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Finanzvorstand Julien Zamberk (links) steuert die Eintracht in finanziell aufsteigenden Gewässern. Foto: IMAGO / HJS

Eintracht weiter auf Rekordniveau – das sind die Finanzen der SGE

Seit ziemlich genau einem Jahr ist Julien Zamberk Finanzvorstand der Frankfurter Eintracht. Vor fast genau einem Jahr hatte sein Vorgänger Oliver Frankenbach seinen letzten Auftritt vor der Presse, am Donnerstagnachmittag legte Zamberk nun zum ersten Mal die Zahlen der SGE vor. Trotz des unterschiedlichen Personals bleibt eine Sache gleich: Die SGE ist weiter auf auf sehr hohem Niveau unterwegs und konnte ihre stabile Entwicklung der letzten Jahre fortführen.

Die Eintracht erzielte in der abgelaufenen Spielzeit einen Gesamterlös von 389,1 Millionen Euro und bestätigte damit nahezu das Rekordergebnis des Vorjahres, das bei 390,5 Millionen Euro gelegen hatte. Wie schon 2023/24 spielten auch diesmal Transfers und die Teilnahme an der UEFA Europa League eine zentrale Rolle. Die Transfererlöse beliefen sich auf 118,6 Millionen Euro, während die internationalen Auftritte in der Europa League die Medienerlöse um 16,5 Prozent auf 107,9 Millionen Euro steigen ließen. Auch am Spieltag konnte die Eintracht zulegen: Durch sechs Heimspiele in der Europa League, ein zusätzliches Heimspiel im DFB-Pokal sowie gestiegene Hospitality-Erlöse im Bundesligabetrieb stiegen die Spieltagseinnahmen um 15,4 Prozent auf 57,8 Millionen Euro. Im Bereich Sponsoring und Vermarktung, der neben klassischen Partnerschaften auch die positive Entwicklung der Tochtergesellschaften widerspiegelt, wurden 75,8 Millionen Euro umgesetzt – ein Zuwachs von sechs Prozent. Das Merchandising erreichte mit 23,5 Millionen Euro sogar leicht mehr als im Rekordjahr zuvor.

Moderate Erhöhung der Ausgaben

Auf der Kostenseite verzeichnete die Eintracht eine moderate Steigerung. Die Gesamtaufwendungen inklusive Finanzergebnis und Steuern erhöhten sich um etwas mehr als neun Prozent auf 397,5 Millionen Euro. Hauptgründe dafür waren höhere Investitionen in den Kader und Bonuszahlungen infolge des sportlichen Erfolgs. Der Personalaufwand stieg um 25,4 Prozent auf 177,3 Millionen Euro, vor allem durch Prämien für das Erreichen des Viertelfinals in der UEFA Europa League sowie für die Champions-League-Qualifikation über den dritten Bundesliga-Platz. Die Personalquote lag mit 45,6 Prozent weiterhin im Bundesligamittel.

Auch die Abschreibungen zogen deutlich an – um 34 Prozent auf 46 Millionen Euro –, was vor allem auf getätigte Investitionen in den Spielerkader, also Transfers, zurückzuführen ist. Der betriebliche Aufwand konnte hingegen leicht auf 155,4 Millionen Euro reduziert werden, in der letzten Saison lag er bei 165,7 Millionen Euro. Der Materialaufwand im letzten Vertragsjahr mit Ausrüster Nike stieg um 10,1 Prozent auf 13,4 Millionen Euro, während das Finanzergebnis – bestehend aus Zinsaufwendungen für das ProfiCamp im Deutsche Bank Park und Kontokorrentlinien – bei 5,4 Millionen Euro lag.

Eigenkapital wächst deutlich an

Trotz eines Jahresfehlbetrags von 8,3 Millionen Euro konnte Eintracht Frankfurt ihr Eigenkapital deutlich steigern. Eine Kapitalerhöhung ließ das Eigenkapital auf 69 Millionen Euro anwachsen. Die Eigenkapitalquote sank aufgrund der höheren Bilanzsumme von 245 auf 334,5 Millionen Euro leicht auf 20,6 Prozent. Der Anstieg der Bilanzsumme resultierte vor allem aus Investitionen in den Kader und den damit verbundenen höheren Spielerwerten sowie aus Forderungen und Verbindlichkeiten im Transfergeschäft. Die Finanzschulden stiegen um rund fünf Prozent auf 71,8 Millionen Euro, während sich die Verschuldungsquote im Verhältnis zur Bilanzsumme von 27,8 auf 21,5 Prozent verringerte.

Finanzvorstand Julien Zamberk zeigte sich insgesamt zufrieden mit der Entwicklung: „Die Eintracht Frankfurt Fußball AG konnte nach der Rekordsaison 2023/24 das Erlösniveau von annähernd 390 Millionen Euro erfreulicherweise bestätigen. Neben dem Wachstum in den operativen Bereichen waren erneut Transfers und die Teilnahme an der UEFA Europa League entscheidend und verdeutlichen ihre strategische Bedeutung für Eintracht Frankfurt. Mit der Qualifikation für die UEFA Champions League haben wir einen neuen sportlichen Meilenstein erreicht, der neue Erlösdimensionen, aber auch wirtschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. Durch die Kapitalerhöhung konnten wir unsere Basis stärken, um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.“

Mit dieser finanziellen Stabilität im Rücken geht Eintracht Frankfurt gestärkt in die kommende Saison. Und zwar wirtschaftlich solide und mit klarer Perspektive auf weiteres Wachstum – und dass die SGE sportlich ebenfalls auf dem Vormarsch ist, weiß mittlerweile jedes Kind…

2 Kommentare

Fallback Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 25 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 1. eldelabeha 30. Oktober 25, 17:18 Uhr

Interessant, auch wenn ich zugeben muss nicht alles im Detail zu verstehen.

Was aber deutlich wird ist, dass wir trotz Rekordablösen mitnichten im Geld schwimmen. Einnahmen und Ausgaben halten sich in etwa die Waage und ohne Investor werden wir bis auf Weiteres auf Transfererlöse angewiesen sein.
Es geht also nicht nur darum, unseren Spieler keine Steine in den Weg zu legen oder um wirtschaftliche Vernunft (bei irgendeinem Preis muss man zuschlagen), sondern um wirtschaftliche Zwänge. Wir müssen unsere besten Spieler verkaufen - lediglich wann, kann man teilweise beeinflussen.
Selbst mit regelmäßigen CL-Teilnahmen wären die Mittel extrem begrenzt.

Durch die Arbeit mit (vergleichsweise) niedrigen Grundgehältern und hohen Boni dürfte man aber das Risiko senken, für den Fall, dass es mal schlecht läuft.
Es kann immer mal passieren, dass man das internationale Geschäft verpasst und dann darf man auf keinen Fall in einen Strudel wie Gladbach, Schalke oder Bremen geraten. Der Weg nach oben ist steinig und lang, nach unten geht es aber ganz schnell.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 25 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 2. SGE74 30. Oktober 25, 19:39 Uhr

Soweit ich es verstehe, spiegelt sich die Bilanz unter anderem auch dadurch nieder, dass Ablöse von Hugo noch gar nicht eingeflossen ist.

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