Eintracht-Trainer Oliver Glasner hat in Mönchengladbach durch die vielen Wendungen während der Partie mehrere Spiele binnen 90 Minuten gesehen. (Bild: IMAGO / Revierfoto)

Wie schon gegen Bayer Leverkusen hat Eintracht Frankfurt beim 3:2 (1:1)-Sieg im Auswärtsspiel am Mittwoch bei Borussia Mönchengladbach einen Rückstand gedreht. Wieder hat die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner große Moral bewiesen, schließlich galt es auch, mehr als 20 Minuten in Unterzahl am Niederrhein zu überstehen. Ganz zufrieden war Glasner aber nicht mit der Leistung seines Teams.

Das lag vor allem an der ersten Hälfte, in der sich die Eintracht schwer getan hatte. Die  Hessen waren schnell in Rückstand geraten. Florian Neuhaus traf bereits in der 6. Minute zur Borussen-Führung, was die ganze Sache natürlich nicht leichter machte. „Wir waren lethargisch, halbherzig und hatten leichte Ballverluste“, bemängelte Glasner nach dem Spiel. Die gesamte Mannschaft habe zu träge agiert. Dem Trainer war besonders das Defensivverhalten ein Dorn im Auge: „Wir waren im Anlaufen nicht so griffig, nicht so aggressiv.“ Dennoch wollte Glasner nicht allzu streng mit seinen Schützlingen sein: Aber da muss auch als Trainer mal ein Auge zu drücken, weil ich weiß, was die Spieler geleistet haben.“

Schließlich sollte die Eintracht noch in den ersten Halbzeit ins Spiel reinfinden. Mit dem Ausgleich in der 45. Minute durch Rafael Borré änderte sich die Partie: „Erst mit dem Tor sind wir ins Spiel gekommen. Das hat uns gutgetan und hat bei Gladbach Spuren hinterlassen“, stellte Glasner fest. So dominierte die Eintracht das Geschehen zu Beginn des zweiten Durchgangs, in der das Spiel plötzlich eine Wendung nahm und zum kurzzeitigen Spektakel wurde. Drei Tore sollten in gut fünf Minuten fallen. Erst drosch Jesper Lindström den Ball aus kurzer Distanz zum 2:1 in die Maschen (50.), dann glich Ramy Bensebaini per Foulelfmeter aus (54.) und schließlich traf Daichi Kamada in der nächsten Aktion nach einem Konter und Alleingang zum 3:2-Endstand (51.). 

„Wir haben in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit richtig gut nach vorne gespielt. Wir haben schöne Tore erzielt, der Elfmeter war unglücklich, wir hatten aber auch die Chance zum 4:2“, fasste Glasner das Spiel bis dahin zusammen. Den Deckel hätte dabei Lindström nach rund einer Stunde drauf machen können: „Er hätte sich mit dem Tor zum 4:2 die Krone aufsetzten können, trifft aber leider nur den Pfosten“, war Glasner mit der Leistung des Dänen, der bereits die Vorlage zum 1:1 gab, zufrieden und betonte: „Er ist in der Bundesliga angekommen.“ 

Das dürfte inzwischen für die gesamte Offensivabteilung gelten, die sich immer mehr findet. Das sieht auch der Trainer so: „Unsere Offensive musste viel Kritik einstecken. Heute haben sie sich die Tore gegenseitig aufgelegt und verwertet. Es freut mich, dass wir variabel im Spiel nach vorne sind.“ Trotzdem konnte die Eintracht bis zur 90. Minute aber kein Offensivfeuerwerk mehr abgeben. Dafür war auch die Gelb-Rote Karte von Tuta in der 70. Minute verantwortlich, weswegen das Spiel wieder eine Wendung nehmen sollte.

„Mit dem Platzverweis wurde es ein drittes Spiel, also wieder ein anderes“, sagte Glasner. Die Fohlen hätten mächtig Druck aufgebaut. Aber: „Wir hatten große Moral, die Führung zu verteidigen. Wir haben uns in jeden Schuss geworfen. Und wenn einer durchkam war Kevin Trapp da“, der den einen oder anderen Schuss der Borussen abgewehrt hatte. So brachte die Eintracht „mit großem Willen und Herz“ das 3:2 über die Runden und bestätigte – abgesehen von der Hoffenheim-Niederlage – dass es insgesamt weiter aufwärts geht. 

Das stimmt Gläser natürlich glücklich. Der Österreicher will bis Weihnachten aber noch mehr: „Die letzten Wochen verliefen erfreulich für uns, aber es ist noch nicht vorbei. Am Samstag wartet Mainz auf uns. Wir haben einiges zu tun.“ Wahrscheinlich nicht dabei sein gegen die Rheinhessen kann Kristijan Jakic, der in der ersten Hälfte verletzungsbedingt ausgewechselt worden war. Wohl dem, der einen Sebastian Rode in der Hinterhand hat, der Jakic ersetze. Dennoch ist Glasner mit Rodes jüngster Verletzung ein wenig mulmig dabei, ihn auflaufen zu lassen: „Als ich ihn eingewechselt habe, hatte ich schon den neuerlichen Wechsel im Kopf, weil ich nicht dachte, dass er so lange durchhält.“ 

Rode hatte nach seiner Einwechslung trotz seines Fitnesszustands aber bewiesen, dass er der Mannschaft, mit seiner Art zu spielen, gut tun kann. „Sebastian hat gezeigt, dass er Situationen unter Druck lösen kann. Er hat immer die Ruhe und Übersicht. Er hat das sehr, sehr gut gemacht“, hob Glasner hervor, der in der letzten Partie des Jahres ein „schwieriges und intensives Spiel“ erwartet. Gegen Mainz könnte ein Rode also gerade recht kommen. So hofft der Trainer, dass das Knie des Mittelfeldspielers weiter hält und alles gut geht. Schließlich kann der Trainer jeden Mann gebrauchen. „Die letzten intensiven Wochen haben Spuren hinterlassen“, sagte Glasner und ist sich sicher. „Wir werden frische Kräfte brauchen am Samstag.“ 

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5 Kommentare

  1. Advent Advent ganz Gladbach flennt. Erst 1 dann 2 dann 3 dann 4 dann steht der Hütter vor der Tür!!!

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  2. Kenny, Gude, wenn du mal einen Witz machen willst, dann gib dir bitte etwas mehr Mühe. Hütter bashing wird anscheinend zum running gag. Ein Gag sollte aber auch komisch sein. Ich kann zB nicht lachen, wenn irgendein Troll die Gelegenheit nutzt, um seine NS-Triebe ins Forum zu bringen wie bei der Formulierung „Judas“. Können wir mit der Geschichte nicht mal aufhören? Unsere Spieler haben Hütter vor dem Spiel begrüßt und danach mit ihm gesprochen. Trapp hat freundliche Worte für ihn gefunden. Und Hütter hat sich in der anschließenden PK sehr um Versöhnung bemüht. Das ist Sportsgeist, so gehört sich das.

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  3. Grüssmann, einen Gang zurück schalten bitte. Bin sicher Kenny hat es nicht so wild gemeint. Mir geht es teilweise auch zu weit gegen Hütter, aber so ein bisschen Schadenfreude in der Fan-Base ist doch OK. Der eine mehr der andere weniger. Halb so wild.

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  4. @Grüßmann
    Ich habe den Spruch aufgeschnappt und ohne mir nähere Gedanken zu machen weiter gegeben. Deine seltsamen Gedankengänge finde ich sehr befremdlich, anscheinend verstehst du kein Spaß, den man sich in den tristen Zeiten bewahren sollte.

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  5. Jo und jetzt ist es gut. Außer dem sportlichen Wettbewerb ist Hütter bei mir auch kein Thema, aber bei anderen juckt es halt. Was Hütter betrifft, lasst halt das Karma seinen Job tun. Im Kosmos des Zusammenlebens ist es nicht so abwegig, dass im Schnitt alles Schlechte, was man tut, auf irgendeine Art zu Dir zurückkommt. Ebenso wie das Gute. So sind halt die Wechselwirkungen. Wer ständig andere Leute verarscht, der kriegt es natürlich auch zurück. Wer immer korrekt mit anderen Leuten umgeht, erntet unterm Strich auch viel Positives. Es ist nicht die schlechteste Idee, wenn man diese Grundsätze auch gedanklich verinnerlicht.

    Es reicht meistens, die Zeit laufen zu lassen und zu beobachten. Wait for it.

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