März: Veh scheitert endgültig in Frankfurt

Der Nachfolger von Armin Veh hat inzwischen viele Gründe, die Fäuste zum jubeln zu ballen.
Der Nachfolger von Armin Veh hat inzwischen viele Gründe, die Fäuste zum jubeln zu ballen.

Der Monat März begann mit einer Hiobsbotschaft für die Frankfurter Eintracht. Alex Meier hatte sich schwerer verletzt, ein Fettkörper im Knie war gerissen. Die Reise in die Hauptstadt musste somit ohne den 12-fachen Torschützen angetreten werden – und so ging die lange Zeit ausgeglichene Partie 0:2 verloren. Trainer Armin Veh, beim Anhang längst in Ungnaden gefallen, hatte sein Endspiel gegen den FC Ingolstadt. Die Stimmung war von Beginn an frostig, der Rückkehrer traute sich 90 Minuten lang nicht mehr, seinen Platz auf der Bank zu verlassen und musste mit ansehen, wie seine Mannschaft Chance um Chance vergab und nur 1:1 spielte. Zu wenig! Die Verantwortlichen zogen die Reißleine und entließen Veh noch in einer Nacht-und Nebelaktion. Die mit so vielen Hoffnungen verbundene Wiedereinstellung des Trainers erwies sich als großer Flop.

SGE4EVER.de-Comiczeichner Michael Apitz brachte es knallhart auf den Punkt...
SGE4EVER.de-Comiczeichner Michael Apitz brachte es knallhart auf den Punkt…

Doch wer würde nun folgen? Hauptfavorit beim Anhang war Jens Keller, doch es gab eine große Überraschung: Die Brüder Niko und Robert Kovac, langjährige Bundesliga-Profis, aber als Trainer in Deutschland noch nicht aufgefallen, sollten die Eintracht retten. Sportdirektor Bruno Hübner hatte diese Entscheidung durchgeboxt und konnte das Gremium überzeugen. Die Kroaten mussten jedoch schnell feststellen, wie schwierig diese Mission tatsächlich war, die mit einem 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach startete. Selbst der bis zu diesem Zeitpunkt so sichere Torhüter Lukas Hradecky patzte dreifach – die Lage wurde somit immer bedrohlicher!

In diesem scheinbar hoffnungslosen Moment rückte die Aktion „Auf jetzt!“ in den Mittelpunkt. Die Medien- und Marketingabteilung der Eintracht sorgte für den Zusammenschluss mit Fans und dem gesamten Verein. Das ultimative Endspiel stand auf dem Programm: Hannover 96 kam mit Ex-Frankfurt-Coach Thomas Schaaf ins Waldstadion. Vor dem Anpfiff am Samstagabend um 18.30 Uhr rutschte die Eintracht erstmals auf einen direkten Abstiegsplatz und wurde von der TSG Hoffenheim überholt. Ein ganz schwaches Spiel zweier Kellerkinder endete durch ein überlebenswichtiges Tor von Änis Ben-Hatira mit 1:0. Obwohl das Team somit auch nach dem Abpfiff der Partie auf Platz 17 abgerutscht war, wurde der Sieg noch minutenlang gefeiert. Er war überlebensnotwendig für die Hessen – Anschluss gehalten und den Konkurrenten aus Hannover in die Nähe der 2. Liga geschossen. Doch der „turnaround“ war damit noch nicht gelungen, wie die nächsten Partien zeigen sollten…

Nachfolgersuche Teil III: Wer wird der neue Heribert Bruchhagen bei der Eintracht? Fest steht – Christian Nerlinger und Christoph Metzelder nicht. Die beiden Ex-Profis sagten den Hessen in der Öffentlichkeit ab. Im Umfeld wächst die Sorge, dass der Verein ab Juni womöglich führungslos dastehen könnte. Immerhin tauchte mit Horst Heldt der nächste Name in der Gerüchteküche auf…

Am 27.12. geht es mit Teil II der Jahresrückblicke weiter.

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7 Kommentare

  1. Veh ist schon in Ungnade gefallen mit dem Spruch. Ich möchte nicht nur immer den Gegner die Hand schütteln müssen.

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  2. Um so unverständlicher wie lange ihn hier einige Leute verteidigt haben. Klar waren einige Aussagen auch unter der Gürtellinie, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass der Wechsel zu Kovac fast schon zu spät war. Aber sofort ist man als Veh-Basher etc. abgestempelt worden hier und einige wären wohl u.a. wegen Bordeaux freiwillig mit ihm in die zweite Liga gegangen. Jetzt unter Kovac sieht man mal den Unterschied was man aus Leuten wie Gacinovic, Chandler oder Fabian herausholen kann. Schaut euch Mal an wieviel Punkte wir vor einem Jahr hatten. Ich hoffe die richtigen Leute fühlen sich jetzt mal angesprochen.
    Mich ärgert es im Nachhinein wie man trotz bester sachlicher Argumente hier angegangen wurde, nur weil einige den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen haben. Sorry, aber das musste jetzt mal sein.

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  3. EuroAdler
    genau das kann ich nur bestätigen…es war offensichtlich das Veh die Mannschaft nicht mehr erreicht hat. Aber Fussball Fachleute wie hier manchmal sich welche hin stellen gibt’s überall… Solche lasse ich sabbeln.

    Grüße aus Dresden

    P. s Dein Text war gut.

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  4. @euroadler: Ja, ich war einer, der lange zu Armin Veh stand – aber ich habe immer jedem seine Meinung gelassen, der anderer Meinung war. Und ich habe bis zuletzt das Gefühl gehabt, dass am 19. Spieltag gegen den FC Augsburg ein Ball hätte reinrutschen und gegen den VfB Stuttgart ein Schiri hätte gescheit pfeifen müssen – wer weiß, ob Kovac dann gekommen wäre.

    Was ich damit sagen will: Was Kovac macht ist grandios – aber es wurden gefühlt doch zum Schluss eher diejenigen angegangen, die ihn verteidigten? Es ist eine Frage der Perspektive: Ich habe ihn lange verteidigt und habe gefühlt immer dafür Kontra bekommen – du hast ihn verteidigt und dafür gefühlt immer Kontra bekommen. Ich glaube man liest nur noch zwischen den Extremen und verpasst, auch mal die Kommentare derer zu lesen, die einfach mal ohne großes TamTam zustimmen ;).

    LG und ien frohes Fest 🙂

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