SEPTEMBER – DISKUSSIONEN UM ALEXANDER MEIER

Der Saisonstart war gelungen, die Mannschaft endlich zusammengestellt – da stoppte die erste Länderspielpause bereits den Elan der Frankfurter. Die Hoffnungen der Fans, die Eintracht würde auf den verletzungsbedingten Ausfall von Nelson Valdez reagieren und kurz vor Transferschluss noch einen Stürmer verpflichten, zerschlugen sich. Zum einen war offenkundig kein adäquater Ersatz auf dem Markt zu bekommen, zum anderen war eine Rückkehr von Alexander Meier langsam in Sicht. Der als „Fußballgott“ apostrophierte Torjäger wurde von Trainer Schaaf offenkundig als Stürmer und nicht wie in der Vergangenheit als offensiver Mittelfeldspieler gesehen – womit sich eine Frage geradezu aufdrängte: Wo findet Meier in dem von Trainer Schaaf favorisierten 4-2-3-1-System seinen Platz? Meier laborierte nach wie vor an Muskelbeschwerden und Haris Seferovic hatte in den ersten Spielen überzeugt und sich als Torjäger erwiesen.

MeierSchaaf beantwortete die Frage nach Meiers Position im Heimspiel gegen Augsburg unmissverständlich: Der Lange nahm auf der Bank Platz. Die verdiente 0:1-Niederlage nach einer dürftigen Leistung unserer Jungs bleibt nur wegen eines Vorfalls in Erinnerung: Aufgrund eines defekten Headsets konnte der vierte Offizielle dem indisponierten Schiedsrichter Gräfe nicht übermitteln, dass Vaclav Kadlec im Strafraum von einem Augsburger umgerissen worden war. Der Elfmeterpfiff blieb aus, der eingewechselte Meier enttäuschte und die erste Saisonniederlage war perfekt.

Nachdem sich die Stimmung im Frankfurter Blätterwald ob der Gemütslage von Alex Meier so langsam verdüsterte und mit Joel Gerezgiher der nächste Spieler schwer verletzte, gab es für Sportdirektor Bruno Hübner endlich eine positive Nachricht zu verkünden: Stefan Aigner verlängerte seinen Vertrag bei der Eintracht um drei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2018.

Lucas Piazon hatte die hochgeschraubten Erwartungen bislang nicht erfüllen können, war vor allem körperlich nicht in der Lage, sich in der Bundesliga zu behaupten und fand sich folgerichtig im Auswärtsspiel bei Schalke 04 auf der Bank wieder. Slobodan Medojevic und Timothy Chandler gaben ihr Startelfdebut und und Alex Meier durfte von Beginn für Kadlec ran. Die SGE spielte wie entfesselt auf und lag nach 24 Minuten mit 2:0 in Front. Erst ein unberechtigter Handelfmeter erlaubte den Schalkern den Anschlusstreffer und als Draxler kurz nach der Pause den Ausgleich markierte, rechneten die Eintracht-Fans mit einem Debakel. Doch zwei Platzverweise für Boateng und Draxler erlaubten der SGE, das Spiel zu kontrollieren und das 2:2 über die Zeit zu bringen, obwohl Medojevic auch noch die Ampelkarte sah. Große Freude über den unerwarteten Punktgewinn konnte gleichwohl nicht aufkommen, denn die Verletztenliste musste erneut erweitert werden: Constant Djakpa zog sich bei einem Abwehrversuch einen Kreuzbandriss zu und fiel ebenfalls für etwa ein halbes Jahr aus.

Es war der Auftakt zu einer englischen Woche, die nur drei Tage später mit dem Heimspiel gegen Mainz 05 fortgesetzt wurde. Die Eintracht dominierte die erste Hälfte – und lag nach 44 Minuten 0:2 zurück. Alex Meier gelang noch vor der Pause der Anschlusstreffer, und nach einem schönen Freistoß des eingewechselten Stendera war Seferovic per Kopf zur Stelle und erzielte den 2:2-Endstanpiazond. Aber kein Spiel ohne Langzeitverletzten: Kurz vor Schluss zog sich Kevin Trapp einen Syndesmoseriss zu, musste für Felix Wiedwald ausgewechselt werden und sollte bis Jahresende ausfallen.

Den Abschluss der englischen Woche bildete die Auswärtsbegegnung beim wieder einmal kriselnden Hamburger SV. Stefan Aigner und Slobodan Medojevic standen erstmals in der Startelf, der gegen Mainz erneut enttäuschende Piazon musste auf der Bank Platz nehmen. In einer ereignisarmen ersten Hälfte ging die Eintracht kurz vor dem Pausenpfiff durch Seferovic‘ dritten Saisontreffer in Führung, die Nicolai Müller in der 58. Minute egalisieren konnte. Als alle Zuschauer damit rechneten, dass die niveauarme Begegnung unentschieden ausgehen würde, schlug die große Stunde des eingewechselten Piazon: Nach einem Foul an Medojevic zirkelte der Minuten zuvor eingewechselte Brasilianer den Ball aus etwa 30 Metern in den rechten oberen Winkel. Die Eintracht freute sich über unverdiente drei Punkte und Platz 7 nach dem 6. Spieltag.

Besonderes:

Freundschaftsspiel gegen den FSV Frankfurt
Die erste Länderspielpause nutzte die Eintracht zu einem Freundschaftsspiel gegen den FSV Frankfurt, das unsere Jungs mit 1:0 durch ein Tor von Gerezgiher gewannen. Das Besondere an dem Spiel war aber, dass ein Teil der Einnahmen dem ehemaligen Eintracht-Spieler Dietmar Roth zugute kam, der seit einem Schlaganfall gelähmt ist und sich in der Reha befindet.

Kadlec twittert einmal zuviel
Stürmer Vaclav Kadlec sorgte unmittelbar vor der Begegnung bei Schalke 04 für großen Unmut bei Trainer und Verantwortlichen. Der 22-jährige twitterte unmittelbar nach der Mannschaftssitzung um 11.44 Uhr, dass er keinen Platz in der Startelf haben werde. „So etwas geht gar nicht,“ ließ Sportdirektor Bruno Hübner vermelden und Trainer Schaaf reagierte auf seine Weise: Kadlec sollte in den nächsten Begegnungen keine Rolle mehr spielen.

Gerüchte um Bruno Hübner
Obwohl Armin Veh den Wechsel zum VfB Stuttgart mit den besseren Perspektiven begründete, stecken die Schwaben auch zu Beginn der neuen Saison im Tabellenkeller. Nach der Entlassung von Fredi Bobic wird darüber spekuliert, dass Bruno Hübner seinem Freund Veh nach Stuttgart folgen könnte. Eintracht-Fans warteten lange auf ein Dementi unseres Sportdirektors, aber spätestens nach dem Rücktritt von Veh in Stuttgart war das Thema endgültig erledigt.

Timo Hildebrand wechselt zur Eintracht
Nach der schweren Verletzung von Stammtorhüter Kevin Trapp reagierte die sportliche Führung umgehend und verpflichtete den ehemaligen Nationaltorhüter Timo Hildebrand, der seit seinem Engagement bei Schalke 04 vereinslos war.

Am 31. Dezember 2014 präsentieren wir Euch den vierten und letzten Teil unseres Jahresrückblicks, der die Monate Oktober bis Dezember umfassen wird. Erlebt noch einmal die unglaubliche Niederlagenserie, die Diskussionen um das Spielsystem und den Aufschwung mit drei Siegen in Folge.

1
2
3
- Werbung -

Keine Kommentare

- Werbung -