JoseluEs war ein bitterer Montagmorgen für alle Fans im Trikot der Eintracht. Wie eine Schreckensmeldung hat sich das Gerücht am 09.06.2014 verbreitet, dass Stürmer Joselu angeblich von Hannover 96 verpflichtet wurde. Die Hoffnungen aller Beteiligten und Verantwortlichen war groß, den Spanier, der von der TSG Hoffenheim ausgeliehen war, längerfristig an die SGE zu binden. Ãœber seine Dolmetscher lies er immer wieder verkünden, dass er sich in Frankfurt sehr wohlfühle und bleiben möchte. Dann aber die Kehrtwende: Nach Rode, Jung und Schwegler war der Stürmer der vierte Stammspieler, der die Eintracht verließ – die Enttäuschung darüber konnte und wollte keiner verbergen. „Ich bin vom Hocker gefallen, als ich hörte, dass Hannover 96 Joselu verpflichtet hat“, berichtete Heribert Bruchhagen nach einiger Zeit Abstand von diesem Tag und alle waren sich sicher, dass der endgültige Tiefpunkt in diesem Sommer erreicht war. Kurz nachdem das Gerücht durchgesickert war, kam dann auch schnell die Bestätigung aus Hannover und kurze Zeit später aus Frankfurt und Hoffenheim: Joselu unterschreibt einen Vierjahresvertrag und wechselt für eine Ablöse in Höhe von 5 Millionen Euro aus dem Kraichgau zu den Niedersachsen.

Eine Größenordnung, von der man in der Bankenstadt nur träumen kann. Auch Sportdirektor Bruno Hübner zeigte sich im Nachhinein sehr enttäuscht über diese Transferpleite: „Wir haben Joselu gesagt, dass wir ihn halten möchten und sind deshalb an unsere Schmerzgrenze gehen. Doch Hannover hat eben ganz andere Mittel.“ Bei den Niedersachsen zeigte man sich begeistert „einen Spieler dieser Größenordnung“ verpflichten zu können und die Erwartungen waren ziemlich groß, als „José Luis Sanmartín Mato“ im Trikot der 96er zu sehen war. Es sollte ein Zeichen sein! Man wollte weg vom ungeliebten Image der grauen Maus und beweisen, dass man in der Landeshauptstadt zu Höherem berufen sei. Und der Start verlief durchaus positiv. In seinem Pflichtspieldebüt gegen FC Astoria Walldorf (Enstand 3:1) gelangen ihm gleich zwei Tore im DFB-Pokal und er avancierte zum Matchwinner. Auch im darauf folgenden Bundesligaspiel gegen FC Schalke zeigte Joselu erneut, dass er enorme Stärken im Abschluss besitzt. Durch sein Tor gewann Hannover souverän gegen den Champions-League-Teilnehmer aus dem Ruhrpott (Enstand 2:1). Der Spanier wurde erneut Spieler des Spiels und alle freuten sich über diesen vermeintlichen Transfer-Coup. Auch die folgenden Partien verliefen durchaus positiv, auch wenn ihm sein nächster Treffer erst wieder Ende September gegen Köln gelang. Mit einem tollen Drehschuss überwand der Angreifer Timo Horn, der damit sein erstes Bundesliga-Gegentor hinnehmen musste und damit auch den Endstand besiegelte. „Joselu übernehme endlich Verantwortung“ oder „seine Defensivarbeit sei vorzüglich“ hieß es mehr als einmal in den Medien. JoseluWar es der Verdienst von Armin Veh, der immer wieder gemahnt hat, dass er nur eine Chance habe, wenn er endlich nach hinten arbeite? Es schien, als habe der 24-jährige endlich begriffen, worauf es in der Bundesliga ankommt. Doch die letzten Wochen zeigten ein anderes, längst vergessen geglaubte, Seite. Mit drei Niederlagen aus den letzten vier Bundesligapartien präsentierten sich die Niedersachsen vor allem als Mannschaft ziemlich hilflos und schwach. Dazu bemerkte man vor allem im Angriff wenig Inspiration oder Laufbereitschaft, weshalb auch nur ein Tor in diesen Partien heraussprang (1:0 gegen Borussia Dortmund). Im Pokal gegen VfR Aalen war also die Devise, wieder mehr Bereitschaft zu zeigen und hier wurde vor allem Joselu von den Verantwortlichen in die Pflicht genommen. Am Ende kam eine trostlose 0:2-Auswärtsniederlage zustande, in der sich der Wunschstürmer der Hannoveraner einmal mehr hängen lies. Sportdirektor Dirk Dufner fand daher im Anschluss an das enttäuschende Ausscheiden harte Worte in Richtung des Stürmers: „Er muss um den einen oder anderen Ball mehr kämpfen. Er muss zeigen, er will zum Abschluss kommen. Da muss mehr kommen.“  Kritik, die der Spieler bereits aus vergangenen Tagen kennt und eine Einstellung, an die der 5-Millionen Einkauf gemessen wird. Am Samstag kommt es zum Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein und aus Sicht der ambitionierten Niedersachsen wird es Zeit, dass Joselu wieder schnellstmöglich den Schalter umlegt und Tore schießt. Ob er dazu in der Lage sein wird, hängt aber mit Sicherheit nicht nur von ihm ab, sondern auch von seinem Gegner. Denn wenn die Eintracht wie zuletzt vor allem in der Defensive schwimmt, dann wird es Joselu auch wieder einfacher haben zum Abschluss zu kommen..

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1 Kommentar

  1. auch wenn ich enttäuscht war das er gegangen ist, muß man schon sagen das BH alles richtig gemacht hat, ist halt doch noch eine Wundertüte gewesen, klar kann der mehr, aber sich zu überlasten und nichts dafür an Leitsung zu bekommen ist echt übel

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