Beim Siegtreffer von Stefan Aigner konnte Bremens Torhüter Felix Wiedwald nur noch hinterher schauen.
Beim Siegtreffer von Stefan Aigner konnte Bremens Torhüter Felix Wiedwald nur noch hinterher schauen.

Heute fand der 3. FPS-Fantalk statt. Nach Heimspielen, die am Freitag oder Samstag stattgefunden haben, sprechen wir mit euch über die Eintracht. Der Diskussionsrunde werden drei Thesen zur Verfügung gestellt, die Ergebnisse dann in schriftlicher Form präsentiert. Ihr wollt auch einmal mit uns diskutieren? Dann bewerbt euch über unser Kontaktformular und seid bei einem unserer nächsten Fantalks, die per Telefonkonferenz geführt werden, dabei!

Am heutigen FPS-Fantalk nehmen teil: SGE4EVER.de-Redakteur Julian, Eintrachtfan Kai alias “starlight” und Paul Taaffe, Geschäftsführer von SGE4EVER.de-Premiumpartner FPS.

These 1: Der Sieg gibt Hoffnung. Trotzdem müssen mindestens drei neue Spieler her.

Paul: „In der Tat gibt der Sieg Hoffnung. Allerdings bleibe ich skeptisch, was unser jetziges Setup angeht – mit Veh in die Winterpause und alles wird gut. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir gestern gegen eine der schlechtesten Mannschaften der Bundesliga gespielt haben. Wir sind sicherlich gerannt, da war Einsatz da. Für mich ist aber das erste Fragezeichen, warum es diesen Einsatz nicht immer gibt. Egal, wie gut oder schlecht die Spieler sind: Man kann erwarten, dass sie immer alles geben. Das war gestern der Fall. Aber das kam zuletzt zu häufig nicht vor. Ich will das Spiel in Aue nicht überstrapazieren. Aber das war für mich eine Schande. Ich finde zum Beispiel, dass die Jungs damals unter Friedhelm Funkel immer Einsatz gezeigt haben. Wir haben viele durchschnittliche Spieler, mit Ausnahmen Stendera, Seferovic und Hradecky. Abraham hat mir gestern gut gefallen. Aber andere Mannschaften, wie Köln oder Berlin, haben sich weiterentwickelt und wir sind im Rückwärtsgang. Unsere neuesten Transfers sind nicht eingeschlagen. Für mich sind es viele Fragezeichen. Auch ohne Rechtsverteidiger in die Runde zu gehen, verstehe ich nicht. Fakt ist, wir werden jetzt mit Veh in die Rückrunde gehen. Ich weiß nicht, ob das mit ihm etwas wird.“

Julian: „Ich sehe das nicht ganz so negativ wie Paul. Ich glaube, dass der Sieg gestern gezeigt hat, dass auch das vorhandene Personal Fußball spielen kann. Und das gegen ein Werder Bremen, das unter der Woche noch in Gladbach so gut gespielt und gewonnen hat. Ich bin auch kein Freund davon, die gesamte Kaderstruktur über den Haufen zu werfen. Denn ich war vorher eigentlich von dem Kader überzeugt und bin es jetzt immer noch. Dennoch bin ich der Meinung, dass man sich auf dem Transfermarkt schon umschauen sollte. Und das macht Bruno Hübner ja auch. Man sollte sich gezielt verstärken, wenn das möglich ist. Welche Positionen das am Ende sein sollen, das müssen dann die Verantwortlichen entscheiden. Die können das auch besser einschätzen, als ich das kann. Aber ich glaube schon, dass der Kader bundesligatauglich ist. Und das haben wir ja auch größtenteils in der letzten Saison schon gesehen. Die Neuzugänge, die wir bekommen haben, wurden von der Qualität her so eingeschätzt, dass man uns da gleich weiterhelfen kann. Daher kommt es nicht darauf an, was man für Spieler hat, sondern wie man sie integriert. Das ist vielleicht immer so ein Knackpunkt bei uns gewesen. Paul hat es ja schon angesprochen, dass in den letzten Partien der Kampfgeist so ein bisschen bei uns verloren gegangen ist. Und das ist für mich ein ganz wichtiger Baustein, um Spiele gewinnen zu können. Das hat man gestern gesehen, dass das besser gelaufen ist. Und das war für mich ein Faktor, warum man gegen Bremen gewonnen hat.“

Kai: „Das Spiel gestern hat gut getan. Wir müssen aber auch berücksichtigen, dass das Werder Bremen war. Das war wirklich kein guter Gegner und wir haben es nicht sonderlich schwer gehabt. Spielerisch und kämperisch war es in Ordnung. Aber man sollte es definitiv nicht überbewerten. Was unseren Kader anbetrifft, sehe ich das ähnlich wie Julian. Ich sehe schon, dass da Qualität da ist. Ich habe die ganze Zeit in dieser Saison das Problem, dass ich diese nicht abgerufen sehe von unserem Trainer. Wir haben gewisse Leute mit gewissen Stärken. Aber ich muss sie auch so aufstellen, dass sie diese Stärken eben einbringen. Die Anzahl an Neuzugängen finde ich daher irrelevant. Es kommt darauf an, dass wir zum einen Qualität holen und uns auf den Positionen verstärken, wo wir Handlungsbedarf haben und uns zum anderen auf Primärqualitäten konzentrieren. Es wird ja zum Beispiel gemunkelt, dass wir einen neuen Innenverteidiger holen. Wenn das mit Bamba nichts wird, gebe ich denen Recht, dann brauchen wir einen neuen Innenverteidiger. Der Rechtsverteidiger wird derzeit gar nicht mehr angesprochen. Das halte ich aber für sehr nötig. Das ist unsere größte Baustelle. Ich sehe auf keinen Fall Bedarf, dass wir noch einen Stürmer brauchen. Es wird immer von Offensive gesprochen, aber ich glaube, die wollen noch einen Stürmer haben. Wir bräuchten in der Offensive viel eher schnelle Leute im Mittelfeld.“

Paul: „Ich sehe unser Problem nicht in der Offensive. Auf der linken Seite brauchen wir aber jemanden. Ich hätte Inui nicht verkauft. Der hat zwar viele Fehler gemacht, hatte aber auch seine Überraschungsmomente. In der Abwehr muss ich sagen, dass Kinsombi mir in der Verteidigung gut gefallen hat in Dortmund. Er war ziemlich stark. Ich sehe nicht den großen Bedarf in der Innenverteidigung. Abraham ist gut, war gestern auch sehr souverän. Russ gibt immer alles, ist aber technisch ein bisschen beschränkt. Wir haben ja aber auch noch Zambrano. Oczipka war gestern auch wieder solide, wobei ich finde, dass er überschätzt wird. Aber ich gebe Kai Recht, auf der rechten Seite brauchen wir einen rechten Verteidiger. Ignjovski war gestern ok, er hat alles gegeben. Aber das ist keine echte Alternative als rechter Verteidiger. Und Hasebe ist viel besser im defensiven Mittelfeld als auf der rechten Seite. Für mich ist es inakzeptabel, dass wir ohne rechten Verteidiger in die Saison gegangen sind. Dass Sebastian Jung zurückkommt, das bezweifele ich. Der spielt jetzt öfter in Wolfsburg. Rechte Verteidigung und Mittelfeld – das sind die Baustellen. Und wir brauchen Speed. Das ist das, was ich bei Reinartz nicht sehe. Bis er überlegt, wohin er den Ball weitergibt, hat er den Ball schon verloren. Da bin ich so enttäuscht.
Ich habe zudem das Gefühl, dass Veh ein bisschen zu viel Papa für die Spieler ist. Und dann haut er mal verbal in der Presse rein – viel zu spät aus meiner Sicht. Ich würde es Armin Veh gönnen, dass er uns weiterbringt. Aber ich weiß nicht, ob das was wird. Ich mag auch nicht diese Kupplerei da zwischen Hübner, Veh, Bruchhagen, Steubing und Hellmann. Da fehlen mir die Reibungspunkte. Da muss doch ein bisschen Distanz dabei sein, damit jeder seine eigene Verantwortung ausüben kann. Es ist alles zu kumpelhaft.“

Julian: „Vielleicht hat Armin Veh zu Beginn der Saison die Spieler auf den falschen Positionen eingesetzt. Wenn ich sehe, dass der Hasebe auf der Position des rechten Verteidigers ja regelrecht versagt hat. Und auch auf der linken offensiven Seite hat man ja ständig einen anderen Spieler aufgestellt. Und ich glaube schon, dass es dann bei den Spieler an der Motivation und am Selbstvertrauen mangelt. Das ist so eine Verkettung von falschem Aufstellen und dann können Spieler nicht mehr ihr Potenzial abrufen. Und man hat gestern beispielsweise ganz deutlich gesehen, dass Hasebe auf seiner Position viel besser im Spiel war, als er das auf der rechten Verteidigerposition war. Es wird zwar immer gesagt, dass sie keinen rechten Verteidiger mehr suchen. Da wäre ich aber auch immer vorsichtig, was von außen in die Presse getragen wird und was vielleicht dann doch intern abläuft. Ich gehe davon aus, dass man sich dessen bewusst ist, dass man in der rechten Verteidigung Schwierigkeiten hatte.“

Kai: „Mir persönlich ist es einfach wichtig, dass man Leute holt, die diese Primärqualitäten einbringen: Geschwindigkeit noch und nöcher. Beim Thema Innenverteidiger bin ich der Meinung, dass wir keinen mehr brauchen. Ich bin dafür, jüngeren wie Kinsombi dort öfter eine Chance geben. Und ich weiß nicht, ob Reinartz auf Dauer in der Innenverteidigung nicht besser aufgehoben wäre.“

These 2: Gut, dass das Kapitel Vaclav Kadlec endlich geschlossen ist.

Nach 36 Minuten war Schluss für Vaclav Kadlec
Nach 36 Minuten war Schluss für Vaclav Kadlec

Julian: „Als ich gesehen habe, dass er gestern in der Startelf stand, dachte ich zunächst erstmal, wie kann das denn gut sein? Wie kann der denn motiviert sein? Veh hat das damit gerechtfertigt, dass er als einziger unbefangen in die Partie gehen kann, weil er weiß, dass es bei ihm in Midtjylland weitergehen wird. Ich war ein bisschen skeptisch. Im Prinzip ist genau das Gegenteil eingetreten. Er war ja eher übermotiviert. Das hat man ja auch ständig an seinen Fouls gesehen. Ich habe gedacht, dass er gar nicht motiviert wäre. Dann war er aber total motiviert. Dann war es für mich auch typisch, dass Veh ihn schon in der ersten Halbzeit wieder ausgewechselt hat. Das war für mich so eine typische Situation, dass diese Liaison zwischen Eintracht Frankfurt und Kadlec und auch Armin Veh einfach überhaupt nicht passt. Und daher bin ich froh, dass dieses Kapitel jetzt endlich beschlossen ist. Ob jetzt nun die Qualitäten von ihm für die Bundesliga oder für Eintracht Frankfurt gereicht hätten, hängt nicht nur von der Qualität eines Spielers ab, sondern ob er in die Mannschaft passt.“

Kai: „Ich denke, es ist im Nachhinein für beide Seiten das Bessere. Man muss sich schon einmal anschauen, was da alles passiert ist und ich habe da schon ein bisschen Mitleid mit dem armen Kerl. Ich denke, dass er schon ein richtig guter Kicker ist. Aber wir haben hier auch wieder das Problem, was ich schon bei These 1 angesprochen habe: Er ist ein Mittelstürmer und wurde auf der falschen Position eingesetzt. Er hat gegen Ende ja nur noch auf den Flügelpositionen gespielt und Woche für Woche nachgewiesen, dass er das nicht kann. In der ersten Saison hat er meistens noch Mittelstürmer gespielt und hatte keine schlechte Statistik. Da hat er in 19 Spielen sechs Tore geschossen und fünf Assists gegeben. Da kann keiner groß drüber meckern. Und jetzt hat er halt auf den Flügeln gespielt, für die er zwar definitiv die Geschwindigkeit mitbringt, aber da fehlt es dann halt an allem anderen. Zum Beispiel auch mal mehr nach hinten mitzuarbeiten. Ich kann die Intention von Veh nachvollziehen gestern. Bin aber persönlich ganz anderer Meinung. Wenn ich doch einen guten Mann auf der linken Seite habe – und da haben wir mit Gacinovic einen – wäre das für mich ein Schlag ins Gesicht, wenn mir nach einem guten Spiel in Mainz und nach einem nicht ganz so guten die Woche drauf Kadlec vorgezogen wird.“

Paul: „Ich finde es auch gut, dass das Thema abgeschlossen ist. Man muss sich natürlich die Frage stellen, warum es sich so entwickelt hat. In puncto falscher Position bin ich bei Kai. Ich kann die Intention Vehs nachvollziehen, dass er ihn gestern gestellt hat. Aber ich bin auch einer ganz anderen Meinung. Unser junger serbischer Spieler hat in Eins-zu-eins-Situationen gezeigt, dass er es kann. Was bringt es ihm da, dass er im letzten Heimspiel der Saison erst eingewechselt wird für einen Typen, der verkauft wird? Vehs taktische Agilität ist einfach nicht vorhanden. Er gibt einem Spieler eine Chance, er macht das nicht schlecht und auf einmal spielt er dann keine Rolle mehr. Kinsombi war meines Wissens gestern gar nicht im Kader. Das sind für mich unlogische Sachen, wo ich einfach meine Fragezeichen bei Veh habe.“

Julian: „Zum Thema Kinsombi muss man aber sagen, dass er sich unter der Woche beim Training am Oberschenkel verletzt hat und deswegen nicht im Kader war. Und bei Kadlec sind gestern alle Pässe angekommen.“

Paul: „Die Pässe waren aber auch alle nur über zwei Meter. Ich weiß nicht, ob er gute lange Pässe gespielt hat.“

Kai: „Er hat aber mit Sicherheit auch keine einzige Flanke gegeben.“

Paul: „Das ist vielleicht auch ein Punkt, der zum Thema Taktik und Aufstellung passt. Unsere technischen Fähigkeiten gibt häufig unsere Spielweise nicht her. Wir spielen viel zu viele Risikopässe, gerade in der eigenen Hälfte, die zu Ballverlusten führen. Hasebe ist dafür ein gutes Beispiel. Das müssen wir doch gar nicht machen. Veh will immer technisch perfekt spielen. Aber haben wir die Spieler dafür? Ich sage, nein. Die Ballverlustquote der Eintracht gegenüber anderen Vereinen würde ich gerne mal kennen. Ich schätze mal, dass wir da – zumindest bei Fehlpässen in der eigenen Hälfte – sehr weit oben sind.“

Julian:
„Einen genauen Vergleich habe ich derzeit nicht zur Hand und weiß daher auch nicht, wie das bei anderen Vereinen aussieht. Aber ich muss Paul schon zustimmen, dass es mir subjektiv auch immer so vorkam, dass in der eigenen Hälfte zum Teil richtig dumme Bälle gespielt wurden. Und das war ja auch immer ein Punkt, dass aus diesen Pässen heraus Konter entstanden sind, die dann zu Gegentoren geführt haben. Eine Sache möchte ich aber auch noch zu Kadlec gesagt haben. Meine beiden Vorredner haben gesagt, dass er auf einer falschen Position eingesetzt wurde. Ich habe jetzt bei Prag gesehen, in dem halben Jahr, in dem er verliehen wurde, dass er auch da immer links oder rechts außen gespielt hat. Daher bin ich der Meinung, dass das nicht unbedingt die falsche Position für ihn war.“

Kai: „Ich glaube, wir verstehen uns da generell recht gut, Paul. Auch beim Thema Fehlpässe bin ich deiner Meinung. Wir spielen gewaltig über unseren Fähigkeiten. Es kam jetzt vielleicht noch gar nicht so raus: ich bin auch kein großer Freund von Herrn Veh. Er ist ein lieber Gute-Laune-Onkel und ich mag ihn als Mensch. Aber als Trainer kein bisschen. Das mit den Fehlpässen sehe ich genauso. Aber ich will auch diese Pässe da hinten gar nicht sehen. Ich persönlich bin ein großer Freund des Fußballs, wie wir ihn bei Schaaf gesehen haben: Möglichst einfach und Tore am Fließband, auch wenn die Abwehr hinten wackelt. Aber diese Hacke-Spitze, was momentan gespielt wird, dafür brauchst du halt die Leute, die Bayern und Dortmund haben und wir eben nicht.“

These 3: Marco Fabián hilft uns sofort weiter.

Kai: „Ich gebe zu, dass ich von diesem Kerl bisher nicht viel gehört habe. Ich wage mal zu behaupten, dass er fit zu uns kommen wird. Ich bin mal gespannt, inwieweit er uns auf unserer Problemposition weiterhelfen kann. Er hat jetzt zuletzt immer offensives Mittelfeld gespielt. Er scheint aber sowohl links als auch rechts auf den Flügeln spielen zu können. Er hat schon ein paar schöne Tore gemacht, die man sich auf Youtube anschauen kann. Aber das erinnert mich so ein bisschen an die Videos von Caio damals. Daher ist so etwas immer mit ein bisschen Vorsicht zu genießen. Seine Werte, die er jetzt hatte, sind jetzt nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Ich bin da mal gespannt. Vielleicht ist das ja ein zweiter Douglas Costa, der ja auch keine überragenden Werte hatte und jetzt bei den Bayern auf einmal dermaßen abgeht. Wichtig ist halt, dass wir endlich mal einen Spieler, der eigentlich gar keinen Bezug zu unserer Stadt und unserem Land hat, mal richtig integrieren. Ich finde seit Jahren, dass Leute, die aus dem Ausland geholt werden, hier nicht richtig mitgenommen werden. Das Paradebeispiel dafür, wie so etwas gelingen kann, war in den letzten Jahren Bayer Leverkusen. Da sind die Brasilianer hingekommen und dermaßen aufgeblüht. Da muss etwas im Hintergrund passieren. Denn ein Spieler wird nicht von alleine durch die Gegend rennen und hier Anschluss suchen. Es ist jetzt interessant, inwieweit das in Frankfurt endlich mal richtig gemacht wird. Ich habe von einem mexikanischen Freund die Info bekommen, dass Fabián einer ist, der gerne auch mal in den Medien steht – auch in negativer Hinsicht. Er ist damals auch aus der Nationalmannschaft geflogen, weil er es da zu wild getrieben hat. Und er soll dem Alkohol wohl auch sehr zugetan sein. Ich bin mal gespannt, ob wir da ein bisschen mehr Pfeffer in die Mannschaft bekommen.“

Paul: „Ich habe ehrlich gesagt, keine Ahnung, ob er uns helfen wird. Meine erste Reaktion war, dass es ein absolut hohes Risiko ist, einen Spieler aus dem Ausland zu nehmen, wo wir bisher bewiesen haben, dass wir sie nicht integrieren können. Die ganze Umstellung von Klima, Mannschaft und Sprache wird sehr schwer. Es wäre super, wenn es klappt. Aber in der Situation, in der wir gerade sind, gehen wir ein hohes Risiko ein. Aber es muss doch Talente geben, die schon in der Bundesliga gespielt haben, und die wir holen könnten. Das ist ein niedrigeres Risiko, als ins Ausland zu gehen mit einem Spieler, den wir nicht kennen. Ich weiß nicht, wie viele Mannschaften es in der mexikanischen Liga gibt. Aber er hat bisher 13 Einsätze gehabt und drei Tore gemacht und nur einen Assist. Also ein verdammt hohes Risiko für 3,5 Millionen Euro. Meine spontane Reaktion war negativ. Ich war überrascht, vielleicht sogar ein bisschen schockiert. Wenn das derjenige sein soll, der uns retten soll, dann wäre das für mich ein Wunder.“

Julian: „Ich muss meinen Vorredner zustimmen. Ich musste auch erstmal schauen, wer ist dieser Marco Fabián. Ich denke, man kann schon sehen, dass er qualitativ besser ist, als der größte Teil aus seiner alten Mannschaft. Ob er uns helfen kann, wird auch darauf ankommen, wie er integriert wird. Es kommt darauf an, wie man im sozialen Umfeld und in der Mannschaft selbst integriert wird. Das wird der größte Punkt sein, wo man schauen muss, ob das passt. Ich glaube vom Typ her, ist er relativ selbstbewusst, wenn man schaut, was er bei Facebook und Twitter von sich gibt. Das kann auch ein Vorteil für uns sein, weil man ja in den letzten Spielen immer davon gesprochen hat, dass das Selbstbewusstsein in der Mannschaft gefehlt hat. Ich glaube, dass ist bei Marco Fabián anders, weil ich glaube, dass er beim Selbstbewusstsein gefestigt ist.“

Paul: „Wenn ich aber höre, was der Kai berichtet hat, was er von seinem Kumpel gehört hat, mit der Alkoholzuneigung. Und dann kommt er jetzt alleine nach Frankfurt – das stimmt mich bedenklich. Apropos Selbstbewusstsein: Reinartz ist null selbstbewusst. Das hat mich sehr verunsichert, als ich ihn ein paar Mal live im Fernsehen gesehen habe. Der guckt immer nach unten, das hat mit Selbstbewusstsein nichts zu tun. Aber das hätte man auch vorher herausfinden können. Wenn man nicht in der Lage ist, auch diese Qualitäten eines Spielers im Vorfeld zu filtern, dann ist etwas falsch in unseren Einstellungsprozessen. Und wer aus Südamerika besonders selbstbewusst nach Frankfurt kommt, dann wird er sicher nicht der beste Freund von Alex Meier und wie sie alle heißen, weil die sind alle wahnsinnig bodenständig.“

Kai: „Aber wir brauchen auch mal so Leute jetzt. Genau aus dem Grund ist es wichtig, ihn jetzt richtig zu integrieren. Was mich ein bisschen ängstlich macht, ich weiß jetzt nicht, als was er letztendlich geholt wurde. Er war zuletzt im offensiven Mittelfeld, wir brauchen dringend einen auf links. Ich bin gespannt, es ist auf jeden Fall ein hohes Risiko. Der Kerl muss schon etwas auf dem Kasten haben. Er ist in Mexiko zum Beispiel auch auf dem Cover von FIFA. Also so schlecht kann er nicht sein.“

Paul: „Und es waren wohl unter anderem Schalke und Bayern an ihm dran, um ihn schon Anfang der Saison zu verpflichten.“

Julian: „Was auch noch auffällt ist, dass er extrem populär ist in seiner Heimat. Er hat über 1,7 Millionen Likes bei Facebook. Er ist nach Chicharito der zweitbekannteste mexikanische Spieler.“

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11 Kommentare

  1. Man geht das Risiko „Caio“ ein -> wird enttäuscht. Man geht das Risiko „Kadlec“ ein -> wird enttäuscht. Jetzt holt man sich wieder ein über 3 Mio. Risiko ? – Alle guten Dinge sind 3 ? – Anscheinend wird man nicht schlau draus. Für dieses Geld hätte man ggf auch einen Spieler holen können der die Liga kennt. Aber vielleicht macht der Transfer Sinn wenn wir sehen wer noch so alles kommt. Wenn ein noname schon 3,5 Mio € kostet für einen klammen Verein, möchte ich gar nicht wissen wer dann noch so kommt. Dennoch sind es jetzt nur noch 9 Punkte bis Europa. Die Hoffnung stirbt zuletzt

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  2. @Alpi: Es wird in der Tat wieder ein Risiko eingegangen, da gebe ich dir Recht, gerade weil die mexikanische Liga nun nicht zu den stärkeren der Welt zählt und somit als Messlatte dienen kann. Zudem könnte man hier wirklich an Caio, Fenin oder auch Kadlec denken, der Vergleich hinkt aber am Ende an zwei Dingen:
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    A) Das Alter: Caio, Fenin und Kadlec waren allesamt 21 Jahre jung als sie zur Eintracht wechselten und wurden als große Talente gefeiert. Fabian hingegen ist bereits 26 Jahre, ein Talent ist er sicher nicht mehrm aber damit eben evtl. auch schon ein gutes Stück weiter als die drei vorgenannten.
    B) Die Popularität: Caio und Fenin waren in ihren Ländern bei weitem noch nicht so populär, wie nun Fabian. Für eine entsprechende Popularität benötigt man im Sport ein gewisses Können als Indikator.
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    Daher bin ich etwas entspannter, was die Verpflichtung von Fabian angeht. Und die Erwartungshaltung in Frankfurt ist durch die oben genannten Spieler, auch wenn es eben nicht so vergleichbar ist, wie zunächst angenommen, sicher auch nicht mehr so extrem hoch.

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  3. a) Wenn er mit 26 noch nicht den Sprung nach Europa geschafft hat, bin ich mir sicher, dass er hier kein Star wird… dies führt zu

    b) … nur weil ich in einem land, welches drittklassigen Fussball spielt, eine gewisse Popularität habe heißt das noch lange nicht, dass ich das „gewisse Können“ auch in einem Weltmeisterland wie Deutschland abrufen kann. Würde er das können, wäre er längst in Europa (siehe Neymar)

    c) Klar wird er uns weiterhelfen. Aber auch nur, weil er keine direkte Konkurrenz hat und es derzeit nicht wirklich schlechter geht. Wenn er nur 2 Tore schießt und 3 vorbereitet hat, ist er bei vielen schon im Soll weil es ja seine „erste Saison“ ist, nur die Winterpause zur eingewöhnung hatte und und und. Die Ausreden liegen jetzt schon parat 😉

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  4. @alpi
    Woher hast du die Summe 3,5Mio?
    Aus welcher Liga kamen Kostic VFB oder Didavi Hertha?
    Ich meine nur wir sollten Spieler nicht beurteilen vllt sogar veruteilen bevor sie hier nicht mal gegen den Ball getreten haben. Das ist nur Populistisch.
    Mir persönlich wären jedoch Spieler aus der 2. Liga lieber.
    Aber kein Verein der um den Aufstieg spielt, lässt ihre Leistunzstrager in der Winterpause gehen.
    Grifo wären nur ein Beispiel u der hat letzte Saison nur paar Km entfernt vom Waldstadion gekickt…..
    da hätte man schneller sein Müssen.

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  5. @EintrachtKafka: Die Summe ist seine Ausstiegsklausel (4 Mio Dollar) – das sind umgerechnet ca. 3,5 Millione Euro.

    Es ist, was alpi schreibt, in der Tat populistisch. Vor allem dieser Satz:

    „nur weil ich in einem land, welches drittklassigen Fussball spielt, eine gewisse Popularität habe heißt das noch lange nicht, dass ich das “gewisse Können” auch in einem Weltmeisterland wie Deutschland abrufen kann. Würde er das können, wäre er längst in Europa (siehe Neymar)“ – Gerade in Mexiko wird kein drittklassiger Fußball geboten. Da sind viele herausragende Kicker, die einfach in ihrem Land bleiben, weil dort sehr gut verdient wird. Mexikaner waren in Europa häufig schon äußerst begehrt. Ein Pavel Pardo und Ricardo Osorio kamen auch erst im etwas gesetzteren Alter nach Europa. Das hat bei Mexikanern noch nicht sonderlich viel zu sagen.

    Klar kann er floppen – aber man sollte bei seiner Kritik immer erstmal ein wenig recherchieren über Vergangenheit, die jeweiligen Ligen etc. Aber die Mexikaner können schon kicken und es hat schon was zu bedeuten, wenn einzelne Spieler eine hohe Beliebtheit haben. Ich bin sehr gespannt auf Fabián

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  6. @ Kafka: Die 3,5 Mio. sind die Ausstiegsklausel für europäische Vereine in seinem Vertrag.
    Wenn wir von Didavi vom VfB Stuttgart sprechen.. der hat sein leben lang in Deutschland gespielt. Der kommt doch gar nicht aus einer anderen ausländischen Liga

    Mexikaner können ggf mit sich und unter sich kicken. Klar geb ich ihm die Chance, darum gehts aber nicht. Ich finde man geht hier wieder ein zu hohes Risiko ein. 4 Mio für einen Spieler, den man eigentlich gar nicht kennt und auch nicht weiß, wie er außerhalb Mexikos klar kommt, ist für einen Verein, der total klamm ist, einfach zu hoch. Auch wenn er einen „höheren Marktwert“ zu haben scheint.

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  7. so ein Spiel von gestern musste her.
    Ein wenig Ruhe, aber hoffentlich keine Selbstzufriedenheit.
    Kampf und Leidenschaft, dann kommt der Rest auch wieder.
    irgendwann wir aus Chancentod dann auch wieder Harris.
    Zu Weihnachten, ich bin etwas ruhiger, noch nicht „glücklich“, aber froh.
    Forza SGE!

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  8. Darida ist der Hammer. War er schon in Freiburg. Mich nervt,d.man bei so einem nicht zu schlägt,weil er angebl. zu teuer sein soll.das gleiche damals mit kruse. auch bei didavi hätte man ggf.mal vor 2 jahren anklopfen können.da müssen wir hin. es zum beispiel mal beim fc mit risse zu versuchen oder bei werder mit arnautovic.

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  9. @10 Naja woher willst du bzw. sollen wir annehmen, dass die Eintracht nicht bei den von Dir genannten Spielern angefragt hat? Und Werder Arnautovic? Der spielt da schon über zwei Jahre nicht mehr 😉

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