Was war das ein Ärger bei Arthur Theate, als er in der 77. Minute gegen den 1. FC Union Berlin mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Der Platzverweis stieß nicht nur beim Belgier auf Unverständnis. Auch die Frankfurter Chefetage zeigte sich verwundert und verärgert über diese Entscheidung von Schiedsrichter Harm Osmers. Folgerichtig legten die Hessen Einspruch beim Schiedsgericht des DFB ein, um die Sperre des Verteidigers anzufechten. Die Argumentation der SGE war, dass Theate vom Berliner Tim Skarke gefoult worden sei, bevor er den Unioner Andreas Schäfer zu Fall brachte. Die zweite Instanz wurde dann mit der gelben Karte versehen, die zum Platzverweis führte. Ohne das Foul von Skarke, so das hessische Plädoyer, wäre es nicht zum Foul an Schäfer gekommen.
Entscheidung gefallen
Die Entscheidung ist jetzt gefallen und das Schiedsgericht hat den Einspruch der Eintracht abgewiesen. Das bedeutet, dass Theate im Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Bochum gesperrt bleibt. Stephan Oberholz, Vorsitzender des Sportgerichtes, begründet die Entscheidung wie folgt: “Es handelt sich vorliegend um eine Tatsachenentscheidung, die grundsätzlich verbindlich ist. Anders wäre es nur bei einem offensichtlichen Irrtum, also bei einer ohne jeden Zweifel unrichtigen Entscheidung. Das ist hier, anders als im Falle des Stuttgarter Spielers Karazor, nicht der Fall. Eine Fehlbewertung ist nicht zu erkennen, jedenfalls aber keine solche, die offensichtlich ist und die Bindungswirkung der Tatsachenentscheidung durchbrechen könnte. Von einem offensichtlichen Irrtum gehen nationale und internationale Sportrechtsprechung ohnehin nur dann aus, wenn für jedermann sichtbar ist, dass eine Spielerverwechselung vorgelegen hatte oder es zwischen Spieler und Gegenspieler keinerlei Kontakt gegeben und sich der betroffene Spieler auch sonst nicht sportwidrig verhalten hatte. Dieses war hier aber nach den Angaben von Schiedsrichter Osmers und nach Ansicht der Fernsehaufnahmen nicht der Fall.“
Vergleichsfall wird für Frust und Ärger sorgen
Dies wird bei der Eintracht zweifellos zu Unmut führen, denn in einem sehr ähnlichen Fall war der Kapitän des VfB Stuttgart, Atakan Karazor, vom Platz geflogen. Hier wurde die Sperre aber tatsächlich zurückgenommen. Auch Karazor war vor seinem Foulspiel regelwidrig zu Fall gebracht worden. Hier wurde sich auf den Paragraphen 11 der Verfahrensordnung vom DFB berufen, nachdem ein Einspruch gegen die Sperre nach einer Gelb-Roten-Karte zulässig ist, wenn dem Schiedsrichter ein “offensichtlicher Irrtum” nachgewiesen wird. Nach Einsicht des Schiedsgerichtes war dies damals der Fall. Bei der Eintracht aber nicht. Eine fragwürdige Entscheidung.
26 Kommentare
Es war zu erwarten, dass es abgewiesen wird. Trotzdem war es wichtig, den Einspruch einzulegen. Hätte man auch nach dem Leverkusen Spiel machen sollen. Einfach nur, um Zeichen zu setzen.
Die Aktion mit der von Karazor zu vergleichen ist sehr abenteuerlich. Karazor wurde damals gefoult und hat kein Foul begangen. Theate hat den Gegenspieler ja gefoult. Dass das ohne den vorherigen Einsatz des Berliners nicht passiert wäre, müsste die Eintracht beweisen. So bleibt es eben bei der Tatsachenentscheidung.
In regelmäßigen Abständen kommt in mir das Gefühl hoch, man möchte die Eintracht nicht oben sehen. So unfassbar offensichtliche Fehlentscheidungen auf dem Platz und im Nachgang die Willkür des Sportgerichts haben den Anschein vom Zufall weit entfernt zu sein.
@1 Das Gericht muss die Schuldigkeit beweisen, nicht der Beschuldigte seine Unschuld. Es besteht keine Beweislastumkehr und somit sind die Situationen eben doch zu vergleichen.
Die Schuldigkeit ist mit der Tatsachenentscheidung bewiesen. Die Eintracht muss diese widerlegen. Die beiden Situationen sind 0,0 vergleichbar und das weiß die Eintracht selbst.
allerdings, das ist nicht das Gleiche. Ich schätze Theate sehr dafür, dass er nicht wie Neymar wie ein zappelnder Fisch im Netz minutenlang rumrollt, er ist einnfach kein erbärmlicher Jammerlappen und da gesteht ich ihm das auch zu. Es wäre taktisch natürlich klüger gewesen, sich fallen zu lassen. natürlich ist es ein Foul, wenn Theate eben nicht mehr an den Ball kommt.
Die Entscheidung des Schiedsgerichtes ist dennoch falsch, denn wenn Theate nicht gefoult und eingehakt worden wäre, dann wäre er offensichtlich noch vor dem Gegner an den Ball gekommen, er war deutlich näher dran. Da war die Formulierung der Eintracht Widerspruchs vielleicht zu sehr darauf gemünzt, dass man die Situation mit der von Karazor verglichen hat. Da hat der Schiriverband halt mal wieder lieber die Gilde schützen wollen, indem sie jedes Fehlverhalten abgestritten haben und sich so mal wieder noch unglaubwürdiger gemacht, eben wie die katholische Kirche oder die Polizei so oft. Und dann wundern sie sich danach über die Kirchenaustritte und über den Roland Rechtsreport, wonach 1/3 aller Deutschen der Justiz und der Exekutive misstrauen.
Ich sehe den Vergleich zum VFB-Spieler auch nicht als sinnvoll an. Bei dem Foul ging es ja damals darum, ob Karazor Arnold getroffen hat oder nicht bzw. umgekehrt. Ein dritter Spieler war daran nicht beteiligt. Ob sich die Eintracht beim Widerspruch darauf bezogen hat weiß ich nicht. Aber Fakt ist, dass Skarke das Bein von Theate eingeklemmt hat und dieser dadurch zu Fall kam. Das war ein klares Foulspiel. Theate versucht in diesem Zweikampf noch an den Ball zu kommen. Ich behaupte, dass er in der Situation evtl. den anderen Union-Spieler nicht hat kommen sehen und erwischt ihn dann dementsprechend am Bein. Auch das war ein Foulspiel, keine Frage. Da der Schiri aber aus 3m einen genauen Blick auf die Szene und den Zweikampf hat, verstehe ich bis heute noch nicht warum er das Foul an Theate nicht gepfiffen hat. Da muss man echt blind sein oder keinen Bock haben.
Der DFB %¢¥^°•
Die Tatsachenentscheidung war bereits falsch. Dies vom Sportgericht vorzuschieben ist die Willkür die ich hier anprangere.
Das Zustandekommen der Situation hätte vom Sportgericht bewertet werden müssen, wie es Boris @4 , oder vor11 @5 beschreiben.
Fehler können ja passieren, ich finde es sehr schwach wie mit der nachbetrachtung umgegangen wird.
Hier hätte man sich mit der Schiedsrichter hinsetzen müssen und eine Analyse.
Fehler =keine sperre.
Stellt euch mal vor Bayern wäre so verpfiffen worden.. Was meinst du was da los wäre.
Und die schiris bei schlechter Leistung weniger nominieren, bei guter Leistung immer.
Meiner Meinung nach var komplett abschaffen.. Nur für abseits, oder bei Tätlichkeit.
Klar war die falsch. Aber halt Tatsachenetscheidung. Die kann auch falsch sein. Wir haben jetzt seit ein paar Jahren den VAR und schon weiß keiner mehr, was dieses Wort bedeutet :D Der Schiri hat es so wahrgenommen und dementsprechend so entschieden. Es muss jetzt ein klarer Wahrnehmungsfehler vorliegen, damit das Gericht auch nur auf die Idee kommt, dem Einspruch der Eintracht stattzugeben. Der Schiri wird aber einen Teufel tun und das zugeben. Haben wir doch schon beim Leverkusenspiel erlebt.
Man kann es natürlich auch rein juristisch abarbeiten, klar. Aber Fakt ist doch, dass die Eintracht innerhalb der letzten beiden Spiel entscheidend benachteiligt wurde. Ich wage zu behaupten, der Spruch des DFB-Sportgerichts wäre auf jeden Fall gegen die Eintracht erfolgt. Erneut eine falsche Schiri-Entscheidung innerhalb kurzer Zeit sportgerichtlich zu korrigieren, das hätte die UEFA auf den Plan gerufen.
Es scheint zudem ein Phänomen in dieser Gesellschaft zu sein, dass das Recht zu lange verbogen wird, bis es den Gestaltern" passt.
Wer sich die Bilanz des "Unparteiischen" Osmers gegen die Eintracht anschaut, der wird eine tendenzielle Entscheidungshilfe zu seinen Wetteinsätzen erhalten, wenn Osmers die Eintracht pfeift.
Verstehe mich bitte richtig, wir sprechen die gleiche Sprache und ich möchte Deine Argumente nicht widerlegen.
Deine hiesige Argumentation offenbart nur noch mehr die offensichtliche Willkür gegen uns. Wenn ich als Bundesliga-Schiedsrichter eine Situation die sich 3m vor mir abspielt nicht vollumfänglich erfassen und bewerten kann, sollte ich dieser Beschäftigung nicht mehr nachgehen, bzw. sollte hier der Verband entsprechend regeln.
Es passiert nichts - das bringt mich auf die Palme.
Ich bin da voll bei dir und finde auch, dass es dringend Änderungen im Regelwerk geben muss. Alleine, dass weder in Leverkusen, noch bei dieser Aktion, der VAR eingeschritten ist oder einschreiten durfte, ist Skandalös und mit nichts zu erklären.
Ich kann rein logisch verstehen, wieso der Einspruch abgelehnt wird. Aber diese Entscheidung darf nicht erst am grünen Tisch entschieden werden, sondern muss schon im Spiel revidiert werden und nicht erst nach einem Einspruch. Da ist das System krank.
Was heißt hier Tatsachenentscheidung? Allein der Begriff ist juristisch nicht haltbar, bedeutet er doch, daß jede noch so falsche Entscheidung irgend eines Vollpfosten nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Diese Herrschaften beim DFB in den Vorstandsetagen, sollen erst Mal lernen, was es heißt richtig zu arbeiten, als in feinen Sesseln zu sitzen und saudumme Sprüche rauszuhauen. Die Typen sind nur noch peinlich dumm.
Beschiss seit 16. Mai 1992...
Weg mit dem VAR, den eigentlich ist er gar nicht da, zumindest nicht ohne Willkür und fair!
@12: Ich bin vollkommen bei dir, aber mittlerweile beschleicht mich das Gefühl, dass, selbst wenn der VAR in den besagten Szenen eingeschritten wäre und den Schiri an den Bildschirm gebeten hätte, trotzdem gegen uns entschieden worden wäre. Gewiss nicht bei allen Schiedsrichtern, aber bei einigen gewissen schon. Zumindest macht das in letzter Zeit den Eindruck...
Hat hier irgend jemand gedacht, der DFB würde eine Entscheidung gegen die Eintracht wieder zurücknehmen?
Sehen wir es doch positiv. So kriegt Theate eine DFB Rotationspause. Wird ihm gut tun nach den englischen Wochen. Wobei ich natürlich nicht diese elenden, fast schon systematischen Fehlentscheidungen gegen uns verteidigen will. Eventuell täuscht mich mein Gedächtnis, aber ich kann mich ad hoc an keine Szene erinnern, bei der wir mal durch eine Fehlentscheidung bevorteilt wurden.
Da ist sie wieder, die bekannte Ungleichbehandlung von Vereinen in dieser Liga des Geldes...
Bei Abseits ist es eine Tatsachen Entscheidung egal ob 0,00001mm oder 1m ,abseits ist abseits genau wie Bo Svensson gesagt hat Punkt. Bei Auslegung Sachen wie Handspiel da ist es wieder bescheiden,da kommt es mir manchmal vor als ob die Schiris selbst tipico spielen und es sich so hinlegen wie ihr Wettschein ist. Aber ich hab eine super Idee für Handspiel in 16er . Warum macht man nicht einfach wie bei hohes Bein einen indirekten Freistoß im 16er? Diesen Vorschlag hab ich noch nirgends gelesen. Was haltet ihr davon indirekten Freistoß?
Diesen Vorschlag macht Tommi Schmitt seit 1,5 Jahren in seinem Podcast in jeder dritten Folge.
Finde ich aber eine gute Lösung, sofern es keine klare Verhinderung eines Tores ist bzw. die Hand aktiv zum Ball geht. Und da ist dann wieder der Graubereich.
Theate ist ein Immer-Spieler, und deshalb bin ich froh, dass er eine Pause bekommt. Er leistet ein Riesenpensum und man hat Christensen gesehen, dass die Verletzungsgefahr bei dieser regelmäßig hohen Belastung steigt.
Bitte keine Verschwörungstheorien, die Abseits- Situation vor dem vermeintlichen 2:1 in Berlin hätte man auch nicht monieren und pfeifen können, Denn sie lag zeitlich doch um einiges zurück. Also ja, das sollte man schon trotzdem pfeifen,, aber wenn wirklich höhere Mächte etwas dagegen haben, dass wir nach oben kommen, hätte der VAR sich nicht gemeldet. Und keiner hätte es gemerkt.
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Pokalendspiel 2018, Boateng... Nicht ganz unwichtig.
Benachteiligungen, vermeintliche Benachteiligungen… Immerwährendes Thema, zumal für ältere Fans, die noch mitbekommen haben, wie wir in Rostock, den klarsten Elfmeter in der Geschichte des deutschen Fußballs nicht bekommen haben. Und es hatte schon ein leichtes Geschmäckle gehabt, dass ein Mayer-Vorfelder dafür gesorgt hat, dass das Original der Meisterschale nicht in Rostock war, obwohl wir Tabellenführer waren, sondern in Leverkusenen, wo die Stuttgarter gespielt haben und dann auch durch eine FehlEntscheidung Meister geworden sind. Aber das ist jetzt doch etwas länger her.
Und wenn Ralf Weber als Hauptbetroffener seinen Frieden damit gefunden hat und sich mit dem Schiedsrichter getroffen hat, Herrn Berg aus Konz, der das wohl wirklich bereut hat und er das klar als Fehlentscheidung auch zugegeben hat, dann ist es doch auch für uns okay.
Und vielleicht distanzieren wir uns mal ganz bewusst von Narrativen dieser Art, zumal ich BenachteiligungsMythen, Verschwörungstheorien und Ähnliches eher bei Menschen verorte, die wenig Gestaltungsmöglichkeiten in ihrem Leben haben und sich häufig mangels eigene Kompetenzen lieber diese Urteile einverleiben und sich als Opfer von Umständen sehen. Da sind wir nicht!
Wir sind Eintracht Frankfurt, ein etablierter Top- sechs- Verein mit toller Perspektive, wir haben das nicht nötig und wir Fans haben das schon gar nicht nötig!
> Und vielleicht distanzieren wir uns mal ganz bewusst von Narrativen dieser Art, zumal ich BenachteiligungsMythen, Verschwörungstheorien und Ähnliches eher bei Menschen verorte, die wenig Gestaltungsmöglichkeiten in ihrem Leben haben und sich häufig mangels eigene Kompetenzen lieber diese Urteile einverleiben und sich als Opfer von Umständen sehen. Da sind wir nicht!
100% Zuspruch hier. Klar gibts Fehlentscheidungen aber dieses Opfer Narrativ stößt mir schlecht auf
Gude!
Super Beitrag, danke dafür!
Stehe ich voll dahinter.
#Nur die SGE
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