den letzten Spielen hat der Trainer aufgrund des stärkeren Pressings auf Stefan Ilsanker gesetzt. Letzten Endes stellt er die Mannschaft so auf, wie es am besten passt. Ich bin überzeugt davon, dass diejenigen, die am Samstag gegen Leipzig auf dem Platz stehen werden, richtig fighten und alles geben, um die drei Punkte zu holen.“ Er selber sieht sich und die Kollegen Rode oder Djibril Sow im Gegensatz zu Stefan Ilsanker offensiver mit mehr Drang nach vorne. Der Österreicher sei dagegen ein klarer Sechser, der vor der Abwehrkette den Ball absichern soll.

Zur Rückkehr von Filip Kostic meinte Kohr, dass er ein Kämpfer sei, dem auch der Konkurrenzkampf innerhalb des Teams guttut. Deswegen sei es toll, ihn wieder dabei zu haben. Der Serbe hätte viel an sich gearbeitet, um schnell fit zu werden. „Er ist ein sehr gefährlicher Flügelspieler und baut Druck auf. Das bringt jeden Spieler weiter.“, so der Adlerträger. Auch zu seinen guten Freund Danny da Costa wurde Kohr befragt. Er könne die Situation von da Costa und seine Unzufriedenheit aufgrund der wenigen Spielzeit nachvollziehen: „Wir sind gute Freunde und verstehen uns auch abseits des Platzes toll. Deswegen weiß ich, wie er sich momentan fühlt.“ Nichtsdestotrotz: Kohr meint, dass sich da Costa in jedes Training reinhaut, um sich zu präsentieren, sich beide gegenseitig im Training pushen und das ihnen sehr hilft. Auf die Frage, wie sich die aus dem Nachwuchszentrum kommenden jüngeren Talente schlagen, antwortete er: „Die jungen Spieler sind immer hoch motiviert, dass sie sich bei uns zeigen können. Man kennt das ja selber aus der Zeit wo man aus der Jugend hoch kam, ein gewisser Respekt ist da klar da, aber den haben sie mittlerweile gut abgelegt.“

Zuhause ungeschlagen gegen Leipzig

Zum kommenden Spiel gegen RB Leipzig meinte der Adlerträger, dass die Sachsen eine spielstarke Mannschaft, und mit Julian Nagelsmann einen tollen jungen Trainer an der Seitenlinie haben. Aber trotzdem: „Uns liegen insbesondere solche Gegner, die aktiv nach vorne spielen, weil die das auch nicht mögen, wenn wir so aggressiv gegen sie spielen und sie nicht ins Spiel kommen lassen. Zuletzt haben wir zwar Punkte gegen Kontermannschaften liegen lassen, aber ich bin optimistisch, dass wir uns in den kommenden Spielen wieder mit Siegen für unsere Spielweise belohnen. […] Für uns ist es schön auch mal die Null lange zu halten und wieso auch mal nicht in Führung gehen.“ Das wichtigste sei es, endlich wieder dreifach zu Punkten, um weiter nach oben zu schauen. Zuhause ist die Eintracht gegen Leipzig noch immer ungeschlagen.

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4 Kommentare

  1. Kohr ist ein Super-Spieler und ein Fußballer durch und durch. Warum er nicht Stammspieler ist, ist für mich die größte Dummheit. Immer wenn dauerhaft auf ihn gesetzt wurde, hat er überzeugt. Man kann natürlich keine Wunderdinge erwarten, wenn er ab und zu eingewechselt wird. Ist einer, der die anderen mitreißt.
    Kohr vor, Ilsanker wird „Banker“

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  2. Hatte ihn eigentlich schon abgeschrieben, bis Adi ihn offensiv mal von der Leine gelassen hat und ich mir verwundert die Augen gerieben habe welche Dynamik der sonst nur als Zerstörer für mich bekannte Hardkohr nach vorne besitzt. Für mich ist er eigentlich auf der 8er Position bei uns besser aufgehoben als auf der 6.
    Vor allem im Spiel gegen Gegner auf Augenhöhe ( oder darunter) ein zusätzliches belebendes Element im Mittelfeld. Vom Spielstil her wären eigentlich er und Rode perfekt zusammen im DM wenn sie sich gegenseitig absichern würden, wenn einer mach vorne marschiert. Beide können defensiv und offensiv, während da Ilsanker und Sow leider eher nur defensiv können bzw. bei Sow das Spiel nach vorne noch deutlich ausbaufähig ist.

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  3. Schließe mich meinen beiden Vorgängern grundsätzlich an. Ich glaube dass Dominik’s Einstellung sehr gut zur Eintracht passt. Die für mich stärkste Aussage an der PK war diese: „Ich bin mit 26 im mittleren Alter unserer Mannschaft. In den nächsten Jahren wird der eine oder andere sicherlich woanders hingehen oder die Karriere beenden. Da versuche ich in die Rolle reinzuwachsen.“

    Er ist ein guter Junge und ich wünsche ihm, dass er so schnell wie möglich wieder zu seine alter Spielstärke finden kann. Selbstredend ist das mit Einsatzzeiten viel einfacher.

    Forza SGE!

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  4. Richtig, er hat auch einen gewissen Zug nach vorn, der Torabschluss in bester Ausgangslage, vgl. Stuttgart, ist aber noch ausbaufähig.
    Im Normalfall ist er für mich in der Startelf.
    Mein Problem ist aber die gesonderte Betrachtung seiner Leistungsfähigkeit. Unsere Eintracht hat noch nicht die Abgestimmtheit, um geordnet aus der Abwehr, über das Mittelfeld in den Angriff zu kommen, ohne übermütig und unorganisiert zu werden. Das betrifft nicht nur Hardkohr, sondern genauso Hinti, den Sepp und auch Vadder. Ich liebe ihre Verstöße, doch muss dann auch die Absicherung klar geregelt, organisiert und gewährleistet sein. Problem Konteranfällig !
    Aber, Hardkohr ist ein guter Kicker, hat eine klare Meinung und das Herz am rechten Fleck, passt zur Eintracht.
    Mit einer gelben Karte gegen die Brause bin ich übrigens einverstanden.
    Forza SGE !

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